Ritterbands Klassikwelt 17: „Rule Britannia“ ohne Worte – Misstöne in Britanniens inoffiziellen Nationalhymnen

Rule Britannia, Jerusalem und Land of Hope and Glory werden, Covid und Political Correctness zum Trotz, weiterhin unverzichtbarer Bestandteil des britischen Sommers bleiben – auch wenn nach dem unvermeidbar kommenden nächsten schottischen Unabhängigkeitsreferendum Großbritannien nur noch aus England und Wales besteht.“

von Charles E. Ritterband

Das Zusammentreffen der Corona-Pandemie und der Protestwelle unter dem Motto „Black Lives Matter“ („schwarze Leben zählen“) hat zu neuen Varianten von „political correctness“ geführt. Teils mit spektakulären, teils aber auch skurrilen Ergebnissen: So hat sich die Fast-Food-Kette KFC („Kentucky Fried Chicken“) von ihrem seit 64 Jahren in den mehr als 20.000 Filialen hochgehaltenen Slogan verabschiedet, der behauptet, ihre frittierten Hühnerteile seien „finger lickin‘ good“ (so gut, dass man danach die Finger abschlecken möchte) – denn in Zeiten von Corona widerspreche solches Verhalten krass sämtlichen ärztlichen Empfehlungen. „Ritterbands Klassikwelt 17: „Rule Britannia“ ohne Worte – Misstöne in Britanniens inoffiziellen Nationalhymnen“ weiterlesen

Elbphilharmonie: Ein sommerlicher Brahms-Prokofjew-Zyklus in Hamburg

Hier wurden nicht vier Symphonien gespielt, hier wurde ein Symphonie-Zyklus gespielt. So soll das sein. Mehr Zyklen bitte!

Elbphilharmonie Hamburg, 2. & 4. September 2020, 18:30 & 21:00 Uhr
Alan Gilbert & NDR Elbphilharmonie Orchester

Lisa Batiashvili, Violine (02.09.2020)
Leonidas Kavakos, Violine (04.09.2020)

Werke von Johannes Brahms und Sergej Prokofjew

von Johannes K. Fischer

Ein äußerst gelungener Saisonauftakt in der Elbphilharmonie! Vier Brahms-Symphonien und zwei Prokofjew-Violinkonzerte: Wann bekommt man das schon an zwei Abenden zu hören? So kann diese Spielzeit gerne weitergehen.

Die neue Spielzeit des NDR Elbphilharmonie Orchesters beginnt also mit einem ganzen Zyklus der Brahms-Symphonien,verteilt auf insgesamt sieben Konzerte. Nur die Erste wird nur einmal gespielt (warum eigentlich?). Dazu jeweils eines der beiden Violinkonzerte von Prokofjew. Lisa Batiashvili spielt das Erste, Leonidas Kavakos das Zweite. „Alan Gilbert & NDR Elbphilharmonie Orchester, Lisa Batiashvili, Leonidas Kavakos,
Elbphilharmonie Hamburg, 2. & 4. September 2020, 18:30 & 21:00 Uhr“
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Die SONNTAG-PRESSE – 6. SEPTEMBER 2020

Bogdan Roscic, Wiener Staatsoper (c) M. Pöhn

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Die SONNTAG-PRESSE – 6. SEPTEMBER 2020

Wien
Die Staatsoper – Schnarchbude oder Kunstparnass?
Die Staatsoper gilt vielen als „Opernmuseum“. Ein Novitätenhaus war der Operntanker tatsächlich nie. Eine Einordnung zum Beginn der neuen Direktion.
Der Standard

Wiener Philharmoniker zahlen vier Abo-Konzerte zurück – und verkaufen diese neu
Sitzplätze im Musikverein auf die Hälfte reduziert, Abonnenten haben Vorkaufsrecht für neue Karten.
Kurier

Wien/ Staatsoper
Philippe Jordans durchdachte Emotion
Die Wiener Staatsoper bekommt mit dem Schweizer Dirigenten Philippe Jordan einen noch jungen, aber schon erfahrenen Musikdirektor. Ein Porträt
Der Standard

Graz/ Musikverein für Steiermark
Musikverein Graz startet mit Diagonale-Eröffnungsfilm
Der Grazer Musikverein startet am 8. September ausnahmsweise mit einem Film in die neue Saison: Präsentiert wird der Eröffnungsfilm der – abgesagten – Diagonale, „Der schönste Platz auf Erden“. Alle geplanten Konzerte können aber stattfinden.
https://steiermark.orf.at/stories/3065360/

Berlin/ Deutsche Oper
Ein moralischer Grenzfall an der Deutschen Oper: „Baby Doll“
Ein Abend der großen Emotionen: Marie-Ève Signeyrole konfrontiert Beethovens Siebte Sinfonie mit dem Grauen einer Fluchtgeschichte
Berliner Morgenpost

Baby Doll“ an der Deutschen Oper: Auf der Flucht
Donald Runnicles dirigiert den Neustart an der Deutschen Oper mit einer von Marie-Eve Signeyrol inszenierten Beethoven-Performance.
Tagesspiegel

Hamburg/ Elbphilharmonie
Das Schöne ist erwacht
Wenn die Nachbarin, die Grande Dame des Hauses, ganz aufgeregt schon um 8 Uhr morgens atemlos fragt: „Wie war es denn gestern in der Elbphilharmonie?“ – kann man treppauf nur ebenso atemlos antworten: „Epochal! Ravissant! Incredible!“ – und ganz gegen landläufige Meinung neigt der Rezensent gewöhnlich nicht zur Übertreibung. Denn was man hier, am Abend der Wiedererweckung unserer Schönheit an der Elbe, hören konnte, nein, durfte, war phantastisch.
Der Publizist Harald N. Stazol berichtet aus Hamburg.
Klassik-begeistert

Musikfest Berlin: 2020 Geschlossene Gesellschaft
Daniel Barenboim und die Staatskapelle kredenzen einen milden Mozart in der Philharmonie.
Tagesspiegel „Die SONNTAG-PRESSE – 6. SEPTEMBER 2020“ weiterlesen

Ambroise Thomas‘ "Mignon" in München: Als Ganzes wenig wirkungsvoll, und doch: ich kann genießen

Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, Cuvilliés-Theater, München, Premiere am 3. September 2020

Musikalische Leitung Pierre Dumoussaud
Inszenierung Christiane Lutz
Bühne Christian Andre Tabakoff

Mignon Sarah Gilford
Wilhelm Meister Caspar Singh
Philine Juliana Zara
Lothario Oğulcan Yilmaz
Frédéric Daria Proszek
Jarno Antonio Christian Valle
Laërte George Vîrban

Bayerisches Staatsorchester
Extra-Chor der Bayerischen Staatsoper

von Frank Heublein

Ich fange früh in der Vorführung an, die Aufführung zu analysieren. Das ist schlecht! Es bedeutet, ich bin emotional nicht eingefangen. Warum? Die Sängerinnen und Sänger sind sehr gut, das Orchester hat einen kraftvollen Klang trotz der verhältnismäßig kleinen Besetzung. Warum komme ich nicht in einen emotionalen Flow in meinem ersten Operngang nach etwa sechs Monaten? Ist die übergroße Vorfreude schuld? Nein.

Die Erkenntnis trifft mich mit Fallen des Vorhangs zum Ende des ersten Akts: das Libretto ist Stückwerk. Nach der Vorlage Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre frei entwickelt, klingt die Handlung nicht so schlecht – wie sie sich mir darstellt.

Mignon, ein junges Mädchen, die ihre Herkunft nicht kennt, wird misshandelt, von Wilhelm Meister gerettet, emotional von ihm aber im Stich gelassen. In ihrer Verzweiflung wünscht sie allen und insbesondere ihrer Konkurrentin Philine um die Aufmerksamkeit Wilhelm Meisters den Untergang an den Hals. Der Fluch wendet sich gegen sie selbst und erneut rettet sie Wilhelm Meister. Verliebt sich gar in sie. Ihre Erinnerung kehrt – durch den lange nicht als solchen erkannten Vater – wieder. Doch sie trifft der Schlag durch dieses große Glück im Verbund mit der Erkenntnis der Erinnerung.

Klingt dramatisch! Erspüre ich aber nicht so! Das Libretto der reduzierten Fassung von Paul Leonard Schäffer ist eine Aneinanderreihung von Gesangsnummern. Weder Musik noch Handlung nimmt mich mit in einen größeren musikalischen Zusammenhang. Die Inszenierung bringt mich nicht näher ans Geschehen heran.

In mir will kein Flow entstehen. Die im musikalischen Zeitalter der Romantik entstandene Komposition von 1866 von Ambroise Thomas vermag in mir keine anhaltende Intensität, keine emotionale Dichte zu verbreiten. Die einzelnen Handlungsaktionen verbinden sich in mir nicht zu einem Ganzen.

Ich mag Entdeckungen, gerade die Auswahl eher unbekannter Stücke finde ich bei den Münchner Opernstudio Produktionen wunderbar. Konkret dieses Stück jedoch muss ich mir so schnell nicht wieder ansehen.

  1. Akt, Vorhang. Erkenntnis da und auch Betrübnis. Was tun? Es folgen noch zwei Akte, da genieße ich doch, was ich genießen kann!

Ich genieße: die wunderbaren Musiker und Solisten. Dirigent Pierre Dumoussaud hat ein insbesondere Streichertechnisch kleines zugleich sehr konzentriertes und alertes Orchester vor sich. Allzu viele Musiker passen gar nicht rein in den verhältnismäßig kleinen Orchestergraben des Cuvilliés-Theaters. Der Klang ist – keinesfalls nur trotzdem – voll, die Streichereinlagen klingen entsprechend der Besetzung zuweilen fast solistisch. Ungewohnt und gerade deshalb interessant. Die Instrumentalisten des bayerischen Staatsorchesters sind bestens disponiert und holen aus der Musik heraus was geht. Sie bieten damit beste Unterstützung für die Akteure auf der Bühne.

Gelungen sind die Choreinlagen, die in diesem Fall auch von den Solisten mitgetragen werden, denn auch oben auf der Bühne ist es ebenso eng, kein Platz für einen großen Chor. Genau das mag ich an den Opernstudioproduktionen: kreative Lösungen, die beeindrucken, egal wie klein der Raum, wie verhältnismäßig schmal die produktionstechnischen Möglichkeiten.

Den Laërte, die für Bariton „ausgeschriebene“ Rolle, den Schaupielerkollegen der zweiten weiblichen Hauptpartie Philine singt und spielt Tenor George Vîrban. Das hellere Timbre bekommt der Figur sehr gut. Die reduzierte Fassung lässt seine musikalische wie schauspielerische Bühnenpräsenz nur im ersten Akt erstrahlen.

Lothario, ebenfalls als Bariton Rolle vorgegeben, wird von Bass Oğulcan Yilmaz interpretiert. Er singt den vor Trauer in verzweifeltes Vergessen abgedrifteten Vater Mignons konzentriert, darf rollengemäß emotional nur im dritten Akt in die Vollen singen, wenn er in einer Rückblende den Unfalltod der Gattin bodenlos bestürzt betrauert.

Tenor Caspar Singh singt den Wilhelm Meister. Zu Unrecht fürchte ich anfangs, seine Stimme setzt sich nicht gegen das Orchester durch. Seine Stimme mag nicht die durchdringendste sein, fest ist sie allerdings und hervorragend akzentuiert in allen seinen Arien und Duetten. Am besten gefällt er mir im dritten Akt, in dem er die bewusstlose Mignon vergöttert in seiner Arie „Elle ne croyait pas, dans sa candeur naïve“ (Wie ihre Unschuld auch sich das Gefühl verhehlte).

Beide weiblichen Hauptrollen sind im Sopran gesetzt, die Ausgestaltung der Rollen jedoch sehr unterschiedlich.

Titelrolle Mignon ist eine zerbrechliche suchende Stimme. Mignon wird von Sopranistin Sarah Gilford interpretiert. Im ersten Akt brilliert sie mit klarem, festem warmem Sopran im durch Goethe bekannten „Connais-tu le pays“ (Kennst Du das Land) und entfaltet dabei eine Sehnsucht, die sich in diesen Momenten auf mich überträgt. Im zweiten Akt entdeckt sie Philines „Schauspieler-Zauber-Wunder-Welt“ und probiert Schminke und Kleider und singt sich selbst dabei mit „II était un pauvre enfant“ (Kam ein armes Kind von fern) Mut an.

Dagegen Philine eine femme fatale, die ihre Wirkung auf Männer sehr gut kennt und diese voll ausnützt. Das halsbrecherische waghalsige kommt am besten in der im höchsten Maße mit Kolloraturen ausgestatteten Arie „Je suis Titania“ (Titania ist herabgestiegen) im zweiten Akt zum Ausdruck. Sopranistin Juliana Zara verleiht der Aufführung im eher kurzen Moment dieser Arie das lodernde Feuer, das ich mir dauerhaft von der ganzen Aufführung erhofft hätte, nur: diese Wirkung verfehlt das Stück in mir.

Frank Heublein, 5. September 2020, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Die SAMSTAG-PRESSE – 5. SEPTEMBER 2020

Bogdan Roscic © Lalo Jodlbauer

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Die SAMSTAG-PRESSE – 5. SEPTEMBER 2020

Wien/ Staatsoper
Es fühlt sich neu an“
Am Montag startet Neo-Staatsoperndirektor Bogdan Roščić mit „Madama Butterfly“. Regisseurin Carolyn Choa im Gespräch.
Wiener Zeitung

Wien/ Staatsoper
Opern-Repertoire: Von der Eintagsfliege zur Königsklasse
Wie berechtigt ist das Repertoire-System noch?, fragte eine Symposium an der Wiener Staatsoper.
Wiener Zeitung

Wien/ Staatsoper
Bogdan Roščić und Philippe Jordan kündigen neuen „Ring“ an
Zum Einstand sprach Philippe Jordan mit Bogdan Roščić über sein Buch „Der Klang der Stille“ und seine Pläne.
Die Presse

Staatsopern-Musikchef Jordan: „Das wäre in Paris nicht realisierbar“ Bezahlartikel
Der neue Staatsopern-Musikchef Philippe Jordan im Gespräch: Warum Schönklang ein Muss ist, wie er mit Operndirektor Roščić redet, wer ihn die richtigen Fragen lehrte und wie man in Paris heute noch für Wagner kämpfen muss.
Die Presse

Bayreuth/ Markgräfliches Opernhaus
Wo, wenn nicht hier
Fünfstunden-Opern mit zwei Pausen sind in Bayreuth die Norm, oben auf dem „Grünen Hügel“ mit Richard Wagner. Heuer fiel das aus den langsam jedermann nervenden Gründen aus. Dafür fand unten in dem Opernhaus-Juwel, das die Bayern der Schwester des Preußenkönigs Friedrich II. zu verdanken haben, ein kleines Wunder statt. Die topsanierte barocke Herrlichkeit des Markgräflichen Opernhauses diente ihrer eigentlichen Bestimmung und bot den haargenau passenden Rahmen für den Auftakt zum ersten Bayreuth Baroque Festival.
Im Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth gelingt ein fulminanter Start des neuen Festivals Bayreuth Baroque.
Wiener Zeitung

„Karl der Kahle“ bei Bayreuth Baroque.
Mama trinkt sich die Bananen schön
Das neue Festival „Bayreuth Baroque“ begann mit einer gut fünfstündigen Premiere: „Carlo il Calvo“ wurde seit knapp 300 Jahren nicht mehr aufgeführt und erweist sich als unterhaltsame „Telenovela“ – in diesem Fall über einen vielköpfigen Drogen-Clan.
BR-Klassik.de

Wien/ Konzerthaus
Nikolai Luganskys intimes Spektakel
Pianist Nikolai Lugansky begeistert im Wiener Konzerthaus
Der Standard „Die SAMSTAG-PRESSE – 5. SEPTEMBER 2020“ weiterlesen

Testen Sie Ihr Musikwissen im Klassik-Quiz – Folge 4

Foto: Tumisu auf Pixabay

Wenn Sie diesen Blog besuchen, mögen Sie sicherlich Klassische Musik. Was würden Sie sagen, wie gut kennen Sie sich aus? Unser wöchentliches Klassik-Quiz ist genau das Richtige für Sie, um Ihr Wissen auf die Probe zu stellen und vielleicht noch neue, überraschende Fakten rund um Komponisten, Werke und Instrumente zu erfahren!

Klassik-Begeistert-Autor und Top-Quizzer Guido Marquardt stellt Ihnen jeden Samstag fünf Quizfragen aus der Welt der Klassischen Musik – als offene Fragen, ohne Multiple Choice-Optionen. Von Frage 1 bis Frage 5 steigt dabei der Schwierigkeitsgrad an.

Hier kommt bereits Quiz Nr. 4. Los geht’s! „Das Klassik-Quiz – Folge 4“ weiterlesen

Die Schöne ist erwacht

Foto: André Josselin: Lisa Batiashvili
Elbphilharmonie, 2. September 2020
NDR Elbphilharmonie Orchester
Lisa Batiashvili Violine
Dirigent Alan Gilbert

Sergej Prokofjew Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19
Johannes Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68

Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

von Harald N. Stazol

Wenn die Nachbarin, die Grande Dame des Hauses, ganz aufgeregt schon um 8 Uhr morgens atemlos fragt: „Wie war es denn gestern in der Elbphilharmonie?“ – kann man treppauf nur ebenso atemlos antworten: „Epochal! Ravissant! Incredible!“ – und ganz gegen landläufige Meinung neigt der Rezensent gewöhnlich nicht zur Übertreibung. Denn was man hier, am Abend der Wiedererweckung unserer Schönheit an der Elbe, hören konnte, nein, durfte, war phantastisch. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Lisa Batiashvili Violine, Dirigent Alan Gilbert
Elbphilharmonie Hamburg, 2. September 2020“
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Mutmachende Saisoneröffnung in der Elbphilharmonie: Lisa Batiashvili und Alan Gilbert begeistern mit Prokofjew und Brahms

Foto: Elbphilharmonie Hamburg, Dr. Holger Voigt (c)

Saisoneröffnung: Eröffnungskonzert
Elbphilharmonie Hamburg, 1. September 2020

NDR Elbphilharmonie Orchester, Leitung: Alan Gilbert
Lisa Batiashvili, Violine

Sergej Prokofjew: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19
Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 2  D-Dur op. 73

von Dr. Holger Voigt

Da ist dem Intendanten der Elbphilharmonie Hamburg, Christoph Lieben-Seutter, ein riesiger Felsbrocken von der Seele gefallen!

Da war er endlich – der große Tag des Wiederbeginns, und alles lief gut bis bestens! Die Erleichterung war ihm im Gesicht abzulesen, und sie mischte sich kontinuierlich mehr mit Begeisterung. So lange hatte man geplant, alle möglichen Sicherheitsauflagen studiert, durchforstet, angepasst und Zug um Zug reale Umsetzungspläne geschmiedet, wohl wissend und genauso fürchtend, dass urplötzlich alles wieder Makulatur sein könnte, wenn sich der Drive der Pandemie wieder verstärken sollte. Und die MusikerInnen erst! Immer in der Hoffnung, endlich – endlich! – wieder spielen zu dürfen und vor einem leibhaftigen Publikum auftreten zu können. Große Erwartungsspannung schwebte über dem neuen Wahrzeichen Hamburgs und harrte der Manifestation. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Alan Gilbert, Lisa Batiashvili, Violine
Elbphilharmonie Hamburg, 1. September 2020“
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Lieses Klassikwelt 51: Salzburg – eine Nachlese

Foto: Szene aus dem legendären Don Carlos (Giuseppe Verdi) unter Herbert von Karajan

von Kirsten Liese

Ich war selten so traurig, als die Salzburger Festspiele zu Ende gingen. Mutig und selbstbewusst trotzten sie in ihrem Jubiläumsjahr Corona wie kein anderes Festival und boten damit  Orchestern, Dirigenten und Solisten, die anderswo überwiegend Absagen erreichten, eine herrliche Oase. Unweigerlich beneidete wohl jeder Musiker besonders die viel beschäftigten Wiener Philharmoniker, denen es vergönnt war, große Symphonik von Beethoven, Bruckner und Mahler unter Dirigenten wie Muti, Thielemann und Nelsons aufzuführen wie es derzeit an keinem anderen Ort möglich wäre. Und soweit ich das nach leider nur einem live erlebten Konzert und Sichtung diverser Streams beurteilen kann, bewegte sich das Programm auf einem künstlerisch sehr hohen Niveau.

Das einzige, was mir nicht gefiel, war die Inszenierung der  Elektra, die schon mit einem überflüssigen zusätzlich aufgesetzten Prolog begann. Und da sind wir gleich bei dem entscheidenden Punkt, der erklärt, warum ich mich in den vergangenen Jahren in Salzburg rar gemacht habe: Die Inszenierungen wurden zusehends miserabler. „Lieses Klassikwelt 51, Salzburg – eine Nachlese“ weiterlesen

Die FREITAG-PRESSE – 4. SEPTEMBER 2020

Für Sie in den Zeitungen gefunden:

Die FREITAG-PRESSE – 4. SEPTEMBER 2020

Mailand
Die Scala gedenkt der Corona-Opfer
In Italien startet die Scala-Saison mit Giuseppe verdis Requiem im Mailänder Dom.
Wiener Zeitung

Wien
Buhlos
Oper ohne Buh-Rufe – ist das überhaupt erlaubt?
https://kurier.at/kolumnen/buhlos/401019701

Wien
Volksoper als Versuchskaninchen: So war der erste Abend in Coronazeiten
Mit der „Fledermaus“ sicher in die neue Spielzeit
Kurier

So kommt Wiens Musiktheater wieder in Fahrt
Robert Meyer hat sich nicht mehr für die Volksoper beworben – für den neuen Direktor gäbe es ein klares Erfolgsrezept.
Die Presse

Wiener Sängerknaben haben Großteil der Verluste kompensiert
Bitten weiterhin um Spenden und gehen ab 25. September auf Onlinetournee.
Wiener Zeitung

In spanischer Sprache
Carlos Alvarez versteht nicht, warum er in einem vollen Flugzeug angereist kam, um in einem fast leeren Opernhaus zu singen
https://www.lavozdegalicia.es/noticia/coruna/coruna/2020/09/02/carlos-alvarez

Tim Theo Tinn: „Habemus Theatrum?“ (nach Habemus Papam – Wir haben einen Papst!)
Musiktheater in Anspruch und Wirklichkeit 2020: „Aus einem verkrampften Arsch kommt kein fröhlicher Furz!“(Luther)
https://onlinemerker.com/tim-theo-tinn-habemus-theatrum-nach-habemus

München
„7 Deaths of Maria Callas“: Marina Abramovićs Oper in München
Der Standard

Auferstehung
Absolute Kunst von absoluten Frauen: In der Staatsoper verwandelt sich die Künstlerin Abramović in die Jahrhundertsängerin Callas. Als Performance ein Ereignis. Aber als Oper?
Sueddeutsche Zeitung

Schöner Sterben, um zu leben – Marina Abramovićs Opernprojekt „7 Death of Maria Callas“ in München uraufgeführt
Neue Musikzeitung/nmz.de

München/ Bayerische Staatsoper
Wo die Zitronen blühn
Sarah Gilford, seit einem Jahr im Opernstudio der Staatsoper, verkörpert die Titelfigur in Ambroise Thomas‘ „Mignon“
Sueddeutsche Zeitung

München
Staatsminister Bernd Sibler: „Noch ist Geld da“
Die Hilfsprogramme für Künstlerinnen und Künstler aus Bayern werden bisher gut angenommen – aber noch nicht ausgeschöpft, sagt Bernd Sibler, der bayerische Staatsminister für Kultur und Wissenschaft, gegenüber BR-KLASSIK. Schnellen Erhöhungen der Zuschauerzahlen erteilt er aber eine Absage.
BR-Klassik.de

Hamburg
Hilferuf eines Opern-Intendanten in Pandemie-Zeiten: „Für Corona gab es keine Generalprobe“
Der Hamburger Intendant Georges Delnon spricht über die gefährdete Zukunft der Hochkultur, Kurzarbeit und das Skandalpotenzial seines Saisonstarts.
Handelsblatt.de

Elbphilharmonie
Brahmsinnsauftakt
Die Welt.de

Berlin
Keine Experimente!
Das Bezirksamt Mitte stoppt den Alleingang im Boulez Saal – und die Deutsche Oper bangt um ihre „Walküre“-Premiere.
Tagesspiegel „Die FREITAG-PRESSE – 4. SEPTEMBER 2020“ weiterlesen