Elisabeth Sobotka und Christian Thielemann präsentieren auf ihrer ersten Pressekonferenz eine vielversprechende Saison

Elisabeth Sobotka und Christian Thielemann zur Spielplanpräsentation am 13. Mai 2024 © Peter Adamik

Präsentation Spielzeit 2024/25

Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 13. Mai 2024

von Kirsten Liese

Eine gewisse Anspannung zu Beginn dieser historisch-bedeutsamen Pressekonferenz war zu spüren. Christian Thielemann, neuer Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden, und Elisabeth Sobotka, die designierte Intendantin, stellten ihre erste Saison vor.

Eine Wunsch-Allianz war das anfänglich wohl nicht. Aber mittlerweile, nach näherem Beschnuppern, hat doch erfreulicherweise eine konstruktive Zusammenarbeit ihren Anfang genommen, als eine „habsburgisch-preußische Entente“ bezeichnet sie ein sichtlich gut gelaunter Christian Thielemann. „Spielzeit 2024/25 Staatsoper Unter den Linden
Berlin, 13. Mai 2024“
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Der Sturm der Rache wird zur sanften Brise der Vergebung

Das sturmgepeitschte Meer © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Nach „Le Grand Macabre“ und „Animal Farm“ zeigt die Staatsoper mit „The Tempest“ von Thomas Adès erneut, dass sie auch zeitgenössische Opern in hoher und höchster Qualität auf die Bühne bringen kann und will. Das Publikum zeigte sich denn auch uneingeschränkt begeistert.

Thomas Adès
The Tempest
Text von Meredith Oakes nach William Shakespeare

Orchester der Wiener Staatsoper
Chor der Wiener Staatsoper

Musikalische Leitung: Thomas Adès

Inszenierung: Robert Lepage
Bühne: Jasmine Catudal
Kostüme: Kym Barrett
Licht: Michel Beaulieu
Video: Davic Leclerc
Choreographie: Crystal Pite
Choreinstudierung: Thomas Lang

Wiener Staatsoper, 12. Mai 2024

von Dr. Rudi Frühwirth

„The Tempest“ von Thomas Adès war im Jahr 2015 eine sehr erfolgreiche Produktion der Wiener Staatsoper, die – Direktor Roščić sei Dank – wieder auf dem Spielplan zu finden ist. Dem Publikum präsentiert sich ein wahres Gesamtkunstwerk, das musikalisch wie szenisch nichts von seiner Faszination verloren hat.

Bühnenbild zum 1. Akt © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Die Musik von Thomas Adès spricht viele Sprachen, nimmt Anleihen aus verschieden Stilen und Epochen, und fügt sich doch wundersam zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Wie schon 2015 steht der Komponist am Dirigentenpult und leitet Orchester, Chor, die Sänger und die beiden Sängerinnen sicher durch die vielfältigen instrumentalen, stimmlichen und szenischen Anforderungen. „Thomas Adès, The Tempest
Wiener Staatsoper, 12. Mai 2024“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 14. MAI 2024

Franziska Maderthaner
Tulipmania 37
Öl und Acryl auf Leinwand

verso signiert, bezeichnet und datiert (2023)
80 x 100 cm
Foto: © Galerie Szaal
Infos bei Galerie Szaal, E-mail:

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 14. MAI 2024

Bayreuth
Katharina Wagner bleibt Festspielleiterin
Jetzt ist es offiziell: Die Komponisten-Urenkelin Katharina Wagner bleibt Chefin der Bayreuther Festspiele – aber vieles andere ändert sich. Die Leiterin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, bleibt Chefin auf dem Grünen Hügel. Ihr Vertrag wurde um weitere fünf Jahre bis 2030 verlängert, wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) am Montag mitteilten. Darauf habe man sich nach einem gemeinsamen Gespräch mit Wagner in München geeinigt.
MuenchnerMerkur.de

Weniger Macht für die Urenkelin. Katharina Wagner bleibt Bayreuth-Chefin
Die Wagner-Festspiele in Bayreuth stehen auch künftig unter der Leitung der Urenkelin des Komponisten. Allerdings werden die Aufgaben von Katharina Wagner beschnitten. Die 45-Jährige ist fortan ausschließlich für die künstlerische Ausrichtung verantwortlich. Ihre Aufgaben als Co-Geschäftsführerin werden neu vergeben.
n-tv.de

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Klein beleuchtet kurz Nr 33: Roms Spitzenorchester trifft auf amerikanische Superstars

ORCHESTRA DELL’ACCADEMIA NAZIONALE DI SANTA CECILIA unter seinem Dirigenten JAKUB HRŮŠA; Foto Patrik Klein

Das ORCHESTRA DELL’ACCADEMIA NAZIONALE DI SANTA CECILIA unter seinem Dirigenten JAKUB HRŮŠA und der russisch-amerikanische Starpianist DANIIL TRIFONOV geben mit Gershwins Cuban Overture & Klavierkonzert sowie Rachmaninows Sinfonische Tänze im Rahmen des Internationalen Musikfest Hamburg ein umjubeltes Konzert in der Elbphilharmonie Hamburg

Bei George Gershwins Cuban Overture für Orchester konnte man fast glauben, man säße an einem belebten Strand auf Cuba, die Havanna in der Linken und einen Rum in der Rechten. Von einer Rumba-Band mit einem Ständchen überrascht, begeisterten die Musikanten den Komponisten und animierten ihn zu diesem Stück, wo Claves, Maracas, Guiro und Bongos neben einem riesig besetzten Orchester gerade gut genug waren für seine Vorliebe für lateinamerikanische Rhythmen. Die restlos ausverkaufte Hütte in Hamburg war bereits nach zehn Minuten auf Betriebstemperatur angeheizt. „Klein beleuchtet kurz Nr 33: Roms Spitzenorchester trifft auf amerikanische Superstars
klassik-begeistert.de, 14. Mai 2024“
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Mir ist heut’ blutrünstig zumut’ – da tun zwei Morde richtig gut!

Photos © Monika Rittershaus (Photos der Premiere  22.1.2023)

Dmitri Schostakowitsch
Lady Macbeth von Mzensk

(1934)
Oper in vier Akten (neun Bildern)
Libretto von Alexander Preis und Dmitri Schostakowitsch nach der gleichnamigen Erzählung von Nikolai Leskow

Staatsoper Hamburg, 12. Mai 2024


von Harald Nicolas Stazol

„Ich geriet in St. Petersburg in eine Schießerei – die russische Gesellschaft ist einfach eine der Gewalt“, sagt der nette Herr in der Pause am Stehtisch im oberen Foyer zur Pause gerade, offenbar hat er überlebt, da sind in der Schostakowitsch-Oper schon zwei Morde passiert, und merke:

Wenn Du das Missfallen Stalins erregst, schläfst Du im Anzug und mit Koffer unterm Bett, monatelang, weil Du jederzeit abgeholt werden kannst! So geschieht es Dmitri Schostakowitsch, nachdem ein seine bis dahin so erfolgreiche Oper vernichtender Artikel in der „Prawda“ erscheint, und schon ist der Arme auf der Abschussliste… „Dmitri Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk
Staatsoper Hamburg, 12. Mai 2024“
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„Du schickst den Todesengel“: „Lady Macbeth von Mzensk“ von Dmitri Schostakowitsch überzeugt an der Staatsoper Hamburg

Photos der Premiere mit den damaligen Solisten © Monika Rittershaus 

Dmitri Schostakowitsch
Lady Macbeth von Mzensk

Kent Nagano, Dirigent

Kristīne Opolais, Sopran
Alexander Roslavets, Bass
Vincent Wolfsteiner, Tenor
Pavel Černoch, Tenor

Chor der Staatsoper Hamburg
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Angelina Nikonova, Inszenierung

Staatsoper Hamburg, 12. Mai 2024

von Dr. Andreas Ströbl

„Das Publikum wird von Anfang an mit absichtlich disharmonischen, chaotischen Tönen überschüttet“, hieß es in einer anonymen Kritik in der „Prawda“, die kurz nach der Aufführung von Schostakowitschs Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ am 26. Januar 1936 erschien. Dem Komponisten wurde angedroht, sein „Spiel“ könne „sehr schlimm“ enden. Was das in der Stalin-Ära hieß, lies den Adressaten solcher medialer Pranger-Urteile das Blut in den Adern gefrieren. „Dmitri Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk
Staatsoper Hamburg, 12. Mai 2024“
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Schweitzers Klassikwelt 114: Vom Mitglied des Opernstudios zum Ensemblemitglied  Teil II

Michael Arivony © Baldy-Pictures

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Michael Arivony ist in Madagaskar geboren, begann seine Ausbildung in den dortigen Musikschulen, bevor er an der Royal Academy of Music in London und anschließend an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar studierte. Als Marullo im Hofstaat des Herzogs von Mantua ist er uns noch nicht aufgefallen. Aufhorchen ließ er einen Monat später als distinguierter Notar in „Don Pasquale“. Im Ensemble gleichsam „selbständig“ geworden oszillierte er anfangs zwischen Rollen wie zum Beispiel dem Baron Douphol („La Traviata“) und dem Dandini („La Cenerentola“). „Schweitzers Klassikwelt 114: Vom Mitglied des Opernstudios zum Ensemblemitglied – Teil II
klassik-begeistert.de, 14. Mai 2024“
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Mit der Walküre nimmt der Herheim-Ring an Fahrt auf... und Ricarda Merbeths Brünnhilde singt gleich das ganze Rheingold in Grund und Boden

DIE WALKÜRE, Regie: Stefan Herheim, Premiere: 27.9.2020 © Bernd Uhlig

Na also, geht doch! Nachdem sich das Rheingold am Vorabend mit vielen Fragezeichen verabschiedet hatte, drehte Stefan Herheims Regie am zweiten Ring-Abend mächtig auf und sorgte für fünfeinhalb packende, äußerst kurzweilige Opernstunden. Auch gesanglich konnte die Walküre das Rheingold nochmal toppen, allen voran Ricarda Merbeths bissig-brillante Brünnhilde.

Die Walküre
Musik und Libretto von Richard Wagner

Deutsche Oper Berlin, 12. Mai 2024

von Johannes Karl Fischer

Kaum hatte sich der Vorhang zum zweiten Ring-Abend geöffnet, war auch schon wieder das omnipräsente, bislang etwas ominöse Klavier zu sehen. Diesmal allerdings mit dem Schwert Nothung in der Klaviatur. Alles klar, die Musik ist ja das Bindeglied des ganzen Rings. Was für eine geniale Idee, jetzt macht die Schlüsselrolle des Flügels in dieser Ring-Regie endlich Sinn! Passend dazu scheint Wotan die Partitur als Weltherrschaftsplan zu verwenden und ganz nebenbei noch die Oper zu korrepetieren… „Die Walküre, Musik und Libretto von Richard Wagner
Deutsche Oper Berlin, 12. Mai 2024“
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Eine magische Einheit verzaubert: Riccardo Muti und die Wiener in Ravenna

Muti, Wiener © Zani-Casadio

Ravenna-Festival 2024

Riccardo Muti, Dirigent
Wiener Philharmoniker

Wolfgang Amadeus Mozart: Haffner-Sinfonie KV 385

Franz Schubert: Sinfonie Nr.9 Große C-Dur 944

Pala De André, Ravenna, 11. Mai 2024

von Kirsten Liese

Seit Ende April sind Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker unermüdlich im Einsatz und wo immer sie auftreten, ob in Wien, Berlin oder  Ravenna (es folgen als letzte Stationen noch Florenz und Bari) – mit äußerst kurzen Zeitfenstern  für An- und Abreisen dazwischen – präsentieren sie sich in Topform.

Von Höhepunkten will man da gar nicht mehr reden, jedes Konzert ist einer für sich, in dem Orchester, mit dem Muti ein halbes Jahrhundert freundschaftlich verbunden ist, findet der 82-Jährige so etwas wie einen Jungbrunnen, jedenfalls präsentiert er sich von einer einfach frappierenden Agilität, um die ihn so manch andere Altmeister beneiden dürften. „Ravenna-Festival 2024, Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker
Pala De André, Ravenna, 11. Mai 2024“
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Die Zeit bleibt stehen, um die Musik erklingen zu lassen

Valer Sabadus während des Konzerts im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth am 10. Mai 2024 © Beth Chalmers

Zweiter Tag der Gluck Festspiele in Bayreuth

Arienabend von Valer Sabadus im Markgräflichen Opernhaus

Nachtkonzert in der Schlosskirche, 10. Mai 2024

von Jolanta Łada-Zielke

Eine der großen Stärken der Gluck Festspiele ist die geschickte Zusammenstellung des Programms jeder Aufführung. Langsame und lyrische Stücke wechseln sich mit den dynamischeren ab. Selbst wenn sich das Repertoire auf eine bestimmte Epoche oder einen einzelnen Komponisten bezieht, kommt keine Langeweile auf. Der zweite Festspielabend in Bayreuth war zwar lang, aber ich habe danach keinen Überdruss gespürt. „Zweiter Tag der Gluck Festspiele in Bayreuth
Markgräflichen Opernhaus und ein Nachtkonzert in der Schlosskirche, 10. Mai 2024“
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