DIE FREITAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2024

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DIE FREITAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2024

Foto: Anna Netrebko (Instagram)

Berlin
Rätselhafter Erfolg: „Nabucco“ mit Anna Netrebko an der Staatsoper
Ausgerechnet mit „Nabucco“ schaffte Verdi seinen Durchbruch. Ob die Staatsoper und Anna Netrebko das mit der Neuinszenierung erklären können? Die Opernkritik.
BerlinerZeitung.de

Verdis Nabucco in Berlin: Anna Netrebko singt das misslungene Verdi-Werk in Grund und Boden
Mit Nabucco und einer Öffnung des Lindenoper-Langzeitarchivs startet die Berliner Staatsoper in ihre neue Premierensaison. Anna Netrebko singt das kompositorisch misslungene Verdi-Werk in Grund und Boden, Emma Dantes Regie, eher flache Regie, kommt kaum über ein paar blumige Bühnenbilder hinaus. Wo bleibt hier die weiße Fahne am Dirigentenpult? Wien hat’s vorgemacht. Bei aller berechtigen Kontroverse um Frau Netrebko: So eine intensive warme, voluminöse Stimme wird es so schnell nicht wieder geben. Die ballernden, beispiellosen Brava-Rufe hat sie sich in diesem Ausmaß völlig verdient.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de „DIE FREITAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2024
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Orlińskis Stilmix: Nicht wirklich Ba, und auch nicht Rock

CD-Besprechung:

# Lets BaRock

Jakub Józef Orliński
Aleksander Dębicz

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von Peter Sommeregger

Der polnische Countertenor ist längst in der ersten Liga seines Stimmfaches angekommen, seine Live-Auftritte, aber auch seine CD-Alben befördern seinen Erfolg und seine Popularität. Es ist bekannt, dass der Sänger ein begeisterter Breakdancer ist, was er zuletzt bei der spektakulären Eröffnungsfeier der Olympiade in Paris unter Beweis stellte. Auch Orlińskis Faible für Popmusik ist bekannt, seine enge Jugendfreundschaft mit Aleksander Dębicz führt nun zu einem gemeinsam konzipierten Album, das neben drei Kompositionen von Dębicz  von ihm neu arrangierte Arien der Barockzeit verfremdet, um eine Synthese aus Barock, Rock und Pop herzustellen. „CD-Besprechung: # Lets BaRock, Jakub Józef Orliński und Aleksander Dębicz
klassik-begeistert.de, 4. Oktober 2024“
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Sie haben da etwas vergessen… Interview mit Giampaolo Bisanti, Teil 1

Giampaolo Bisanti © Laila Pozzo

Italienische Opern kommen besonders gut, wenn der Italiener Giampaolo Bisanti dirigiert. Ein guter Journalist sollte aber nie Fan mit Notizblock sein, daher habe ich mir viele kritische Fragen ausgedacht. Aber  es muss ja nicht gleich in Teil 1 schwierig werden…

Jörn Schmidt im Gespräch mit Giampaolo Bisanti.

klassik-begeistert: Nach Ihrem letzten Hamburger Norma-Dirigat, da hatten Sie sicher einen schlimmen Schnupfen?

Giampaolo  Bisanti: Nach der Show bin ich nie krank! Musik ist gut für das Immunsystem, die gibt regelrecht einen Adrenalinschub… Aber warum fragen Sie?

klassik-begeistert: Nun, ich war nach der Oper nebenan noch einen Wein trinken, vielleicht hat das zwei Stunden gedauert. Es war regnerisch und hamburgisch kühl. Auf dem Heimweg sah ich, wie Sie  vor dem Opernhaus standen, an einer zugigen Ecke, und mit dem Sänger-Ensemble engagiert diskutiert haben. Es ging sicher um Bellini, aber mögen Sie uns Details verraten? „Interview: klassik-begeistert im Gespräch mit Giampaolo Bisanti, Teil 1
klassik-begeistert.de, 4. Oktober 2024“
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Verdis Nabucco in Berlin: Anna Netrebko singt das misslungene Verdi-Werk in Grund und Boden

Anna Netrebko (Abigaille), Ensemble und Chor © Bernd Uhlig

Mit Nabucco und einer Öffnung des Lindenoper-Langzeitarchivs startet die Berliner Staatsoper in ihre neue Premierensaison. Anna Netrebko singt das kompositorisch misslungene Verdi-Werk in Grund und Boden, Emma Dantes Regie, eher flache Regie, kommt kaum über ein paar blumige Bühnenbilder hinaus. Wo bleibt hier die weiße Fahne am Dirigentenpult? Wien hat’s vorgemacht.

Nabucco
Musik von Giuseppe Verdi
Libretto von Temistocle Solera nach Auguste Anicet-Bourgeois
und Francis Cornu

Staatsoper Berlin, 2. Oktober 2024

von Johannes Karl Fischer  

Ein halbes Jahrhundert gab’s an diesem Haus kein Nabucco mehr, nicht ohne Grund. Diese per se langweilige und misslungene Oper mit ihren völlig zur politisch aufgeladenen Handlung unpassenden Melodien in Maskenball-Stimmung ist nun wirklich nicht der größte Wurf unter der Opernsonne. Leider hatte Emma Dantes recht einseitige Regie dem Werk wenig entgegenzuwirken. Vorhänge fuhren rauf und runter im Minutentakt, ein paar mit Knarren bewaffnete Statisten und Statistinnen irrten im Dauerwirrwarr über die Bühne. Personenregie: Fehlanzeige. „Giuseppe Verdi, Nabucco
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 2. Oktober 2024“
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Fazıl Say spielt Fazıl Say – leider auch bei Haydn und Beethoven

Fazıl Say © Fethi Karaduman

Eine irritierende Klaviermatinee beim Beethovenfest.

Joseph Haydn (1732-1809) – Klaviersonate Nr. 35 Hob. XVI:35

Ludwig van Beethoven (1770-1827) – Klaviersonate Nr. 23 op. 57, Appassionata

Fazıl Say (*1970) – Gezi Park 2 op. 52

Fazıl Say, Klavier

Forum der Bundeskunsthalle, Bonn, 3. Oktober 2024

von Brian Cooper, Bonn

Es ist viel los beim Musikfest der Demokratie im Bonner Regierungsviertel: Man feiert 75 Jahre Grundgesetz, den ganzen Tag über laufen Veranstaltungen bei freiem Eintritt oder unter dem Motto „Pay what you can (Mindestpreis 5€)“. Das ist ebenso begrüßenswert wie die Beethovenfest-Mönkemeyer-Idee der Ticketpatenschaften für nachweislich Bedürftige, die hoffentlich künftig ausgeweitet werden kann.

Morgens um elf gibt der bedeutende türkische Pianist und Komponist Fazıl Say eine Klaviermatinee im Forum der Bundeskunsthalle (ganz guter Saal, wenn man vom Grundrauschen der Klimaanlage absieht). Das Motto ist „Meinungsfreiheit“, hierzu das Beethovenfest: „Beethovenfest, Fazıl Say, Klavier
Forum der Bundeskunsthalle, Bonn, 3. Oktober 2024“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 3. OKTOBER 2024

Karl-Theodor zu Guttenberg (2017) © Michael Lucan, via de.wikipedia.org

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 3. OKTOBER 2024

Das Wertinger OPERNGLAS-Plagiat, Teil 2
Ich habe des Öfteren schon gedacht, eine juristische Ausbildung ist extrem hilfreich, wenn man journalistisch tätig wird. Da gibt es so einige Gemeinsamkeiten. So muss man als Anwalt und Journalist zum Beispiel verschwiegen sein, sonst kann man seinen Beruf schnell an den Nagel hängen. Es gibt aber auch Berufsgruppen, die ruft man an, wenn man ein Gerücht streuen will, und sagt: Du, das erzähle ich Dir mal im Vertrauen, muss aber unter uns bleiben…
Klassik-begeistert.de

Wien
Ein perfekter Paarlauf: Sonya Yoncheva und Malcolm Martineau an der Wiener Staatsoper (Bezahlartikel)
Die bulgarische Sopranistin und ihr schottischer Klavierpartner eröffneten den Reigen der Solistenkonzerte an der Wiener Staatsoper
DiePresse.com

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Pathys Stehplatz 54: Direktor Bogdan Roščić verwechselt die Wiener Staatsoper mit einem Independent-Schuppen

Bogdan Roščić © Lalo Jodlbauer

Stoppt diesen Wahnsinn, bevor es zu spät ist: Im Haus am Ring soll Zeitgenössisches neben provokativem Regietheater gedeihen. Doch an der Wiener Staatsoper sehnt sich die Mehrheit nach Nostalgie und Harmonie. Protest und Ärger sind die Folge. Musikdirektor Philippe Jordan greift gar zu ungewöhnlichen Mitteln.

Das Problem des intellektuell hochgetunten Philosophie-Doktors, der seine Dissertation Adornos Hochergüssen gewidmet hatte: Roščić lässt ALLEINE den Kopf entscheiden. Bauchgefühl, Intuition und Herz – Fehlanzeige!

von Jürgen Pathy

Nach Kirill Serebrennikovs „Don Carlo“-Neuproduktion stehen die Zeichen auf Sturm. Das komplette Feuilleton dreht die Neuproduktion der Wiener Staatsoper durch den Fleischwolf. Kaum eine Stimme, die sich mit der Transformation von Schillers Historiendrama zu tagesaktuellen Themen arrangieren mag. Nackte Klimakleber auf der Opernbühne – Nein, Danke! König und Entourage als Bedienstete in einem Museum – möchte keiner sehen! Es kommt noch schlimmer.

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klassik-begeistert, 2. Oktober 2024“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 2. OKTOBER 2024

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 2. OKTOBER 2024

Anna Netrebko © Wiener Staatsoper / M. Pöhn

„Nabucco“-Premiere an Staatsoper: Proteste gegen Anna Netrebko erwartet
Auch diesmal wird es wohl nicht ruhig bleiben. Vor dem Auftritt von Sopran-Diva Anna Netrebko (53) in der Premiere von Verdis „Nabucco“ an der Staatsoper werden wieder Proteste erwartet. Bereits 2023 hatten etwa 150 Aktivisten gegen den Auftritt der Sängerin wegen ihrer angeblichen Nähe zu Wladimir Putin demonstriert.
Der Verein Vitsche, der sich für die Ukraine einsetzt, hatte die Intendanz im Vorfeld der Premiere angeschrieben, eine Demonstration ist für Sonntag, den 6. Oktober 2024, vor dem Haus Unter den Linden angemeldet, so eine Sprecherin der Oper.
bz-berlin.de

Wiener Konzerthaus: Bunt gemischt ist halb gewonnen
Das Programm von William Garfield Walkers Konzert im Konzerthaus war so vielfältig wie sein Nova Orchester Wien: es erklangen Werke von Verdi, Debussy und Bruckner. Walker konnte sein stilistisches Einfühlungsvermögen zeigen, und unter seiner Leitung brillierte das Orchester sowohl mit romantischer als auch mit impressionistischer Musik.
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de „DIE MITTWOCH-PRESSE – 2. OKTOBER 2024
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Auf geht's, Hamburg Ballett... ich kann nicht mehr klatschen!

Die Choreographen: Demis Volpi, Hans von Manen, Jo Ann Endicott (für Pina Bausch), Justin Peck (Foto: RW)

PREMIERE

The Times Are Racing

Pina Bausch: Adagio
Hans von Manen: Variations for Two Couples
Demis Volpi: The thing with feathers
Justin Peck: The Times Are Racing

Musik: Gustav Mahler; Benjamin Britten, Astor Piazzolla u.a.; Richard Strauss; Dan Deacon

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Musikalische Leitung Vitali Alekseenok


Staatsoper Hamburg,
28. September 2024 PREMIERE

von Harald Nicolas Stazol

Neun Vorhänge, man lässt es nicht von der Bühne, das Hamburger Staatsballett, schon vorher, bei jedem Akt 10 Minuten Applaus, „Mir tun die Hände weh“ scherzt man eine Reihe vorne, schließlich gilt es etwa Hans van Manen mit Ovationen zu überhäufen, aber zunächst den neuen Intendanten Demis Volpi, der das Szepter nun in die Hand bekommen hat, und durch den königsblauen Samtvorhang nach vorne tritt, und eine kleine, bescheiden-ergreifende Rede hält. Da ist schon so ein SPIRIT im Raum, ich denke noch, „Was muss der Mann für brains haben!“ „The Times Are Racing, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Musikalische Leitung Vitali Alekseenok
Staatsoper Hamburg, 28. September 2024 Premiere“
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Frankfurt, Opernhaus des Jahres 2024, zeigt eine fulminante “Lady Macbeth von Mzensk” von Dmitri Schostakowitsch

Aile Asszonyi, Dmitry Golovnin © Barbara Aumüller

Die Oper Frankfurt ist zum dritten Mal von der Zeitschrift “Die Opernwelt” zum Opernhaus des Jahres 2024 gewählt worden. Schaut man auf ihr Programm der Saison 2024/25 und hört man dann eine solch tolle Gesamtleistung wie bei dieser Wiederaufnahme der “Lady Macbeth von Mzensk” von Dmitri Schostakowitsch, kann man sich vorstellen, dass auch nächstes Jahr Frankfurt wieder zum absoluten Favoritenkreis gehören wird.


Dmitri D. Schostakowitsch (1906-1975)
LADY MACBETH VON MZENSK
Oper in vier Akten / Text vom Komponisten nach Nikolai S. Leskow

Musikalische Leitung: Thomas Guggeis
Inszenierung: Anselm Weber
Bühnenbild und Kostüme: Kaspar Glarner

Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Chor und Extrachor der Oper Frankfurt (Leitung: Álvaro Corral Matute)


Oper Frankfurt, 29. September 2024

von Jean-Nico Schambourg

Unter ihrem Generalmusikdirektor Thomas Guggeis legt die Oper Frankfurt gleich zu Beginn mit der Wiederaufnahme aus dem Jahre 2019 in der Regie von Anselm Weber einen fulminanten Start hin. Aus dem Graben explodiert regelrecht eine berauschende Klangwelt, die Guggeis dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester entlockt. Mit Momenten peitscht er das Orchester förmlich durch die Partitur. Die Liebesszene oder besser gesagt Sexszene zwischen Katerina und Sergei steigert sich nicht nur schauspielerisch, sondern auch klanglich zu einem riesigen Orgasmus, wunderbar vom Komponisten in Musik gesetzt und fantastisch vom Orchester wieder gegeben.

„Dmitri D. Schostakowitsch (1906-1975), Lady Macbeth von Mzensk
Oper Frankfurt, 29. September 2024“
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