Selbst der Himmel über Wien verneigt sich: Teodor Currentzis im Wiener Konzerthaus

Foto: © Olga Rumyova

„Er, den sie alle nur liebevoll „Teo“ nennen, ist das Epizentrum einer unbeschreiblichen Energie, Kraft und Spiritualität, die er voller Hingabe an die Hundertschaft seiner Musiker weiterzugeben vermag.“

Giuseppe Verdi, Messa da Requiem
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 5. April 2019

Teodor Currentzis, Dirigent
Zarina Abaeva, Sopran
Varduhi Abrahamyan, Mezzosopran
René Barbera, Tenor
Tareq Nazmi, Bass
musicAeterna orchestra of Perm Opera
musicAeterna chorus of Perm Opera

von Jürgen Pathy

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr: Teodor Currentzis, 47, gebürtiger Grieche mit russischem Pass, zieht nicht erst seit seinen umjubelten Auftritten bei den Salzburger Festspielen 2017 die Musikwelt in seinen Bann. Bereits die Jahre zuvor hat der exzentrische Pultstar, dessen radikale Tempi und Klangexperimente teils Kopfschütteln hervorrufen, zumindest keinen kalt gelassen.

Deshalb verwundert es kaum, dass der Große Saal des Wiener Konzerthauses, der mit zusätzlicher Bestuhlung ausgestattet wurde, zum Bersten gefüllt ist. Ebenso wenig überraschend: Die Kritiken der letzten Tage. Seit der Guru seine Jünger aus dem Uralvorland wieder um sich gescharrt hat und mit Verdis „Messa da Requiem“ durch Europa zieht, können sich die Gazetten mit überschwänglichen Rezensionen kaum zurückhalten.
„Giuseppe Verdi, Messa da Requiem,
Wiener Konzerthaus, 5. April 2019“
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Ein fulminanter Konzertabend mit Jakub Hrůša, Narek Hakhnazaryan und den Wiener Symphonikern

Foto:  Narek Hakhnazaryan – Quelle: www.bbc.co.uk 

Wiener Konzerthaus, 10. März 2019
Wiener Symphoniker
Narek Hakhnazaryan, Violoncello
Jakub Hrůša, Dirigent

Ludwig van Beethoven, 1. Symphonie C-Dur, op. 21
Edward Elgar, Konzert für Violoncello e-moll, op. 85
Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr. 9 Es-Dur, op. 70

von Julia Lenart

Mit der Förderreihe „Great Talent“ bietet das Wiener Konzerthaus wieder einmal ein Konzert von höchstem Niveau. Der Cellist Narek Hakhnazaryan, der bereits 2011 beim Internationalen Tschaikowsky Wettbewerb brillant den ersten Preis abräumte, zeigt sich von seiner besten Seite. Jakub Hrůša, Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, führt die Wiener Symphoniker mit viel Elan und Feingefühl durch den Abend. „Wiener Symphoniker Narek Hakhnazaryan, Jakub Hrůša,
Wiener Konzerthaus, 10 März 2019“
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Trotz vieler Ausfälle: Intensives musikalisches Engagement und Emotionen bei allen Künstlern in Wien

Foto vom Schlussapplaus im Wiener Konzerthaus © Klaus Billand

Wiener Konzerthaus, 16. Februar 2019
Hector Berlioz, LA DAMNATION DE FAUST

Philippe Jordan mit den Wiener Symphonikern, 16. Februar 2019

von Klaus Billand (onlinemerker.com)

Die Wiener Konzerthaus-Gesellschaft war wirklich nicht zu beneiden angesichts der Absage-Kaskaden bei den beiden konzertanten Aufführungen der „La Damnation de Faust“ von Hector Berlioz Freitag- und Samstagabend, am Samstag bei ausverkauftem Haus. Ein Sprecher des Hauses trat vor das Publikum und informierte über die jüngsten Entwicklungen. Nachdem Ildebrando D‘Arcangelo schon zuvor aus gesundheitlichen Gründen absagen musste, war der Einspringer Nahuel Di Pierro am Samstagmorgen ebenfalls erkrankt, sogar mit Fieber. So konnte man Alexander Vinogradov äußerst kurzfristig aus Paris einfliegen lassen, um die Partie des Mephistophélès zu singen. Für den ebenfalls indisponierten Florian Boesch übernahm Edwin Crossley-Mercer die Rolle des Brander. Einzig Kate Aldrich als Marguerite und Saimir Pirgu als Faust konnten beide Abende antreten. Es wurde betont, wie professionell der Dirigent der Aufführung und kommende Chefdirigent der Wiener Staatsoper, Philippe Jordan, die vielen Änderungen mit den Neulingen über die Runden brachte. Der Abend hing offenbar am berühmten seidenen Faden. Ein Lob der Konzerthaus-Gesellschaft, wie sie das so schnell und kompetent gemeistert hat! „Hector Berlioz, LA DAMNATION DE FAUST,
Wiener Konzerthaus, 16. Februar 2019“
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Wiener Konzerthaus: Drei junge Künstler mischen das Klassik-Repertoire auf

Foto © Lukas Beck
Wiener Konzerthaus
, 13. Februar 2019
Emmanuel Tjeknavorian, Violine
Dominik Wagner, Kontrabass
Christoph Sietzen, Multipercussion

von Julia Lenart

Drei junge Künstler bringen frischen Wind in den Berio-Saal des Wiener Konzerthauses: Emmanuel Tjeknavorian, Dominik Wagner und Christoph Sietzen. Alle drei zählen weniger als 27 Jahre und haben bereits unzählige internationale Preise abgeräumt. Sie werden als aufstrebende Sterne am Klassikhimmel gehandelt und zeigen derzeit ihr Talent in der Konzertreihe des Förderprogramms „Great Talent“ im Wiener Konzerthaus.

Die Besetzung des Abends ist ungewöhnlich: Violine, Kontrabass und Marimbaphon. Beim Blick auf das Programm kommen bei manchem Konzertbesucher Zweifel auf. Kann das funktionieren? Die drei jungen Künstler kommen mit vollem Selbstbewusstsein auf die Bühne, um den Gegenbeweis anzutreten. Sie zeigen bravourös, dass musikalischer Wohlklang auch abseits der vorgeschriebenen Instrumentationen möglich ist. Nicht nur das: es gelingt ihnen, bekannte Werke der Musikgeschichte in ein neues, erfrischendes Licht zu rücken. „Emmanuel Tjeknavorian, Dominik Wagner, Christoph Sietzen, Wiener Konzerthaus, 13. Februar 2019“ weiterlesen

Ein energiegeladenes Feuerwerk: Yuja Wang und Lorenzo Viotti sorgen für Begeisterungsstürme im ausverkauften Wiener Konzerthaus

Foto  © Kirk Edwards
Wiener Konzerthaus
, 31. Januar 2019

Wiener Symphoniker
Yuja Wang, Klavier
Lorenzo Viotti, Dirigent
Robert Schumann
Konzert für Klavier und Orchester a-moll op. 54
Dmitri Schostakowitsch
Symphonie Nr. 10 e-moll op. 93

Von Julia Lenart

Wenn die Wiener Symphoniker ins Konzerthaus laden, darf man einen spannenden Abend erwarten. Wenn auch noch ein junger Stardirigent und eine ebenso junge Ausnahmepianistin zu Gast sind, dann verspricht der Abend besonders zu werden. Und das war er zweifellos.

Unter der musikalischen Leitung des Schweizer Dirigenten Lorenzo Viotti bringen die Wiener Symphoniker Schumanns Klavierkonzert in a-moll und Schostakowitschs 10. Symphonie zur Aufführung. Stargast des Abends ist die Pianistin Yuja Wang, 31, aus New York. Die Erwartungen sind hoch, das Konzerthaus ist bis auf den letzten Platz gefüllt.

Nachdem sie das Publikum etwas länger als gewöhnlich warten lassen, betreten Wang und Viotti die Bühne. Es ist ein erfrischender Anblick: zwei junge Gesichter, die versprechen, neuen Schwung in die ja etwas verstaubte Klassik-Welt zu bringen. Eine willkommene Abwechslung angesichts des Überschusses an alten Herren, die die Bühnen (und vor allem die Dirigierpulte) der klassischen Konzerte lange Zeit beherrscht haben. „Wiener Symphoniker, Yuja Wang, Lorenzo Viotti, Wiener Konzerthaus, 31. Januar 2019“ weiterlesen

Wiener Konzerthaus: Musikalische Abenteuerreise nach Russland

Foto © Kai Bienert
Wiener Konzerthaus
, 13. Jänner 2019
Mariinsky Orchester
Dirigent: Valery Gergiev

Peter Iljitsch Tschaikowsky:
Symphonie Nr. 2 in c-moll op. 17 „Kleinrussische“
Symphonie Nr. 5 in e-moll op. 64

von Herbert Hiess

Valery Gergiev wird am 2. Mai 2019 66 Jahre alt; ist also in einem Alter, in dem gemäß Udo Jürgens „erst das Leben anfängt“. Oder in einem Alter, in dem sich andere schon gemächlich in den (hoffentlich verdienten) Ruhestand zurückziehen.

Nicht so der ossetische Maestro, der 1977 den Herbert-von-Karajan-Wettbewerb in Berlin gewann. Der Mann hat ein Termin- und Arbeitspensum, bei dem sogar gestählte Persönlichkeiten locker in einen hochgradigen Burnout fallen würden. Gergiev bewältigt nicht nur dieses fast unmenschliche Pensum; er schafft es noch, sich immer weiter zu steigern und dem Publikum Sternstunden zu bescheren. „Valery Gergiev, Mariinsky Orchester, Peter Iljitsch Tschaikowsky, Wiener Konzerthaus, 13. Januar 2019“ weiterlesen

Im Wiener Konzerthaus leuchtet der Beethoven' sche Fixstern nicht ganz so hell

Foto: Andrés Orozco-Estrada © Werner Kmetitsch
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 30. Dezember 2018
Ludwig van Beethoven, Symphonie Nr. 9 d-moll op. 125 (1822-1824)

Wiener Symphoniker, Orchester
Wiener Singakademie, Chor
Andrés Orozco-Estrada, Dirigent
Regula Mühlemann, Sopran
Dorottya Láng, Mezzosopran
Steve Davislim, Tenor
Florian Boesch, Bassbariton

von Jürgen Pathy

Obwohl der mediale Fokus dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker gilt, bietet die Kulturhauptstadt Wien zur Jahreswende auch weitere kulturelle Höhepunkte. Zum Fixstern avanciert haben sich seit den späten 1970er-Jahren die Silvesterkonzerte der Wiener Symphoniker im Wiener Konzerthaus. Mit Beethovens Neunter zelebrierten in diesen geschichtsträchtigen Hallen schon viele große Namen den Aufruf zur Brüderlichkeit: Abbado, Dohnányi, Fedossejew, Giulini, Sawallisch, Prêtre, Nagano, die Gebrüder Fischer, um nur einige zu nennen.

Selbstverständlich nicht fehlen darf in dieser Riege der großen Maestros Philippe Jordan, der 2020 scheidende Chefdirigent der Symphoniker – und zur aktuellen Jahreswende gesellt sich dessen designierter Nachfolger, der junge Kolumbianer Andrés Orozco-Estrada, 41, hinzu. „Ludwig van Beethoven, Symphonie Nr. 9 d-moll,
Wiener Konzerthaus“
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Weihnachten 2018: Herzensgrüße für die LeserInnen von klassik-begeistert.de aus der Freien und Hansestadt Hamburg

Foto: Entlebucher Sennenhündin Vianna „Juli“ Szwajcar, 7, am Heiligen Abend, 24. Dezember 2018, vor dem Jenisch-Haus im Jenischpark. Freie- und Hansestadt Hamburg, Klein-Flottbek, Sonne, 3 Grad Celsius. (c) Andreas Schmidt 2018

Liebe, werte Leserinnen und Leser von klassik-begeistert.de,

meine Hündin Juli und ich wünschen Ihnen und Euch eine segensreiche, segensvolle, warme und herzliche Weihnachtszeit.

Bitte bleiben Sie uns gewogen.

Euch, Ihnen und Ihren Familien, Ihren Lieben und Freunden senden wir eine Herzens-Umarmung aus HH,

alles Liebe,

Andreas Schmidt
Herausgeber
klassik-begeistert.de
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Herz und Hirn im Wiener Konzerthaus: Die Wiener Symphoniker glänzen mit Nikolaj Znaider

Nikolaj Znaider und Philippe Jordan sind wie ein lebender Organismus: Ersterer ist das Herz, das die Musik vorantreibt, letzterer ist das Gehirn, das alle Vorgänge steuert.

Foto: Johannes Ifkovits (c)
Wiener Symphoniker
Nikolaj Znaider, Violine
Philippe Jordan, Dirigent
Kurt Schwertsik: Here & Now
Johannes Brahms: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77
Antonín Dvořák: Symphonie Nr. 9 e-moll op. 95 Aus der Neuen Welt

von Thomas Genser

Erneut landen die Wiener Symphoniker unter Philippe Jordan einen großen Wurf: Zusammen mit Nikolaj Szeps-Znaider bringen sie ein Brahms-Violinkonzert, das sich mit allen Wassern gewaschen hat. Im Spiel des dänischen Multitalents werden Welten erschaffen – absolute Spitzenklasse! Davor und danach gibt es instrumentale Kost von Schwertsik und Dvořák. „Wiener Symphoniker, Nikolaj Znaider, Philippe Jordan,
Wiener Konzerthaus“
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Arcadi Volodos im Wiener Konzerthaus: „Seien Sie auf mächtigen Sound vorbereitet"! 

Foto: Arcadi Volodos © Marco Borggreve
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 30. Oktober 2018
Arcadi Volodos, Klavier

von Jürgen Pathy

„Be prepared for big sound“! Unter diesem verheißungsvollen Motto erstrahlt der Prachtbau des Wiener Konzerthauses am Dienstagabend, denn kein Geringerer als der Tastengott höchstpersönlich, der Ausnahmepianist Arcadi Volodos, beehrt die Musikhauptstadt Wien. Im Gepäck des Virtuosen tummeln sich drei bekannte Gesichter der Romantik: Sergei Rachmaninoff, Alexander Skrjabin und der morbide Franz Schubert – doch die Auswahl der Stücke ist ungewöhnlich. „Arcadi Volodos, Klavier,
Wiener Konzerthaus, Großer Saal“
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