Pathys Stehplatz 54: Direktor Bogdan Roščić verwechselt die Wiener Staatsoper mit einem Independent-Schuppen

Bogdan Roščić © Lalo Jodlbauer

Stoppt diesen Wahnsinn, bevor es zu spät ist: Im Haus am Ring soll Zeitgenössisches neben provokativem Regietheater gedeihen. Doch an der Wiener Staatsoper sehnt sich die Mehrheit nach Nostalgie und Harmonie. Protest und Ärger sind die Folge. Musikdirektor Philippe Jordan greift gar zu ungewöhnlichen Mitteln.

Das Problem des intellektuell hochgetunten Philosophie-Doktors, der seine Dissertation Adornos Hochergüssen gewidmet hatte: Roščić lässt ALLEINE den Kopf entscheiden. Bauchgefühl, Intuition und Herz – Fehlanzeige!

von Jürgen Pathy

Nach Kirill Serebrennikovs „Don Carlo“-Neuproduktion stehen die Zeichen auf Sturm. Das komplette Feuilleton dreht die Neuproduktion der Wiener Staatsoper durch den Fleischwolf. Kaum eine Stimme, die sich mit der Transformation von Schillers Historiendrama zu tagesaktuellen Themen arrangieren mag. Nackte Klimakleber auf der Opernbühne – Nein, Danke! König und Entourage als Bedienstete in einem Museum – möchte keiner sehen! Es kommt noch schlimmer.

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klassik-begeistert, 2. Oktober 2024“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 2. OKTOBER 2024

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 2. OKTOBER 2024

Anna Netrebko © Wiener Staatsoper / M. Pöhn

„Nabucco“-Premiere an Staatsoper: Proteste gegen Anna Netrebko erwartet
Auch diesmal wird es wohl nicht ruhig bleiben. Vor dem Auftritt von Sopran-Diva Anna Netrebko (53) in der Premiere von Verdis „Nabucco“ an der Staatsoper werden wieder Proteste erwartet. Bereits 2023 hatten etwa 150 Aktivisten gegen den Auftritt der Sängerin wegen ihrer angeblichen Nähe zu Wladimir Putin demonstriert.
Der Verein Vitsche, der sich für die Ukraine einsetzt, hatte die Intendanz im Vorfeld der Premiere angeschrieben, eine Demonstration ist für Sonntag, den 6. Oktober 2024, vor dem Haus Unter den Linden angemeldet, so eine Sprecherin der Oper.
bz-berlin.de

Wiener Konzerthaus: Bunt gemischt ist halb gewonnen
Das Programm von William Garfield Walkers Konzert im Konzerthaus war so vielfältig wie sein Nova Orchester Wien: es erklangen Werke von Verdi, Debussy und Bruckner. Walker konnte sein stilistisches Einfühlungsvermögen zeigen, und unter seiner Leitung brillierte das Orchester sowohl mit romantischer als auch mit impressionistischer Musik.
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de „DIE MITTWOCH-PRESSE – 2. OKTOBER 2024
klassik-begeistert.de“
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Auf geht's, Hamburg Ballett... ich kann nicht mehr klatschen!

Die Choreographen: Demis Volpi, Hans von Manen, Jo Ann Endicott (für Pina Bausch), Justin Peck (Foto: RW)

PREMIERE

The Times Are Racing

Pina Bausch: Adagio
Hans von Manen: Variations for Two Couples
Demis Volpi: The thing with feathers
Justin Peck: The Times Are Racing

Musik: Gustav Mahler; Benjamin Britten, Astor Piazzolla u.a.; Richard Strauss; Dan Deacon

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Musikalische Leitung Vitali Alekseenok


Staatsoper Hamburg,
28. September 2024 PREMIERE

von Harald Nicolas Stazol

Neun Vorhänge, man lässt es nicht von der Bühne, das Hamburger Staatsballett, schon vorher, bei jedem Akt 10 Minuten Applaus, „Mir tun die Hände weh“ scherzt man eine Reihe vorne, schließlich gilt es etwa Hans van Manen mit Ovationen zu überhäufen, aber zunächst den neuen Intendanten Demis Volpi, der das Szepter nun in die Hand bekommen hat, und durch den königsblauen Samtvorhang nach vorne tritt, und eine kleine, bescheiden-ergreifende Rede hält. Da ist schon so ein SPIRIT im Raum, ich denke noch, „Was muss der Mann für brains haben!“ „The Times Are Racing, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Musikalische Leitung Vitali Alekseenok
Staatsoper Hamburg, 28. September 2024 Premiere“
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Frankfurt, Opernhaus des Jahres 2024, zeigt eine fulminante “Lady Macbeth von Mzensk” von Dmitri Schostakowitsch

Aile Asszonyi, Dmitry Golovnin © Barbara Aumüller

Die Oper Frankfurt ist zum dritten Mal von der Zeitschrift “Die Opernwelt” zum Opernhaus des Jahres 2024 gewählt worden. Schaut man auf ihr Programm der Saison 2024/25 und hört man dann eine solch tolle Gesamtleistung wie bei dieser Wiederaufnahme der “Lady Macbeth von Mzensk” von Dmitri Schostakowitsch, kann man sich vorstellen, dass auch nächstes Jahr Frankfurt wieder zum absoluten Favoritenkreis gehören wird.


Dmitri D. Schostakowitsch (1906-1975)
LADY MACBETH VON MZENSK
Oper in vier Akten / Text vom Komponisten nach Nikolai S. Leskow

Musikalische Leitung: Thomas Guggeis
Inszenierung: Anselm Weber
Bühnenbild und Kostüme: Kaspar Glarner

Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Chor und Extrachor der Oper Frankfurt (Leitung: Álvaro Corral Matute)


Oper Frankfurt, 29. September 2024

von Jean-Nico Schambourg

Unter ihrem Generalmusikdirektor Thomas Guggeis legt die Oper Frankfurt gleich zu Beginn mit der Wiederaufnahme aus dem Jahre 2019 in der Regie von Anselm Weber einen fulminanten Start hin. Aus dem Graben explodiert regelrecht eine berauschende Klangwelt, die Guggeis dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester entlockt. Mit Momenten peitscht er das Orchester förmlich durch die Partitur. Die Liebesszene oder besser gesagt Sexszene zwischen Katerina und Sergei steigert sich nicht nur schauspielerisch, sondern auch klanglich zu einem riesigen Orgasmus, wunderbar vom Komponisten in Musik gesetzt und fantastisch vom Orchester wieder gegeben.

„Dmitri D. Schostakowitsch (1906-1975), Lady Macbeth von Mzensk
Oper Frankfurt, 29. September 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 254: Der Tenor Karl Terkal wurde mit Nebenrollen zum Star

von Peter Sommeregger 

Wer die Wiener Oper zwischen 1950 und 1980 regelmäßig besucht hat, kam an einem Namen nicht vorbei: der Tenor Karl Terkal war in beinahe unzähligen Nebenrollen eine unverzichtbare Säule des Ensembles. „Sommereggers Klassikwelt 254, der Tenor Karl Terkal
klassik-begeistert.de, 2. Oktober 2024“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 1. OKTOBER 2024

D. Soffel, O. Golovneva © Monika Rittershaus

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 1. OKTOBER 2024

Berlin
Respighis „La Fiamma“: An der Bismarckstraße wird gehext
Im Jahr 2009 erzielte die Deutsche Oper Berlin mit Ottorino Respighis erst posthum uraufgeführter Oper „Marie-Victoire“ einen respektablen Erfolg. Nun wagte man sich an das letzte vollendete Werk des 1936 verstorbenen Komponisten, „La Fiamma“. Die Oper spielt im mittelalterlichen Ravenna, zu einer Zeit also, da Frauen oft schon aus nichtigem Anlass der Hexerei verdächtigt wurden, und nach kurzem Prozess auf dem Scheiterhaufen qualvoll endeten.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

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Schweitzers Klassikwelt 124: Welche Stimmcharaktere wir Romanfiguren gäben

Tatjana (Ruzan Mantashyan) und Eugen Onegin (Boris Pinkhasovich) Foto: Wiener Staatsoper, Michael Pöhn

Verwundert hat uns, dass Pjotr Iljitsch Tschaikowski nach der Lektüre von Puschkins „Eugen Onegin“ die lebenslustige und etwas oberflächliche Olga mit einer Altstimme verband und die verträumte, nachdenkliche Tatjana im Geist mit einer höheren Stimme hörte.


von Lothar und Sylvia Schweitzer

Bei häufigem Besuch der Strauss’schen „Salome“ ist es überraschend, wenn in der „Hérodiade“ von Jules Massenet Plácido Domingo als Tenor Johannes den Täufer singt. Wahrscheinlich weil bei Massenet Johannes seine Gefühle gegenüber Salome nicht unterdrückt, sondern ausspielt, wofür altherüberkommen ein Tenor zum Einsatz kam. Des Hérodes Stimme ist nicht wie bei Richard Strauss grell gefärbt, sondern klingt baritonal herüber. „Schweitzers Klassikwelt 124: Welche Stimmcharaktere wir Romanfiguren gäben
klassik-begeistert.de, 1. Oktober 2024“
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Respighis „La Fiamma“: An der Bismarckstraße wird gehext

La Fiamma, G. Vasiliev, O. Golovneva © Monika Rittershaus

Ottorino Respighi
La Fiamma

Silvana  Olesya Golovneva
Eudossia  Martina Serafin
Agnese  Doris Soffel
Basilio  Ivan Inverardi
Donello  Georgy Vasiliev

Regie  Christof Loy
Dirigent  Carlo Rizzi

Deutsche Oper Berlin, 29. September 2024, Premiere 

von Peter Sommeregger

Im Jahr 2009 erzielte die Deutsche Oper Berlin mit Ottorino Respighis erst posthum uraufgeführter Oper „Marie-Victoire“ einen respektablen Erfolg. Nun wagte man sich an das letzte vollendete Werk des 1936 verstorbenen Komponisten, „La Fiamma“.

Die Oper spielt im mittelalterlichen Ravenna, zu einer Zeit also, da Frauen oft schon aus nichtigem Anlass der Hexerei verdächtigt wurden, und nach kurzem Prozess auf dem Scheiterhaufen qualvoll endeten. „Ottorino Respighi, La Fiamma
Deutsche Oper Berlin, 29. September 2024, Premiere “
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Andrew Manze und das Concertgebouworkest wecken den frühen Bruckner zu neuem Leben

Staatsieportret Koninklijk Concertgebouworkest 2018 © SimonVanBoxtel

In Amsterdam beweist sich das Concertgebouworkest als eine Klasse für sich. Gemeinsam  mit Andrew Manze am Pult lassen sie lebendige und farbenfrohe Bruckner-Klänge im Saal resonieren!  Auch ein auf das Dirigatskonto gehender Schubert-Fehlstart konnte den einzigartigen Klang dieses Orchesters nicht bremsen.

Koninklijk Concertgebouworkest
Andrew Manze, Dirigent

Werke von Franz Schubert und Anton Bruckner

Concertgebouw Amsterdam, 29. September 2024

von Johannes Karl Fischer

Allein diese Atmosphäre: Mitten im hektischen Amsterdamer Stadtgebummel – zwischen Straßenbahnhaltestelle und Sitzreihen liegen zwei Fahrstreifen, ein Bürgersteig und ein sehr enger Innengang – stößt man plötzlich auf einen prächtig geschmückten und warm klingenden Konzertsaal. Ein wenig wie im Wohnzimmer, wenn der Dirigent und das Orchester mitten durch die hinteren Publikumsreihen auf die Bühne eilen.  „Schubert und Bruckner, Koninklijk Concertgebouworkest, Andrew Manze, Dirigent
Concertgebouw Amsterdam, 29. September 2024“
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Wiener Konzerthaus: Bunt gemischt ist halb gewonnen

William Garfield Walker und das Nova Orchester Wien (NOW!) © Vanja Pandurevic

Das Programm von William Garfield Walkers Konzert im Konzerthaus war so vielfältig wie sein Nova Orchester Wien: es erklangen Werke von Verdi, Debussy und Bruckner. Walker konnte sein stilistisches Einfühlungsvermögen zeigen, und unter seiner Leitung brillierte das Orchester sowohl mit romantischer als auch mit impressionistischer Musik.

Giuseppe Verdi
Ouvertüre zu “La forza del destino”

Claude Debussy
Prélude à l’aprés-midi d’un faune

Anton Bruckner
Symphonie Nr. 4 Es-Dur “Romantische”

Nova Orchester Wien (NOW!)
Dirigent: William Garfield Walker

Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 27. September 2024

von Dr. Rudi Frühwirth

William Garfield Walker ist der Gründer des Nova Orchester Wien (NOW!), mit dem er nun im Großen Saal des Wiener Konzerthauses musiziert hat. Das Programm wirkte auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich, wurde aber sicher mit Bedacht zusammengestellt. Einerseits erlaubte es dem jungen, charismatischen Dirigenten, seine stilistische Vielfalt und sein musikalisches Einfühlungsvermögen in ganz konträren Werken zu zeigen; andererseits konnten die Musikerinnen und Musiker von NOW! ihr beeindruckendes Können im romantischen wie auch im impressionistischen Kontext unter Beweis stellen. „Nova Orchester Wien / Walker BRUCKNER NOW!
Wiener Konzerthaus, 27. September 2024“
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