Der Pianist Martin Stadtfeld haucht fragilste Klangskulpturen in den Saal

Foto: Höhne (c)
Dresdner Festspielorchester
Martin Stadtfeld Klavier
Jan Vogler Violoncello
Ivor Bolton Dirigent
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15
Johann Sebastian Bach
Sonate Nr. 1 G-Dur BWV 1027 / Bearbeitung / Fassung für Violoncello und Klavier
Robert Schumann
Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129
Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
Elbphilharmonie, 3. Mai 2017

Von Sebastian Koik

Das Klavierspiel von Martin Stadtfeld ist der Höhepunkt des Abends. Das Klavierkonzert Nr. 1 von Ludwig van Beethoven spielt er wunderbar quirlig und mit makellosem Timing. Selbst in den virtuosesten Passagen gibt er jedem einzelnen Ton präzise Kontur. Er überzeugt mit Eleganz und bringt mit großer Sensibilität feine Zwischentöne zum Klingen. Seine Interpretation wirkt sehr persönlich und verströmt viel Charme. „Dresdner Festspielorchester, Martin Stadtfeld, Jan Vogler, Ivor Bolton,
Elbphilharmonie“
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Die Sopranistin Ha Young Lee lässt keine Wünsche offen

Francis Poulenc, DIALOGUES DES CARMÉLITES
Hamburgische Staatsoper, 2. Mai 2017

GASTBEITRAG von Dr. Harald Lacina

Neben „Les mamelles de Tirésias“ (1947) und „La voix humaine“ (1959) gehören die „Dialogues des Carmélites“ zu den einzigen Opern, die Francis Poulenc (1899-1963) komponiert hat. Die Oper war ein Auftragswerk der Mailänder Scala und wurde dort in italienischer Sprache unter dem Titel „Dialoghi delle Carmelitane“ am 26. Januar 1957 uraufgeführt. „Francis Poulenc, DIALOGUES DES CARMÉLITES,
Hamburgische Staatsoper“
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Mit ein bisschen Hollywood

Foto: B. Pálffy (c)
Carl Millöcker, Der Bettelstudent
Volksoper Wien, 3. Mai 2017

von Mirjana Plath

Die Operette hat einen schweren Stand auf der Bühne – zu trivial für Wissenschaftler, zu kitschig für Opernliebhaber, zu altmodisch für Musicalgänger. Doch sie zieht das Publikum in ihren Bann und ist bis heute aktuell. Das beweist Anatol Preisslers Inszenierung von Carl Millöckers „Bettelstudent“ an der Volksoper Wien. „Carl Millöcker, Der Bettelstudent,
Volksoper Wien“
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„Dass das ganze Weltall zu klingen und zu tönen beginnt“ – 350 Musiker bringen die "Sinfonie der Tausend" auf die Bühne

Foto © Wolf-Dieter Gericke
Gustav Mahler, 
Sinfonie Nr. 8 für drei Sopran- und zwei Alt-Soli, Tenor-, Bariton- und Bass-Solo, Knabenchor und zwei gemischte Chöre sowie großes Orchester
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper
Hamburger Alsterspatzen
Staatlicher Akademischer Chor Latvija
Sarah Wegener Sopran
Jacquelyn Wagner Sopran
Heather Engebretson Sopran
Daniela Sindram Mezzosopran
Dorottya Láng Mezzosopran
Burkhard Fritz Tenor
Kartal Karagedik Bariton
Wilhelm Schwinghammer Bass
Dirigent Eliahu Inbal
rosalie Lichtskulptur
Elbphilharmonie, 30. April 2017

von Sebastian Koik

Das Konzert beginnt mit monumentaler Wucht. Orchester und Chor schmettern vom ersten Ton an los und erschüttern den Zuhörer. Mahler 8 steht auf dem Programm, die „Sinfonie der Tausend“. Das ganze Weltall will Mahler darin zum Klingen und zum Tönen bringen. Die Bühne der Elbphilharmonie ist randvoll mit Musikern, das Philharmonische Staatsorchester spielt mit über 130 Instrumentalisten. Im Einsatz sind alleine zehn Kontrabässe und sechs Harfen, 196 Chorsänger und acht Gesangs-Solisten. „Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 8, Eliahu Inbal, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Chor der Hamburgischen Staatsoper, Hamburger Alsterspatzen, Staatlicher Akademischer Chor Latvija,
Elbphilharmonie“
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Bach und Brahms liegen den Zuhörern mehr als fernöstliche Experimentalmusik

© Andreas Herzau

Christian Schmitt Orgel
Wu Wei Sheng
Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie
Jakub Hrůša Dirigent
Unsuk Chin – Šu (2009) – Konzert für Sheng und Orchester
Toshio Hosokawa  – „Umarmung“ – Licht und Schatten (2016)
für Orgel und Orchester
Johannes Brahms – Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (1884–85)
Kölner Philharmonie, 30. April 2017

von Daniel Janz

Zu Beginn des Konzertes steht ein Mann alleine im Mittelpunkt. Was er in der Hand hält, ähnelt einer Skulptur aus Röhren auf einem runden Sockel. Der Mann heißt Wu Wei, und das faszinierende Gebilde ist eine Sheng – eine traditionelle, chinesische Mundorgel, deren Klang wie von einem anderen Stern anmutet. „Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša, Wu Wei, Chin, Hosokawa, Brahms,
Kölner Philharmonie“
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Ein Hauch von Tschechischem Frühling in München

Foto: © Mathias Bothor, Deutsche Grammophon
Philharmonie im Gasteig
, München, 29. April 2017
Dirigent: Jiří Bělohlávek
Magdalena Kožená (Mezzosopran);
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

von Raphael Eckardt

Wenn ausschließlich tschechische Komponisten auf dem Programm eines Konzertabends stehen, gehen die Meinungen der Konzertbesucher weit auseinander. Da gibt es die einen, die sich in Verbindung mit tschechischer Musik einzig und allein auf den Namen Antonín Dvořák berufen, und die anderen, die wissen, dass diese Musik doch so viel mehr zu bieten hat als das Œuvre dieses einen, weltbekannten Komponisten. „Jiří Bělohlávek, Magdalena Kožená, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
Philharmonie im Gasteig, München“
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Mal diabolisch, mal himmlisch: Musik ohne Erdenschwere

Foto: (c) Höhne
Kirill Gerstein
Klavier
Franz Liszt, Etudes d’exécution transcendante S 139
Felix Blumenfeld, Etüde für die linke Hand op. 36
Alexander Nikolajewitsch Skrjabin, Trois études op. 65
György Ligeti, Fanfares / Etude Nr. 4 / Etudes pour piano, premier livre
Earl Wild, Embraceable You / Seven Virtuoso Etudes
György Ligeti, Arc-en-ciel / Etude Nr. 5 / Etudes pour piano, premier livre
Earl Wild, I got Rhythm / Seven Virtuoso Etudes
Earl Wild, Somebody loves me / Seven Virtuoso Etudes
Elbphilharmonie, Kleiner Saal, 27. April 2017

Von Sebastian Koik

Kirill Grenzsteins Finger wirbeln unfassbar schnell auf den Tasten, rauschhaft und mitreißend. Man fühlt sich an Faust und seinen Pakt mit dem Teufel erinnert, so übermenschlich erscheint die pianistische Herausforderung der zwölf Etudes d’exécution transcendante von Franz Liszt, einem der spieltechnisch anspruchsvollsten Klavierwerke überhaupt. Robert Schumann meinte, dass höchstens zehn oder zwölf Pianisten auf der Welt sie bewältigen können. „Kirill Gerstein, Franz Liszt, Etudes d’exécution transcendante,
Elbphilharmonie Kleiner Saal“
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Das Apollon Musagète Quartett glänzt in der Elbphilharmonie

Foto: (c) Höhne
Elbphilharmonie Kleiner Saal
, Mittwoch, 26. April 2017
Apollon Musagète Quartett
Pawel Zalejski, Violine
Bartosz Zachlod, Violine
Piotr Szumiel, Viola
Piotr Skweres, Violoncello
Giacomo Puccini, Crisantemi (1890)
Anton Arensky, Streichquartett a-Moll op. 35 a (1899)
Jean Sibelius, Andante festivo (1922)
Edvard Grieg, Streichquartett g-Moll op. 27 (1878)

von Bianca Heitzer

Ein bunt gemischtes Publikum fand sich am Mittwochabend im Kleinen Saal der Elbphilharmonie ein, um sich zusammen mit dem Apollon Musagète Quartett auf eine Reise zu außergewöhnlichen Musikschätzen zu begeben. „Apollon Musagète Quartett, Puccini, Arensky, Sibelius Grieg,
Elbphilharmonie Kleiner Saal“
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Violetta stirbt und die Violinen flirren und flimmern fiebrig

Giuseppe Verdi, La traviata
Bayerische Staatsoper, München, 26. April 2017
Musikalische Leitung – Andrea Battistoni
Inszenierung – Günter Krämer
Bühne – Andreas Reinhardt
Kostüme – Carlo Diappi
Violetta Valéry – Sonya Yoncheva
Flora Bervoix – Rachael Wilson
Alfredo Germont – Artur Chacón-Cruz
Giorgio Germont – Leo Nucci
Bayerisches Staatsorchester
Chor der Bayerischen Staatsoper

Von Maria Steinhilber

Selbst, wenn man „La traviata“ noch nie gesehen hat, denkt man an Drama. Ja, diese Oper ist pures Drama! Am Mittwoch war die Bayerische Staatsoper mal wieder ausverkauft. Die Sopranistin Sonya Yoncheva sang die Violetta Valéry. Zuletzt hat sie diese dramatische Rolle an der Metropolitan Opera in New York verkörpert, die Zuschauer haben sie gefeiert. Viele nennen sie „die beste nach der Callas“. „Giuseppe Verdi, La Traviata, Sonya Yoncheva, Leo Nucci, Andrea Battistoni,
Bayerische Staatsoper, München“
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Musikalischer Schweinebraten con chili con carne sorgt für Faszination

Jalisco Philharmonic unter der Leitung von Marco Parisotto
Tambuco-Quartett
Silvestre Revueltas: Redes-Suite; Arturo Márquez: Danzón Nr. 2; Javier Álvarez: Metal de Tréboles; Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 1 in c-Moll
Philharmonie im Gasteig München, 26. April 2017

von Raphael Eckardt

Die knallrote Chilischote, die das Cover des Programmhefts der Jalisco Philharmonic an diesem Abend ziert, lässt den Hörer in München die Wettertristesse des Aprils für einen Augenblick vergessen und ist ein erster Hinweis auf das musikalische Feuerwerk der folgenden zwei Stunden: Scharf, feurig, temperamentvoll. „Jalisco Philharmonic, Marco Parisotto, Tambuco-Quartett, Silvestre Revueltas, Arturo Márquez, Javier Álvarez, Johannes Brahms,
Philharmonie im Gasteig München“
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