Klein beleuchtet kurz 55: Utopia gibt sich mit Brahms und Mahler erneut die Ehre in der Elphi

Regula Mühlemann, Teodor Currentzis, Utopia Orchester (Foto Patrik Klein)

Das mittlerweile zur absoluten Weltklasse zählende Utopia Orchester unter der Leitung des griechisch-russischen Dirigenten Teodor Currentzis greift wieder einmal aus einer Farbpalette der Möglichkeiten die schillerndsten Töne heraus und sorgt für Jubelstürme im ausverkauften Haus in Hamburgs Hafen City.

von Patrik Klein

Man fragt sich ja immer wieder, warum jeder Ton, der vom Podium strömt und die Synapsen des Zuhörers streichelt, diese besondere Wirkung des Utopia Orchesterklangs auslöst. „Klein beleuchtet kurz 55: Utopia mit Brahms und Mahler
Elbphilharmonie, 9. April 2025“
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Klein beleuchtet kurz 54: Double Whopper für Klassikliebhaber – Mäkelä rockt die Elphi an zwei großen Abenden

Seung-Won Oh, Klaus Mäkelä, Royal Concertgebouw Orchestra; Foto Patrik Klein

Er ist jung, erfolgreich wie kein anderer seiner Generation – Klaus Mäkelä übernimmt ab 2027 das Royal Concertgebouw Orchestra, eines der besten Klangkörper der Welt – eine Liebe auf den ersten Blick zwischen ihm und dem Orchester? Ja, darf man konstatieren – an zwei Abenden schenkt er dem Hamburger Publikum feinste Cocktails der klassischen Musik ein – nur der klassischen? Nein, da geht noch mehr – und wie das geht! – man kriegt den Mund vor Staunen kaum noch zu.

von Patrik Klein

Eröffnet wurde das Doppelkonzert mit einem Stück einer lebenden Komponistin, die auch noch anwesend war und sich nach fünfzehn Minuten vom Jubel des Publikums aus den Weinbergrängen des Hauses mitreißen ließ.

Das Auftragswerk Spiri III der koreanischen Komponistin Seung-Won Oh erlebte als Schlussteil der „Spiri“- Trilogie seine Hamburger Erstaufführung. Themen waren die Auseinandersetzung mit Atem, universeller Energie und der zyklischen Natur des Universums. Zudem griff die Musik auf das anschließende Stück von Sofia Gubaidulina zurück, der es gewidmet war und die vor Kurzem in Hamburg verstarb. „Klein beleuchtet kurz 54: Klaus Mäkelä rockt die Elphi
Elbphilharmonie, 2. April 2025“
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Auf den Punkt 51: Klaus Mäkelä macht in Risikomanagement

Seung-Won Oh, Klaus Mäkelä, Royal Concertgebouw Orchestra © Sebastian Madej

Auf einem Empfang habe ich Pawel Kisza gefragt, wie Sternstunden zustande kommen. Also Konzerte, die zutiefst bewegen. Welche Dirigenten verfügen über die erforderliche magische Gabe? Seine Antwort, wie aus der Pistole geschossen: Klaus Mäkelä. Die Antwort hat Gewicht, Kisza  ist Stimmführer der 2. Violinen  der Symphoniker Hamburg. Und hat unter Mäkelä im Lucerne Festival Orchestra gespielt.

Royal Concertgebouw Orchestra
Klaus Mäkelä / Dirigent

Arnold Schönberg / Verklärte Nacht op. 4 (Fassung für Streichorchester)
Gustav Mahler / Sinfonie Nr. 1 D-Dur

Elbphilharmonie, 2. April 2025

von Jörn Schmidt

Mich hat das überrascht, denn ich bin überzeugt: Sternstunden sind selten. Wenn sie passieren, dann steht ein altersweiser Dirigent am Pult. In der Regel kein Jet-Set-Star. Sondern jemand, der die deutsche Kapellmeistertradition lebt.

Natürlich müssen weitere Umstände hinzukommen. Loslassen + Erfahrung + Risiko + Publikum sind für Jan Vogler die Voraussetzungen dafür, dass ein besonderer Moment gelingen kann. Sie können das in  meinem Interview mit dem Cellisten hier bei Klassik-begeistert nachlesen. „Auf den Punkt 51: Klaus Mäkelä macht in Risikomanagement
Elbphilharmonie, 2. April 2025“
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Auf den Punkt 48: Manfred Honecks Triumph der Stille

Manfred Honeck © Felix Broede 

Die Musikstadt Hamburg hat so einige Probleme. In der Staatsoper ist es zu ruhig, die Auslastung ist einfach zu gering. In der Elbphilharmonie ist es zu unruhig, weil sich im recht gut gefüllten Haus oftmals Event-Publikum sammelt. Das eine ungute Unruhe in das Haus trägt. Und einfach mal quatscht, klatscht oder sonstwie lärmt, wo es das Werk überhaupt nicht verträgt. Außerdem wird den heimischen Orchestern gerne mal abgesprochen, Weltklasse zu sein.

NDR Elbphilharmonie Orchester
Manfred Honeck  Dirigent

Francesco Piemontesi  Klavier

Johannes Brahms  Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83

Antonín Dvořák  Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88

Elbphilharmonie, Großer Saal, 6. März 2025

von Jörn Schmidt

An der Staatsoper Hamburg sieht man Omer Meir Wellber und Tobias Kratzer als Heilsbringer. Die beiden müssen ein Kunststück vollbringen. Die Ränge soll das Duo füllen. Und dabei an die Goldene Zeit der Intendanz von Rolf Liebermann anknüpfen. „Auf den Punkt 48: Manfred Honeck Dirigent
Elbphilharmonie, 6. März 2025“
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Klein beleuchtet kurz 51: Mit einem Doppelwumms kommt Klaus Mäkelä zurück in die Elbphilharmonie

Orchestre de Paris, Klaus Mäkelä Dirigent; Foto Patrik Klein

Zuletzt war er in Hamburg mit Mahler und den Wiener Philharmonikern –  eine herbe Enttäuschung. An zwei Abenden ist Klaus Mäkelä nun mit seinem Orchestre de Paris zurück in Hamburgs Prachtsaal und kann auf voller Linie überzeugen – ja, sogar das brave Hamburger Publikum zu wahren Beifallsorgien verleiten

von Patrik Klein

Jung ist er und bereits so erfolgreich wie kein anderer Dirigent seiner Generation. Die Welt der klassischen sinfonischen Musik liegt ihm zu Füßen und Traumjob nach Traumjob hat er auf der Habenseite. Paris, Amsterdam und bald das wohl beste Orchester der Welt, das Chicago Symphony Orchestra werden unter seiner Leitung als Chefdirigent stehen. Die Erwartungen sind riesig. Kann Klaus Mäkelä sie eigentlich erfüllen? „Klein beleuchtet kurz 51: Klaus Mäkelä in der Elphi
Elbphilharmonie, klassik-begeistert.de, 27. Februar 2025“
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Auf den Punkt 43: Völkerwanderungen in der Elphi, während einer Mozart-Oper

René Jacobs © Daniel Dittus

In der letzten Folge meiner Kolumne ging es um Applaus an der falschen Stelle. Zwischen den Sätzen einer Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch nicht zu klatschen, ist eben keine verstaubte Regel. Und schon gar nicht sinnbefreite Etikette. Aber die Möglichkeiten, eine Aufführung zu stören, sind unendlich. Die Veranstalter hätten Möglichkeiten, gegenzusteuern. 

Wolfgang Amadeus Mozart / Idomeneo, Rè di Creta, KV 366

Freiburger Barockorchester
Zürcher Sing-Akademie

 René Jacobs / Dirigent

Elbphilharmonie, Großer Saal, 2. Februar 2025

von Jörn Schmidt

Wie beim Applaudieren geht es auch beim Nacheinlass um Respekt. Zur Frage, ob man nach einem Schostakowitsch-Moderato begeistert klatschen oder doch besser an sich halten sollte, hatte ich eine Parallelwertung vorgenommen: Würden Sie unvermittelt johlen und klatschen, wenn Ihnen ein Bekannter von Tod und Verderben erzählt? Wohl kaum. „Auf den Punkt 43: Idomeneo
Elbphilharmonie, 2. Februar 2025“
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Auf den Punkt 41: Hang loose, James!

James Gaffigan © Vera Hartmann

Elbphilharmonie, Großer Saal, 23. Januar 2025

Modest Mussorgsky / Introduktion zu Chowanschtschina
Dmitri Schostakowitsch / Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 op. 129
Joseph Haydn / Sinfonie f-Moll Hob. I:49 La passione
Ludwig van Beethoven / Ouvertüre zu Egmont op. 84

NDR Elbphilharmonie Orchester
James Gaffigan / Dirigent
 Vadim Gluzman / Violine 

Wenn Dirigenten an ihrer Karriere arbeiten, trägt manche PR-Agentur dick auf. Da wird erstmal aufgelistet, wo der Klient schon mal zu Gast war. Im Falle von James Gaffigan fand sich im Programmheft zum NDR Abonnementkonzert eine stolze Liste:

 von Jörn Schmidt

In Europa gastierte er etwa beim London Symphony Orchestra, Royal Concertgebouw Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, bei den Wiener Symphonikern, Münchner Philharmonikern, der Staatskapelle Berlin und der Tschechischen Philharmonie.“ Und nun das NDR Elbphilharmonie Orchester. „Auf den Punkt 41: Hang loose, James
Elbphilharmonie, Großer Saal, 23. Januar 2025“
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Hamburg: Cambrelings Debussy lässt die musikalischen Meereswellen durch die Hansestadt rollen

Sylvain Cambreling © Marco Borrgreve

Sylvain Cambreling lässt die mächtigen Meereswellen Debussys souverän durch die Elbphilharmonie schwappen und sichert den Hamburger Symphonikern einen Spitzenplatz in der Hamburger Orchesterlandschaft. Vor allem eine fulminant stimmige Dvořák 8. bringt das Publikum in festlich-fröhliche Feierstimmung!

Symphoniker Hamburg
Sylvain Cambreling, Dirigent

Werke von Claude Debussy und Antonín Dvořák

Elbphilharmonie Hamburg, 20. Januar 2025

von Johannes Karl Fischer

Erst letzte Woche suchte Kent Nagano die musikalisch stürmischen Weltmeere in der orchestralen Hansestadt, kam dabei allerdings kaum über die Kaimauer hinaus. „Symphoniker Hamburg, Sylvain Cambreling, Dirigent
Elbphilharmonie Hamburg, 20. Januar 2025“
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Wien meets HH: Ovationen gelten Heinz Ferlesch, der Wiener Singakademie und dem Bläserensemble Pro Brass für ein Programm voller Leidenschaft

Stehende Ovationen für Heinz Ferlesch, das Bläserensemble Pro Brass und die Wiener Singakademie (Foto: RW)

La Passione, Wie im Himmel also auch auf Erden
10 Konzertstücke,
Elbphilharmonie Hamburg, 
18. Januar 2025

Wiener Singakademie
Bläserensemble PRO BRASS
Leitung: Heinz Ferlesch

Und wie von Engeln gesungen, durchleuchteten die Vokalisen den weiten Raum. Besonders der hohe, über die anderen Stimmen hinwegsegelnde glasklare Sopran von Felicitas Moser öffnete beim Miserere von Gregorio Allegri den Weg zum allmächtigen Gott.

von Dr. Ralf Wegner

Heinz Ferlesch, der Leiter der Wiener Singakademie, subsumierte unter dem Rubrum La Passione 10 Musikstücke der letzten Jahrhunderte, in denen nach seinen Worten menschliche Leidenschaft tonal umgesetzt wird. Der Untertitel „Wie im Himmel, also auch auf Erden“ legt es nahe, es geht in dieser Passion nicht nur um den Frieden im Himmel, sondern ebenso um das Ungute auf dieser Erde, also auch um Krieg und irdische Umweltzerstörung. „Wiener Singakademie, Bläserensemble PRO BRASS, Heinz Ferlesch: La Passione
Elbphilharmonie Hamburg, 18. Januar 2025“
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Missachtet die Staatsoper Hamburg Kent Naganos Kräfte? Das Publikum bekommt unterstes Mittelmaß serviert

Der US-Dirigent vor Demission muss binnen 33 Stunden 3 Mal in der Elphiharmonie und in der Staatsoper Hamburg dirigieren. Das Ergebnis ist, um mit Loriot zu sprechen, „übersichtlich“.

Staatsoper Hamburg/Elbphilharmonie, Hamburg, 12./13. Januar 2025

Foto: Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Elbphilharmonie, Kent Nagano © Claudia Hoehne

von Andreas Schmidt

Es hört sich an wie ein schlechter Witz und ist ein Affront gegen das Publikum und gegen die Musiker: Der in wenigen Monaten – zum Glück ! – scheidende US-Dirigent Kent Nagano musste am Sonntag und Montag binnen 33 Stunden 3 Mal in der Elbphilharmonie und in der Staatsoper Hamburg dirigieren.

Können da Qualität, musikalische Finesse, musikalischer Spürsinn entstehen?
Würde ein Christian Thielemann, würde ein Teodor Currentzis so arbeiten? „Kent Nagano übernimmt sich komplett in Hamburg
Elbphilharmonie / Staatsoper Hamburg, 12./13. Januar 2025“
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