Ein fulminanter Konzertabend mit Jakub Hrůša, Narek Hakhnazaryan und den Wiener Symphonikern

Foto:  Narek Hakhnazaryan – Quelle: www.bbc.co.uk 

Wiener Konzerthaus, 10. März 2019
Wiener Symphoniker
Narek Hakhnazaryan, Violoncello
Jakub Hrůša, Dirigent

Ludwig van Beethoven, 1. Symphonie C-Dur, op. 21
Edward Elgar, Konzert für Violoncello e-moll, op. 85
Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr. 9 Es-Dur, op. 70

von Julia Lenart

Mit der Förderreihe „Great Talent“ bietet das Wiener Konzerthaus wieder einmal ein Konzert von höchstem Niveau. Der Cellist Narek Hakhnazaryan, der bereits 2011 beim Internationalen Tschaikowsky Wettbewerb brillant den ersten Preis abräumte, zeigt sich von seiner besten Seite. Jakub Hrůša, Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, führt die Wiener Symphoniker mit viel Elan und Feingefühl durch den Abend. „Wiener Symphoniker Narek Hakhnazaryan, Jakub Hrůša,
Wiener Konzerthaus, 10 März 2019“
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Der Goldstandard des Jazz – Jazz für alle: Dem Branford Marsalis Quartet gelingt in Hamburg die Quadratur des Kreises

Foto: © Maxim Schulz
Elbphilharmonie Hamburg
, 9. März 2019
Branford Marsalis Quartet

Branford Marsalis, saxophone
Joey Calderazzo, piano
Eric Revis, bass
Justin Faulkner, drums

 von Sebastian Koik

Vom Start weg brennen sie ein musikalisches Feuerwerk ab. Branford Marsalis, Joey Calderazzo, Eric Revis und Justin Faulkner spielen sich schon zu Beginn eines Jazz-Konzertes der Superlative in einen Rausch.

In den ersten Minuten – und später immer mal wieder – kann man als Zuschauer kaum seinen Augen trauen. Geradezu unwirklich schnell agieren Eric Revis am Bass und Justin Faulkner am Schlagzeug, es sieht aus als liefe das Geschehen nicht in Realzeit ab, sondern als betrachtete man ihr Musizieren im Fast-Forward-, beziehungsweise Vorspul-Modus eines Videos. Wahnsinn! „Branford Marsalis Quartet,
Elbphilharmonie Hamburg, 9. März 2019“
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Musikverein Wien:
Mahlers Fünfte als erleuchtendes Ereignis

Foto: Tonkünstler-Orchester Niederösterreich © Martina Siebenhandl
Musikverein Wien, Goldener Saal,8. März 2019
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Yutaka Sado, Dirigent
Alice Sara Ott, Klavier

von Jürgen Pathy

Ein Besuch im Goldenen Saal des Musikvereins Wien kann Leben verändern, er kann bereichern und Sehnsüchte erfüllen. In dieser surrealen Welt erzählt jeder Stuhl, jede Vertäfelung und jedes noch so unbedeutend wirkende Inventar große Geschichten. In diesem Bollwerk der alten Gepflogenheiten herrschen jedoch eigene Regeln. Hier wachen noch die Gralshüter, herrschen Sitte, Anstand und Tradition. Dennoch wagen es von Zeit zu Zeit rot geschnürte Springerstiefel oder junge Damen, die ihr Schuhwerk gleich in der Künstlergarderobe abstreifen in dieses Refugium einzudringen.

Alice Sara Ott, 30, die zierliche Silhouette in ein silbernes Abendkleid gehüllt, gesellt sich barfuß dem Tonkünstler-Orchester und dessen Chefdirigenten Yutaka Sado hinzu. Ein frischer Wind, ein Hauch der Hippie-Attitüde macht sich breit. Doch heute steht kein Janis Joplin Revival auf dem Programm, auch keine Pink Floyd Reunion, heute reichen Ludwig van Beethoven und Gustav Mahler die Hand. „Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Yutaka Sado, Alice Sara Ott,
Musikverein Wien, 8. März 2019“
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"Drei Männer im Schnee":
Gute Laune garantiert im Gärtnerplatztheater

Foto: © Christian POGO Zach
Auftragswerk des Staatstheaters am Gärtnerplatz, 28. Februar 2019
Drei Männer im Schnee, Revueoperette
von Thomas Pigor nach dem Roman von Erich Kästner
Musik von Konrad Koselleck, Christoph Israel, Benedikt Eichhorn und Thomas Pigor
Orchestrierung von Konrad Koselleck
Kreative Mitentwicklung: Michael Alexander Rinz

von Barbara Hauter

Mehr Retro geht nicht: Eine turbulente Verwechslungskomödie von Erich Kästner aus dem Jahr 1934 als Vorlage, eine fesche Optik wie aus einem alten UFA-Film, schmissige Musiknummern im Stil der 1930er-Jahre – die Revueoperette „Drei Männer im Schnee“ beamt uns munter zurück in die Zeit von Marlene Dietrich und Louis Armstrong. Dass es nicht staubt vor lauter Nostalgie, sondern wunderbar ins Jahr 2019 passt, das liegt am zeitgemäßen Umgang mit Stoff und Musik. „Drei Männer im Schnee, Revueoperette,
Staatstheater am Gärtnerplatz, 28. Februar 2019“
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"Der fliegende Holländer": Bravo-Rufe für einen herausragenden Stefan Cerny und das gesamte Ensemble

Foto: Der Holländer, Markus Marquardt © Johannes Ifkovits
Volksoper Wien
, 9. März 2019
Richard Wagner, Der fliegende Holländer

von Anna Ploch

Ein besonderer Abend ging am Samstag um 22 Uhr in der Volksoper Wien zu Ende. Richard Wagners „Fliegender Holländer“, dirigiert von Marc Piollet in der Inszenierung von Aron Stiehl, feierte seine Premiere. Nach 81 Jahren kehrte Wagners bekanntes Frühwerk an die Volksoper Wien zurück, wurde der Holländer doch 1938 hier das letzte Mal aufgeführt. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen. „Richard Wagner, Der fliegende Holländer,
Volksoper Wien, 9. März 2019“
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„Side by Side“: 200-fache Mädchenpower sorgt für ein klangliches Feuerwerk der Extraklasse

Foto: Finn Löw © Jugendmädchenchor der Chorakademie Dortmund / Leitung: Kelley Marie Sundin

Konzerthaus Dortmund, 8. März 2019
1. Deutsches Mädchenchorfestival der Chorakademie Dortmund

von Ingo Luther

Die Regensburger Domspatzen, der Tölzer Knabenchor, die Wiener Sängerknaben – wer kennt diese Namen nicht? Einen männlichen Jugendchor zu benennen, fällt niemandem wirklich schwer. Aber welche Mädchenchöre können wir denn aus dem Stehgreif aufzählen…?!? Da sieht es dann plötzlich ganz anders aus, und ratlose Gesichter sind eine nicht seltene Reaktion.

Allerhöchste Zeit hieran einmal etwas zu ändern! Die Chorakademie Dortmund – Europa’s größte „Singschule“ mit über 1.000 Sängern und Sängerinnen in 30 Chören – lud daher zum 1. Deutschen Mädchenchorfestival nach Dortmund ein. Passend hierzu wurde das Datum des Internationalen Weltfrauentages am 8. März gewählt. „Side by Side – gemeinsam vereint zu einer hörbaren Stimme lässt sich in der Welt mehr bewegen und erreichen als allein“ – unter dieses Motto wurde der Abend im Konzerthaus Dortmund gestellt.  „1. Deutsches Mädchenchorfestival der Chorakademie Dortmund,
Konzerthaus Dortmund, 8. März 2019“
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Die SONNTAG-PRESSE – 10. MÄRZ 2019

Foto: Elina Garanca, © Paul Schirnhofer/DG
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Die SONNTAG-PRESSE – 10. MÄRZ 2019

Wien
Interview Elina Garanca: „Mein Alltag gehört mir“
Opernstar Elina Garanča über ihr Erfolgsgeheimnis, Ehekrisen und warum sie Instagram ablehnt.
Wiener Zeitung

Mailand
Scala plant Aufführung von „Salome“ mit Regie von Damiano Michieletto
Die Scala plant die Aufführung von Richard Strauss“ „Salome“ unter der Regie von Damiano Michieletto. Die Oper wird der Musikdirektor der Scala, Riccardo Chailly, dirigieren, teilte das Monatsmagazin „Classic Voice“ mit, das in seiner neuen Ausgabe ein Interview mit dem Dirigenten veröffentlichte. Das Datum wurde noch nicht bekanntgegeben.
Tiroler Tageszeitung

London
Puccinis Frühwerk in London: Kirchenmusik mit Opernglanz
Bevor Giacomo Puccini (1858-1924) ein legendärer Opernkomponist wurde, schrieb er Kirchenmusik. Aus einer Familie von Organisten und Chorleitern stammend, war er dazu bestimmt, dieser Familientradition zu folgen. Seine wahre Berufung entdeckte Puccini 1876, als er und einer seiner Brüder im nahe gelegenen Pisa eine Aufführung von Giuseppe Verdis „Aida)“ besuchten. Nach diesem Erlebnis gab er die Kirchenmusik auf und deshalb gibt es nur eine einzige Messe von ihm: die Messa di Gloria. Musica hat mit dem Dirigenten Sir Antonio Pappano und Tenor Benjamin Bernheim über dieses Werk gesprochen.
https://de.euronews.com/2019/03/07/puccinis-fruhwerk-in-london-kirchen

Hamburg
Star-Regisseur Serebrennikov „Nabucco“-Direktiven aus dem Hausarrest
Er hat kein Internet, kein Telefon und steht in Russland unter Hausarrest. Trotzdem gelang es dem Kreml-kritischen Regisseur Kirill Serebrennikov, die Verdi-Oper „Nabucco“ in Hamburg zu inszenieren – per USB-Stick.
Der Spiegel „Die SONNTAG-PRESSE – 10. MÄRZ 2019“ weiterlesen

Auf die Kleinigkeiten kommt es an:
Tobias Feldmann begeistert in Hannover

Foto: Tobias Feldmann © Kaupo Kikkas
Großer Sendesaal des NDR, Hannover, 
7. März 2019

NDR Radiophilharmonie
John Storgårds Dirigent
Tobias Feldmann Violine 

JEAN SIBELIUS
„Pohjolas Tochter“, Sinfonische Fantasie op. 49
MIECZYSLAW WEINBERG
Violinkonzert g-Moll op. 67
PETER TSCHAIKOWSKY
Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 

von Leon Battran

Viele Überraschungen und Entdeckungen musikalischer Art gab es an diesem bunten Konzertabend mit der NDR Radiophilharmonie zu erleben. In direkter Nähe zum Maschsee präsentierte das Orchester im Großen Sendesaal ein reichhaltiges und vielgesichtiges Programm und erhielt dabei Unterstützung von dem Geiger Tobias Feldmann und dem Dirigenten John Storgårds. „NDR Radiophilharmonie, John Storgårds, Tobias Feldmann,
Großer Sendesaal des NDR, Hannover, 7. März 2019“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 9. MÄRZ 2019

Philharmonie Berlin, © Schirmer
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Die SAMSTAG-PRESSE – 9. MÄRZ 2019

Wien/ Volksoper
Aron Stiehl: „Die Musik ist wie eine Droge“
An der Volksoper Wien feiert Wagners „Fliegender Holländer“ Premiere. Aron Stiehl führt Regie.
Die Presse

Nach 83 Jahren wieder in der Volksoper
Das Erfolgswerk von Richard Wagner (1813– 1883) kehrt nun endlich wieder zurück, die Comeback-Inszenierung ist wahrlich bombastisch.
Heute.at

„Konzertgänger in Berlin“
Seelfoppig: Petrenko und Kopatchinskaja bei den Berliner Philharmonikern
Programm wie zum Adorno-Foppen: erst Schönberg, dann Tschaikowsky. Man kugelt sich vor Aussichtsfreude auf die kommenden Jahre bei dieser jüngsten Kirill-Petrenko-Verheißung bei den Berliner Philharmonikern – so toll ist das.
https://hundert11.net/seelfoppig/

Berlin
Für Kirill Petrenko ist Tschaikowsky Chefsache
Grotesk und gefährlich: Kirill Petrenko, der künftige Chefdirigent der Philharmoniker, führt Tschaikowskys Fünfte Sinfonie vor.
https://www.morgenpost.de/kultur/article216618453/Fuer-Kirill-Petrenko-ist-Tschaikowsky-Chefsache.html
Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker: Ja, wir wollen!
Die Vorfreude steigt: In ihrem letzten Konzert mit Kirill Petrenko vor seinem Amtsantritt wachsen die Berliner Philharmoniker über sich hinaus
Tagesspiegel

Wien/ Konzerthaus
Klassikstar Thomas Quasthoff swingt heute im Konzerthaus
9.3, um 19,30 h
Er ist kein typischer Jazzsänger, aber man vernimmt Intensität, die jedem Vergleich standhält
Der Standard „Die SAMSTAG-PRESSE – 9. MÄRZ 2019“ weiterlesen

Die FREITAG-PRESSE – 8. MÄRZ 2019

Staatsoper Hamburg, © Westermann
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Die FREITAG-PRESSE – 8. MÄRZ 2019

Hamburg
Kirill Serebrennikov inszeniert „Nabucco“ unter Hausarrest
An der Staatsoper Hamburg laufen die Vorbereitungen für die Premiere von Giuseppe Verdis „Nabucco“ am 10. März. Inszeniert wird die Oper vom russischen Regisseur Kirill Serebrennikov. Doch der steht seit fast zwei Jahren in Moskau unter Hausarrest und kann nicht an den Proben teilnehmen. Eine ungewöhnliche Situation, die nur per USB-Stick funktioniert.
BR-Klassik

New York/ Metropolitan Opera
„Das Rheingold“ an der MET Gold, Rausch und Gier in New York
Sendung am 9.3. um 19,05 h
DeutschlandfunkKultur

London/ Royal Opera House
„Così“ an der Royal Opera – Blackout und Stimmenzauber
So hat man die „Così“ eher selten gesehen: Während der Ouvertüre – präzise, einfühlsam und nie dominant das Hausorchester unter Stefano Montanari – traten die sechs Protagonistinnen und Protagonisten in perfekter barocker Gewandung, gepudert und mit Perücken vor den Vorhang. Sie verbeugten sich, artiger Applaus des Publikums – und die sechs verschwanden hinter dem Vorhang. Dann kamen sie wieder, verbeugten sich nochmals – Gemurmel im Publikum. Dann das Ganze nochmals: Netter Regieeinfall, doch eigentlich eher störend. Denn jetzt machten sich zwei Paare in der Parterreloge auffällig bemerkbar, kletterten alsbald über die Brüstung und nahmen die Bühne, auf der sich inzwischen der Vorhang geöffnet hatte, in Beschlag: Sie waren, wie jetzt klar wurde, in modernen Anzügen und Kleidern, die eigentlichen Sänger und Akteure – das barocke Personal hatte sich zurückgezogen (und ward nie mehr gesehen).
Dr. Charles E. Ritterband berichtet aus dem Royal Opera House in London.
Klassik-begeistert

Berlin
Heiß ersehnt: Kirill Petrenko bei den Berliner Philharmonikern
Kirill Petrenko bleibt sich treu. Der designierte Chef der Berliner Philharmoniker hält die Zahl seiner Auftritte an der Spree nach wie vor knapp. Nun begeistert Petrenko mit einem transparenten Schönberg-Violinkonzert, das Patricia Kopatchinskaja mit viel Temperament und Einsatz spielt. Die Sinfonie Nr. 5 von Tschaikowsky dagegen geht Petrenko strikt antiromantisch an. Die Phrasierung bleibt schlank und rank, die Bläser intonieren zart, die Philharmoniker verrichten Filigranarbeit vom Feinsten. Interessant, dass dabei gerade der russische Seelenton etwas auf der Strecke bleibt.
konzertkritikopernkritikberlin „Die FREITAG-PRESSE – 8. MÄRZ 2019“ weiterlesen