Il trittico © Michael Pöhn
Il trittico
Giacomo Puccini
Wiener Staatsoper, 24. Februar 2024
„Giacomo Puccini, Il trittico
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Der Blog von Andreas Schmidt
Il trittico © Michael Pöhn
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Maria Motolygina (Madame Lidoine), links, und Julie Boulianne (Mère Marie) © Wiener Staatsoper, M. Pöhn
von Andreas Schmidt
„Dialogues des Carmélites“ von Francis Poulenc in DEM Opernhaus Europas, der Wiener Staatsoper, dem Haus am Ring. Es ist Sonntag, 18 Uhr, der Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt in der 2-Millionen-Stadt an der Donau… undenkbar bei so einem „schweren“ Stoff etwa in der 2-Millionen-Stadt Hamburg, wo zu solchen Opern im Repertoire maximal 50 Prozent Zuschauer kommen.
Die Musik an diesem Abend packt einen, das französische Genie Poulenc hat das Werk 1956 beendet, es ist tonal, wenig melodisch, selten zärtlich und oft wuchtig. Allerdings scheint Bertrand de Billy nicht in Bestform zu sein – sein Dirigat ist oft zu lasch und holt nicht alles aus diesem Werk heraus.
Elena Stikhina (Floria Tosca). Alle Fotos: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
Tosca
Text Giuseppe Giacosa & Luigi Illica
Melodramma in drei Akten
Wiener Staatsoper, 2. Februar 2024
Das Korinthenkacken verkneife ich mir. Mit 57 Jahren steckt KS Piotr Beczała noch immer den Großteil seiner Kollegen als Cavaradossi in die Westentasche. „Ein zweites Mal?“, deutet Dirigent Bertrand de Billy mit zwei Fingern fragend in Richtung Bühne. Das Publikum fordert das „E lucevan le stelle“ lautstark nochmals. Piotr Beczała liefert. Die Paradearie des Cavaradossi ist ein Höhepunkt in Puccinis „Tosca“.
von Jürgen Pathy
Beczała hats natürlich nicht leicht. Wer sein Rollen-Debüt von 2019 in den Ohren hat, wird wohl nie wieder so wirklich glücklich werden. Das war sicherlich mit das Feinste, was man hier an der Wiener Staatsoper in den letzten Jahren erleben durfte. An das wird nie wieder jemand herankommen – auch Beczała nicht. Die Zeit tickt gegen ihn.
„Giacomo Puccini, Tosca
Wiener Staatsoper, 2. Februar 2024“ weiterlesen
Alle Bilder aus dem Programmheft. Grafische Gestaltung und Illustration: Irene Neubert Fotos: Michael Pöhn
DAS VERFLUCHTE GEISTERSCHIFF
Richard Wagner, Gerald Resch
Musikalische Leitung MARKUS HENN, ERIC MELEAR
Inszenierung NINA BLUM
Bühne MARCUS GANSER
Kostüme AGNES HAMVAS
Choregrafie KATHLEEN BAUER
BÜHNENORCHESTER DER WIENER STAATSOPER
WANDEROPER durch das Gebäude der WIENER STAATSOPER
Text MARGIT MEZGOLICH/RICHARD WAGNER
Konzept NINA BLUM
Wiener Staatsoper, 22. Januar 2024
von Lothar Schweitzer
Als ich mit meinem Enkel Aeneas nach der Vorstellung ins Freie trat, fragte ich ihn nach seinen Eindrücken im Vergleich zu unserem gemeinsamen Besuch des Salzburger Marionettentheaters mit „Hänsel und Gretel“ und er antwortete mir von selbst, dass das heute ja keine Oper war. Es war eine ganz tolle Bearbeitung von Wagners „Der fliegende Holländer“ für Kinder.
Mein Enkel war an diesem Vormittag mit zehn Jahren und als ein Schüler der vierten Volksschulklasse sichtlich der Älteste des jungen Publikums. Das Dargebotene sollte wohl mit seinem großen Anteil an gesprochenem Text und viel Pantomime auch keine Werbung für die Kunstrichtung Oper sein, eher für das Musical, welches mit seinem spezifischen Verhältnis zwischen gesprochenem Wort und Gesang in unsrer Zeit größere Publikumsschichten anspricht.
Christian van Horn (Don Giovanni), Peter Kellner (Leporello). Alle Fotos: © Wiener Staatsoper / Stephan Brueckler
„Every song is a burner“, schwärmt ein junger Gast in den Gängen der Wiener Staatsoper. Seine weibliche Begleitung nickt nur zögernd, während sie in der Pause durch das Foyer schweifen. Bei „Là ci darem la mano “, dem Verführungshit von Don Giovanni, könnten die Kantilenen zwar etwas geschmeidiger gemeißelt sein, ansonsten hinterlässt Christian Van Horn einen massiven Eindruck. An der Wiener Staatsoper debütiert der gefühlt zwei Meter große Hüne in der Titelpartie von Da Pontes und Mozarts dramaturgischem Meisterwerk. „Don Giovanni, Wolfgang Amadeus Mozart
Wiener Staatsoper, 17. Januar 2024“ weiterlesen
Schlussapplaus, Die Fledermaus 2023, Wiener Staatsoper © Jo Fischer
Reichlich Amüsement bietet bei der Silvesterfledermaus nicht nur Johannes Silberschneider als „neuer“ Frosch. Ein allgemein wunderbares Gesangsensemble sorgt für spaßige Silvesterstimmung, Otto Schenks legendär lebendige Inszenierung begeistert auch in ihrer 184. Vorstellung. Nur die Silvestereinlage ist seit einigen Jahren wohl futsch…
Die Fledermaus
Musik von Johann Strauß
Libretto von Karl Haffner und Richard Genée
Wiener Staatsoper, 31. Dezember 2023
von Johannes Fischer
Fast ein halbes Jahrhundert ist Otto Schenks legendäre Fledermaus-Inszenierung an der Wiener Staatsoper im Dauereinsatz. Ausgedient hat sie noch lange nicht, dieser Ball beim Prinz Orlovsky könnte genauso gut eine rauschende Silvesterfeier in einem prächtigen Hofburgsaal sein. Auch der Frosch kracht weiterhin durch die staatliche Fensterscheibe und macht seine tagespolitischen Witze. Dieses Jahr mal über einen drohenden Regierungswechsel… der Saal voller bereits leicht beschwipsten ZuschauerInnen bricht in lautes Gelächter aus! „Die Fledermaus, Musik von Johann Strauß
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So sieht der Wiener klassik-begeistert-Reporter Herbert Hiess
das Opern- und Klassikjahr 2023
Foto © Wiener Staatsoper
von Herbert Hiess
Wenn ich von unserem Herausgeber ersucht werde die persönlichen Highlights des vergangenen Jahres bekannt zu geben, wird es tatsächlich schwierig – vor allem, was die „Kunstform“ Oper anbelangt.
Denn mittlerweile ist man an einer Phase angelangt, die man gelassen als Generationenkonflikt bezeichnen kann. Auf der einen Seite in die Jahre gekommene Damen und Herren, die auf jahrzehntelange Erfahrung und vielleicht eine profunde Werkkenntnis blicken können… und auf der anderen Seite das junge (bzw. jung gebliebene) Publikum, das noch irgendeine Art von Prägung benötigt. „Das Opern- und Klassikjahr 2023
klassik-begeistert.de“ weiterlesen
Christina Bock (Hänsel), Florina Ilie (Gretel) und Miriam Kutrowatz (Taumännchen). Alle Fotos © Wiener Staatsoper / MIchael Pöhn
Die zahlreich anwesenden Kinder, Familien und Erwachsene durften sich mächtig über ein in Topform singendes Gesangsensemble und souverän spielendes Orchester freuen. Ein perfekter Märchenopernabend im Haus am Ring… wäre da nicht Adrian Nobles überspitzt dunkle Inszenierung dieser ohnehin nicht sehr kinderfreundlichen Handlung.
Hänsel und Gretel
Musik von Engelbert Humperdinck
Libretto von Adelheid Wette
Wiener Staatsoper, 30. Dezember 2023
von Johannes Karl Fischer
Auf dem Tisch stehen Finger im Fleischwolf, während die Knusperhexe mit blutverschmierter Schürze Hänsel das Küchenmesser vor den Hals hält. Diese überaus brutale, gewaltverherrlichende Inszenierung von Adrian Noble beweist wieder einmal: Hänsel und Gretel ist für Kinder absolut ungeeignet. „Engelbert Humperdinck, Hänsel und Gretel
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Aušrinė Stundytė © Petra Baratova
„Ob ich die Musik nicht höre? Sie kommt doch aus mir. „
(Hugo von Hofmannsthal)
Richard Strauss
„Elektra”
Text von Hugo von Hofmannsthal
Musikalische Leitung: Alexander Soddy
Inszenierung: Harry Kupfer
Bühne: Hans Schavernoch
Kostüme: Reinhard Heinrich
Choreinstudierung: Thomas Lang
Orchester der Wiener Staatsoper
Chor der Wiener Staatsoper
Wiener Staatsoper, 20. Dezember 2023
von Dr. Rudi Frühwirth
Ich habe nicht gezählt, wie oft ich die „Elektra“ seit dem Beginn meiner Stehplatzzeit in der Staatsoper schon gesehen und gehört habe – um die dreißig Mal werden es schon gewesen sein. Von ihrer emotionalen Wirkung hat sie auch nach mehr als fünfzig Jahren nicht das Geringste eingebüßt. Es bewegt mich immer wieder auf das Tiefste, wie die Grundfragen der Oper musikalisch dargestellt und aufgelöst werden: der starre Fanatismus der Elektra, der Kinderwunsch der Chrysothemis, der Hass zwischen Klytämnestra und ihrer Tochter, die ersehnte Ankunft des Bruders, der Muttermord, und endlich die ekstatische Erfüllung im Tod der Titelfigur. „Richard Strauss, „Elektra”
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Juan Diego Flórez (Foto HH)
Den Abend beschloss er mit der mitreißenden und halsbrecherischen Stretta des Tonio mit neun hohen C; damit bewies er, dass er hier ein würdiger Nachfolger des unvergessenen Alfredo Kraus ist.
Solistenkonzert
Wiener Staatsoper, 12. Dezember 2023
Juan Diego Flórez, Tenor
Vincenzo Scalera, Klavier
Werke von Giordani, Händel, Scarlatti, Mozart, Rossini, Tosti, Donizetti, Ponce, Massenet und Verdi
von Herbert Hiess
Der sympathische Tenor, der dieses Jahr seinen 50. Geburtstag feiern konnte, steht heute fast allein an der Spitze der lyrischen Tenöre. Seine Hauptdomäne ist das italienische, französische und spanisch-lateinamerikanische Fach, was er an diesem Abend in der Wiener Staatsoper glänzend bewies. „Solistenkonzert, Juan Diego Flórez, Tenor
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