Verdi-Gala mit Anna Netrebko – Außerirdische Anna

© Manolo Press/ Michael Bode

Die Stimme dieser Frau entspannt. Ihre satte, frauliche Tiefe und ihre strahlende Höhe sind vom Piano bis zum Forte gleichermaßen stark; ihr Timbre ist mittlerweile so abgedunkelt, dass es (fast) wie ein Mezzo klingt, ihre strahlenden Spitzentöne sind ungebrochen, ihre Phrasierungen sind traumhaft schön. Es gleicht einer Explosion, wenn sie ihre Energie zum Glühen bringt.

Viele Zuhörer schlossen die Augen. Atmeten laut. Beteten. Lächelten entzückt. Waren beseelt. Spürten Frieden und Wärme im Herzen und in der Brust und im Bauch.


Festspielhaus Baden-Baden, 21. Juli 2023

Verdi-Gala

Anna Netrebko
Yusif Eyvazov
Elena Zhidkova
Carles Pachón

Würth Philharmoniker
Claudio Vandelli, musikalische Leitung

von Andreas Schmidt

Es gibt im Leben eines Opern-, Stimmen- und Klassikliebhabers Momente, die magisch sind und die sich auf Ewigkeit in die Seele einbrennen. Es gibt aber wirklich nur ganz wenige Abende, die von einer so nachdrücklichen Intensivität, von einer Strahl- und Leuchtkraft sowie Zauberhaftigkeit sind wie dieser Freitagabend in Baden-Baden. „Anna Netrebko (Sopran) und Yusif Eyvazov (Tenor), Giuseppe Verdi
Festspielhaus Baden-Baden, 21. Juli 2023“
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Ich will mein Publikum zurück!

Bayreuth, München, Bregenz, Salzburg, 6. Juli 2023

Bayreuther Festpielhaus, Andreas Schmidt
Foto © Andreas Schmidt

Der onlinemerker macht an diesem Donnerstag unter der Überschrift „Ich will mein Publikum zurück!“ auf ein interessantes Phänomen aufmerksam … und verweist auf einen verdienstvollen Beitrag von BR-Klassik.

Kernthese: Selbst die renommierten Häuser und Festspiele verlieren massiv Zuschauer. Hier Auszüge:

„Ioan Holender hat mit seiner Wortmeldung – wie so oft in der Vergangenheit – eine Diskussion entfacht. Der Mann hatte fast immer etwas zu sagen. Heute ist es um griffige Aussagen von Intendanten schlecht bestellt. Man lobt sich lieber selbst! „Festspiele und Top-Opernhäuser verlieren Publikum
klassik-begeistert.de, 6. Juli 2023“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 6. Juli 2023

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 6. Juli 2023 )

Festspielhaus Bayreuth. Foto © Andreas Schmidt

Kommentar – Bayreuther Festspiele Die Zeiten haben sich geändert
Die Bayreuther Festspiele sind kurz vor Beginn noch nicht ausverkauft. Ein Blick auf andere Hotspots des europäischen Festivalsommers zeigt: Probleme gibt es überall. Und die Kunst allein kann es offenbar nicht retten.
BR-Klassik.de

Dresden: Verachtet mir den Meister nicht
Für einen kurzen Moment ist es still nach dem letzten Akkord des überlangen, dritten Aktes der »Meistersinger« an diesem Maiabend. Bis auch der letzte Nachhall in den Logen der Semperoper verklingt, scheint niemand zu atmen. Das sind sie, die wenigen Sekunden, die sich eine ganze Ewigkeit ziehen können. „War’s das?“ Der unausgesprochene Gedanke schwillt in dieser Stille zu einem ohrenbetäubenden Gebrüll in meinem Kopf. Das war’s. Zum letzten Mal in dieser Saison hat Christian Thielemann bei einer Opernaufführung am Pult im Graben der Semperoper gestanden. Natürlich wird er wiederkommen. Für die kommende Spielzeit ist bereits ein fulminantes Programm mit ihm angekündigt: eine »Frau ohne Schatten«, eine »Tristan«-Reihe und noch einige Konzerte stehen an. Doch irgendwie fühlt es sich anders an – nach Scheidung, nach Trennung oder vielleicht eher nach offener Beziehung?
Musik in Dresden

Berlin
Saisonfinale an der Berliner Staatsoper: Showdown Unter den Linden

Drei Produktionen sind bis zum Spielzeitende noch an der Berliner Staatsoper zu erleben: Sie werden jeweils von potenziellen Nachfolgern für den zurückgetretenen Generalmusikdirektor Daniel Barenboim geleitet.
Tagesspiegel.de

Sommereggers Klassikwelt 192: Der unverwüstliche Dirigent Otto Klemperer prägte eine ganze Ära
In dieser Woche sind es 50 Jahre, dass der bedeutende Dirigent Otto Klemperer in seinem Alterswohnsitz Zürich starb. Sein 88 Jahre dauerndes Leben ist ein Spiegelbild der ungeheuren Umwälzungen in dieser Zeit. Voll von politischen und persönlichen Katastrophen erscheint Klemperer in der Rückschau wie ein Monolith, der allen Stürmen widerstanden hat.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

„DIE DONNERSTAG-PRESSE – 6. Juli 2023
klassik-begeistert.de“
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In der Staatsoper Hamburg heißt es wieder mal Bonjour tristesse, in der Wiener Staatsoper bleibt kein Platz frei

Die Staatsoper Hamburg schafft es am Pfingstsonntag nur zu einer Auslastung von maximal 50 Prozent. In der Wiener Staatsoper ist jeder Platz besetzt.

Pfingstsonntag, 28. Mai 2023, 18.00 – 19.10 Uhr
Staatsoper Hamburg, Großes Haus, Premiere / Uraufführung

Salvatore Sciarrino, Venere e Adone

Foto: Staatsoper Hamburg © Westermann

Wiener Staatsoper, 28. Mai 2023, 19.00 – 22.15 h

Dmitri Schostakowitsch

LADY MACBETH VON MZENSK

  • Dirigent Alexander Soddy
  • Inszenierung Matthias Hartmann
  • Mit Günther Groissböck, Andrei Popov, Elena Mikhailenko, Dmitry Golovnin, Maria Barakova

von Andreas Schmidt

Stellen Sie sich bitte vor, es ist Uraufführung einer Oper (70 Minuten Länge), das Opernhaus der zweitgrößten deutschen Stadt mit einer Metropolregion von 5,5 Millionen Einwohner und mindestens 150.000 Touristen öffnet seine Tore, Rang 3 und Rang 4 werden von den Verantwortlichen erst gar nicht geöffnet !!! und von Rang bis zum Parkett sitzen nur etwa 75 Prozent der möglichen Zuschauer (darunter viele friends and family for (almost) nothing).

Die Staatsoper Hamburg schafft es an diesem Pfingssonntag bei der Uraufführung / Premiere von

Salvatore Sciarrino, Venere e Adone,

 

nur zu einer Auslastung von etwa 50 Prozent.
Davon sind noch noch mindestens 10 Prozentpunkte für friends and family abzuziehen, was die Erlöse betrifft.

Das heißt nur ca. 850 von 1690 Plätzen waren besetzt.

Ein Debakel für ein Opernhaus in einer 2-Millionen-Stadt! „Premiere Staatsoper Hamburg, Salvatore Sciarrino / Wiener Staatsoper, D. Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk
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Gänsehautfeeling am Gänsemarkt! Besuchen Sie die letzte Aufführung von „Carmen“ in der Staatsoper Hamburg – die Mezzosopranistin Maria Kataeva ist eine Jahrhundertsängerin

Staatsoper Hamburg, 23. Mai 2023
Georges Bizet, Carmen

Fotos: Maria Kataeva ©

von Andreas Schmidt

Diese Carmen sollten sie letztmalig in dieser Saison nicht verpassen: Am Samstag, 27. Mai 2023, 19.30 Uhr singt, spielt, tanzt, gestikuliert die Jahrhundert-Carmen Maria Kataeva um ihr Leben. In der Staatsoper Hamburg an der Dammtorstraße.

Ich liebe diese Oper. So eine gute Carmen habe ich nach rund 40 Aufführungen noch nicht gehört. Die Russin Maria Kataeva, Absolventin des berühmten St. Petersburger Konservatoriums, stellt Carmen nicht dar.

Sie ist Carmen.

Ihre Stimme ein Vulkan. Bombensicher, eh klar. In der Tiefe eine Macht, voll, bernsteinfarben und weiblich. Im mittleren Register ein Traum, voll und intensiv. Ja, und wenn diese Carmen dann mal die Spitzentöne serviert,
geht es einem immer wieder krass unter die Haut.

Gänsehautfeeling am Gänsemarkt.

Selbst beim frenetischen Schlussapplaus ist noch die Energie und Präsenz dieser Ausnahmekünstlerin zu spüren. Bis in die Haarspitzen.

Die Inszenierung ist Weltklasse wie die Carmen, tolle Farbwechsel, tolle echte Riesenbilder, man würde sie am liebsten zu Hause (auf SEHR große Wände) aufhängen. Die Personenführungen, die Choristen, immer am Spielen, immer in Bewegung. Die Kostüme, bunt, positiv, leuchtend.

Feurig wie Carmen.

Ein heller Wahnsinn, diese Kostüme von José Luna. Sie allein sind schon den Eintritt wert.

Die Musik eh ein Traum, selbst mit geschlossenen Augen. Von lyrischen Passagen bis zu temperamentvoller spanischer Musik.

„Carmen“ beseelt.
„Carmen“ belebt.
„Carmen“ löst Herzhüpferungen aus – bis zum Mond und wieder zurück.

„Carmen“ ist eine Oper für Anfänger und Fortgeschrittene. Hier findet jeder seine Nahrung.

Der Chor und die Alsterspatzen singen hervorragend an diesem Abend! Die Tenöre und Baritone an der Pole Position. Die Kinder und Jugendlichen echt super, in Gesang und Darstellung. Großes Kino.

Großartig der Dirigent Yoel Gamzou, fantastische Tempiwechsel. Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg folgte dankbar und sorgte für ein facettenreichen musikalisches Fundament.

Fast alle anderen Solisten sind gut, aber nicht sehr gut. Negativ fällt der Gesang der Sopranistin Guanqun Yu als Micaëla auf, der mit einem vollkommen unangebrachten Dauertremolo nervt. Bei Frasquita in persona Narea Son fragt sich der Zuschauer, in welcher Sprache die Dame singt. Französisch war nicht herauszuhören. Hier wäre ein Sprach-Coach bis Samstag zu empfehlen.

Traurig ist an diesem Dienstagabend, dass von den 1690 Plätzen nur ca. 1500 besetzt sind. Noch vor wenigen Jahren wäre eine nicht ausverkaufte „Carmen“ ein Gesprächsthema gewesen. Von den ca. 1500 Zuschauern waren etwa 100 Schüler – super! super! –, die sich bei einem Eintrittspreis von 10 Euro auf sehr guten Parkettplätzen hervorragend benahmen und auch modemäßig vielen mit gammeligen Turnschuhen, Schlabberjeans und Schlabber-T-Shirts „gekleideten“ Herren den Rang abliefen.

Sehr traurig, wie einige Männer sich da gehen ließen. Peinlich! Manche verwechseln die Staatsoper halt mit einem Dart-Club.

Buchen Sie unbedingt einen schönen Platz bis Samstag. Es sind leider noch die Hälfte !!! der Karten nicht verkauft worden – traurig, traurig, traurig… was  macht der Kopf der Hamburgischen Staatsoper eigentlich so?

Andreas Schmidt, 24. Mai 2023, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Georges Bizet, Carmen Hamburgische Staatsoper, 5. Oktober 2022

Nabucco, Carmen, Elbphilharmonie-Konzert Hamburg, 30. September – 2. Oktober 2022

Carmen, Georges Bizet Staatsoper Hamburg, 17. September 2022 PREMIERE

 

 

Laeiszhalle Hamburg: Der Symphonische Chor Hamburg krönt mit vier herausragenden Solisten Mozart auch zum König der Messen  

Fotos © Simon Redel

Laeiszhalle Hamburg, 21. Mai 2023

Symphonischer Chor Hamburg
Elbipolis Barockorchester Hamburg
Elisabeth Breuer, Sopran
Sophie Harmsen, Mezzosopran
Ilker Arcayürek, Tenor
Sönke Tams Freier, Bass

Matthias Janz, Dirigent

Arienapplaus in einer Messe, das ist etwa wie Szenenapplaus bei Wagner: Eigentlich strengstens verboten. Doch dieser zuckersüße, federleichte Gesang der Ausnahme-Sopranistin Elisabeth Breuer hält alle völlig in Atem.

von Johannes Karl Fischer

Völlig mühelos schwebt ihre Stimme wie auf Wolke sieben und streichelt mit sanften Melodien die Ohren des Publikums – da würden selbst die konservativsten aller Priester inmitten der Messe in jubelnden Applaus ausbrechen. Vom Charakter her hätte das auch die vor ihrem Tristan in Liebe versunkene Isolde sein können.

So rührend kann eine Mozartliche Messe sein. Auch der Symphonische Chor Hamburg bringt die Magie dieser Musik zauberhaft zum Klingen, die Schallwellen dieses Klangkörpers segeln durch den Konzertsaal wie die heiligen Gesänge durch das grandiose Kirchenschiff des Wiener Stephansdoms. Ein zutiefst innerliches Kyrie Eleison zerfließt in Tränen, das Sanctus jubelt, als hätte Gott der Menschheit soeben den ewigen Frieden gegeben. „Symphonischer Chor Hamburg, Matthias Janz, Dirigent, Elbipolis Barockorchester Hamburg
Elisabeth Breuer, Sopran, Sophie Harmsen, Mezzosopran, Ilker Arcayürek, Tenor, Sönke Tams Freier, Bass
Laeiszhalle Hamburg, 21. Mai 2023“
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„Siehe, da weinen die Götter“ in der Elbphilharmonie Hamburg: Warum sorgen Sie nicht jeden Abend für Ruhe, lieber Herr Lieben-Seutter?

klassik-begeistert.de bittet alle Verantwortlichen – vom Senator bis zum Intendanten – höflich um Musikabende  ohne „Gerülpse und Gefurze“ im teuersten Konzerthaus der Welt: in der allein von den Hamburger Steuerzahlern finanzierten Elbphilharmonie. Sicherlich haben die Hamburger Steuerzahler ihr gutes Geld nicht für Lärm und PEINlichkeiten im Großen Saal ausgegeben. Die Lösung ist gaaaaanz einfach: eine klare Ansprache für uninformierte Konzertbesucher.

Sie haben nur eine Wahl, lieber Herr Lieben-Seutter: Sie entscheiden sich für die Kultur und gegen die Tumbheit und Dumpfheit von Unwissenden. Gegen eine pseudodemokratische (asoziale) Minoritätenakzeptanz, die der großen Mehrheit, die den Großteil der Erlöse generiert, den Abend versaut. Aber seit wann diktiert die laute rülpsende Minderheit der kulturliebenden Mehrheit, wie die Musi spielt?                                                          Andreas Schmidt, Herausgeber.

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Elbphilharmonie, 7. und 8. Mai 2023

Royal Concertgebouw Orchestra
Dirigent: Sir John Eliot Gardiner

Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

von Patrik Klein

Doch, lieber Herr Lieben-Seutter, das sollten Sie jetzt jeden Abend machen, ja wirklich jeden Abend!!!

Am Samstag, 6. Mai 2023, noch gab Sir John Eliot Gardiner in der Londoner Westminster Abbey zur Königskrönung den Takt vor – am Sonntag, 7. Mai, dirigierte er in der Elbphilharmonie, einem der allerbesten Konzertsäle der Welt, von klassik-begeistert bereits hunderte Mal besucht und meist euphorisch beschrieben, Brahms erste und dritte…

…das Konzert hätte er beinahe abgebrochen, weil ein Teil des Publikums Hafengeburtstag feiern wollte und sich wie so oft benahm, wie samstags vor der Glotze auf dem Sofa – in Folge dessen musste Elphi-Intendant Christoph Lieben-Seutter ansagen, dass einen Tag später, am 8. Mai, gefälligst Ruhe im Karton ist, sonst geht er, der Weltstar am Pult, wirklich vom Podium… „Lärm in der Elbphilharmonie, Royal Concertgebouw Orchestra, Sir John Eliot Gardiner, Brahms 1 – 4
Elbphilharmonie, 7. und 8. Mai 2023“
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Das Haus am Ring tobt: Der Tenor Piotr Beczała singt zweimal Puccinis Jahrhundert-Arie – diese "Tosca" in Wien ist ein Meilenstein

Piotr Beczała (Mario Cavaradossi) © Michael Pöhn, Wiener Staatsoper

Wiener Staatsoper, 14. Mai 2023
Giacomo Puccini, Tosca

Foto: Piotr Beczała, Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

von Andreas Schmidt

Kurzfassung: Die Wiener Staatsoper, das bedeutendste Opernhaus der Welt, hat wieder einmal gezeigt, wie Oper geht, warum Oper geht und was Oper ausmacht.

Drei phantastisch aufgelegte Sänger zeigten anderen Opernhäusern, wo heute die Messlatte anzusetzen ist:

Die Sopranistin Maria Agresta als Floria Tosca, der Tenor Piotr Beczała als Mario Cavaradossi und der Bassbariton Bryn Terfel als Baron Scarpia sangen auf einem so hohen, bewegenden und makellosen Niveau, dass vielen Zuschauern die Tränen flossen; es war der Abend der Atemlosigkeit und der Gänsehaut.

Eine genauere Beschreibung dieses Ausnahmeabends mit einer unglaublich intensiven Personenführung und einem Bühnenbild, das dem Namen allerhöchste Ehre macht (641. Aufführung nach der Inszenierung von Margarete Wallmann), folgt.

Ich möchte keinen dieser Ausnahmekünstler besonders hervorheben, aber natürlich ist es eine besondere Auszeichnung für den polnischen Tenor Piotr Beczała, dass das Publikum so lange Bravo ruft und laut klatscht, dass
er Puccinis Jahrhundertarie E lucevan le stelle (italienisch für: „Und es leuchteten die Sterne“) ZWEIMAL singen durfte.

Bryn Terfel (Scarpia) und Maria Agresta (Floria Tosca). Alle Fotos: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Auch die schauspielerischen Leistungen aller Solosänger waren überragend.
So packend habe ich den Messer-Mord der Tosca an Scarpia noch nie gesehen. Bravi!

Das Orchester der Wiener Staatsoper unter der Leitung des Milanesen Giampaolo Bisanti spielte mit viel Italianità – allerdings viel zu oft zu
laut, namentlich die Blechbläser.

Andreas Schmidt, 14. Mai 2023, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Pathys Stehplatz (25) – „Tosca“ an der Wiener Staatsoper: Wenn das Böse siegt! Wiener Staatsoper, 31. März 2023

Jules Massenet, Manon Wiener Staatsoper, 7. Mai 2023

Richard Wagner, Lohengrin, Ernennung von KS Nina Stemme zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper Wiener Staatsoper, 23. April 2023

6 : 5 – Der Tannhäuser-Vergleich Berlin-Hamburg: Die Bundeshauptstadt schlägt die schönste deutsche Stadt knapp

Staatsoper Hamburg, 7. Mai 2023
Staatsoper Unter den Linden, 4. Mai 2023

Foto: © PER-ERIK SKRAMSTAD: Lise Davidsen

Richard Wagner, Tannhäuser

Zwei Tannhäuser binnen 3 Tagen, 300 Kilometer voneinander entfernt: In der Staatsoper Unter den Linden, Berlin, und in der Staatsoper Hamburg.

Das Resultat: Berlin 4 zu Hamburg 3.

„Richard Wagner, Tannhäuser
Staatsoper Hamburg, 7. Mai 2023, Staatsoper Unter den Linden, 4. Mai 2023“
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Anna und der Krieg

Die Nähe Netrebkos zu Putin vor Kriegszeiten war deutlich, gewollt und, ja, infantil. Ihr klares NEIN zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu zögerlich. Ich habe mich mit Frau Netrebko zweimal als Reporter länger unterhalten können… und sie als sehr unpolitische, ja, eher kindlich-naive Frau erlebt. Sie interessiert sich vor allem für ihre Familie, schöne Klamotten, Schmuck, gutes Essen, Backen und ihre Wohnungen u.a. in St. Petersburg, Wien und New York.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 5. Mai 2023

Foto: Anna Netrebko, Staatstheater Wiesbaden

Giuseppe Verdi, Nabucco, konzertante Aufführung 

von Andreas Schmidt

Sie bewegte und berührte die Zuschauer im ausverkauften Haus, sie zwang zu Zwischenapplausen, die bis zu 1 Minuten gingen und sie musste sich nach 3 Stunden (inkl. 30 Minuten Pause) wieder und wieder und wieder einem Publikum zeigen, das außer Rand und Band war.

Den meisten Applaus des Abends bekam mit Abstand die Russin mit österreichischem  Pass, Anna Netrebko, die dem Rezensenten mit ihrer in allen Lagen und Lautstärken göttlichen Stimme den Atem verschlug. Das war Gänsehaut-Feeling pur, Frau Netrebko. Die zarten Vibrati, die Fülle in der Stimme, die Bühnenpräsenz sind von einem anderen Stern. „Giuseppe Verdi, Nabucco, konzertante Aufführung 
Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 5. Mai 2023“
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