Erkki-Sven Tüürs neues Oboenkonzert lässt die Musikstadt Hamburg auferstehen!

Paavo Järvi © Julia Bayer

Mit Mikrointervallen und Mehrtonklängen lässt Erkki-Sven Tüürs in der Ruhe flirrendes neues Oboenkonzert die inzwischen leicht schläfrige Musikstadt Hamburg auferstehen! Im frenetischen Jubel für Kalev Kuljus und das NDR Elbphilharmonie Orchester droht Bruckner dagegen schon fast unterzugehen…

Elbphilharmonie Hamburg, 14. November 2024

NDR Elbphilharmonie Orchester

Kalev Kuljus, Oboe
Paavo Järvi, Dirigent

Werke von Sergej Prokofjew, Erkki-Sven Tüür und Anton Bruckner

von Johannes Karl Fischer

Ich weiß nicht, ob der Name „Desert Wind“ von Erkki-Sven Tüürs neuem Oboenkonzert bei jemandem außer mir Assoziationen mit dem einst legendären Langstreckenzug durch die amerikanische Westküstenwüste weckt, ja, mit dem Desert Wind konnte man einst von L.A. nach Las Vegas fahren. Egal, kleines Mini-Detail nebenbei. Irgendwo zwischen der warmen, luftigen Leere einer sich bis zum Horizont streckenden Wüstenlandschaft und wirbelnden Sandstürmen werden die meisten Gedanken im Saal schon gewesen sein. „NDR Elbphilharmonie Orchester und Paavo Järvi
Elbphilharmonie Hamburg, 14. November 2024“
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Wenn mozärtliche Harfenklänge im Kleinen Saal der Elbphilharmonie zu Humor und Genuss verschmelzen

Silke Aichhorn und Lisa Wellich © Markus Aichhorn

Mit einem köstlichen Blick hinter die Kulissen der Musikwelt zaubern Silke Aichhorn und Lisa Wellisch Klänge nicht nur von Wolfgang Amadeus Mozart. Hinterlegt mit skurrilen Geschichten, entwickelt sich die Stückauswahl zu einem kurzweiligen Abendvergnügen.

Silke Aichhorn, Harfe
Lisa Wellisch, Klavier

»Lebenslänglich frohlocken«

Elbphilharmonie, 9. November 2024

von Patrik Klein

Die Harfenvirtuosin Silke Aichhorn ist immer für eine Überraschung zu haben. Sie gilt als eine der erfolgreichsten und bedeutendsten Solistinnen auf diesem Instrument. Zudem ist sie als Buchautorin, Unternehmerin und Pädagogin emsig unterwegs, um das Image der Harfe als Soloinstrument in den Fokus zu stellen.

Derzeit tourt sie auch durch die Lande, um ihr neues Buch „Frohlocken leicht gemacht“ mit ungewöhnlichen, manchmal absurden Geschichten aus ihrem Berufsalltag vorzustellen. Für das Hamburger Publikum reduzierte die Dame vom Chiemsee sogar ihr aberwitziges Sprechtempo zu einer für Norddeutsche angepassten Variante. „Silke Aichhorn und Lisa Wellisch
Elbphilharmonie, Kleiner Saal, 9. November 2024“
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Julia Fischers grandioser Geigenklang beflügelt die Elbphilharmonie...

Julia Fischer und Jan Lisiecki © Sebastian Madej

Zehn Sonatensätze, zwei Zugaben, zwölf Mal Applaus, so die Bilanz in der Hamburger Elbphilharmonie. Julia Fischer liefert eine mühelose wie brillante Paradeleistung der klassisch-romantischen Geigenkunst, leider setzte ein Teil des Elphi-Publikums drei übereifrige Marken mitten in die Schumannschen Spannungsbögen! 

Julia Fischer, Violine
Jan Lisiecki, Klavier

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Robert Schumann

Elbphilharmonie, Hamburg, 7. November 2024

von Johannes Karl Fischer

Während das begeisterte Klatschen in Mozarts leichtherziger B-Dur-Sonate noch die gute Laune dieser luftigen Musik verstärkte, schien das Publikum spätestens mit Schumanns intensiven Klängen die energetische Spannung der Melodien fast schon zu durchbrechen.

Die emotional brennende, von Julia Fischer und ihrer Geige in den Saal strahlende Wärme ist kaum verklungen – und es folgt… Applaus? Was kommt denn als nächstes, wird hier etwa in die kaum hörbaren, ewig ersterbenden Mahler-Schlussklänge hineingeklatscht? „Julia Fischer, Violine und Jan Lisiecki, Klavier
Elbphilharmonie, Hamburg, 7. November 2024“
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Das NDR Elbphilharmonie Orchester und das Hamburger Staatsorchester liefern sich eine Battle

Peter Tschaikowski © wikipedia.org

Anlässlich dreier Konzerte kürzlich

Zweimal die 4. von Tschaikowsky, zweimal Mahlers Vierte binnen einer, zweier Wochen, ja, Messieurs Dames, mes chères demoiselles, my Lords, Ladies and Gentlemen – was geht denn hier vor gerade, in der Perle des Landes? Und was haben Laeiszhalle und die Elbphilharmonie damit zu tun? Eine flehende-fliehende-überfliegende Analyse.


von Harald Nicolas Stazol

Nun gut, werden Sie sagen, jetzt schreibt er schon wieder über Tschaikowsky. Und ich muss Ihnen sagen – was bleibt mir übrig?

„Tschaikowsky und Mahler
Laeiszhalle und Elphi, November 2024“
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Klaus Mäkelä und die Osloer glänzen mit osteuropäischem Programm in der Elphi

Oslo Philharmonic, Vilde Frang, Klaus Mäkelä © John-Halvdan Olsen-Halvorsen

Enescu, Strawinsky und Tschaikowsky reißen in der „Elphi“ zu Begeisterungsstürmen hin

George Enescu, Rumänische Rhapsodie Nr. 1 A-Dur op. 11
Igor Strawinsky, Concerto en Ré für Violine und Orchester
Piotr Tschaikowsky, Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36

Klaus Mäkelä, Dirigent
Vilde Frang, Violine
Oslo Philharmonic

Elbphilharmonie, Hamburg, 2. November 2024

von Dr. Andreas Ströbl

„Alleine dafür hat sich die Fahrt schon gelohnt“, meinte eine Besucherin des Konzerts am 2. November 2024 im Großen Saal der Hamburger Elbphilharmonie mit Klaus Mäkelä und „seinem“ Oslo Philharmonic, als das erste Stück des Abends rauschhaft verklungen war. Eröffnungsmusik des Konzerts war George Enescus „Rumänische Rhapsodie Nr. 1“, eine wundervolle klingende Liebeserklärung an seine Heimat voller tänzerischer Quirligkeit in ungemein farbiger Instrumentierung, abwechselnd schwungvollen, lebensprühenden Passagen und wehmütigen Sequenzen voller Erdenschwere und Seelentiefe. „Klaus Mäkelä und Oslo Philharmonic
Elbphilharmonie, 2. November 2024“
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Team Skandinavien tobt auf der Elphi-Bühne – Klaus Mäkelä entschlüsselt Bartók

Oslo Philharmonic, Truls Mork, Klaus Mäkelä © Sophie Wolter

Ein musikalisches Dream-Team um Klaus Mäkelä und seinen Oslo Philharmonic sorgt für grenzenlose Begeisterung in der Hamburger Elbphilharmonie. Vor allem aus Béla Bartóks Konzert für Orchester entschlüsselt der finnische Shooting-Star-Dirigent alle Feinheiten und stellt die Klassik-Welt auf den Kopf!

Oslo Philharmonic

Leif Ove Andsnes, Klavier
Klaus Mäkelä, Dirigent

Werke von Ludwig van Beethoven und Béla Bartók

Elbphilharmonie, Hamburg, 1. November 2024

von Johannes Karl Fischer

Neulich in Salzburg: Ein Gast auf den günstigen Plätzen im Festspielhaus meint „Der Klaus Mäkelä, der wird vollkommen verheizt, das ist viel zu früh!“ So ein Schmarren! Natürlich dirigiert der 28-jährige finnische Shooting Star anders, eifriger, energetischer als ein mittlerweile recht etablierter, musikalisch weise klingender Andris Nelsons. Aber mal ganz ehrlich: Hat je ein Dirigent Béla Bartóks zwar genial tiefgründiges aber leider auch intellektuelles Konzert für Orchester so genial und mühelos entschlüsselt wie der jüngste Chefdirigent in der Geschichte gleich mehrerer Spitzenorchester? „Klaus Mäkelä und die Osloer
Elbphilharmonie, Hamburg, 1. November 2024“
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Guten Rachmaninow gibts auch jenseits der Star-Szene: Alexander Yakovlev begeistert mit pianistischer Brillanz in der Elbphilharmonie

Elbphilharmonie, Hamburg, 15. Oktober 2024

Neue Philharmonie Hamburg
Dian Tchobanov, Dirigent
Alexander Yakovlev, Klavier    Foto: Classic@home

Werke von Sergej Rachmaninow und Johannes Brahms

Mit seinem souveränen, virtuos brillanten Klavierspiel sorgt auch Alexander Yakovlev in der Hamburger Elbphilharmonie für furiose Applausstimmung! Es müssen eben nicht immer dieselben sein… guten Rachmaninow können eben nicht nur Mikhail Pletnev und Daniil Trifonov. Auch die Neue Philharmonie Hamburg ließ sich in diese berauschende Stimmung hineinreißen und spielte einen brillierenden Brahms!

von Johannes Karl Fischer

Die Ränge rauschend gefüllt, das Publikum in begeisternder Jubelstimmung, wer spielt denn da, Wiener Philharmoniker, Royal Concertgebouw Orchestra? Nein, heute bleibt’s mal ganz städtisch, die Neue Philharmonie Hamburg gastiert im neuesten Hamburger Musiktempel mit Rachmaninow und Brahms. Ganz wie früher, denn zu Zeiten dieser beiden Komponisten konnten weder Publikum noch Orchester mal so eben schnell rumreisen. Ein wohl willkommener, kleiner Ausflug in die Zeit, als die romantischen Werke noch zu den neuesten Uraufführungen zählten. „Alexander Yakovlev, Klavier, Dian Tchobanov, Dirigent, Neue Philharmonie Hamburg
Elbphilharmonie, 15. Oktober 2024“
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Drei Klavierkonzerte, zwei Pianisten, ein Orchester und – Alan Gilbert

Alan Gilbert © Peter Hundert

Aber nun gilt es Alan Gilbert persönlich ins Rampenlicht zu stellen, er, der mit jedwedem Pianisten kann, und nun versuche ich, drei der vergangenen Konzerte ins rechte Licht zu rücken, drei strahlende Konzerte geradezu, denn eines überglänzt das andere.

NDR Elbphilharmonie Orchester
Dirigent Alan Gilbert

Daniil Trifonov, Klavier, 4. Oktober 2024
Yefim Bronfman, Klavier, 10. Oktober 2024 und 11. Oktober 2024

Elbphilharmonie, Hamburg

von Harald Nicolas Stazol

Fiebern, heute heißt es fiebern, entgegenfiebern, diesem Yanim Bronfman, denn wenn der heute Beethoven 3 gibt… – so gilt es, sich mit vor Aufregung schweißigen Händen an den spärlichen Metallgeländern emporzuziehen, schnell und immer schneller die Stufen hinauf – doch halt! Warum ist das Foyer denn so leer? Kein Mensch da? Ich schon zu spät? Und mit einem Blick auf die sinnigerweise von Rolex gespendeten Wanduhren über unserem kecken Barpersonal sehe ich, dass es erst 18.55 Uhr ist – und ich vor lauter begeisterter Vorfreude eine volle Stunde zu früh angerast bin! „Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters
klassik-begeistert.de, 17. Oktober 2024“
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Die Deutsche Stiftung Musikleben beschenkt die Elbphilharmonie mit lebendigen Zukunftsaussichten für die Klassik-Szene

Mariam Batsashvili © Josef Fischnaller

Vier Ensembles aus StipendiatInnen und eine pianistische Star-Absolventin der Deutschen Stiftung Musikleben sorgen für feurig klassische Zukunftsaussichten in der Hamburger Elbphilharmonie. Die hier herrschende künstlerische Kreativität und Exzellenz würde vielen Berufsorchestern einen wohlbenötigten Begeisterungsschub geben! 

Elbphilharmonie, Hamburg, 14. Oktober 2024

Benefizkonzert der Deutschen Stiftung Musikleben
Stipendiatinnen und Stipendiaten der Deutschen Stiftung Musikleben

Mariam Batsashvili, Klavier

Nicolò Umberto Foron, Dirigent

Werke von Richard Wagner, Frank Martin, Franz Liszt, Astor Piazzolla, Ottorino Respighi und Béla Bartók

von Johannes Karl Fischer

Eigentlich müsste man über jedes dieser Ensembles, jeden dieser jungen, aufstrebenden, begeisternden KünstlerInnen einen eigenen Artikel schreiben. Nun, das dürfte die zeitlichen Lesekapazitäten der meisten ZuschauerInnen deutlich überfordern, also lassen wir das mal sein und beginnen mit dem eindeutigen Publikumspreis des Abends. Denn als das Marimba-Cello-Duo um Leon Lorenz und Philipp Schupelius nach zwei sowieso schon sehr munteren Tango-Sätzen das Publikum zum Mitklatschen- und singen in den altbekannten Libertango mit hineinholte, füllte sich der teuerste Konzertsaal der Welt mit grenzenloser Begeisterung für diese Kunst! „Benefizkonzert der Deutschen Stiftung Musikleben
Elbphilharmonie, Hamburg, 14. Oktober 2024“
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Auf den Punkt 24: Plácido Domingo sagt Tschüß in HH

Foto: Fotografías – archimadrid.es

Die wahrscheinlich erste Konzertkritik ohne Konzertbesuch.

Hamburger Camerata
Eugene Kohn / Dirigent

Plácido Domingo / Bariton;
Saioa Hernández / Sopran

Gala-Konzert „Danke Hamburg“ / Arien und Duette aus Plácido Domingos umfangreichen Repertoire

Elbphilharmonie, Großer Saal, 29. September 2024

von Jörn Schmidt

Andreas Schmidt, der Herausgeber von klassik-begeistert, denkt Tag und Nacht an seine Leser. Mittelbar also auch an seine Autoren. Freitagnacht erreichte mich sein Anruf, am Sonntag (29. September 2024, 20:00 Uhr) steige in der Elbphilharmonie das große Galakonzert „Danke Hamburg“ mit Plácido Domingo. Er habe gerade gesehen, es gebe jetzt (Stand 23:07 Uhr, 27. September 2024) noch eine Handvoll Tickets der Preiskategorie 2 für 440 EUR  pro Ticket. Wäre das nicht etwas für mich?

Zu viel ist zu viel, habe ich mir gedacht. Auch eingedenk der Uhrzeit, und wollte sagen: Geht’s noch? Aber ich halte viel auf meine Höflichkeit, ich schreibe hier ja auch eher mit feiner Klinge.  Ich habe also meinen Mund gehalten und ihm am nächsten Morgen statt dessen eine neue Folge meiner Kolumne hingeklatscht. „Auf den Punkt 24: Plácido Domingo singt in der Elbphilharmonie,
Hamburg, 29. September 2024“
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