Sommereggers Klassikwelt 42: Evelyn Lear, meine erste Lulu

„Dass diese von Otto Schenk inszenierte Produktion zum Sensationserfolg wurde, war bestimmt nicht zum kleinsten Teil der sängerischen und darstellerischen Leistung Evelyn Lears geschuldet. Die Aufführung war Stadtgespräch, ich konnte gerade noch eine auch für einen Schüler erschwingliche Karte ergattern.“

von Peter Sommeregger

An diesem 1. Juli sind es bereits acht Jahre, dass die große Sängerin Evelyn Lear gestorben ist. Wenn ich ihrer gedenke, steigen wieder Erinnerungen an meine frühen Opernerlebnisse der 1960er Jahre auf. Dass diese Erinnerungen noch so leicht abrufbar sind, hat sicher auch mit den damals noch viel ausgeprägteren Persönlichkeiten und Eigenheiten der Künstler zu tun. Perfekt war auch damals nicht alles, aber man liebte manche Künstler vielleicht gerade wegen bestimmter Eigenheiten. Der heute vorherrschende Trend zur Selbstoptimierung und Perfektionierung hat Individualität weitgehend ausgemerzt. „Sommereggers Klassikwelt 42: Evelyn Lear, meine erste Lulu“ weiterlesen

Meine Lieblingsoper, Teil 13 – "Elektra" von Richard Strauss: Es gibt wohl keine Oper, nach der ein solcher Jubelsturm ausbricht, wenn großartige Sängerinnen unter einem großen Dirigenten Großes geleistet haben

Birgit Nilsson, Mirella Freni, Edita Gruberova, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti: Der Hamburger Mediziner Dr. Ralf Wegner hat die großen Weltstars der Opernwelt seit Ende der 1960er-Jahre alle live erleben dürfen: vor allem in der Staatsoper Hamburg, die in den 1970er-Jahren noch zu den weltbesten Opernhäusern zählte und sich heute um Anschluss an die europäische Spitze bemüht. Begeben Sie sich in ein wunderbares Stück Operngeschichte und reisen sie mit in eine Zeit, die scheinbar vergangen ist.

Foto: Birgit Nilsson

von Dr. Ralf Wegner

Unter den Strauss-Opern ist mir Elektra die liebste, danach folgen Salome und lange Zeit gar nichts. Es geht dann weiter mit Ariadne auf Naxos und der Frau ohne Schatten sowie Der Rosenkavalier und Arabella. Mehr Strauss-Opern habe ich in all den Jahrzehnten nicht gesehen und auch wenig Lust verspürt, meine diesbezüglichen Kenntnisse zu erweitern. Der Rosenkavalier und Arabella sind ja sehr berühmt und verlocken schon vom Namen her. Inhaltlich halte ich beide Opern für problematisch, vor allem Arabella, muss aber gestehen, dass sie muskalisch bei gesanglich guten Besetzungen, und das ist häufiger der Fall, schon gefallen können. Zurück zur Elektra. Schon das antike Thema mit der Atridentochter, die auf Rache für ihren ermordeten Vater sinnt, ist hochdramatisch. Ausgeblendet wird, dass Klytämnestra schon einen Grund hatte, sich gegen ihren Mann Agamemnon zu wenden. Denn dieser hatte die Tochter Iphigenie aus Staatsraison geopfert. Und auch Orest, der Muttermörder, kommt schließlich nicht ungeschoren davon. „Meine Lieblingsoper, Teil 13: „Elektra“ von Richard Strauss,
Staatsoper Hamburg“
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