Anja Harteros in Berlin: atemberaubend und zu Tränen berührend

Foto: Marco Borggreve (c)
Deutsche Oper Berlin
, 18./21. Mai 2018
Giuseppe Verdi, Don Carlo

Donald Runnicles, Dirigent
Marco Arturo Marelli, Inszenierung/Bühne
Anja Harteros, Elisabetta
Yosep Kang, Don Carlo
Etienne Dupuis, Rodrigo
Elena Zhidkova, Eboli
Ildebrando d’Arcangelo, Filippo II.

von Yehya Alazem

Ein Engel ist aus dem Himmel gekommen, um das Publikum an der Deutschen Oper Berlin mit himmlischem Gesang zu bezaubern, den fast niemand anders auf dieser Erde bieten kann. Anja Harteros steht nicht nur auf dem Höhepunkt ihrer musikalischen Schaffenskraft, sondern auch an der Spitze der gesamten Sopranwelt. Wie sie der Elisabetta in Giuseppe Verdis „Don Carlo“ Reinheit, Wärme und Leidenschaft verleiht, berührt die Seele, und man wünscht sich nur, dass die Vorstellung nie ein Ende nimmt. „Giuseppe Verdi, Don Carlo, Anja Harteros,
Deutsche Oper Berlin“
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Bereits zu Beginn des zweiten Aktes wird der Dirigent mit Jubelrufen aus dem Saal begrüßt

Foto: Ruth und Martin Walz (c)
Staatsoper Unter den Linden
, Berlin, 21. Mai 2018
Henry PurcellKing Arthur

von Gabriel Pech

Am Pfingstmontag erklang zum letzten Mal in dieser Spielzeit „King Arthur“ in der Staatsoper Unter den Linden, Musik von Henry Purcell, Libretto John Dryden. Sven Eric Bechtolf und Julian Crouch haben die Semi-Oper von 1691 einer radikalen Modernisierung unterzogen: Sie haben eine Rahmenhandlung um Drydens Stoff gesponnen, die im England des Zweiten Weltkriegs spielt. „Henry Purcell, King Arthur,
Staatsoper Unter den Linden, Berlin“
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Nicht bloß fauler Zauber: "Das Rheingold" in Hamburg

Foto: (c) Monika Rittershaus
Staatsoper Hamburg,
Pfingstmontag, 21. Mai 2018
Richard Wagner, Das Rheingold

von Leon Battran

Es knallt und dampft. Claus Guths „Rheingold“-Inszenierung fordert eine gute Portion Humor von ihrem Publikum ein. Wenn es gelingt, diesen aufzubringen, kann man diese Inszenierung aber gutheißen und genießen. Und man verzeiht auch die stellenweise sehr ironische Behandlung von Wagners Weltenmythos. „Richard Wagner, Das Rheingold,
Staatsoper Hamburg“
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Bellinis "Il Pirata" in St. Gallen: düstere Inszenierung, großartige Sänger

Joyce El-Khoury, Chor / Bild: Iko Freese (c)
Theater St. Gallen, 19. Mai 2018
Vincenco Bellini: Il Pirata
Sinfonieorchester St. Gallen
Chor des Theaters St. Gallen
Opernchor St. Gallen
Stéphane Fromageot, Musikalische Leitung
Ben Baur, Inszenierung und Bühne
Michael Vogt, Choreinstudierung
Marco Caria, Ernesto
Joyce El-Khoury, Imogene
Arthur Espiritu, Gualtiero

Von Charles E. Ritterband

Das Theater St. Gallen (früher: Stadttheater) hatte bereits vor Jahrzehnten Pionierleistungen auf dem Gebiet der Oper erbracht: Schon zu Beginn der 1980er-Jahre mit Verdis „Attila“, der in der Stadt des Heiligen Gallus erstmals nördlich der Alpen aufgeführt wurde. Auch Bellinis Oper „Il Pirata“ – obwohl schlechthin der Prototyp der romantischen Oper in Italien – wird eher selten aufgeführt. Mit gutem Grund: Die Handlung ist ziemlich verworren und widersprüchlich – und das tragische, ja blutige Geschehen steht in krassem Wiederspruch zu Bellinis wie immer heiterer Musik. „Vincenco Bellini, Il Pirata,
Theater St. Gallen“
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"Das Rheingold" in Hamburg: Ein Zwerg zum Verlieben

Foto: Monika Rittershaus (c)
Staatsoper Hamburg
, 21. Mai 2018
Richard Wagner, Das Rheingold

von Sarah Schnoor

Wotan, wer und wie war Wotan? Eigentlich dreht sich alles um ihn. Aber heute Abend steht ein Zwerg im Mittelpunkt: Alberich. Werner Van Mechelen verleiht ihm Stimme und Körper. Der buhlende Zwerg wird gelockt, ausgelacht und erniedrigt. Schnell dreht sich sein Benehmen von einem lüsternen kleinen Mann zu einem übermächtigen und brutalen Herrscher. Rheingold und sein daraus geschmiedeter Ring machen dies möglich. Van Mechelen besingt die Rheintöchter so eindringlich, wie er kurz darauf der Liebe abschwört. Seine warme, runde und trotzdem durchdringende, große Stimme hat viele Farben. Er bringt sowohl den kernig hinterlistigen Charakter des Niblung heraus, als auch den sich Sehnenden, der in der vierten Szene in wunderschönem Legato seinen Ring besingt und verflucht. Zum Verlieben schön ist der Gesang des „höckrigen“ Zwergs. „Richard Wagner, Das Rheingold,
Staatsoper Hamburg“
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Permanente Hochspannung in Frank Castorfs „Totenhaus“

Foto: Wilfried Hösl (c)
Bayerische Staatsoper, 
21. Mai 2018
Leoš Janáček, Aus einem Totenhaus
Simone Young: Dirigentin

von Maria Steinhilber

Unruhe und auffällig düstere Roben breiten sich auf den noch freien Plätzen der Bayerischen Staatsoper aus. Dieser Montagabend ist kein Tatortabend, sondern Premierenabend: „Aus einem Totenhaus“ von Leoš Janácek. Eine Premiere auch für Frank Castorf. Dieser inszeniert zum allerersten Mal an der Bayerischen Staatsoper und hinterlässt kräftige Fußabdrücke auf dem Regieboden der Münchner Oper. „Leoš Janáček, Aus einem Totenhaus,
Bayerische Staatsoper“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 22. MAI 2018

Foto: Wilfried Hösl (c)
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München/ Bayerische Staatsoper
Geteilte Reaktionen auf Castorfs „Aus einem Totenhaus“
München – Frank Castorfs mit Spannung erwartetes Regiedebüt an der Bayerischen Staatsoper in München ist am Pfingstmontag mit außerordentlich gemischten Publikumsreaktionen bedacht worden. Als der Berliner Regisseur, langjähriger Leiter der Volksbühne, nach der nur hundertminütigen, pausenlosen Aufführung von Leoš Janáčeks Oper „Aus einem Totenhaus“ die Bühne betrat, entwickelte sich ein kurzes, aber heftiges Buh-Bravo-Duell. Danach verließen die Zuschauer fast fluchtartig das Nationaltheater.
Musik heute

Buhs und Bravos nach Castorf-Debüt in Münchner Oper
Frank Castorfs mit Spannung erwartetes Regiedebüt an der Bayerischen Staatsoper in München ist am Pfingstmontag mit außerordentlich gemischten Publikumsreaktionen bedacht worden. Als der Berliner Regisseur, langjähriger Leiter der Volksbühne, nach der nur hundertminütigen, pausenlosen Aufführung von Leoš Janáčeks Oper „Aus einem Totenhaus“ die Bühne betrat, entwickelte sich ein kurzes, aber heftiges Buh-Bravo-Duell. Danach verließen die Zuschauer fast fluchtartig das Nationaltheater.
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Elbphilharmonie: Die Orgel ist der Star des Abends

Foto: Maxim Schulz (c)
Elbphilharmonie
Hamburg, 19. Mai 2018
Thomas Cornelius, Orgel
Thomas Dahl,
Orgel
Manuel Gera, Orgel

von Sebastian Koik

Die Orgel ist der Star des Abends.

Kein Organist kennt sie besser als Thomas Cornelius, der ihren kompletten Bau begleitete. Kein Organist hat sie häufiger im Konzert gespielt. Im ersten Teil des Abends stellt Thomas Cornelius „sein“ Instrument vor und die Besucher erfahren viel Interessantes über das 25 Tonnen schwere klangmächtige und optisch beeindruckende Schmuckstück der Elbphilharmonie. „Thomas Cornelius, Thomas Dahl, Manuel Gera, Orgel,
Elbphilharmonie Hamburg“
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Die MONTAG-PRESSE – 21. MAI 2018 – Pfingstmontag

Foto: Thies Raetzke (c)
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Live aus dem Münchner Nationaltheater: Leoš Janáček: „Aus einem Totenhaus“
Gesamtaufnahmen oder Liveübertragungen von den großen Opernbühnen wie München, Mailand und New York – samstags ab 19.05 Uhr auf BR-KLASSIK
https://www.br-klassik.de/programm/radio/ausstrahlung-1397016.html

Premiere im Nationaltheater: Frank Castorf über „Aus einem Totenhaus“ von Leos Janacek
Münchner Abendzeitung

Meister des Balkan-Barock
Für Janáčeks Oper „Aus einem Totenhaus“ hat Aleksandar Denić wieder einen seiner Bühnentürme gebaut – das Stück hat in der Regie von Frank Castorf am Pfingstmontag in München Premiere.
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Kent Nagano ist der am meisten beseelte unter den großen Dirigenten-Tieren

Foto: (c) Felix Broede

Elbphilharmonie, 14. Mai 2018
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Dirigent – Kent Nagano
Klavier – Mikhail Pletnev
Robert Schumann, Konzertstück für vier Hörner und großes Orchester, op. 86
Robert Schumann, Klavierkonzert a-Moll, op. 54
Robert Schumann, Symphonie Nr. 3 Es-Dur, op. 97 „Rheinische“

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Ein bisschen bange war mir schon, „dienstlich“ ein Konzert zu besuchen. Ich musste den Fokus erst einmal auf das „Wie“ einstellen, statt einfach nur auf „Genuss, Genuss, Genuss“. Es ist gar nicht so einfach. Man will es allen recht machen: den Blog-Lesern, dem Komponisten (in diesem Fall Robert Schumann, 1810 – 1856), dem Orchester und – last not least – Kent Nagano, dem Zen-Dirigenten. Nachdem Claudio Abbado von uns gegangen ist, ist Nagano der am meisten beseelte unter den großen Dirigenten-Tieren. Wahrscheinlich weil er japanische Wurzeln hat. Er wurde mit Meditation sozusagen schon im Kindesalter gefüttert. „Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Kent Nagano,
Elbphilharmonie Hamburg“
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