Foto: Olga Bezsmertna (Mélisande), Adrian Eröd (Pelléas), Wiener Staatsoper, Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli. © Michael Pöhn
„Zornige sahst du flackern, sahst zwei Knaben
zu einem Etwas sich zusammenballen,
das Hass war und sich auf der Erde wälzte
wie ein von Bienen überfallnes Tier;
Schauspieler, aufgetürmte Übertreiber
rasende Pferde …Nun aber weißt du, wie sich das vergisst:
denn vor dir steht die volle Rosenschale …“aus Rilkes „Die Rosenschale“
von Lothar und Sylvia Schweitzer
Unlängst haben wir im Fernsehen einen Otello-Probeausschnitt mitbekommen. Sanguinisch-cholerisches Temperament war hier angesagt. Wir kennen die Arien mit Augenrollen – vor allem die von Männern gesungenen. Das Händeringen der Diven ist etwas aus der Mode gekommen. Aus voller Glut beginnenden Duetten können Weltbrände entstehen. Chorszenen können befreiend, aber auch bedrohlich wirken. „Unsere Lieblingsoper (44): „Pelléas et Mélisande“ von Claude Debussy“ weiterlesen