Elbphilharmonie Hamburg: Das Verdi-Requiem ist Nahrung für Herz, Seele und Verstand

Verdi-Requiem, NDR Elbphilharmonie Orchester  Elbphilharmonie Hamburg, 31. Oktober 2019

Eine Frau sagte nach dem Konzert: „Das Verdi-Requiem ist Nahrung für Herz, Seele und Verstand. Diese Klänge sind nicht von dieser Welt. Ich fühle mich abgeholt, getragen und nach Hause gebracht.“

Foto: © Peter Hundert
Elbphilharmonie Hamburg
, 31. Oktober 2019
Verdi-Requiem, NDR Elbphilharmonie Orchester

von Andreas Schmidt

Frauen weinten. Männer hielten ihre Hände. Eines der besten Orchester der Welt spielte das Stück der Stücke: Das Verdi-Requiem. Im schönsten Konzertsaal der Welt, ausgestattet mit einer göttlichen Akustik.

Dies ist eine Kurz-„Kritik“. Keine Kritik. Dies ist pure Dankbarkeit. Dass wir Hamburger keine Olympischen Coca-Cola-Spiele bekommen haben, sondern diesen wunderbaren Konzertsaal.

Jeder Mensch sollte einmal in seinem Leben das Verdi-Requiem gehört haben. Und „Parsifal“ von Richard Wagner.

Eine Frau sagte nach dem Konzert: „Das Verdi-Requiem ist Nahrung für Herz, Seele und Verstand. Diese Klänge sind nicht von dieser Welt. Ich fühle mich abgeholt, getragen und nach Hause gebracht.“

Das Orchester spielte wunderbar und beseelt. Der Dirigent aus New York, Alan Gilbert: ein Gigant. Dear Alan, Sie werden diesen wunderbaren Klangkörper in die nächste Dimension führen. You are a great man! „Sie waren bei der Sache.“ And – you do a great job: Sie dirigieren das beste Orchester der zweitgrößten deutschen Stadt. (…ich hatte die Ehre, in Ihrer wunderbaren Heimat-Stadt, New York, zu leben und zu arbeiten, incl. 9/11.)

Die Sopranistin Angela Meade sang wie von einem anderen Stern. Thank you so much, Angela. Magic. Was für eine Klangvielfalt! Oben, Mitte, unten – gigantic. Das geht nicht besser. Traumhaft. Amazing.

Nur der Mezzosopran Daniela Barcellona fiel mit ihrem unangenehmen Dauervibrato extrem stark ab neben den großartigen Solisten, darunter der väterlich-profunde Bass Riccardo Zanellato und der mit einer wunderbar frischen Strahlkraft gesegnete Tenor René Barbera – weit mehr als ein Ersatz für Gregory Kunde, der seine besten Zeiten längst hinter sich hat.

Die Chöre (Rundfunkchor Berlin & NDR Chor) entsprachen mit Hingabe und Liebe dem großen Verdi. Danke. Danke. Danke.

Das schöne am Orchester ist, dass es einige MusikerInnen gibt, die den ganzen Klangkörper mit nach oben ziehen. Ihr seid großartig!

Ich habe die große Ehre, dieses wunderbare Werk demnächst wieder dreimal singen zu dürfen: Am 22.11. im Alsion, im dänischen Sonderburg,  am 23.11. in Flensburg, im Deutschen Haus, und am 24.11. in der Laeiszhalle Hamburg: Symphonischer Chor Hamburg, Leiter: der wunderbare Professor Matthias Janz aus Flensburg, seit 30 Jahren mein musikalischer spiritus.

Andreas Schmidt, 2. November 2019, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert