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Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die DONNERSTAG-PRESSE – 22. NOVEMBER 2018
Zum Münchner „Otello“
Fünf Otellos für die Ewigkeit – eine Bestenliste
Opfer und Täter in einer Person
Keine Opernfigur hat einen so spektakulären Auftritt wie Verdis Otello: Nach siegreicher Schlacht schmettert er sein triumphales „Esultate!“ dem Volk entgegen und darf auf Anhieb einhundert Prozent seiner Leistungsfähigkeit abrufen. Er sollte eine hochdramatische, baritonal grundierte Stimme ins Feld führen können, die zu großer Differenzierung imstande ist. Es gibt nur wenige Rollen im Opernrepertoire, die an den Sänger auch als Darsteller vergleichbar vielfältige Ansprüche stellen: Als „Loser“ eigener Couleur sollte der Mann physisch und psychisch belastbar sein.
BR-Klassik
Zürich
«Ich bekenne» – Musik als Weltanschauung an den Tagen für Neue Musik
Dem Programm des Zürcher Festivals für zeitgenössische Musik drücken diesmal ältere Kompositionen den Stempel auf. Bei einer Präsentation von «Neuer Musik» sollte das zu denken geben.
Neue Zürcher Zeitung
Hamburg/ Elbphilharmonie
Elbphilharmonie Hamburg: Riesenapplaus und Jubel, ganz besonders für die einmalige Patricia Kopatchinskaja
Am 19. November 2018 in der Elbphilharmonie spielen Il Giardino Armonico unter Giovanni Antonini und Patricia Kopatchinskaja klassisch Vivaldi, ergänzt durch Kompositionen und musikalische Kommentare italienischer zeitgenössischer Komponisten.
Es beginnt mit Vivaldis „Concerto g-Moll RV 157 für Streicher und Basso continuo“. Die Violinisten und Bratschisten musizieren den gesamten Abend im Stehen. Giovanni Antonini dirigiert ohne Taktstock, stattdessen mit seinem ganzen Körper. Der Vortrag von Il Giardino Armonico, einem der führenden Orchester für Alte Musik, ist spritzig und voller Energie.
Sebastian Koik berichtet aus der Elbphilharmonie Hamburg.
Klassik-begeistert
Hamburg/ Staatsoper/ „Siegfried“
…Seine Stimme ist ein Naturwunder. Sehr laut. Ohne Piano und Übergänge…
Mein drittes Rendezvous mit Wagners großer Musik ist Siegfried, der wilde Zögling von Mime, Sohn von Siegmund und Sieglinde, Enkel des göttlichen, wilden Wotan.
Das Vorspiel ähnelt jedes Mal mehr Filmmusik. Ich kann nicht anders – für mich ist Wagnersche Musik die Vorwegnahme all der Hollywood-Gefühls-Hits der 1950er- und 1960er-Jahre des 20. Jahrhunderts.
Der Vorhang geht auf, und wir erleben wieder eine Überraschung: einen Vater-Sohn-Schlafraum. Karg, chaotisch, etwas zwischen Einraumwohnung und Krankenstation. Vertrautes Bild aller Alleinerziehenden: kaum Zeit für sich, wenig Geld, also kein Kinderzimmer, Hausarbeit macht man zwischen Geldverdienen und Kindererziehung. Das Kind kommt immer zu kurz, also wird das Kind verhätschelt…
Teresa Grodzinska berichtet aus der Staatsoper Hamburg.
Klassik-begeistert
Forum Alte Musik Frankfurt: Alle singen und musizieren aufs Trefflichste, stilsicher, mit guter Textverständlichkeit und homogen
In allen Registern ragen herrliche Stimmen heraus, allen voran die Soprane lassen engelsgleiche, schwebend-schwerelose luzide Töne hören, die lyrische Opernsänger seltsamerweise nur noch selten aufbieten.
Das Frankfurter Konzertleben erschüttern gerade unfassbare Nachrichten: Mit den stark nachgefragten Kaisersaalkonzerten auf dem Römerberg, die zum Besten zählen, was die Stadt im Bereich der Alten Musik zu bieten hat, soll zum Jahresende Schluss sein.
Kirsten Liese berichtet aus dem Kaisersaal im Römer Frankfurt.
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