Dokumentarfilm "Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt": ein Faniopic

Zum Filmstart ab 28. Oktober 2021 wird das Team den Film vor Ort präsentieren. In Bayreuth am 28.10., dann in Berlin und in Wien. Schauen Sie für weitere Informationen nach auf http://wagner-derfilm.de/.

City Kino, München, 13. Oktober 2021

von Frank Heublein

Häufig wird im Dokumentarfilm „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“ die Meinung vertreten, es gäbe nur zwei Gruppen Musikliebhaber, Wagner-Liebenden und die Wagner-Ablehner. Ich  selbst zähle mich zu keiner der beiden Gruppen. Ganz ehrlich: ich werde zur Zeit durch Wagners Musik nicht geflasht. Der Film erzählt von Menschen, die seit früher Jugend und Zeit ihres Lebens elektrisiert werden von Wagners Musik. Ich selbst bin in einem Lebensabschnitt, wo Wagners Musik bei mir nicht elektrisierend funktioniert. Es kann noch jederzeit anders werden.

Prominenz nach der Eröffnung ©/ FILMWELT Verleihagentur

Der Regisseur  Axel Brüggemann ist heute Abend anwesend. Er  nennt seinen Dokumentarfilm „Eigentherapie eines Wagnerianers“. Für mich kommt ein „Faniopic“ heraus.

Viele Personen, die Wagnervereine in der Welt gegründet haben, kommen zu Wort. Das sind für mich die eher schwachen Momente, denn Venedig, New Jersey, Riga, Tel Aviv, Abu Dhabi und Tokio, auf mich springt die Magie von Wagner, die den interviewten Personen inne wohnt, nicht über.

Musik, die alles Innere berührt. Die Extreme der Situationen wie die Liebe in Tristan und Isolde. Wagner, der wie niemand anders Gefühle in Musik gießt: das fühle ich anders: es gibt andere Komponisten, die das für mich und meine Innenwelt zur Zeit besser schaffen. Die geäußerte Begeisterung nehme ich nur distanziert auf. Wagner Liebhaber, die sich diesen Film anschauen, werden weltweit Gleichgesinnte hören und sich in wohliger Gemeinschaft verbunden fühlen. „City Kino München, Dokumentarfilm „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“ von Axel Brüggemann
13.10.2021“
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Sabine Weyer: Eine Musikerin, die Schostakowitsch verstanden hat

Foto: Sabine Weyer – Kaupo Kikkas/NO-TE.com
Rezension, „A Light in the Dark“,
Sinfonische Werke von Dmitri Schostakowitsch
Nordwestdeutsche Philharmonie, Leitung: Erich Polz
Sabine Weyer, Klavier
Ars Produktion 38256

von Hans Ackermann, 3. Oktober 2018

Virtuos und mit grosser klanglicher Klarheit interpretiert die Pianistin Sabine Weyer das Klavierkonzert Nr. 2 von Dmitri Schostakowitsch. Auch die beiden anderen Werke dieser CD – Festliche Ouvertüre und Sinfonie Nr. 9 – wurden mit hörbarer Spielfreude aufgenommen. „CD-Rezension, „A Light in the Dark“, Sinfonische Werke von Dmitri Schostakowitsch,
klassik-begeistert-Kritik“
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Lohnende Ausgrabung

Foto: (c) https://naxosdirekt.de
Kirill Kondrashin  dirigiert Mahler Sinfonie Nr.6
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden
CD SWR 19416   NAXOS Deutschland

von Peter Sommeregger

Der russische Dirigent Kirill Kondrashin, 1914 in Moskau geboren, hatte in seiner Heimat bereits eine bedeutende Karriere, ehe er durch seine gemeinsamen Konzerte mit dem amerikanischen Pianisten Van Cliburn auch einem westlichen Publikum bekannt wurde. 1979 bat er während eines Gastspiels in Amsterdam um politisches Asyl – es war die Zeit des Kalten Krieges. Westeuropäische Orchester boten dem Fahnenflüchtigen nur allzu gern eine neue Heimat. „Kirill Kondrashin dirigiert Mahler Sinfonie Nr.6, CD SWR 19416 NAXOS Deutschland – Rezension“ weiterlesen

Große Interpreten bei den Salzburger Festspielkonzerten

Foto: (c) https://naxosdirekt.de
Salzburger Festspielkonzerte / Salzburg Festival Concerts
6 DVDs im Schuber Unitel/Cmajor (Vertrieb Naxos)

von Peter Sommeregger

Die soeben erschienene, insgesamt 6 DVDs umfassende Box ist eine Reminiszenz an große Konzerte der Salzburger Festspiele zwischen 2007 und 2013.

Vier der Eröffnungskonzerte, die Jahrgänge 2008 bis 2011 sind darin enthalten, sowie 2 DVDs mit Konzerten des West-Eastern Divan Orchestra und des National Children’s Symphony Orchestra of Venezuela. Erstere präsentieren große Dirigenten am Pult der Wiener Philharmoniker, die beiden letzteren zeigen die Resultate der Aufbauarbeit, die Daniel Barenboim und Simon Rattle diesen Jugendorchestern gewidmet haben. „Salzburger Festspielkonzerte / Salzburg Festival Concerts, 6 DVD im Schuber Unitel/Cmajor (Vertrieb Naxos) – Rezension“ weiterlesen

Prächtige Altersmilde –
Wie schwer das ist, was leicht aussieht

Foto: https://www.kirstenliese.de
Elisabeth Schwarzkopf – Die letzten Meisterklassen in Telfs
Eine Dokumentation von Kirsten Liese

von Sebastian Koik

„Gut, dass Sie es im Gesicht gemacht haben, aber es muss auch in der Stimme sein. Es muss in der Stimme sein“, sagt die Lehrerin der Schülerin. „Machen Sie es nicht mit dem Körper. Mit der Stimme!“

– Viele anspruchsvolle Musikhörer werden sich wünschen, dass es mehr solcher Gesangs-Lehrer gäbe. Die Welt wäre ein schönerer Ort.

„Elisabeth Schwarzkopf Die letzten Meisterklassen in Telfs – Rezension-2“ weiterlesen

Elisabeth Schwarzkopf
Die letzten Meisterklassen in Telfs

Foto: Max Albert Wyss – Stiftung Fotodokumentation Kanton Luzern
Elisabeth Schwarzkopf – Die letzten Meisterklassen in Telfs
Eine Dokumentation von Kirsten Liese

von Peter Sommeregger

Der ideelle Wert dieser Dokumentation erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Die bei Amazon Create Space von der Journalistin und Musikschriftstellerin Kirsten Liese  veröffentlichte DVD verzichtet auf jegliche graphische Gestaltung und Aufhübschung. Ganz puristisch erhält man die Silberscheibe mit einem kurzen Text, sonst nichts.

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Liebesgabe für „Lenny“

Foto: www.deutschegrammophon.com  (c)
Leonard Bernstein Complete Works, 
Deutsche Grammophon, 26CDS + 3 DVDS    482 9228

von Peter Sommeregger

Der große amerikanische Komponist und Dirigent Leonard Bernstein, dessen 100. Geburtstag es dieses Jahr zu feiern gilt, gehörte seit den 1970er Jahren zu den Vertragskünstlern der Deutschen Grammophon-Gesellschaft. Dies dürfte vielleicht nicht ganz nach dem Geschmack des allgewaltigen Maestros Herbert von Karajan gewesen sein, war aber vom Management klug gedacht, versprach doch der zehn Jahre jüngere Bernstein eine höhere Lebenserwartung zu haben. Das Schicksal wollte es anders: Bernstein erlag nur 15 Monate nach dem Tod Karajans einem Lungenleiden. Gleichwohl entstanden in den etwa zwei Dekaden zahllose Einspielungen, von denen nicht wenige bis heute Referenzaufnahmen des jeweiligen Werkes sind. „Leonard Bernstein Complete Works,  Deutsche Grammophon, 26CDS + 3 DVDS – Rezension“ weiterlesen