Klein beleuchtet kurz 64: Wenn der Pfau tanzt, dann kann die Klarinette nicht weit entfernt sein

Martin Fröst, NDR Elbphilharmonie Orchester; Foto Patrik Klein

Das NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg unter seinem Chefdirigenten Alan Gilbert besticht erneut mit einfallsreichem Programm und atemberaubender Qualität – ein berauschendes Konzert mit einem brillanten Solisten und einem sich in bester Spiellaune befindenden Orchester beendete das vergangene Herbstwochenende.

von Patrik Klein

Man schaut ja als Abonnent manchmal nur auf das Programm, überfliegt es und denkt sich, nun, was wird das schon geben? Den ersten Teil kennt man nicht, den zweiten schon eher, obwohl, hat man die Siebente von Dvořák überhaupt schon mal gehört? Eher selten oder gar nicht. „Klein beleuchtet kurz 64: Wenn der Pfau tanzt…
Elbphilharmonie, 12. Oktober 2025“
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Chernov feiert Brahms in der Brahms-Stadt Hamburg

Foto © Stanislav Mardarovskyi & Bohdana Skorobahatko

In der Hamburger Elbphilharmonie begeisterte der Pianist Alexey Chernov ein von nah und fern angereistes Publikum und ließ Brahms’ erste Klavierkonzert majestätisch durch die Ränge schreiten. Auch die Neue Philharmonie Hamburg ließ sich in diese berauschende Stimmung hineinreißen und spielte eine magische Mendelssohn-Sinfonie!

Elbphilharmonie Hamburg, 8. Oktober 2025

Neue Philharmonie Hamburg
Marco Parisotto, Dirigent

Alexey Chernov, Klavier

Werke von Johannes Brahms und Felix Mendelssohn Bartholdy

von Johannes Karl Fischer

Vor dem Eingang der Elbphilharmonie parkte heute ein ungewöhnlich großer Fuhrpark an Reisebussen – der Verein inkultur – Hamburger Volksbühne hatte dieses Konzert extra für die vielen Gäste aus dem Umland veranstaltet und die Anfahrt gleich mitorganisiert. Eine prima Initiative, nicht alle finden so leicht den Weg in diesen heiligen Musiktempel. Da ist die Elphi samt ihrer Musik endlich mal nicht nur für die gleichen Hamburger Dauergäste da! „NPH Marco Parisotto, Alexey Chernov, Klavier
Elbphilharmonie Hamburg, 8. Oktober 2025“
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Klein beleuchtet kurz 63: Gern gesehene Gäste von der Insel liefern gleich zweimal in der Elbphilharmonie Top-Leistungen ab

London Symphony Orchestra, Antonio Pappano, Seong-Jin Cho; Foto Patrik Klein

Beinahe in jeder Saison erscheinen sie in Hamburgs Weltklassetempel mit aufregendem Programm, spannenden Solisten und einem Stardirigenten, der Maßstäbe setzt – das London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Antonio Pappano glänzte erneut mit zwei berauschenden Konzertabenden

von Patrik Klein

Man kann es ja nicht oft genug betonen, dass mit einem technisch brillanten Orchester, bei dem die Chemie mit dem Dirigenten stimmt, herausragende Ergebnisse zu erleben sind. An den beiden vergangenen Abenden zählte nur die Musik und nichts anderes als die Musik, die in den Händen des Klangkörpers aufblühte und zu hinreißender Wirkung führte. „Klein beleuchtet kurz 63: Gern gesehene Gäste von der Insel/LSO
Elbphilharmonie, 6./7. Oktober 2025“
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Hamburg: Ranas Beethoven fegt die Elphi-Konkurrenz von der Bühne

Beatrice Rana © Marie Staggat

Letztes Jahr begeisterte Beatrice Rana bereits mit Ravel die Hamburger Elbphilharmonie, nun gastierte die Überflieger-Pianistin mit ihren schwungvollen Beethoven-Sound erneut in der Hansestadt. Auch die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ließ sich von diesem musikalischen Eifer in eine strudelhafte Brahms 4 mitreißen und sorgte für einen insgesamt umjubelten Konzertabend!   

Elbphilharmonie Hamburg, 29. September 2025

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Beatrice Rana, Klavier
Riccardo Minasi, Dirigent

Werk von Carl Maria von Weber, Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms

von Johannes Karl Fischer

Zwei Abende, zwei Solisten, gleiches Werk, gleicher Saal: Während Stephen Hough vor genau zwei Wochen Beethovens 3. Klavierkonzert dezent, angenehm aber „erstaunlich zurückhaltend“ spielte, zündete Beatrice Rana heute aus diesen Noten ein regelrechtes Klavierfeuerwerk! „Beatrice Rana, Klavier / Riccardo Minasi, Dirigent
Elbphilharmonie Hamburg, 29. September 2025“
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Auf den Punkt 71: Riccardo Minasi hinterlässt erstmal eine Schneise der Verwüstung

Riccardo Minasi © Sophie Wolter

Ein Orchester ist dann ganz oben angekommen, wenn nicht die ganze Kraft dabei draufgeht, richtig zu spielen und seinem Dirigenten zu folgen. Sondern den ganzen Abend lang noch genug Körner hat,  um jeder  Note tief gefühlten Ausdruck abzuringen. Das macht jeden Klangkörper regelrecht zu einer Waffe.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Riccardo Minasi // Dirigent

Beatrice Rana // Klavier
Carl Maria von Weber //  Ouvertüre zu „Der Freischütz“ op. 77
Ludwig van Beethoven // Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37
Johannes Brahms // Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Elbphilharmonie, Großer Saal, 29. September 2025

von Jörn Schmidt

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist so eine Waffe. Und setzt die Waffen eines Orchesters höchst unterschiedlich ein, von zerstörerisch bis  bezaubernd. Oder auch karrierefördernd. Der finnische Dirigent Tarmo Peltokoski zum Beispiel ist seit 2022 Principal Guest Conductor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

„Auf den Punkt 71: Riccardo Minasi
Elbphilharmonie, 29. September 2025“
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Wellber-Auftakt: Ein neues Musiklicht leuchtet am Hamburger Orchesterhimmel

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Omer Meir Wellber © Matthias Baus

Mit einem künstlerisch lebendigen Programm um Beethoven und Bruckner eröffnete Omer Meir Wellber seine Staatsorchester-Amtszeit und knüpfte geradewegs an die Ära Gustav Mahler an. Sichtlich eifrig und entfesselt stürzte er das Orchester in die Partituren, weiter so!

Elbphilharmonie, Hamburg, 15. September 2025

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Omer Meir Wellber, Dirigent

Stephen Hough, Klavier
Werke von Ludwig van Beethoven, Stephen Hough und Anton Bruckner

von Johannes Karl Fischer

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel Spaß bei einem Konzert des Hamburger Staatsorchesters hatte. Schon die Einleitung zum dritten Beethoven’schen Klavierkonzert fegte frisch und fetzig durch den Saal, die Noten sprangen von den Saiten und weckten mit namenloser Freude brennende Begeisterung für die Musik. Auch die Musiker spielten auf einmal frei, freudig, wie entfesselt! „Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Omer Meir Wellber, Dirigent
Elbphilharmonie, Hamburg, 15. September 2025“
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Esa-Pekka Salonen komponiert und dirigiert den Elphi-Auftakt souverän

Esa-Pekka Salonen © Patrick Swirc

Mit Esa-Pekka Salonens neuestem Hornkonzert und Stefan Dohr als Solisten startete der Hamburger Musiktempel am Elbufer souverän in die neue Spielzeit. Auch die beiden Klassiker von Strauss und Sibelius meisterte das Orchestre de Paris mit eifriger Brillanz!   

Elbphilharmonie Hamburg, 3. September 2025

Orchestre de Paris
Esa-Pekka Salonen, Dirigent

Werke von Richard Strauss, Esa-Pekka Salonen und Jean Sibelius

von Johannes Karl Fischer

Wagner, Beethoven, Mahler, bis vor nicht allzu langer Zeit waren Komponisten-Dirigenten eher die Norm als die Ausnahme. Leider sind die beiden Disziplinen heuer recht weit auseinander geraten… nicht so bei Esa-Pekka Salonen, der zur Saisoneröffnung der Hamburger Elbphilharmonie natürlich sein kürzlich komponiertes Hornkonzert zu Gehör brachte! „Orchestre de Paris, Esa-Pekka Salonen, Dirigent
Elbphilharmonie Hamburg, 3. September 2025“
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Klein beleuchtet kurz 61: Ein Didgeridoo-Debut verzückt in der Elphi

William Barton, Didgeridoo; Melbourne Symphony Orchestra; Foto Patrik Klein

Ein Didgeridoo-Debut in der Elphi!?

Wie bitte? Was? Wie noch mal?  Bei Anwesenheit der Komponistin Deborah Cheetham-Fraillon versetzte der wohl bekannteste  australische Didgeridoospieler William Barton den Großen Saal der Elbphilharmonie Hamburg in Ekstase – vier seiner Instrumente woben im Gleichgewicht mit dem groß besetzten Orchester nie hier gehörte Klangteppiche und archaisch anmutende Rhythmen.

Nach der Zugabe, wo der Solist auch gleichzeitig sang und das Orchester dirigierte, schien die Hütte zu bersten – was für starke, unfassbar starke Musik!!!

von Patrik Klein

Nur eine Note kann ein Didgeridoo, aber diese Note auf vier Oktaven – und dazu erzeugt das Instrument über Obertöne eine Vielzahl an Klangeffekten, die man nie erwartet hätte. „Klein beleuchtet kurz 61: Ein Didgeridoo-Debut
Elbphilharmonie, 28. August 2025“
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Auf den Punkt 67: Eschenbachs himmlischer tone from the top

Christoph Eschenbach © Marco Borggreve

Ethical Leadership ist im Grunde eine Selbstverständlichkeit und auch nicht wirklich neu. Früher sprach man von einer guten Unternehmenskultur. Fühlen sich die Mitarbeiter wohl, brummt  meistens auch der Laden. Im Beraterdeutsch gibt es neuerdings einen viel schickeren Begriff, wie man seine Firma führen soll. Auf den sogenannten tone from the top kommt es an. Genau genommen müsste es besser action from the top heißen:  Man sollte seinen Mitarbeitern vorleben, was man von ihnen erwartet. 

Schleswig-Holstein Festival Orchestra
Christoph Eschenbach / Dirigent

Midori / Violine

Felix Mendelssohn Bartholdy / Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64
Anton Bruckner / Sinfonie Nr. 5 B-Dur

Elbphilharmonie, Großer Saal, 18. August 2025

von Jörn Schmidt

Wenn Sie zum Beispiel in Ihrer Firma gerade per Hausmitteilung ein absolutes Alkoholverbot eingeführt haben,  dann sollten Sie von einem mittäglichen Geschäftsessen nicht unbedingt mit einem erkennbaren Glimmer ins Vorstandsbüro zurückkehren. „Auf den Punkt 67: Eschenbachs himmlischer tone from the top
Elbphilharmonie, 18. August 2025“
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Jonathan Tetelman wird in Hamburg vom Publikum rasend gefeiert

Jonathan Tetelman © Ulrich Perrey

Jonathan Tetelmans Elbphilharmonie-Debüt hätte kaum erfolgreicher sein können. Mit einem bunten Reigen bekanntester Tenor-Arien aus den großen Opern von Verdi, Ponchielli und Puccini unterstreicht der mit strahlender Tenorstimme ausgestattete Amerikaner mit chilenischen Wurzeln seine Ambitionen am Startenorhimmel der Gegenwart.

Jonathan Tetelman, Tenor

Hamburger Camerata
Frédéric Chaslin, Dirigent

Elbphilharmonie, 3. Juli 2025

von Patrik Klein

Er ist jung, sieht blendend aus, hat leuchtende Augen und das Potenzial, jugendliche Frische mit tenoralem Können zu vereinen.

Im zarten Alter von acht Jahren hatte ihn bereits die Klassische Musik interessiert. Er ging in einen Chor und in eine Chorschule. Dort begeisterte ihn die mögliche Zukunft als Sänger mit Sinfonieorchester und Auftritten auf der gesamten Welt. Über seine chilenischen Wurzeln weiß er als Adoptivkind recht wenig. „Jonathan Tetelman / Hamburger Camerata / Frédéric Chaslin
Elbphilharmonie, 3. Juli 2025“
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