Anja Harteros überstrahlt 1-A-Opernabend

Foto: M. Borggreve ©
Tosca, Giacomo Puccini
Deutsche Oper Berlin, 8. November 2016

„Vissi d’arte, vissi d’amore“ – „Ich lebte für die Kunst, ich lebte für die Liebe… keiner Seele tat ich je was zu Leide.“ So lauten die wunderschönen Worte in einer der schönsten Arien der Operngeschichte, gesungen von Tosca in der gleichnamigen Oper von Giacomo Puccini im zweiten Akt. An diesem Abend an der Deutschen Oper Berlin ist Anja Harteros die Tosca. Sie singt diese unsterblichen Worte. Und sie macht sich vor den 1850 Zuschauern an der Bismarckstraße unsterblich. „Tosca, Giacomo Puccini,
Deutsche Oper Berlin“
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„Ich komponiere meine Opern auch im Schlaf“ – Sternstunden mit dem Komponisten Péter Eötvös

Senza Sangue / Herzog Blaubarts Burg, Péter Eötvös / Béla Bartók
Hamburgische Staatsoper, 6. November 2016

Diese Premiere an der Hamburgischen Staatsoper war eine Sternstunde für das Haus an der Dammtorstraße. Die beiden Opern „Senza Sangue“ des Ungarn Péter Eötvös und „Herzog Blaubarts Burg“ seines Landsmannes Béla Bartók machen süchtig. Wer einen berauschenden, eindringlichen, unvergesslichen Abend mit einer zeitgenössischen Komposition und einer zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 erstmals in Budapest aufgeführten Oper erleben will, muss die Gelegenheit nutzen, noch gute Plätze zu ergattern. „Senza Sangue, Herzog Blaubarts Burg, Péter Eötvös, Béla Bartok,
Hamburgische Staatsoper“
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"Die Elbphilharmonie wird die Welt begeistern“

Festakt zur Eröffnung der Elbphilharmonie-Plaza,
Hamburg, 4. November 2016

Sie ist eine Schöne, eine Wunderschöne „an der Elbe Auen“. Sie macht atemlos. Sie bewegt. Sie sagt: An diesem betörenden Ort möchte ich unvergängliche Musikwerke zu Gehör bekommen. Sie sagt: Hier darf ich träumen und meine Seele baumeln lassen. „Elbphilharmonie Hamburg, Voraberöffnung,
Hamburg-Hafencity“
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Zwei Nebenrollen glänzen an der Dammtorstraße

Rigoletto, Giuseppe Verdi
Hamburgische Staatsoper, 30. Oktober 2016

Dass Opernproduktionen im Laufe eines Vorführungszyklus deutlich besser werden und reifen können, davon zeugte am Sonntagabend die 102. Darbietung des Meisterwerks „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi an der ausverkauften Hamburgischen Staatsoper. War noch die 100. Aufführung (siehe Kritik vom 22. November 2016) von zum Teil recht mittelmäßigen Gesangsleistungen und Abstimmungsproblemen mit dem Orchester geprägt gewesen, so kam es neun Tage später zu einer deutlichen Leistungssteigerung der Solisten sowie des Philharmonischen Staatsorchesters unter der Leitung von Gregor Bühl. „Rigoletto 2, Giuseppe Verdi,
Hamburgische Staatsoper“
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Touristen verhöhnen Beethovens Messe im Michel

Missa solemnis, Ludwig van Beethoven
St. Michaelis, Hamburg, 29. Oktober 2016

Können Sie sich vorstellen, dass zwei Menschen während einer Aufführung der Missa solemnis im Hamburger Wahrzeichen St. Michaelis Tränen lachen? Es klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber bittere Wahrheit: Zwei Touristen aus Italien haben in Reihe 29, Platz 1 und 2, zur Eröffnung der Bach-Wochen während des himmlischen Sanctus zehn Minuten lang gelacht. Der etwa 30 Jahre alten Frau kamen vor Erheiterung gar die Tränen, der gleichaltrige Freund musste nach Luft schnappen. Erst das couragierte Eingreifen eines 50 Jahre alten Besuchers, der dem Italiener anzeigte, ob er noch ganz richtig im Kopf sei, brachte die beiden erheiterten Zuhörer zur Ruhe. „Missa solemnis, Ludwig van Beethoven,
St. Michaelis, Hamburg“
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Jahrhundert-Elektra feiert grandiose Premiere

Foto: B. Rittershaus (c)
Elektra, Richard Strauss
Staatsoper im Schillertheater, Berlin, 23. Oktober 2016

Diese Premiere war überwältigend. Gigantisch gut. Energiegeladen. Beglückend. Stimmlich eine Glanznummer. Bravo! Danke! Wunderbar!

Diese „Elektra“ von Richard Strauss an der Staatsoper im Schillertheater in Berlin dürfte als Jahrhundert-Aufführung in die Annalen eingehen. Was die vier Hauptdarsteller auf der Bühne boten, war an Intensität, Hingabe und Leidenschaft nicht zu überbieten. Wer die großartige Musik Richard Strauss’ mag, sollte es nicht versäumen, eine der kommenden vier Aufführungen in dem Haus an der Bismarckstraße zu besuchen. „Elektra, Richard Strauss,
Staatsoper Berlin“
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Tenor singt im Liegen schöner als im Stehen

Rigoletto, Giuseppe Verdi
Hamburgische Staatsoper, 22. Oktober 2016

Wer eine etwas in die Jahre gekommene Rigoletto-Inszenierung mit nicht vollends überzeugenden Solisten und einem akzeptablen Dirigat an der Hamburgischen Staatsoper erleben möchte, der kann sich in noch fünf weiteren Aufführungen im Haus an der Dammtorstraße einen schönen Abend bei einer wunderbaren Jahrhundertkomposition machen. „Rigoletto, G. Verdi,
Hamburgische Staatsoper“
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Ein Weltstar singt leise Adios

Foto: © Shooter Promotions
José Carreras, „A life in Music“ – Abschiedskonzert
Laeiszhalle Hamburg, 20. Oktober 2016

„Gracias, José!“, schrie ein Mann aus Reihe 11. Das Publikum in der zu fast 90 Prozent ausverkauften Hamburger Laeiszhalle war sofort nach dem letzten Takt des Brindisi-Trinkliedes aus Verdis „La Traviata“ aufgestanden und bedachte José Carreras mit langem Applaus. Zuschauer reichten dem Tenor Blumen und eine Flasche Wein auf die Bühne. Als Dank bedachten der 69-Jährige und seine Mitstreiterin, die russische Sopranistin Venera Gimadieva, den Saal mit fünf Zugaben. „J. Carreras, The final World Tour,
Laeiszhalle Hamburg“
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Was ist los mit dem Tenor Torsten Kerl?

Pique Dame, Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
Hamburgische Staatsoper, 19. Oktober 2016

Der Vater war zufrieden. Zwei „Bravo“-Rufe für den Tenor Torsten Kerl kamen nach der Aufführung von „Pique Dame“ (Pikowaja Dama) an der Hamburgischen Staatsoper von Manfred Kerl, 76. Der saß am Mittwoch mit seiner Ehefrau Karin, 75, in Reihe 1, Platz 6 und 7, rechts. „Wir reisen Torsten so oft es geht nach, um ihn zu hören“, sagte der Gelsenkirchener. „Auch sonst hören wir uns sehr viele Premieren an den Häusern in Gelsenkirchen, Dortmund und Essen an.“ „Pique Dame, P. I. Tschaikowsky,
Hamburgische Staatsoper“
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Klaus Florian Vogt gibt einen Weltklasse-Parsifal

Foto: B. Stöß ©
Parsifal, Richard Wagner
Deutsche Oper Berlin, 16. Oktober 2016

Nur ganz wenige Klassik-Begeisterte auf der Welt haben das Bühnenweihfestspiel Parsifal von Richard Wagner so oft gehört wie die Berlinerin Beate Friemel, 53. Einhundertfünfzig Mal hat sie Wagners letztes Werk, das der Komponist sein Opus ultimum nannte, live gesehen, dazu kommen unzählige Video-Aufzeichnungen. Dass sie alle zehn Parsifal-Aufführungen plus die Generalprobe der aktuellen Produktion der Deutschen Oper Berlin gesehen hat, versteht sich von selbst. So verfolgte die Opernenthusiastin auch die Wiederaufnahme des Stückes im Haus an der Bismarckstraße am Sonntag.

„Parsifal, R. Wagner,
Deutsche Oper Berlin“
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