Sommereggers Klassikwelt 249: Der Tenor Johan Botha starb am Höhepunkt seiner Karriere

von Peter Sommeregger 

Der am 19. August 1965 im südafrikanischen Rastenburg geborene Johan Botha begann bereits als Halbwüchsiger Gesang zu studieren. Nach der Ableistung seines Militärdienstes setzte er die Ausbildung seiner Stimme fort, zu dieser Zeit für die Stimmlage Bass-Bariton. In einer Studenten-Aufführung sang er Verdis Falstaff, ehe er schließlich auf Tenor umschulte. „Sommereggers Klassikwelt 249: Der Tenor Johan Botha starb am Höhepunkt seiner Karriere“ weiterlesen

„Von der Seidenstraße über Venedig nach Konstantinopel“ – Das Ensemble „Bridges“ verbindet Menschen, Kulturen, Länder und Zeiten

Bridges Kammerorchester © Salar Baygan

Konzert im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals mit dem Bridges-Kammerorchester im Großen Saal der Hamburger Elbphilharmonie

Nil Venditti, Dirigentin
Bridges-Kammerorchester

Elbphilharmonie, 26. August 2024

von Dr. Andreas Ströbl

„Wir sind der Sound der Gesellschaft“ – mit diesem flotten und selbstbewussten Motto charakterisiert sich das Ensemble „Bridges“ auf seinem Internetauftritt. Wenn man unter „Gesellschaft“ das bunte und konstruktive Miteinander von Kulturen, Strömungen, Gruppen und Individuen versteht, dann trifft das auf diese Musikerinnen und Musiker bzw. auf das, wofür sie stehen, im besten Sinne zu.

Blickt man aber noch eine Ebene tiefer, nämlich in die der Geschichte Venedigs, der Motto-Stadt des SHMF 2024, dann ergeben sich noch weitere Dimensionen. Venedig steht für kulturellen Austausch und eine wirtschaftliche Vernetzung, die den Mittelmeerraum mit dem fernen China verband. Hätte Hannibal über Rom gesiegt, dann hätte womöglich kein militärisch geprägtes Imperium Romanum die mediterranen Kulturen geformt, sondern eine auf Handel basierende karthagische Wirtschaftsgemeinschaft. „Nil Venditti, Dirigentin, Bridges-Kammerorchester
Elbphilharmonie, 26. August 2024“
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Das Liedschaffen des Komponisten Erich J. Wolff erlebt eine überfällige Renaissance

CD-Rezension:

Erich J. Wolff

Complete Songs 1

Daniel Johannsen Tenor
Samantha Gaul Sopran
Klaus Simon Klavier

Naxos 8.574451

Complete Songs 2

Ida Aldrian Mezzosopran
Klaus Simon Klavier

Naxos 8.574557

von Peter Sommeregger

Der Pianist Klaus Simon stieß vor einigen Jahren auf die nahezu vergessenen Lieder des Komponisten Erich J. Wolff, die er nun, unterstützt von Radio Bremen und dem CD-Label Naxos, in ihrer Gesamtheit wieder zugänglich machen will. „CD-Rezension:  Erich J. Wolff, Complete Songs I und Complete Songs 2
klassik-begeistert.de, 27. August 2024“
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Bayreuths Siegfried singt sicher weiter…

III. Aufzug: Klaus Florian Vogt (Siegfried), Kinderstatisterie der Bayreuther Festspiele © Enrico Nawrath
…nämlich in der umstrittenen Bayreuther Ring-Inszenierung von Valentin Schwarz. Offenkundig bekommt sie inzwischen ausreichend Zuspruch, so dass sie auch im kommenden Jahr auf dem Spielplan stehen wird. Das ist nicht zuletzt der musikalischen Darbietung zu verdanken.
Richard Wagner
Der Ring des Nibelungen, 2. Tag: Siegfried
Regie: Valentin Schwarz
Bühnenbild: Andrea Cozzi
Dirigentin: Simone Young

Festspielorchester Bayreuth


Bayreuther Festspiele, 
23. August 2024
von Dr. Peter Hampe

Warum war und ist diese Ring-Interpretation so umstritten? Nur nebenbei zur Erinnerung: auch die meisten früheren Inszenierungen stießen in aller Regel zuerst auf Ablehnung. Selbst der Jahrhundert-Ring von Patrice Chéreau schockierte zunächst, löste geradezu einen handfesten Skandal (im wörtlichsten Sinne) aus und galt später als Sternstunde moderner Wagner-Interpretation.

Ob allerdings die Schwarz-Deutung einen derartigen Rang erreichen wird, muss man doch sehr bezweifeln. Zuviel ist da unausgegoren und unstimmig.

„Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, 2. Tag: Siegfried
Bayreuther Festspiele, 23. August 2024“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 27. AUGUST 2024

Met Stars Live in Concert aus der Spanischen Hofreitschule © Jürgen Hausmann, Met Opera

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 27. AUGUST 2024

Anna Netrebko gegen New Yorker Met: Klage in Teilen abgewiesen
Ein US-Gericht hat die Klage von Anna Netrebko gegen die Metropolitan Opera von vier auf nur einen Punkt eingeschränkt. Das Opernhaus hatte die Sängerin 2022 von den Aufführungen ausgeschlossen, nachdem sie sich geweigert hatte, Wladimir Putin öffentlich zu verurteilen. Das zuständige US-Gericht wies die Klage nun in großen Teilen zurück. Die Grundlage für ein Verfahren wegen „Verleumdung, Vertragsbruch und Diskriminierung aufgrund nationaler Herkunft“ sei wegen einer schwierigen und unzureichenden Beweislage nicht gegeben. Das Gericht erlaubte Netrebko jedoch, das Verfahren wegen des Vorwurfs der Geschlechterdiskriminierung fortzusetzen.
BR-Klassik.de

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Braucht es eine weitere neue Gesamteinspielung der Sinfonien von Johannes Brahms?

Yannick Nézet-Séguin, Brahms the symphonies © Deutsche Grammophon

CD-Rezension:

Viele Aufnahmen haben ihre Berechtigung. So auch jene mit dem Chamber Orchestra of Europe unter Yannick Nézet-Séguin.

Johannes Brahms
The Symphonies

Chamber Orchestra of Europe
Yannick Nézet-Séguin

Deutsche Grammophon, DG 486 6000

von Brian Cooper, Bonn

Ein Blick ins CD-Regal offenbart eine Fülle zufriedenstellender bis richtig superber Gesamtaufnahmen. Bernstein (Wiener Philharmoniker und New York Philharmonic), Jansons (BRSO), Karajan (Berliner Philharmoniker), Wand (NDRSO)… Ganz zu schweigen von den vielen Einzelaufnahmen, darunter die Vierte schlechthin mit den Wienern unter Carlos Kleiber: Diese Aufnahme ist eine für die einsame Insel. Obwohl sie mit nur knapp 40 Minuten nicht gerade üppig bestückt ist, werde ich nicht müde, sie immer wieder zu hören. „CD-Rezension: Johannes Brahms, The Symphonies, COE, Yannick Nézet-Séguin
klassik-begeistert.de, 26. August 2024“
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Grafenegg Festival-Tagebuch: Honeck und Grafenegg präsentieren einen neuen Stern am Geigenhimmel

Manfred Honeck © Felix Broede

Man glaubt gar nicht, dass die Andalusierin Maria Dueñas erst 22 Jahre alt ist; nach Ihrer Biographie und der musikalischen Reife müsste sie schon viel älter sein. In diesem Konzert bewies die junge Frau, die auch in Wien studierte, dass sie künstlerisch weit reifer ist als viele ihrer  Instrumentalkollegen. Und Manfred Honeck bereitete mit seinem Pittsburgh Orchester dazu ein wahres Fest.


John Coolidge Adams:
„Short Ride in a Fast Machine”

Max Bruch: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 in g-moll op. 26

Igor Strawinski: Suite aus dem Ballett „Feuervogel“ (Fassung 1919)

Giacomo Puccini: „Turandot-Suite“ (arrangiert von Manfred Honeck, orchestriert von Tomás Ille)

Maria Dueñas, Violine
Pittsburgh Symphony Orchestra

Manfred Honeck, Dirigent

Wolkenturm, Grafenegg, 26. August 2024

von Herbert Hiess

Das erfreuliche ist, dass der Dirigent Manfred Honeck mit diesem Konzert bewies, dass er völlig „zu sich gefunden“ hat. Ursprünglich Bratschist bei den Wiener Philharmonikern (und in der Wiener Staatsoper) war er ab 1987 eine Zeit lang Assistent von Claudio Abbado, von dem er bis hin zu den Bewegungen vieles übernahm. Anfänglich war Antonín Dvořáks Symphonie Nr. 8 in G-Dur eines seiner Lieblingswerke, wo er automatisch immer im Schatten von Herbert von Karajan lag und nie darüber hinaus kam. „Maria Dueñas, Violine, Pittsburgh Symphony Orchestra, Manfred Honeck, Dirigent
Wolkenturm, Grafenegg, 26. August 2024 “
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Grafenegg Festival-Tagebuch: Alain Altinoglu demonstriert exzellent seine orientalischen Wurzeln

Alain Altinoglu © HR Ben Knabe

Es ist schon interessant, wenn man ohne Vorurteil und mit wenig Erwartungen in ein Konzert geht – und dann mehr als positiv überrascht wird. Maestro Alain Altinoglu ist immer etwas unterrepräsentiert und wird durch sogenannte „Shooting-Stars“ immer überlagert. Letztlich war der Abend ein brillantes Konzert; das Orchester des Hessischen Rundfunks bewies sich als erstklassig und die Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller war mehr als erstklassig.

Wolfgang Amadeus Mozart:

Ouvertüre zum Singspiel “Die Entführung aus dem Serail“
Arie „Ah, lo previdi“
Ouvertüre zur Oper „Le nozze di Figaro“
Rezitativ und Arie der Contessa (Le nozze di Figaro) „E Susanna non vien“
Rezitativ und Arie der Elettra (Idomeneo) „Oh smania“

Nikolaj Rimskij-Korsakow: „Scheherezade“

Hanna-Elisabeth Müller, Sopran

HR-Sinfonieorchester
Alain Altinoglu, Dirigent

Wolkenturm, Grafenegg, 25. August 2024

von Herbert Hiess

Alain Altinoglu bleibt in Erinnerung durch die peinliche politisch motivierte Absage von Prokofjevs „Alexander Newskij“ im Wiener Musikverein (Kommentar von Herbert Hiess – zur Absage von Sergej Prokofjews Kantate „Alexander Newskij“ klassik-begeistert.de 17. Oktober 2022 – Klassik begeistert), die er offenbar sang- und klanglos akzeptierte.

Und an diesem Konzertabend bewies sich das Phänomen, dass entweder Weltspitzenorchester wie das Concertgebouworchester oder die finnischen Exportschlager (Mäkelä, Peltokoski) beziehungsweise große Dirigiergiganten gastieren müssten, um die Publikumsreihen zu füllen. „HR-Sinfonieorchester, Alain Altinoglu, Dirigent, Hanna-Elisabeth Müller, Sopran
Grafenegg, 25. August 2025“
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Bruckners 5. Symphonie in Berlin: Petrenko eröffnet mit einem spannenden und emotional berührenden Konzertabend

Kirill Petrenko © Wilfried Hösl

Eröffnungskonzert der Saison 2024/2025

Anton Bruckner
Symphonie Nr.5 B-Dur

Berliner Philharmoniker
Kirill Petrenko

Philharmonie Berlin, 23. August 2024

von Ralf Krüger

Nach dem 1. Satz, der recht dumpf begann und mit einem Trommelwirbel zu Ende ging, war eine gefühlt sehr lange Minute Pause. Die Philharmoniker konnten durchatmen, sich konzentrieren, das Publikum war mucksmäuschenstill. Der 2. Satz erschien mir anfangs wie ein ruhiger Soundtrack, der auch mal intensiver, dann wieder leiser wurde. Irgendwie wollte sich aber im Verlauf ein starkes Thema, eine starke Melodie nicht so recht etablieren. Sie (die Melodie) wurde durch verschiedene Soloparts immer wieder „abgewürgt“. Und dann endlich, in dieser schon nächtlichen Stimmung, setzte sich in meinem Ohr doch eine Melodie fest, die aber allmählich und langsam einschlief. Ende Satz 2. „Eröffnungskonzert der Saison 2024/2025, Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko
Philharmonie Berlin, 23. August 2024“
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DIE MONTAG-PRESSE – 26. AUGUST 2024

Gustavo Dudamel © Astrid Ackermann

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 26. AUGUST 2024

Salzburg
Kritik – Wiener Philharmoniker in Salzburg: Strauss only Gustavo Dudamel, Asmik Grigorian und die Wiener Philhamoniker:
Dieses Line Up muss man erstmal toppen. In Salzburg tischten sie zwei Strauss-Klassiker auf: „Vier letzte Lieder“ und die „Alpensymphonie“.
BR-Klassik.de

Idyll mit Blitz und Donner
Festspiele / Wiener Philharmoniker / Dudamel
drehpunktkultur.at

Richard Strauss, bei Grigorian und Dudamel fast ganz ohne Text
Die Wiener Philharmoniker unter Gustavo Dudamel mit den „Vier letzten Liedern“ und einem Alm-und-Wiesen-Idyll
DerStandard.at/story

Nur der halbe Strauss: Philharmoniker unter Dudamel in Salzburg (Bezahlartikel)
DiePresse.com

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