Das sind die Klassik- und Opern-Favoriten der Autorinnen und Autoren von klassik-begeistert im Jahr 2023

Elbphilharmonie © Ralph Larmann

Die Autorinnen und Autoren von klassik-begeistert.de besuchen mehr als 1000 Konzerte und Opern im Jahr. Europaweit! Als Klassik-Reporter sind sie ganz nah dran am Geschehen. Sie schreiben nicht über alte Kamellen, sondern bieten den Leserinnen und Lesern Stoffe aus den besten Opern- und Konzerthäusern der Welt. Was haben sie gehört, gespürt, gesehen, gefühlt, gerochen? 

Ich danke allen Klassik-Reportern von klassik-begeistert für die Begeisterung, mit der sie ihrem Handwerk nachgehen. Nur durch Euer Engagement, Euer Wissen, Euer Gehör und vor allem durch Eure Schreibkunst ist klassik-begeistert.de zum größten deutschsprachigen Blog in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgestiegen. Und das ohne Pause seit 2018.

Ich wünsche allen Autorinnen und Autoren sowie allen Leserinnen und Lesern einen geschmeidigen Flug ins hoffentlich friedvollere Jahr 2024.

Herzlich,

Andreas Schmidt, Herausgeber

„Die Lieblingsopern und -konzerte von klassik-begeistert im Jahr 2023
31. Dezember 2023“
weiterlesen

Christian Thielemann und die Wiener Philharmoniker lassen uns ins neue Jahr schweben

Neujahrskonzert 2024, Musikverein Wien © Dr. Sylvia Frühwirth-Schnatter

“Da muss ma weinen.” – “Was?” – “Weil’s gar so schön is.”
(Richard Strauss, Der Rosenkavalier, 3. Akt)

Neujahrskonzert 2024 der Wiener Philharmoniker

Großer “Goldener” Saal der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien,
1. Januar / Jänner 2024

von Dr. Rudolf Frühwirth

Einmal im Leben die Wiener Philharmoniker zum Jahreswechsel nicht im Fernsehen, sondern im wie immer prächtig geschmückten Goldenen Saal des Wiener Musikvereins erleben? Dieser lang gehegte Wunsch ist heuer endlich in Erfüllung gegangen! Christian Thielemann hat zum zweiten Mal nach 2019 zum Stab gegriffen und die Philharmoniker zuerst am Silvestertag bis 22 Uhr abends und dann ab 11.15 Uhr am Morgen des Neujahrstags durch ein beschwingtes und abwechslungsreiches Programm geleitet. Ohne die Tradition zu vernachlässigen, muss und will das vielleicht bekannteste aller Konzerte sich Jahr für Jahr neu erfinden und wenig bis gar nicht bekannte Schätze ans Tageslicht heben. Folgerichtig waren nicht weniger als neun Stücke sozusagen “Erstaufführungen”. „Neujahrskonzert 2024 der Wiener Philharmoniker
Großer „Goldener“ Saal der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien, 1. Januar / Jänner 2024“
weiterlesen

„Diesen Kuss der ganzen Welt“ – in Wien hören Sie die beste NEUNTE der Welt

Vor dem Neujahrskonzert im Wiener Konzerthaus traf ich unweit der Kassa klassik-begeistert-Autor Johannes Fischer, Hamburg, mit seinen Eltern aus Kalifornien. Hier sind Johannes’ Impressionen:

„Musikalischer Volltreffer zum Jahresauftakt: Wenige Stunden nach dem prestigeträchtigen Philharmoniker-Neujahrskonzert läutete Omer Meir Wellber im Konzerthaus eine neue Ära der neunten Sinfonie von Beethoven ein. Vor allem die ersten beiden Sätze hatten ordentlich Schub nach vorne, das Scherzo tanzte mit luftigen Melodien und fast schon groovigen Rhythmen durch den Saal. Wie Beethoven: Wild, aber nicht zu wild, stets mit messerscharfer Präzision und Wienerischem Charme. Das war nicht mehr das alte, ausgeleierte Meisterwerk des Klassik-Establishments, das war ein Meilenstein in der Aufführungsgeschichte dieses wunderbar wegweisenden Musikstücks.  

Schon die Uraufführung löste eine musikalische Revolution aus, selbst Richard Wagner konnte das Werk aus seinem Bayreuther Festspielhaus nicht verbannen. Die Wiener Symphoniker spielten dieses Werk auch 250 Jahre danach wie auf den musikalischen Barrikaden, der Schlusssatz endete im grenzenlosen Jubelgesang mit Chor und vier feinen SolistInnen der Extraklasse. Christopher Maltman schmetterte das Bass-Solo wie ein allmächtiger Wagner-Wotan ins Haus, der Tenor Michael Schade kämpfte freudig zum Siegen wie ein Siegfried.

„Nun steht der Cherub mal wieder vor Gott…“

Wiener Konzerthaus, 1. Januar / Jänner 2024
Neujahrskonzert

„Neujahrskonzert der Wiener Symphoniker und der Wiener Singakademie, Beethoven 9
Wiener Konzerthaus, 1. Januar / Jänner 2024“
weiterlesen

„Besser kann man es in Wien auch nicht haben!“ – Lübeck begrüßt walzerselig das neue Jahr

Foto: Philharmonisches Orchester der Hansestadt Luebeck, Photo Jan-Philip Welchering

Neujahrskonzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle,
1. Januar 2024

Klassisches Wiener Programm

Von Dr. Andreas Ströbl (Text und Foto)

„Champagner!“ – Das schien die frische, spritzige, leidenschaftliche Musik beim Neujahrkonzert am 1. Januar in der Lübecker „Musik- und Kongresshalle“ auszurufen und in der Tat war dieses lebensfrohe Konzert der gelungenste Einstieg in ein Jahr, in dem es ja nur besser gehen kann!

Seien wir ehrlich – schlimmer geht immer, aber es gab wohl an diesem ersten Tag des jungen Jahres keine Grußworte oder „Prosit Neujahr!“-Wünsche ohne die Hoffnung auf Frieden, Vernunft und Toleranz im Land und der ganzen Welt. „Neujahrskonzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle
klassik-begeistert, 1. Januar 2024“
weiterlesen

Es muss eine Rückbesinnung zu einer Art von „Werktreue“ geben

So sieht der Wiener klassik-begeistert-Reporter Herbert Hiess
das Opern- und Klassikjahr 2023

Foto © Wiener Staatsoper

von Herbert Hiess

Wenn ich von unserem Herausgeber ersucht werde die persönlichen Highlights des vergangenen Jahres bekannt zu geben, wird es tatsächlich schwierig – vor allem, was die „Kunstform“ Oper anbelangt.

Denn mittlerweile ist man an einer Phase angelangt, die man gelassen als Generationenkonflikt bezeichnen kann. Auf der einen Seite in die Jahre gekommene Damen und Herren, die auf jahrzehntelange Erfahrung und vielleicht eine profunde Werkkenntnis blicken können… und auf der anderen Seite das junge (bzw. jung gebliebene) Publikum, das noch irgendeine Art von Prägung benötigt. „Das Opern- und Klassikjahr 2023
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

DIE DIENSTAG-PRESSE – 2. Januar 2024

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden                                                                  DIE DIENSTAG-PRESSE – 2. Januar 2024

Foto: Dr. Sylvia Frühwirth-Schnatter © für klassik-begeistert.de

Wien/Musikverein
Christian Thielemann und die Wiener Philharmoniker lassen uns ins neue Jahr schweben
Einmal im Leben die Wiener Philharmoniker zum Jahreswechsel nicht im Fernsehen, sondern im wie immer prächtig geschmückten Goldenen Saal des Wiener Musikvereins erleben? Dieser lang gehegte Wunsch ist heuer endlich in Erfüllung gegangen! Christian Thielemann hat zum zweiten Mal nach 2019 zum Stab gegriffen und die Philharmoniker zuerst am Silvestertag bis 22 Uhr abends und dann ab 11.15 Uhr am Morgen des Neujahrstags durch ein beschwingtes und abwechslungsreiches Programm geleitet. Ohne die Tradition zu vernachlässigen, muss und will das vielleicht bekannteste aller Konzerte sich Jahr für Jahr neu erfinden und wenig bis gar nicht bekannte Schätze ans Tageslicht heben. Folgerichtig waren nicht weniger als neun Stücke sozusagen „Erstaufführungen“. Das Konzert begann militärisch mit dem „Erzherzog Albrecht-Marsch” von Karl Komzak, dem zu seiner Zeit populärsten Militärkapellmeister Österreichs, geboren in Prag. Dass die Philharmoniker unter Thielemann Märsche mit höchster Präzision spielen können, wussten wir bereits seit seinem letzten Dirigat, und sie haben mich auch diesmal nicht enttäuscht.
Klassik-begeistert.de

Thielemann zweites Neujahrskonzert: ein Klangwunder
Zum zweiten Mal stand der Lieblingsdirigent der Wiener Philharmoniker am 1. Jänner am Pult – und schaffte es sogar, Musik des Jahresregenten Anton Bruckner bruchlos ins tänzerisch beschwingte Programm einzubinden.
DiePresse.com

So war Thielemanns zweites Neujahrskonzert: Klassikereignis der Superlative
Christian Thielemann und die Wiener Philharmoniker boten beim Neujahrskonzert 2024 mit einem Werk von Anton Bruckner eine echte Rarität. „Zu stramm“, „zu exakt“, „zu preußisch“ – so hieß es teilweise (nicht im KURIER) im Jahr 2019, nachdem Christian Thielemann sein Debüt als Dirigent des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker gegeben hatte. 2024 ist alles anders. Denn viel wienerischer und vor allem schöner kann der Auftakt zu einem neuen Jahr nicht klingen. Da müssten selbst die kritischsten Stimmen verstummen.
Kurier.at „DIE DIENSTAG-PRESSE
klassik-begeistert.de, 2. Januar 2024“
weiterlesen

„Tönet ihr Pauken! Erschallet, Trompeten“: Es funkelt in Lübeck

Weihnachtskonzert im Theater Lübeck, 25. Dezember 2023

Werke von Bach, Bizet, Händel, Mascagni, Puccini und Strauss sowie Lieder zu Weihnachten

Takahiro Nagasaki, Dirigent und Cembalo
Andrea Stadel, Sopran
Evmorfia Metaxaki, Sopran
Gustavo Mordente Eda, Tenor
Lino Ackermann, Bass
Chor des Theaters Lübeck
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Fotos: Olaf Malzahn und Andreas Ströbl

von Dr. Andreas Ströbl

Wenn die Rezension zum festlich funkelnden Weihnachtskonzert im Lübecker Theater erscheint, dann ist das Fest immer schon vorbei. Nun ja, die Feiertage sind herum, aber in den Wohnstuben (dieses altbackene Wort muss man in diesem Zusammenhang immer verwenden, denn es passt so wunderbar zur rückwärtsgerichteten Romantik des ganzen Fests) steht der geschmückte Baum und der Bratenduft hängt noch in den schweren Samtvorhängen, hinter denen die Englein, Eltern oder welche himmlische oder irdische Macht auch immer die Geschenke für die Kinder bis zum letzten, langersehnten Augenblick verborgen hatten. „Weihnachtskonzert im Theater Lübeck, 25. Dezember 2023“ weiterlesen

DIE MITTWOCH-PRESSE – 20. DEZEMBER 2023

Für Sie und euch in den Zeitungen gefunden

Foto: Teodor Currentzis © Liliya Olkhovaya

DIE MITTWOCH-PRESSE – 20. DEZEMBER 2023

Die Oper ist am Ende? Auf in die Oper! – (Bezahlartikel)
Der Essayband „Die letzten Tage der Oper“ vereint Diskussionsstoff von wichtigen Regisseuren, Sängerinnen, Intendanten, Musikjournalistinnen und Dirigenten. Ein guter Anlass, sich Gedanken über die Zukunft dieser Kunstform zu machen.
DiePresse.com

Bestleistung im Bockenheimer Depot: Die Oper Frankfurt glänzt mit Mozarts „Ascanio in Alba“
Die in Gegenwartsdesign übertragene Huldigungs-Festa „Ascanio in Alba“ des 15-jährigen Wolfgang Amadeus Mozart wirkt im Bockenheimer Depot nicht ganz so optimistisch wie im Uraufführungsjahr 1771 zur Mailänder Hochzeit von Kaiserin Maria Theresias Sohn Ferdinand Karl mit Maria Beatrice d’Este, der Tochter des Fürsten von Modena. Musiziert und gespielt, vor allem aber gesungen wurde brillant bis beglückend. Einmal mehr bewährt sich Bernd Loebes Ensemble-Strategie an der Oper Frankfurt. Einziges Handicap: Das Ein- und Aussparen der in Aufnahme zugespielten Chorszenen.
NeueMusikzeitung.de „DIE MITTWOCH-PRESSE – 20. DEZEMBER 2023
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Keine CD-Empfehlung: Greller die Glocken nie klingen – Jonas Kaufmanns Weihnachts-Overkill

„Es geht einem wie bei der Weihnachtsbäckerei: eine zu große Dosis erzeugt Sodbrennen.“

„Niemand kann alles, aber um den Beweis dafür zu erbringen hätte Jonas Kaufmann nicht 42 Weihnachtslieder einspielen müssen. Ein Aufkleber auf dem Album lautet “Jonas Kaufmanns erstes Weihnachtsalbum“. Das klingt ganz nach Plänen für ein weiteres. Bitte nicht!“

Jonas Kaufmann
it’s Christmas!
2 CD
SONY 19439786762

von Peter Sommeregger

Seit der Erfindung der Schallplatte haben viele berühmte Sänger auch Weihnachtslieder aufgenommen, und damit ihre Popularität gesteigert, mit guten Verkaufszahlen als erfreulichem Nebeneffekt. Ich besitze eine etwa 1910 aufgenommene Schellackplatte der legendären Mezzo-Sopranistin Ernestine Schumann-Heinck, auf der sie das traditionelle „Stille Nacht“ mit einer Inbrunst singt, die ihre Interpretation zu einem Ereignis macht.

Es verwundert nicht, dass der gegenwärtig bekannteste Tenor der Welt, Jonas Kaufmann nun ebenfalls dieses lukrative Marktsegment bedient. Das ist sein gutes Recht, und viele, viele Fans werden dieses Doppelalbum zu einem akustischen Blockbuster machen. Die Intervalle zwischen Kaufmanns CD-Produktionen werden allerdings immer kürzer und die Titel nähern sich immer weiter dem Crossover-Bereich. Ganz offensichtlich soll hier die Kuh gemolken werden, solange sie Milch gibt. Dem Tenor, der  aktuell sein Tristan-Debüt vorbereitet, würde man aber vielleicht ein bisschen mehr Besinnung auf Wesentliches wünschen. Der großartige Tenor Rudolf Schock, der seinen guten Ruf durch Dauerpräsenz in seichten Fernsehshows und Operetten ruinierte, sollte Kaufmann ein warnendes Beispiel sein. „Jonas Kaufmann, it’s Christmas!, der Tenor singt 42 Weihnachtslieder
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Pianistische Nachwuchselite in der Hamburger Alfred Schnittke Akademie International: Marcel Tadokoro besteigt den musikalischen Himalaya

Alfred Schnittke Akademie International, Hamburg, 26. November 2023

in der Kawai-Konzertserie 2023

Foto Marcel Tadokoro, (c) Kawai Europa GmbH

Marcel Tadokoro, Klavier

Werke von Jean-Philippe Rameau, Pjotr Iljitsch Tschaikowski/Пётр Ильич Чайковский, Maurice Ravel und Igor Strawinsky/Игорь Стравинский

In der Hamburger Alfred Schnittke  Akademie gastiert mit Marcel Tadokoro für den Klavier- und Flügelhersteller Kawai ein starker Kandidat für die Spitzenklasse der nächsten Pianistengeneration. Eine große Zukunft stehe jedem Pianisten bevor, der diese eigentlich unspielbaren Werke mit solch grandioser Grandezza zum Klingen bringt. Das Instrument: ein Shigeru Kawai Flügel Modell SK-6 … ein Meisterwerk, nuancenreich in Klangfarben und Dynamik, 214 Zentimeter.

von Johannes Karl Fischer

Dieses Programm – Rameau, Pletnevs Nussknacker-Bearbeitung, Ravel und nicht zuletzt Stravinskys Drei Sätze aus Petruschka – würde selbst den erfahrensten Weltklassepianisten das Fürchten lehren. Völlig unbeeindruckt dieser Herausforderung stürzt sich der junge Ausnahmepianist Marcel Tadokoro in dieses Himalayagebirge der Klavierliteratur. Dort scheint er sich regelrecht wohlzufühlen, seine atemberaubende Technik lässt die Läufe unter den Fingern fließen und Akkordsequenzen mit wuchtiger Macht im Saal tanzen.    „Marcel Tadokoro, Klavier
Alfred Schnittke Akademie International, Hamburg, 26. November 2023“
weiterlesen