Wagners „Ritt der Walküren“: eine Analyse von Daniel Janz

Foto © Sofia Opera and Ballett

Irgendwann sollten eigentlich alle Klischees erkannt sein. Doch die Aufführungspraxis schafft stets neue. Obwohl unser Autor bereits
über 50 Klischees in der Klassischen Musikkultur behandelte, ist ein Ende noch nicht in Sicht. Deshalb widmet er noch drei weitere Folgen so genannten „Klassikern“, von denen man derart übersättigt wird, dass sie zu nerven beginnen. Auch dies sind natürlich keine minderwertigen Werke. Doch durch ihre fast fundamentalistische Stellung im Konzertbetrieb ist es an der Zeit, auch ihnen teils sarkastisch, teils brutal ehrlich zu begegnen, um zu ergründen, warum sie so viel Aufmerksamkeit erhalten.

Daniels Anti-Klassiker 58: Wagners „Ritt der Walküren“ – oder ein Beispiel für den Kampf, sich von einmal geschaffener Umdeutung zu befreien.

von Daniel Janz

Musik als ikonisch zu bezeichnen, ist ein Lob für die Besten der Besten. Dafür braucht es ein besonderes Maß an Wiedererkennungswert und Fülle, technischer Ausgereiftheit und emotionalem Potenzial. Dazu gesellt sich oft eine große Portion Genieästhetik und Legendenerzählung. Und selbst, wenn Werke all diese Aspekte miteinander verbinden, gehen sie nicht unbedingt als Meisterwerke in die Geschichte ein. Dazu braucht es mindestens noch einen weiteren Punkt: kulturelle Verbreitung. „Analyse: Wagners „Ritt der Walküren“
klassik-begeistert.de, 15. Juli 2025“
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Langes Klassikwelt 9: Vom Walkürenritt zu „Pretty Woman“ – unordentliche Gedanken

Eigentlich wollte ich mich ernsthaft mit dem Missbrauch von Musik beschäftigen. Bloß: Die Zeiten sind gerade ernst genug. Dann fiel mir der geniale Helmut Dietl ein. Der hat in den 80ern seinen Monaco Franze unter Leuten leiden lassen, die Musikereignisse (miss-)brauchen, um ihren gesellschaftlichen Status zu bestätigen. Dann wurde es unübersichtlich. Und irgendwann landete ich bei Pretty Woman.

von Gabriele Lange

Ganz ehrlich – ich habe meine Probleme mit Richard Wagner. Dafür gibt es zum einen ein paar ernste Gründe. Als jemand, der sich lange mit NS-Propaganda beschäftigt und den zugehörigen Soundtrack intensiv wahrgenommen hat, kann ich diese Musik nicht wirklich romantisch finden. Zum anderen: Wir passen einfach nicht zusammen. „Langes Klassikwelt 9: Vom Walkürenritt zu „Pretty Woman“. Unordentliche Gedanken“ weiterlesen

Silvestrovs Klaviermusik lässt die Zeit los

CD-Besprechung:

Valentin Silvestrov
…flowering over Lethe…

Alexei Lubimov

Fuga Libera, FUG846

von Dirk Schauß

Manche Musik klingt, als sei sie aus Licht gemacht. Sie berührt nicht durch Lautstärke oder technische Brillanz, sondern durch das, was zwischen den Tönen liegt. Valentin Silvestrov, 1937 in Kiew geboren, ist ein Meister dieser leisen Kunst. Einst als enfant terrible der sowjetischen Avantgarde gehandelt, wandte er sich in den Siebzigern von der Härte experimenteller Systeme ab – und entdeckte stattdessen das Zarte, das Flüchtige, das Nachklingende. Seine Musik klingt, als wäre sie auf der Schwelle zwischen Erinnerung und Vergessen geschrieben. „CD-Besprechung: Valentin Silvestrov, …flowering over Lethe…
klassik-begeistert.de, 2. August 2025“
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Mit Lise Davidsen: Dieser Osloer „Holländer“ hat internationales Format

Zentrum der Aufnahme ist natürlich Lise Davidsen, die ihre erste, und wohl auch letzte Senta singt. Größere Aufgaben wie Brünnhilde und Isolde warten auf die Sängerin, die gerade Zwillinge auf die Welt brachte. Ihr leuchtender, groß dimensionierter Sopran ist flexibel eingesetzt,  die zarten Passagen der Rolle  werden gekonnt im Piano genommen.

CD-Besprechung:

Richard Wagner
Der fliegende Holländer

Gerald Finley   Holländer
Lise Davidsen   Senta
Stanislas de Barbeyrac   Erik
Edward Gardner   Dirigent

Decca 487 0952

von Peter Sommeregger

Der Bezug von Wagners erster großer Oper zu Norwegen ist durch persönliches Erleben gezeichnet. Bei einer stürmischen Seereise 1839 machte Richard Wagner mit der Küstenlandschaft und einem Fjord Bekanntschaft, Eindrücke die in seine Dichtung und Komposition Eingang fanden. „CD-Besprechung: Richard Wagner, Der fliegende Holländer
klassik-begeistert.de, 31. Juli 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 2. AUGUST 2025

Foto © Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele 2025

Richard Wagner, Parsifal Festspielhaus Bayreuth, 30. Juli 2025

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 2. AUGUST 2025

Bayreuth
Klangereignis mit Blickerweiterung – „Parsifal“ im dritten Jahr wieder mit Brille erlebt
(Bezahlartikel)

NeueMusikzeitung/nmz.de

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DIE FREITAG-PRESSE – 1. AUGUST 2025

Foto © Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele 2025

Richard Wagner Dritter Tag, Götterdämmerung Bayreuther Festspiele, 31. Juli 2025

Richard Wagner Parsifal Festspielhaus Bayreuth, 30. Juli 2025

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FREITAG, 1. AUGUST 2025

Salzburger Festspiele
Kritik Diana Damrau und Jonas Kaufmann in Salzburg: Dein ist mein Herz

BR-Klassik.de

Salzburg:
Diana Damrau, Jonas Kaufmann und die Nostalgie (Bezahlartikel) Das Drumherum war alles bei einer Art Liederspiel mit Musik von Strauss und Mahler, in dem der Tenor Jonas Kaufmann und die Sopranistin Diana Damrau einander in wechselnden amourösen Rollen begegneten.

DiePresse.com

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 31. JULI 2025

Donner, Froh, Fricka, Wotan und Freia in den Retabelnischen; davor Fasolt, Alberich, Loge, Fafner und Mime (Foto: RW)

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DIE DONNERSTAG-PRESSE, 31. JULI 2025


Bayreuth

Bayreuther „Ring“-Inszenierung: Wo die Pyramiden stehen (Bezahlartikel) Die „Ring“-Inszenierung von Valentin Schwarz, die zum vierten Mal in Bayreuth zu sehen ist, will entziffert werden – und irritiert manche Besucher im Festspielhaus ebenso wie die Stimme von Tomasz Koniecznys Wotan.

faz.net

Ungebetene Gäste – Mit einem bejubelten „Siegfried“ geht der Ring in Bayreuth seinem Ende entgegen  (Bezahlartikel)

NeueMusikzeitung/nmz.de

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Tobias Kratzers Münchner Rheingold-Inszenierung ist großes Kino

Ekaterina Gubanova (Fricka), Milan Siljanov (Donner), Nicholas Brownlee (Wotan), Mirjam Mesak (Freia), Ian Koziara (Froh), Martin Winkler (Alberich), Sean Panikkar (Loge) (Foto: RW)

 Tobias Kratzers Münchner Rheingold-Inszenierung ist großes Kino, und zum großen Kino gehört auch der entsprechende Breitwandsound. Und den lieferte das Bayerische Staatsorchester unter der Leitung von Vladimir Jurowski im Übermaß, vom tiefen Es-Dur-Akkord zu Beginn bis zu den genialen Überleitungsmusiken beim Auftauchen der Riesen oder beim Abstieg nach Nibelheim. Vielleicht wäre Richard Wagner heute Filmmusiker geworden.

Münchner Opernfestspiele 2025

Das Rheingold
Vorabend des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen
Dichtung und Musik von Richard Wagner

Bayerisches Staatsorchester, Leitung Vladimir Jurowski

Inszenierung: Tobias Kratzer

Mitarbeit Regie: Matthias Piro
Bühne und Kostüme: Rainer Sellmaier
Licht: Michael Bauer
Video: Manuel Braun, Jonas Dahl, Janic Bebi

Nationaltheater München, 28. Juli 2025

von Dr. Ralf Wegner

 Bühnenbild und Inszenierung eröffnen neue Sichten auf den Rheingold-Stoff

Tobias Kratzer ließ sich für seine Inszenierung von Rainer Sellmaier eine tiefengestaffelte, mich an das Gotteshaus in Granada erinnernde Kathedralhalle auf die Bühne des Münchner Nationaltheaters stellen. Filmreif und mit einer ausgefeilten und rollendeckenden Personenregie (Mitarbeit Matthias Piro) lief dann das Weltendrama ab. „Richard Wagner, Das Rheingold
Nationaltheater München, 28. Juli 2025“
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Daniels vergessene Klassiker 45: Cécile Chaminade zeigt, wie falsch es ist, Frauen das Komponieren zu untersagen

Foto: Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Dass es Frauen in der Welt der Orchestermusik schwer hatten, ist bis heute ein nicht gänzlich aufgearbeiteter Fakt. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein dauerte der Kampf um Gleichberechtigung und Anteilnahme beider Geschlechter am Konzert- und Musikwesen. Ein Kampf, der auf vielen mutigen und innovativen Frauen fußte, die heute vielfach vergessen sind. Eine solche Frau, die ihrer Zeit voraus war, war Cécile Chaminade, um der sich der heutige Beitrag in dieser Kolumne über vergessene Klassiker dreht. „Daniels vergessene Klassiker 45: Cécile Chaminade
klassik-begeistert.de, 28. Juli 2025“
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Sommereggers Klassikwelt 290: Wie sehr sich der Begriff Regie in der Oper verändert hat

Amartuvshin Enkhbat (Scarpia), Krassimira Stoyanova (Tosca) © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

von Peter Sommeregger

Spätestens bei den Eröffnungspremieren der internationalen Festivals beginnen jedes Jahr aufs Neue die Diskussionen über Opernregie, die sich nun tatsächlich grundlegend gewandelt hat. „Sommereggers Klassikwelt 290: Wie sehr sich Regie in der Oper verändert hat weiterlesen