Unfug – Wer?

Schon nach der Pause hat sich das Parkett geradezu entvölkert. Einige Skandinavier hier oben halten Ihnen die Treue. Ich auch.

Bildquelle: NDR

Elbphilharmonie Hamburg, 14. Februar 2020

NDR Elbphilharmonie Orchester
Kari Kriikku Klarinette
Dirigent Stefan Asbury

Unsuk Chin
Spira (Deutsche Erstaufführung)
Konzert für Klarinette und Orchester
Mannequin – Tableaux vivants für Orchester (Deutsche Erstaufführung)

von Harald N. Stazol

Sehr geehrte, verehrte, begnadetste Lady Unsuk Chin,

Entweder Sie werden mich nicht verstehen, oder ich habe Sie nicht verstanden. Im ersten Falle wäre es ein Missverständnis. Im zweiten eine Katastrophe.

Entweder an diesem Abend, als ihre Töne flirrten und ich nie mehr Schlagzeug samt Schlagzeugern sah, wirbelnd, ja, ach ja, bis zu dem “mit Essigwasser” gefüllten Glas, auf das sich ja nun das ganze Orchester zurückziehen darf, nachdem Sie es sinnlos und sinnfrei in Klangwogen, die Mahler besser, Dynamiken, die Thomas Tallis virtuoser, und Flächen, die ich dann doch einem Glasunow, einem Glinka überlassen würde – geradezu VERGEIGT haben. Viel Anlauf, kein Sprung, Verehrteste, und ich bin nun doch schon sehr gutgelaunt, aber sehe schon der Programmankündigung im Netz mit Entsetzen entgegen. „Unsuk Chin, Stefan Asbury, Kari Kriikku, NDR Elbphilharmonie Orchester,
Elbphilharmonie Hamburg, 14. Februar 2020“
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Es spielt die Oud... und endlich, endlich herrscht mal wieder Ruhe im teuersten Konzerthaus der Welt

Elbphilharmonie, 5. Februar 2020
„Souvenance“

Anouar Brahem Oud
Tallinn Chamber Orchestra
Leitung Risto Joost

von Andreas Schmidt

Die Elbphilharmonie im Hamburger Hafen ist mit Baukosten von 866 Millionen Euro das teuerste Konzerthaus der Welt – finanziert ausschließlich von den Hamburger Steuerzahlern und ein paar Sponsoren. Am 25. Februar 2020 wird die weltbeste Sopranistin Anna Netrebko singen, gemeinsam mit ihrem musikalisch gesehen mittelmäßigen Gatten Yusif Eyvazov. Es ist eines der wenigen Konzerte im Großen Saal in der Elphi, die noch nicht ausverkauft sind…. es gibt noch Karten für bis zu 494,40 Euro – das ist selbst für die Reichen in einer der reichsten Städte der Welt zu teuer. Die Presse ist größtenteils von diesem „Event“ ausgeschlossen. Der Veranstalter Elbklassik Konzerte GmbH (eine Tochter der DEAG Classic AG) bemüht sich das Maximum herausholen…. Im vergangenen Sommer waren die teuersten DEAG-Anna-Karten noch um 70 Euro billiger. „„Souvenance“, Anouar Brahem, Tallinn Chamber Orchestra, Risto Joost,
Elbphilharmonie, 5. Februar 2020“
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Elphi HH: Energie, Frische und Begeisterung

Jungdirigent Yaroslav Shemet führt die Neue Philharmonie Hamburg in kraftvoll-lebendigen Interpretationen zu Höchstleistungen.

Elbphilharmonie Hamburg, 26. Januar 2020
Fotos: Oleksandr Panasiu (c)

Neue Philharmonie Hamburg
Yaroslav Shemet,
Dirigent

Wolfgang Amadeus Mozart
Ouvertüre zu »Le nozze di Figaro« KV 492
Joseph Haydn
Sinfonie D-Dur Hob. I/104 »Salomon« / 7. Londoner Sinfonie
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zu »Coriolan« op. 62
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 »Italienische«

von Sebastian Koik

Es soll ein überaus hochklassiger Abend werden, und das Publikum in der Elbphilharmonie erlebt vermutlich den Beginn einer großen Karriere! 

Am 26. Januar 2020 hat Jungdirigent Yaroslav Shemet mit der Neuen Philharmonie Hamburg sein Debüt in der Elbphilharmonie. Der Abend beginnt mit Mozarts Ouvertüre zu »Le nozze di Figaro«, einem quirlig-sprudelnden Stück Musik voller Vitalität und reich an scharfen dynamischen Kontrasten.  „Yaroslav Shemet, Neue Philharmonie Hamburg,
Elbphilharmonie Hamburg, 26. Januar 2020“
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„Rising Star“ in der Elbphilharmonie Hamburg: João Barradas beeindruckt mit virtuosem Akkordeon-Spiel

Insgesamt ein Abend, der das hohe technische Vermögen und die große Bandbreite von João Barradas zeigte. Es bleibt ein eher beeindruckter als begeisterter Eindruck. Die Reihe „Rising Stars“ ist uneingeschränkt zu loben, auch für ihre Bildungsarbeit.

Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal, 22. Januar 2020
Foto: João Barradas © Marcia Sofia Lessa

João Barradas
Rising Stars

João Barradas, Akkordeon
Ben van Gelder, Saxofon
Simon Moullier, Vibrafon
Luca Alemanno, Kontrabass
Naíma Acuña, Schlagzeug

von Guido Marquardt

Schöne Sache, wenn auch mal ein anderes Instrument als Violine oder Klavier im Mittelpunkt eines Konzertabends steht. Und sowohl das Akkordeon als auch dessen Interpret João Barradas konnten an diesem Abend zeigen, was in ihnen steckt und wie vielfältig die musikalischen Einsatzfelder sind. Am Ende kann Barradas mit Altmeister Bach am stärksten beeindrucken.  „João Barradas, Rising Stars,
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal, 22. Januar 2020“
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Brangäne (Nebenrolle) überragt Isolde (Hauptrolle): Die Sopranistin Martina Serafin verschreckt Zuschauer in der Elbphilharmonie

Elbphilharmonie Hamburg, 20. Januar 2020
Münchner Philharmoniker
Martina Serafin Sopran
Yulia Matochkina Mezzosopran
Andreas Schager Tenor
Miljenko Turk Bariton
Mikhail Petrenko Bass
Dirigent Valery Gergiev

Foto: Münchner Philharmoniker / Valery Gergiev © Daniel Dittus

Claude Debussy
Le martyre de Saint Sébastien / Sinfonische Fragmente / Fassung für Sinfonieorchester von Désiré-Émile Inghelbrecht
Richard Wagner
Tristan und Isolde / Zweiter Aufzug

von Andreas Schmidt

Es hätte einer der Höhepunkte dieser Elbphilharmonie-Saison werden können: „Tristan und Isolde“, zweiter Aufzug, Richard Wagners ent-rücktestes Werk. Ein Dirigent von Weltformat: Valery Gergiev. Ein international anerkanntes Orchester: die Münchner Philharmoniker. Vom Papier her tolle Solisten. Und ein außergewöhnlicher Konzertsaal.

Leider kam es anders. Wegen einer im hohen Register stimmlich inakzeptablen Isolde, der Österreicherin Martina Serafin, 49, geriet der Abend im Großen Saal der Elbphilharmonie zu einer Aufführung mit einem großen Fragezeichen: Warum singt bei einem solchen „Gala-Auftritt“ eine Sopranistin, die laut operabase.com im September 2018 das erste Mal die Isolde gesungen hat, am 13. Januar 2020 in der Philharmonie am Gasteig das zweite Mal (2. Aufzug) und am 18. Januar 2020 im Festspielhaus Baden-Baden das dritte Mal (2. Aufzug)?

Martina Serafin war der Komplexität und Herausforderung ihrer Aufgabe nicht gewachsen und war vor allem im hohen Register für viele Zuhörer oft nur schwer zu ertragen. Am Ende der zweiten Szene, in der wahres Können bei den hohen Tönen gefragt ist, verließen 8 Besucher sichtlich genervt vorzeitig den Großen Saal. (Bereits nach 25 vorzüglichen Debussy-Minuten hatten etwa 50 Besucher das Weite gesucht – und verzichteten somit auf 80 Minuten Wagner.)

„Das war kein Gesang, das war in der Höhe Geschrei“, bilanzierten zwei Damen und ein Herr nach der Vorstellung auf der Rolltreppe. „Die Isolde“ war das negative Gesprächsthema auch an der Garderobe und im Treppenhaus.

Frau Serafin hat zweifelslos ihre Verdienste für die klassische Musik erworben, sie hat an namhaftesten Häusern gesungen – aber für eine Isolde reicht es (derzeit) nicht. Leider können nur noch sehr wenige Sopranistinnen frei und „natürlich“ und ohne künstlichen Druck diese Ausnahme-Partie singen. Die letzte herausragend gute Isolde, die ich hören durfte, war im August 2015 Evelyn Herlitzius bei den Bayreuther Festspielen.

© Michael Zapf

++++

Auch klassik-begeistert.de-Autor Dr. Ralf Wegner verfolgte das Konzert – hier seine Eindrücke:

Oper in der Elbphilharmonie muss man wohl einmal erlebt haben, um letztlich zu dem Schluss zu gelangen, dass diese Kunstform besser im Haus der Staatsoper aufgehoben ist. Denn es fällt nicht leicht, sich der grandiosen Musik Richard Wagners in diesem erhellten, weiten Saal hinzugeben.

Martina Serafin enttäuschte zudem als Isolde. Ihr in der Mittellage noch ansprechender warmer Sopranklang verengte sich in der Höhe, blasste ab und flutete vor allem nicht den Raum. Die notwendige Schallkraft einer Isolde besaß sie nicht, zumindest nicht an diesem Abend.

Anders ihre Dienerin Brangäne: Wahrer Wohlklang und eine deutlich tragfähigere Stimme standen der Mezzosopranistin Yulia Matochkina zur Verfügung. Sie erhielt dafür am Ende auch den  größten Applaus.

Begeistert war ich von Andreas Schagers Tristan, sein Tenor füllte den Raum, überstrahlte mit virilem, in der Höhe metallisch-glänzendem, unter die Haut gehenden Timbre das Orchester. Schager ging auch darstellerisch mehr aus sich heraus als seine Partnerin. Schagers überzeugend gesungenes „Isolde, Geliebte“ hob die ganze Aufführung auf ein höheres Niveau. Aber nicht nur im Forte, sondern auch bei den leiseren Passagen blieb Schagers Stimmklang angenehm und genügend modulationsfähig. Seit den Zeiten von Heinz Kruse habe ich keinen besseren Tristan gehört.

© David Jerusalem

Mikhail Petrenko gab dem König Marke die notwendige, auch den Raum füllende Bassgewalt, eine sehr schöne Leistung.

Mit der kleinen Partie des Melot überzeugte der Bariton Miljenko Turk.

Warum wurde überhaupt in der Elbphilharmonie und nicht im Opernhaus gespielt? Es handelte sich um einen Konzertabend der Münchner Philharmoniker unter der Leitung von Valery Gergiev. Vor einem Jahr hatte mich der Orchesterklang am selben Ort mit Mahlers Lied von der Erde mehr beeindruckt. Da lag der Focus insgesamt aber nicht so auf den Sängern, wie an diesem Abend bei „Tristan und Isolde“. Was ist die Quintessenz? Die nächste greifbare Tristan-Aufführung wird wieder im Opernhaus besucht, denn Wagners Komposition ist ohnegleichen.

klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at, 21. Januar 2020

Christoph von Dohnányi in der Elphi: "Das schönste Konzerterlebnis meines Lebens"

Foto: © Brescia e Amisano
Elbphilharmonie, 17. Januar 2020
NDR Elbphilharmonie Orchester

Henrik Wiese
Flöte
Kalev Kuljus Oboe
Dirigent Christoph von Dohnányi
Charles Ives

The Unanswered Question / Two Contemplations Nr. 1
György Ligeti
Konzert für Flöte, Oboe und Orchester
Zugabe des Solisten:
Wilhelm Friedemann Bach
2. Satz Cantabile aus Duett Nr. 2 G-Dur Fk 55 für zwei Flöten
Piotr I. Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 »Pathétique«

von Harald N. Stazol

Das Schlusswort vorweg: Diese „Pathétique“, dieser Christoph von Dohnányi, dem das Hamburger Publikum schon, da er die Bühne betritt, in bemerkenswerter Ehrerbietung mit respektvollem Applause begegnet – und den ich hiermit zum bedeutendsten deutschen Dirigenten erkläre – dieser Freitagabend in der Elbphilharmonie, dürfte das schönste Konzerterlebnis meines Lebens gewesen sein – und es gab derer vordem einige. „Christoph von Dohnányi, NDR Elbphilharmonie Orchester,
Elbphilharmonie, 17. Januar 2020“
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Den Dirigenten des Symphonischen Chores Hamburg begeistert die "Meisterschaft" Maestro von Dohnányis

Foto: Der Dirigent Prof. Matthias Janz, Herausgeber Andreas Schmidt und Mezzosopranistin Fiorella Hincapié

Elbphilharmonie, 17. Januar 2020
NDR Elbphilharmonie Orchester
Henrik Wiese Flöte
Kalev Kuljus Oboe
Dirigent Christoph von Dohnányi

Charles Ives
The Unanswered Question / Two Contemplations Nr. 1
György Ligeti
Konzert für Flöte, Oboe und Orchester
Zugabe des Solisten:
Wilhelm Friedemann Bach
2. Satz Cantabile aus Duett Nr. 2 G-Dur Fk 55 für zwei Flöten
Piotr I. Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 »Pathétique«

Der Dirigent des Symphonischen Chores Hamburg, Professor Matthias Janz, hat am Freitagabend gemeinsam mit klassik-begeistert.de-Herausgeber Andreas Schmidt das Konzert im Großen Saal der Elbphilharmonie unter Leitung von Christoph von Dohnányi besucht. Janz wollte sich damit auch noch einmal mit den Gegebenheiten in dem 2100 Sitzplätze zählenden Konzertsaal vertraut machen, da er hier mit seinem Chor am Sonntag, 23. Februar 2020, um 11 Uhr das Werk Les Béatitudes von César Franck aufführen wird (das Konzert ist ausverkauft, eventuell gibt es Restkarten an der Morgenkasse). Bereits am 9. Dezember 2017 hatte Janz mit seinem Chor in der Elbphilharmonie den „Messiah“ von Georg Friedrich Händel aufgeführt – der Symphonische Chor Hamburg war damit der erste Laienchor, der im Eröffnungsjahr der Elbphilharmonie ein Werk darbieten durfte.

„Christoph von Dohnányi, NDR Elbphilharmonie Orchester, Henrik Wiese, Kalev Kuljus
Elbphilharmonie, 17. Januar 2020“
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Ein Klang, eine Linie, eine Farbe: Karina Canellakis glänzt mit Beethoven, Webern und Lutoslawski in der Elbphilharmonie

Fotos: © Mathias Bothor
Brillant die Dirigentin. Ihre absolute Körperspannung, ihr prägnant und gleichsam fliessend sanftes Dirigat lassen deutlich eine Fachfrau am Werk erkennen.

Elbphilharmonie Hamburg , Großer Saal, 12. Januar 2020

NDR Elbphilharmonie Orchester
Karina Canellakis, Dirigentin
Lars Vogt Klavier
Christian Tetzlaff Violine
Tanja Tetzlaff Violoncello

Anton Webern (1883 – 1945) Sechs Stücke für Orchester, op. 6
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur, op. 56 „Tripelkonzert“
Ludwig van Beethoven, Ouvertüre zu H. J. von Collins Trauerspiel „Coriolan“ c-Moll, op. 62
Witold Lutoslawski (1913 – 1994) Konzert für Orchester

von Elzbieta Rydz

Das „Tripelkonzert“, das Konzert für Klavier, Violine und Violoncello mit Orchesterbegleitung, C-Dur, op. 56, ist im Charakter heiter, beschwingt und unproblematisch, will musizierend unterhalten: im „Grand Concerto concertante“ macht es das Trio Klavier, Violine und Violoncello mit dem Orchester. Umfangreich, mit einer Fülle frischer, melodienreicher Solopartien, liebenswert. Dem hervorragenden Solisten-Trio ist der ungetrübte Genuss anzusehen: fließend vollkommen die Übergaben zwischen den Instrumenten, auffallend die Behandlung des flüssig gehaltenen Klavierparts (ursprünglich für den sehr jungen Schüler Beethovens, Erzherzog Rudolph, geschrieben) im Verhältnis zum differenzierten Streicherduo. Der über 351 Takte breitgesponnene heitere erste Satz Allegro erfüllt den Großen Saal der Elbphilharmonie mit dem freudig-stolzen, aus den Bässen der Streicher unisono aufsteigenden, dann energisch entwickelten und von den Instrumenten des Solotrios weiter fortgeführten Klang. „NDR Elbphilharmonie Orchester Karina Canellakis, Lars Vogt, Christian Tetzlaff, Tanja Tetzlaff
Elbphilharmonie Hamburg , Großer Saal, 12. Januar 2020“
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"Alles in allem bist du, liebe Elbphilharmonie, nicht mein Lieblingskonzertsaal geworden"

Die Elbphilharmonie in Hamburg ist jetzt drei Jahre alt. Unsere Autorin hat schon viele Konzerte besucht und kennt auch die Laeiszhalle sehr gut.

Foto © Maxim Schulz

von Iris Böhm

Happy birthday, liebe Elbphilharmonie,

mit allergrößter Spannung wurdest du erwartet. Viele Menschen in der Hansestadt haben jahrelang geschimpft und Unverständnis geäußert über die immensen Kosten, die dein Bau verschlungen hat. Die Negativschlagzeilen über einen Bau, „den keiner braucht“ hielten sich bis – ja, bis zu deiner mehrfach verschobenen Eröffnung (ursprünglich geplant für 2010) vor inzwischen drei Jahren.

Die ersten Konzerte am 11. und 12. Januar 2017 wurden von der ganzen Welt erwartungsvoll, aber auch kritisch beäugt. Die Liveübertragung des Eröffnungskonzertes in Radio und Fernsehen überforderte durch die Musikauswahl einen großen Teil des Publikums. Ich gehörte zu den Glücklichen, die gleich am zweiten Tag den Kleinen Saal und dann auch endlich den Konzertsaal mit der weißen Haut bestaunen durften. Ich weiß noch, wie neugierig, ja ehrfürchtig ich den Saal betrat und ihn von allen Seiten und aus unterschiedlichen Höhen bestaunte. Ich empfinde die weißen Wände, den riesigen Stempel in der Kuppel und auch die Anordnung der großen Orgel als ein optisches Meisterwerk. Die Foyers erscheinen hell und luftig mit viel Holz, allerdings wirkten sie auch unpersönlich, und das fühle ich auch heute noch bei jedem Besuch. Die verpixelten Fensterfronten sehen von außen grandios aus, von innen stören sie meinen Blick, wenn ich über die Stadt schauen möchte. „Happy Birthday, liebe Elbphilharmonie
klassik-begeistert.de“
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Drei Jahre Elbphilharmonie: Nicht nur eitel Sonnenschein?

Graphik: © Herzog de Meuron Bloomimages Quelle: https://www.elbphilharmonie.de/de/elbphilharmonie

Morgen, am 11. Januar 2020, feiert die Elbphilharmonie Hamburg ihren dritten Geburtstag. Anlass für unseren Autoren, das von den Baukosten her teuerste Konzerthaus der Welt ausführlich unter die Lupe zu nehmen.

von Dr. Holger Voigt (Text und 2 Fotos)

Am 11. Januar 2017 wurde in Hamburg die Elbphilharmonie (ElPhi) eröffnet. Zeit und Gelegenheit also, auf die ersten drei Jahre kritisch zurückzublicken. Dabei soll nicht etwa angedeutet werden, dass es vieles zu bemängeln gibt. Vielmehr geht es um Ansatzpunkte für mögliche Verbesserungen, damit das neue Wahrzeichen Hamburgs als Erfolgsprojekt zukunftssicher weiterentwickelt werden kann. Alle nachfolgenden Hinweise gründen auf eigenen, persönlichen und damit höchst subjektiven Erfahrungen der letzten drei Jahre. „Happy Birthday, Elbphilharmonie – eine große Analyse
klassik-begeistert.de“
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