DIE MONTAG-PRESSE – 20. MAI 2024

Daniil Trifonov © Dario Acosta

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 20. MAI 2024

Salzburger Pfingstfestspiele
Mozart im Korsett der Bescheidenheit: Trifonov deckt nicht alle Karten auf
Nicht aus der Reihe tanzen. Wenn das der Plan war, ist es Paavo Järvi gelungen. Mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen setzt der estnische Dirigent rein auf Mozart. Benehmen: Schulnote 1! Beim C-Dur Klavierkonzert KV 503 darf aber ruhig der Spitzbub raus. Pianist Daniil Trifonov fügt sich der eleganten Bescheidenheit. Das Publikum bei den Pfingstfestspielen Salzburg honoriert diesen Interpretationsstil.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Eine verzweifelte Vitalität – Pier Paolo Pasolini
Pier Paolo Pasolini (* 1922 ; † 1975) Kommunist, Homosexueller, Querdenker und visionärer Dichter, Atheist und religiöse Seele, Pasolini war in seinem Leben immer eine kämpferische, unbequeme, unkonventionelle Persönlichkeit… “Mario Cavaradossi ist ein idealistischer Maler und Liebhaber von Tosca. Er ist mutig, leidenschaftlich und loyal. Er ist bereit, für seine Überzeugungen zu kämpfen und nimmt große Risiken auf sich”.
DeutschlandfunkKultur.de

München
Eleonora Buratto als Tosca „Mich erinnert München an Norditalien“
Eleonora Buratto feiert am Pfingstmontag an der Bayerischen Staatsoper ihr Debüt als Titelheldin in Puccinis Oper. Im BR-Klassik-Interview erzählt die Sopranistin, was sie an „Tosca“ so fasziniert.
BR-Klassik.de

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Mozart im Korsett der Bescheidenheit: Trifonov deckt nicht alle Karten auf

Daniil Trifonov © Dario Acosta

Nicht aus der Reihe tanzen. Wenn das der Plan war, ist es Paavo Järvi gelungen. Mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen setzt der estnische Dirigent rein auf Mozart. Benehmen: Schulnote 1! Beim C-Dur Klavierkonzert KV 503 darf aber ruhig der Spitzbub raus. Pianist Daniil Trifonov fügt sich der eleganten Bescheidenheit. Das Publikum bei den Pfingstfestspielen Salzburg honoriert diesen Interpretationsstil.

Daniil Trifonov, Solist
Paavo Järvi, Dirigent
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

 

Salzburger Festspiele Pfingsten, Großes Festspielhaus, 18. Mai 2024

von Jürgen Pathy

„Ein ungepflegter Kerl“, meint die Dame neben mir. Hätte sie Trifonov vor kurzem nur in Wien gesehen. Die dunklen Haare doppelt so lang, mindestens, der Vollbart ebenso. Zwischenzeitlich hat der russische Starpianist dem Barbier einen Besuch erstattet. Die Ringe unter den Augen sind geblieben, der Bart und die Frisur aber fast schon auf gesittetes Längenmaß zurückgestutzt. Passend zur Interpretation des Klavierkonzerts in C-Dur KV 503, Mozarts ausgiebigstes Klavierkonzert. 15 Minuten alleine der Kopfsatz, ein Allegro. Ein Spielplatz für Mozart, der seine Klavierkonzerte mit virtuosen Raffinessen versehen hat.

„Daniil Trifonov, Solist Paavo Järvi, Dirigent, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Salzburger Festspiele Pfingsten, 18. Mai 2024“
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Berlin: Stefan Herheims Regie und Ricarda Merbeths Brünnhilde räumen auch den Siegfried ab

Siegfried, Deutsche Oper Berlin, Ricarda Merbeth und Clay Hilley © JF

So einen genialen Siegfried hat die Opernwelt noch nicht gesehen! Mit einer immer kurzweiliger werdenden Inszenierung legte Stefan Herheim auch im Siegfried nochmal einen drauf und ließ die samt zwei Pausen von Wagnerianischer Länge sechsstündige Oper in einem Augenzwinkern vergehen. Auch musikalisch war der Siegfried eine Fortsetzung der Walküre: Wie eine omnipotent herrschende Gesangsgöttin ragte Ricarda Merbeths Brünnhilde – heute als Einspringerin für Elisabeth Teige – aus einem allesamt herausragenden Gesangsensemble heraus.

Siegfried
Musik und Libretto von Richard Wagner

Deutsche Oper Berlin, 18. Mai 2024

von Johannes Karl Fischer

Ein als Clown verkleideter Alberich schleicht in alle Ecken umher wie ein neckisches Kind, während der Wanderer wie ein vom Himmel herabwachender Gott auf Mimes Hütte blickt. Unübersehbar omnipräsent türmen sich die Berge an Koffern, aus denen die Nibelungen einst das Rheingold auspackten. Das reine, verfluchte Gold will eben den Blick des Zuschauers nicht verlassen. Und Brünnhilde? „Siegfried, Musik und Libretto von Richard Wagner
Deutsche Oper Berlin, 18. Mai 2024“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 19. MAI 2024

La clemenza di Tito 2024 © SF Marco Borrelli

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 19. MAI 2024

Salzburg/Pfingstfestspiele
Gutmensch auf verlorenem Spitzenposten
Szenisch grau in grau, musikalisch berührend und bunt: Die Salzburger Pfingstfestspiele wurden mit Mozarts „La clemenza di Tito“ eröffnet
DerStandard.at/story

Zu gut für diese Welt: Mozarts „Tito“ bei den Salzburger Pfingstfestspielen
Das Modell eines Idealpolitikers im Rom von heute: So inszeniert Robert Carsen „La clemenza di Tito“ bei den Salzburger Pfingstfestspielen. Cecilia Bartoli macht sich dabei ein Geschenk, und Daniel Behle schafft die Quadratur des Kreises.
MuenchnerMerkur.de

„La clemenza di Tito“ bei den Salzburger Pfingstfestspielen.  Mörderischer Parlaments-Krimi
„Tutto Mozart“ lautet das Motto der diesjährigen Salzburger Pfingstfestspiele unter der künstlerischen Leitung von Cecilia Bartoli. Gestern eröffneten sie mit der Opernpremiere von „La clemenza di Tito“. Regie führte der gebürtige Kanadier Robert Carsen. Und den interessierte an Mozarts Prager Krönungsoper die Frage, was eine gute Regierung eigentlich ausmacht.
BR-Klassik.de

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Billand blickt drauf 1: Lohengrin, Wiener Staatsoper (Video-Kritik)

Sagt man nicht immer wieder „Der erste Eindruck ist der beste“?! Genau der vermittelt sich beim Erleben einer Opernaufführung unmittelbar. 

Die schriftliche Kritik kann Programmaufsätze und Literatur erarbeiten und hat bereits einen zeitlichen Abstand zum Erlebten. 

Die kurze Video-Kritik unmittelbar nach der Aufführung hat den Reiz größerer Authentizität und Emotionalität! Nehmen Sie teil bei „Billand blickt drauf“ … verfolgen Sie interessante Opernabende, vor allem Neuinszenierungen!

„Billand blickt drauf 1: Lohengrin, Wiener Staatsoper
klassik-begeistert.de, 18. Mai 2024“
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Staatsoper Hamburg: Das war wohl die beste bisher von mir gesehene und gehörte Figaroaufführung

Ruzan Mantashyan als Contessa d’Almaviva, Julia Lezhneva als Cherubino und Katharina Konradi als Susanna (Foto: RW)

Trotz Anneliese Rothenbergers Silberklang als Susanna oder Gundula Janowitz und Elisabeth Grümmer als elegisch leidende Contessa war die  Aufführung am Freitag wegen der intelligenten Inszenierung von Stefan Herheim und der musikalisch durch die Bank sehr guten bis herausragenden Leistungen aller Mitwirkenden die wohl beste bisher von mir gesehene und gehörte Aufführung dieser Mozart-Oper.

Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di Figaro
Musikalische Komödie in vier Akten von Lorenzo Da Ponte

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
musikalische Leitung Louis Lohraseb

Inszenierung: Stefan Herheim
Bühnenbild: Christoph Hetzer, Kostüme: Gesine Völlm
Video: Momme Hinrichs und Torge Møller (fettfilm)

Staatsoper Hamburg, 17. Mai 2024

von Dr. Ralf Wegner

Mozarts Le nozze di Figaro hat mit gut drei Stunden Nettospielzeit fast Wagnersche Ausmaße und lässt das Publikum schon ab und an durchhängen. Bereits Lorenzo Da Ponte soll von einer bei aller Mühe unvermeidbar gewesenen Länge gesprochen haben.

Die Herheim’sche Inszenierung macht diese Längen aber mehr als wett. Schon die Videoprojektion während der Ouvertüre stimmt auf das Thema ein: Aus Noten der auf den Bühnenvorhang projizierten Partitur Mozarts entwickeln sich männliche und weibliche Strichfiguren, sich im Takt der Musik jagend, springend, fallend, wieder aufstehend, sich genussvoll dem Geschlechterkampf hingebend, sich schließlich umwerbend und zueinander findend. „Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di Figaro
Staatsoper Hamburg, 17. Mai 2024“
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Wen wundert’s noch? Mendelssohn und Weill – wie ein Wahnsinniger? Wahrhaft wundervollst? Sylvain Cambreling – Versuch eines Portraits

Laeiszhalle Großer Saal, 16. Mai 2024

Viel Harmonie

KURT WEILL (1900–1950), SYMPHONIE NR. 2

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809–1847), SYMPHONIE NR. 3 A-MOLL OP. 56 – »SCHOTTISCHE“

Sylvain Cambreling   Dirigent
Symphoniker Hamburg

 von Harald Nicolas Stazol

Habe ich einen Hörsturz? War da nicht gerade forte fortissimo? Und dann im Bruchteil zweier Sekunden nur noch zwei Querflöten, wispernd, ppp…? Ganz ehrlich, liebe Leser, das ist schon ein Knalleffekt! Aber zu Kurt Weill und seiner Zweiten kommen wir noch!

Spielen doch Sylvain Cambreling und seine Band gerade Karajan an die Wand, und Muti, und Celibidache. Man mag mir widersprechen, aber heute Abend habe ICH das Heft in der Hand, und ich habe die „Schottische“ – Mendelssohn, klar, oder? – wirklich schon oft gehört, aber dieser dritte Satz toppt gerade ALLES bisher Gehörte – beim Schlussapplaus, viermal wird Sylvain zurückbeschworen, stehen wir nur nicht, weil wir zu ausgelaugt sind vom frühsommerlich heißen Abend, aber das tut gerade nichts zur Sache! NICHT DAS GERINGSTE! Man mag anderer Meinung sein, aber dann hat man halt nicht recht! „Sylvain Cambreling, Dirigent, Symphoniker Hamburg, Weill und Mendelssohn
Laeiszhalle Großer Saal, 16. Mai 2024 “
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Auf den Punkt 9: Sensationell neu? Dem romantischen Mozart-Puristen Louis Lohraseb gelingt ein beispiellos unideologischer, höchst menschlich klingender Figaro

Le nozze di Figaro © Karl Forster 2018

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Le nozze di Figaro

Text von Lorenzo Da Ponte
UA 1. Mai 1876, Wien  (Altes Burgtheater am Michaelerplatz)

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertexten

Chor und Orchester der Staatsoper Hamburg
Louis Lohraseb – Musikalische Leitung

Stefan Herheim – Inszenierung
Christof Hetzer und Gesine Völlm – Bühne und Kostüm

Staatsoper Hamburg, 17. Mai 2024

von Jörn Schmidt

Die Mitglieder des Orchesters der Staatsoper Hamburg haben sich selten so interessiert gezeigt an dem, was auf der Bühne passiert, wie am 17. Mai 2024. Das hatte zum einen rein physikalische Gründe, der Orchestergraben war recht weit heraufgefahren, das erst ermöglichte die neugierigen Blicke. Besonders interessiert schienen die Holzbläser und Solo-Pauker Brian Barker. Das lässt sich unter anderem mit der gelungenen Personenregie und der grandiosen schauspielerischen Leistung von Jacques Imbrailo (Il Conte d’Almaviva) und Krzysztof Bączyk (Figaro) erklären. Besonders gefiel, dass auf billige Sottisen verzichtet wurde. Der Schalk lag im Detail, das kommt besser als überzeichnete Gags. „Auf den Punkt 9: W. A. Mozart, Le nozze di Figaro
klassik-begeistert.de, 17. Mai 2024“
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La clemenza di Tito in Salzburg: mich erfüllt ein Wahnsinns Mozartklang

La clemenza di Tito 2024 © SF Marco Borrelli

Ein Opernhighlight erquickt mich an diesem Abend. Stimmlich und orchestral produzieren alle Beteiligten an diesem Abend höchste Qualität. Mozartklang par excellence. Die Inszenierung überrascht mit einem Clou am Ende, macht einen gesellschaftlich relevanten Punkt. Chapeau.

Wolfgang Amadeus Mozart                            La clemenza di Tito

Musikalische Leitung   Gianluca Capuano

Regie und Licht   Robert Carsen
Bühne und Kostüme   Gideon Davey
Licht   Peter Van Praet
Video   Thomas Achitz
Choreografie   Ramses Sigl

Il Canto di Orfeo
Jacopo Facchini   Choreinstudierung
Les Musiciens du Prince — Monaco

Haus für Mozart, Salzburg, 17. Mai 2024

von Frank Heublein

In Haus für Mozart in Salzburg wird an diesem Abend La clemenza di Tito von Wolfgang Amadeus Mozart auf die Bühne gebracht. 1791 komponierte Mozart diese Oper kurz nach der Zauberflöte.

Das Stimmenensemble ist großartig. Ildebrando D’Arcangelos Publio ist raumflutend sonor. Servilias Duett mit Annio im ersten Akt ein Highlight, voller Schmelz und Zärtlichkeit singen Sopran Mélissa Petit Servilia und Mezzo Anna Tetruashvili Annio das Liebesduett „Ah, perdona al primo affetto“ (Verzeih mir meine Zuneigung). Auch sonst singt Mélissa Petit die Sevilia sehr geschmeidig. Anna Tetruashvili verleiht ihrem Annio besonders in ihrer Arie im zweiten Akt aufrichtige emotionale Differenzierung mit ihrer elastisch leichten Stimme mit einem warmen Timbre. „W. A. Mozart, La clemenza di Tito
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Auf den Punkt 8: Dumm gelaufen – Lady Macbeth, Kent Nagano, Thomas Tuchel und der Gegenwartsbias. Versuch einer Würdigung

Lady Macbeth von Mzensk © Monika Rittershaus 2022

Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)
Lady Macbeth von Mzensk

Text vom Komponisten und Alexander G. Preis nach der gleichnamigen Novelle von  Nikolai S. Leskow
Uraufführung 22. Januar 1934, Sankt Petersburg (Maly-Theater)

In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertexten

Chor der Staatsoper Hamburg

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano – Musikalische Leitung

Angelina Nikonova – Inszenierung
Varvara Timofeeva – Bühne und Kostüm

Staatsoper Hamburg, 16. Mai 2024

von Jörn Schmidt und Regina König

Nach drei Dirigaten binnen 33 Stunden am 18. und 19. Februar 2024 gab’s bei Klassik-begeistert einen kleinen Shitstorm für Kent Nagano. Nachzulesen hier https://klassik-begeistert.de/der-dirigent-kent-nagano-im-super-stress-18-19-februar-2024-elbphilharmonie-staatsoper-hamburg/. Auch sonst war’s eine eher durchwachsene Spielzeit für den scheidenden Chef der Staatsoper. Nicht anders erging es Thomas Tuchel als Trainer des FC Bayern München. Die Spielzeit ’23/24 wird als titellose Saison in die Annalen von Deutschlands Vorzeige-Club eingehen. „Auf den Punkt 8: D. Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk
Staatsoper Hamburg, 16. Mai 2024“
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