Gaëlle Arquez macht das Publikum sprachlos: "Teseo" überzeugt im Theater an der Wien

klassik-begeistert.de-Herausgeber Andreas Schmidt verfolgte die letzte „Teseo“-Aufführung am 25. November 2018 im Theater an der Wien. Selten habe ich einen so hinreißenden und packenden Opernabend verfolgen dürfen, an dem wirklich alle SängerInnen – Solo und Chor – mit ganz außerordentlichen Leistungen bestachen. Die Musik von Georg Friedrich Händel ist hinreißend; sie macht süchtig; das Dirigat und das Orchester waren Spitzenklasse – die Inszenierung und die Kostüme an Klasse nicht zu überbieten. 

Alles steht in dem Glanz, den Gaëlle Arquez als Medea darüber streut. Es ist ein Abend der Freude an Leidenschaft und gutem Theater.

Theater an der Wien, 16. November 2018 / 25. November 2018
Georg Friedrich Händel, Teseo
(Libretto Philippe Quinault)
Foto: Herwig Prammer (c)

Musikalische Leitung: René Jacobs
Inszenierung: Moshe Leiser, Patrice Caurier
Bühne: Christian Fenouillat
Kostüme: Agostino Cavalca
Licht: Christophe Forey
Egeo: Christophe Dumaux
Teseo, sein Sohn: Lena Belkina
Medea: Gaëlle Arquez
Agilea: Mari Eriksmoen
Clizia: Robin Johannsen
Arcane: Benno Schachtner
Fedra: Soula Parassidis
Akademie für Alte Musik Berlin
Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)

von Gabriel Pech

»Man muss immer Glaubhaftigkeit auf der Bühne erreichen.« Dieser Satz des Regisseurs Moshe Leiser ist Programm für die Inszenierung von Teseo im Theater an der Wien. Alle diese starken Persönlichkeiten kochen vor Emotionen und übertragen diese auf das Publikum. Die Inszenierung ist einzig dafür da, die Leidenschaften dieser Figuren in Szene zu setzen und vollbringt das mit Bravour. Es ist ein Genuss, diesem Spektakel zu folgen, welches Georg Friedrich Händel so meisterhaft in Musik gesetzt hat. „Georg Friedrich Händel, Teseo,
Theater an der Wien“
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Die MONTAG-PRESSE – 26. NOVEMBER 2018

Foto: Wilfried Hösel (c)
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München/ Bayerische Staatsoper
Verdis „Otello“ mit Jonas Kaufmann im Nationaltheater – die AZ-Kritik
Münchner Abendzeitung
Wenn Kirill Petrenko am Werk ist, lauscht man ganz genau: Der neue «Otello» in München bietet Szenen einer anderen Ehe
Für den Vierakter von Giuseppe Verdi an der Bayerischen Staatsoper wurde wieder das «Opern-Traumpaar» Jonas Kaufmann und Anja Harteros verpflichtet. Doch sind es diesmal andere Protagonisten, die am meisten überzeugen.
https://www.nzz.ch/feuilleton/otello-in-muenchen-szenen-einer-ehe-ld.1439423
Kein Glühen, kein Rasen
Anja Harteros und Jonas Kaufmann singen – trotzdem gerät Giuseppe Verdis „Otello“ nur zum Ehedrama.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/oper-kein-gluehen-kein-rasen-1.4226042
Verdi reduziert auf Ibsen – Die „Otello“-Neuproduktion der Bayerischen Staatsoper München kann nur musikalisch beeindrucken
Neue Musikzeitung/nmz.de
Fahle Inszenierung, leidenschaftliche Musik

Premiere von Verdis „Otello“ an der Bayerischen Staatsoper: Jubel für Jonas Kaufmann, Anja Harteros und Kirill Petrenko
Donaukurier
Das Geheimnis der Locken
München im Jonas Kaufmann-Fieber
Sueddeutsche Zeitung

Berlin/ Staatsoper
Simon Rattle dirigiert die Premiere von Hippolyte et Aricie an der Staatsoper Berlin
Simon Rattle kehrt an die Berliner Staatsoper zurück und verpasst Rameaus 1733 uraufgeführter Oper eine Frischzellenkur. Es singen u.a. Magdalena Kožená, Anna Prohaska und Elsa Dreisig. Die Inszenierung der britischen Choreographin Aletta Collins enttäuscht auf ganzer Linie. Auch Bühne und Lichtregie des Künstlers Ólafur Elíasson erfüllen trotz des virtuosen Lichtkonzepts nicht die Erwartungen. Applaus, aber auch deutliche Buhs für das Regieteam. Die Premiere ist Teil der erstmals stattfindenden Barocktage an der Staatsoper Unter den Linden.
Konzert-und Opernkritik Berlin

Berlin/ Komische Oper
„Candide“ an der Komischen Oper Berlin: Ritter der Kokosnuss in Lederhosen
Optimisten waren Voltaire suspekt, deshalb schrieb er eine böse Satire über sie, und Leonard Bernstein machte daraus eine sarkastische, sperrige Operette. Barrie Kosky inszenierte sie an der Komischen Oper Berlin leider mit zuviel „heiligem Ernst“.
BR-Klassik
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Herz und Hirn im Wiener Konzerthaus: Die Wiener Symphoniker glänzen mit Nikolaj Znaider

Nikolaj Znaider und Philippe Jordan sind wie ein lebender Organismus: Ersterer ist das Herz, das die Musik vorantreibt, letzterer ist das Gehirn, das alle Vorgänge steuert.

Foto: Johannes Ifkovits (c)
Wiener Symphoniker
Nikolaj Znaider, Violine
Philippe Jordan, Dirigent
Kurt Schwertsik: Here & Now
Johannes Brahms: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77
Antonín Dvořák: Symphonie Nr. 9 e-moll op. 95 Aus der Neuen Welt

von Thomas Genser

Erneut landen die Wiener Symphoniker unter Philippe Jordan einen großen Wurf: Zusammen mit Nikolaj Szeps-Znaider bringen sie ein Brahms-Violinkonzert, das sich mit allen Wassern gewaschen hat. Im Spiel des dänischen Multitalents werden Welten erschaffen – absolute Spitzenklasse! Davor und danach gibt es instrumentale Kost von Schwertsik und Dvořák. „Wiener Symphoniker, Nikolaj Znaider, Philippe Jordan,
Wiener Konzerthaus“
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„Romeo und Julia“ ist eine Zumutung – und das ist gut so!

Foto: © Marie-Laure Briane
Staatstheater am Gärtnerplatz, München
Choreografische Uraufführung am
22. November 2018
Romeo und Julia

Musik von Sergej Prokofjew
Ballett von Erna Ómarsdóttir und Halla Ólafsdóttir
nach der gleichnamigen Tragödie von William Shakespeare
– Altersempfehlung ab 17 Jahren –

von Barbara Hauter

„Romeo und Julia“ ist eine Zumutung. Und das ist gut so.

Noch nie hat mich ein Tanztheater so abgestoßen, fasziniert und durcheinandergebracht. Ich wollte zwischendurch einfach nur nach Haus, war aber völlig gefesselt vom Bühnengeschehen. Hoch her ging es mit meinen Emotionen in den zwei Aufführungsstunden. Was hat das Gärtnerplatztheater nur mit Romeo und Julia gemacht, mit der berühmtesten Story über die eine große Liebe? „Sergej Prokofjew, Erna Ómarsdóttir und Halla Ólafsdóttir, Romeo und Julia, Ballett,
Staatstheater am Gärtnerplatz, München“
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Die SONNTAG-PRESSE – 25. NOVEMBER 2018

Foto: München / Otello: Geteilte Meinungen in den Medien. Anja Harteros, Jonas Kaufmann. Copyright: Wilfried Hösl / Bayerische Staatsoper

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München/ Bayerische Staatsoper
Innige Töne und ein Elementarereignis
Im Juni 2017 debütierte Jonas Kaufmann in London als Otello in Giuseppe Verdis gleichnamiger Oper, jetzt singt der 49-jährige Startenor die mörderische Partie in einer Neuproduktion der Bayerischen Staatsoper – mit heldischer Kraft und hauchzarten Tönen.
BR-Klassik

Münchens neuer „Otello“: Im kalten Feuer
Münchner Merkur

Münchner Opernpublikum feiert „Otello“-Premiere
Münchner Abendzeitung

Bilder des Tages: München im November: Staatsoper feiert „Otello“-Premiere
Vierstellige Summen sollen für Eintrittskarten für die Münchner Premiere des Jahres gezahlt worden sein, in der Lokalmatador Jonas Kaufmann die Titelpartie sang.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/bilder-impressionen-stadt-november-1.4193609

Shakespeares Tragödie als politisch korrekte Zimmerschlacht
Die Welt.de

Otello als „Nerd“: So richtig nett ist’s nur im Bett
In der Bayerischen Staatsoper gibt Jonas Kaufmann unter Kirill Petrenkos Leitung den Otello in einer Regie, die es erst im zweiten Teil mit Shakespeare und Verdi aufzunehmen versucht.
Die Presse „Die SONNTAG-PRESSE – 25. NOVEMBER 2018“ weiterlesen

Staatsoper Hamburg: Dieser Siegfried ist ein Kraftprotz und ein Strahlemann

Foto: © David Jerusalem
Siegfried und Schager, das scheint einfach organisch. Schagers Darstellung strotzt von Energie, ist dynamisch und sehr laut, ohne Ermüdungserscheinungen. Spielerisch wie sängerisch ist sein Siegfried ein Kraftprotz und ein Strahlemann.

Staatsoper Hamburg, 23. November 2018
Richard Wagner, Siegfried

Siegfried: Andreas Schager
Mime: Jürgen Sacher
Wanderer: John Lundgren
Alberich: Jochen Schmeckenbecher
Fafner: Alexander Roslavets
Erda: Doris Soffel
Brünnhilde: Lise Lindstrom
Waldvogel: Elbenita Kajtazi
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Musikalische Leitung: Kent Nagano  

von Leon Battran

Siegfried, beherzt und bärenstark, fürchtet sich vor nichts und niemandem. Er ersticht den Drachen, badet sich in seinem Blut. Er setzt sich gegen seinen arglistigen Ziehvater zur Wehr, ja, trotzt sogar dem Stabe Wotans, durchschreitet die Feuerlohe und dann: trifft der in Sachen Fürchten Unbelehrbare zum ersten Mal auf ein Mädchen seiner Spezies. Das lässt ihm den Schrecken in die Glieder fahren! Da schwankt und schwindelt ihm der Sinn. „Richard Wagner, Siegfried, Andreas Schager, Kent Nagano,
Staatsoper Hamburg, 23. November 2018“
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"Wie der Fisch übern Wald weh´ ich dahin..."

Foto: © David Jerusalem
Der Tenor Andreas Schager in Hamburg: Laut, stimmgewaltig, schauspielerisch überzeugend, sportlich und lustig textschöpferisch.

Staatsoper Hamburg
, 23. November 2019
Richard Wagner, Siegfried
Ulrich Poser berichtet über die Aufführung des „Siegfried“ aus der Hamburgischen Staatsoper vom 23. November 2018
Das Haus stand Kopf vor Freude. Kent Nagano sei Dank! Zum ersten Mal seit dem Jahre 2005 hat das Philharmonische Staatsorchester Hamburg wieder Weltklasseniveau erreicht. Wie ein Magier führte Nagano die einzelnen Orchestergruppen zusammen und ließ so an diesem Abend etwas ganz Großes entstehen. Kunst. Bereits das kurze leise Vorspiel zum 1. Aufzug war überwältigend akkurat, dynamisch, ausgewogen und glasklar. Und wieder waren es die Streicher, die bei der Umsetzung der Wagnerschen Tonsprache federführend begeisterten und ins Schwärmen geraten ließen. Rein exemplarisch sei auf das musikalische Zitat des Siegfried-Idylls verwiesen. Die Leistung Naganos und seinem Team ist derjenigen anderer Großer, zum Beispiel eines Daniel Barenboim mit der Staatskapelle Berlin, wieder ebenbürtig. Endlich. Es ist an der Zeit, dass sich die federführenden Feuilletons wieder für das Haus an der Dammtorstraße interessieren.

„Richard Wagner, Siegfried, 23. November 2019,
Staatsoper Hamburg“
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"Ariadne auf Naxos" in Frankfurt: Großes Musiktheater mit superben Sängern

Foto: Barbara Aumüller (c)
Oper Frankfurt, Frankfurt am Main,
17. November 2018
Richard Strauss, Ariadne auf Naxos

Christoph Gedschold, Dirigent
Brigitte Fassbaender, Inszenierung
Johannes Leiacker, Bühnenbild/Kostüme
Christina Nilsson, Primadonna/Ariadne
Vincent Wolfsteiner, Der Tenor/Bacchus
Paula Murrihy, Der Komponist
Elizabeth Sutphen, Zerbinetta

von Yehya Alazem

Eine Oper wie „Ariadne auf Naxos“ aufzuführen, ist keine einfache Aufgabe: Man braucht Sänger, die nicht nur gut singen, sondern auch spielen können. Man braucht außerdem einen Regisseur, der die Zusammenarbeit zwischen Richard Strauss und seinem Librettisten Hugo von Hofmannstahl versteht, wobei das Zusammenspiel zwischen Wort und Ton eine riesige Herausforderung darstellt.

In dieser Inszenierung an der Oper Frankfurt, die ihre Premiere im Oktober 2013 feierte, nimmt sich die legendäre Sängerin Brigitte Fassbaender dieser Herausforderung an, und es ist ihr auf allen Ebenen gelungen: Die Personenregie steht im Zentrum. Das Zusammenspiel zwischen den Sängern ist einfach hervorragend, und was sich auf der Bühne ereignet, entspricht immer dem, was aus dem Orchestergraben ertönt. Hier gibt es keine Wendungen oder Änderungen in der Handlung – alles ist klar, wie es sein soll, und das Bühnenbild von Johannes Leiacker lässt nicht viel zu wünschen übrig. „Richard Strauss, Ariadne auf Naxos,
Oper Frankfurt“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 24. NOVEMBER 2018

Foto: Wilfried Hösl (c)
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die SAMSTAG-PRESSE – 24. NOVEMBER 2018

München/ Bayerische Staatsoper
Sangue, sangue, sangue!
Jonas Kaufmann kann als Otello in München nur teilweise überzeugen
Prominent besetzte Premiere von Otello an der Bayrischen Staatsoper. Jonas Kaufmann, Anja Harteros und Gerald Finley singen, Kirill Petrenko dirigiert. Bei all dem großartig intensiven Singen bleibt der Eindruck, dass Jonas Kaufmann nicht als der Otello des 21. Jahrhunderts in die Annalen des Verdi-Gesangs eingehen wird. Berührend Anja Harteros als frauliche Desdemona, unkonventionell Finley als Iago. Auf gewohnt hohem Niveau bewegen sich die Comprimarii. Tadellos lässt das Bayerische Staatsorchester Verdis Spätwerk abschnurren.
Opern- und Konzertkritik Berlin/ Der Klassik-Blog

Wien modern
Einem-Oper „Der Prozess“: Die brisante Tradition
Gottfried von Einems Oper packend bei Wien Modern im Konzerthaus –

Der Standard
Ein veritables Festspielprojekt
Zum Gedenkjahr transferierte man die konzertante Produktion der Kafka-Oper „Der Prozess“ von Gottfried von Einem aus Salzburg nach Wien – das Publikum jubelte.

Die Presse
Im Geratter der Machtmaschine
Gottfried von Einems „Prozess“ in einer Modellaufführung, nun auch in Wien.
Wiener Zeitung

Berlin/ Staatsoper
Olafur Eliasson inszeniert Oper
Hippolyte et Aricie“ feiert am Sonntag Premiere an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.
https://www.sn.at/kultur/theater/olafur-eliasson-inszeniert-oper-61334482

Linz
Linzer Brucknerfest 2019 mit allen neun Bruckner-Sinfonien
Die Gesamtaufführung aller neun Sinfonien Anton Bruckners steht im Mittelpunkt des Internationalen Brucknerfestes Linz 2019. Das Programm des Festivals mit insgesamt 27 Konzerten zwischen Bruckners Geburtstag am 4. September und seinem Todestag am 11. Oktober wurde von Dietmar Kerschbaum, dem Intendanten des Linzer Brucknerhauses, am Freitag in Linz präsentiert.
Salzburger Nachrichten

Wien
Eleganz allein reicht nicht für Beethoven
Meistercellist Gautier Capuçon zeigte im Brahms-Saal zu viel Understatement.
Die Presse

Berlin
Heißkeuschig: Händels „Theodora“ als Potsdamer Winteroper
Hier gilts dem Frommsinn!
Stupend, was den Homo sapiens aufzuheizen vermag: etwa glühende Märtyter-Schmonzetten. Erst recht, wenns um heiße Märtyrerinnen geht. Eine besonders glühende bietet die diesjährige Potsdamer Winteroper mit Georg Friedrich Händels Theodora von 1750. In der Friedenskirche am Eingang zum Park Sanssouci wird das Oratorium auf den scheinmarmornen Laufsteg geschickt. Und Bewegung ist sinnvoll, auch wenn die Temperaturen an Bord des Kirchenschiffs nicht so arg sind, wie der Name Winteroper verheißt.
https://hundert11.net/heisskeuschig/

Händels „Theodora“ bei der Potsdamer Winteroper: Wenn der Mob tobt
Die Potsdamer Winteroper feiert mit Händels szenischem Oratorium „Theodora“ Premiere. Musikalisch ein Genuss, aber warum stirbt die Heldin so früh?
Tagesspiegel

Berlin/ Haus der Festspiele
Chilly Gonzales begeistert seine künstlerische Heimatstadt Berlin
Die durchsichtige Grenze zwischen Bühne und Zuschauerraum scheint aufgelöst zu sein. Man fühlt sich wie in einem privilegierten Wohnzimmer zusammen mit dem Mann der tausend Gesichter (und Musiken), der teils poetische Balladen auf dem Klavier spielt und teils das Instrument zu einem Schlagwerk werden lässt.
Julia Barreiro berichtet aus dem Haus der Berliner Festspiele.
https://klassik-begeistert.de/chilly-gonzales-haus-der-berliner-festspiele-berlin/ „Die SAMSTAG-PRESSE – 24. NOVEMBER 2018“ weiterlesen

Chilly Gonzales: Brillant in Morgenmantel und Pantoffeln in Berlin

Foto: www.chillygonzales.com (c)
Haus der Berliner Festspiele, 21. November 2018
Klavier, Gesang: Chilly Gonzales
Cello, Gesang, Melodica: Stella Le Page
Schlagzeug, Gesang, Trompete: Joe Flory

von Yolanda Marlene Polywka

Der kanadische Pianist und Entertainer Chilly Gonzales gibt im Rahmen der Berliner Festspiele drei Konzerte (21., 22. und 23. November 2018). Alle drei sind – natürlich – ausverkauft. Der Grammy-Preisträger, der mit bürgerlichem Namen Jason Charles Beck heißt, steht mit seinem 27-stündigen Klavierkonzert im Guiness-Buch der Rekorde für das längste Solokonzert aller Zeiten, komponierte schon für Apple Werbung und sagt von sich selbst, dass er ein lausiger Koch sei. Außerdem spielt er gerne in Morgenmantel und Pantoffeln Klavier.

So auch am Mittwochabend, als er etwas verspätet die Bühne des Hauses der Berliner Festspiele betritt. Aus den Ärmeln des Camouflage-Morgenrocks schaut ein weißes Hemd hervor, als sich Gonzales an den Bechstein-Flügel setzt. Er schnipst einmal, und an der Wand hinter ihm erscheint eine Projektion, die die Klaviatur zeigt, sodass das Publikum ihm beim Spielen quasi auf die Finger schauen kann. Man könnte nun problemlos wie gebannt zuschauen, wie die Finger über die Tasten fliegen, wenn der Künstler nicht selbst auch wahnsinnig sehenswert wäre, wie er da an seinem Instrument sitzt, mit den Füßen stampft, sich im Takt wiegt und die Haare von rechts nach links wirft. „Chilly Gonzales, Stella Le Page, Joe Flory,
Haus der Berliner Festspiele, 21. November 2018“
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