DIE  DONNERSTAG-PRESSE – 4. APRIL 2024

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DIE  DONNERSTAG-PRESSE – 4. APRIL 2024

Janine Jansen | Orchestre de Paris © | Klaus Mäkelä

News
Klaus Mäkelä wird Chefdirigent des Chicago Symphony
Das Chicago Symphony Orchestra hat jetzt verkündet, dass der Finne Klaus Mäkelä neuer Chefdirigent des renommierten Orchesters ab 2027 werden soll. Der 28-jährige Mäkelä folgt auf den Italiener Riccardo Muti.
NDR.de

Chicago Symphony Orchestra: Klaus Mäkelä wird neuer Chefdirigent
Der Finne Klaus Mäkelä wird ab 2027 neuer Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra. Das gab das Orchester nun bekannt. Damit tritt der 28-jährige Mäkelä die Nachfolge von Riccardo Muti an.
BR-Klassik.de „DIE  DONNERSTAG-PRESSE – 4. APRIL 2024
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Wiener Parsifal-Experiment schief gelaufen: Elīna Garanča rettet fast im Alleingang

Elīna Garanča und Daniel Frank © Michael Pöhn / Wiener Staatsoper

Wiener Parsifal-Experiment schief gelaufen: Elīna Garanča rettet fast im Alleingang

Richard Wagner, Parsifal
Wiener Staatsoper, 1. April 2024

Jetzt sprechen wir Mal Tacheles: Alexander Soddys „Parsifal“-Dirigat an der Wiener Staatsoper stimmt mich todunglücklich. Kein Wunder, dass Elīna Garanča während des tosenden Auftrittsapplauses in der zweiten Pause keine Miene verzieht. Dabei ist der Lettin diese Kundry wie auf den Leib geschnitten. In Kirill Serebrennikovs umstrittener Gefängnis-Inszenierung ist sie eine eiskalte Reporterin. Eine der wenigen, die auch genauso zuschlägt.

von Jürgen Pathy

Wenn man bereits bei der Anreise zur Wiener Staatsoper mit der Gänsehaut kämpft, steht Richard Wagner am Spielplan. Das Vorspiel erfüllt noch alle Erwartungen. In Wien hat man es nicht eilig. Alexander Soddy hat die Ruhe, um die Aura des Grals voll zu entfalten. Danach sinkt der Stimmungspegel aber unaufhaltsam nach unten. „Richard Wagner, Parsifal
Wiener Staatsoper, 1. April 2024“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 3. APRIL 2024

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DIE  MITTWOCH-PRESSE – 3. APRIL 2024

Salzburger Festspiele
Die Entscheidung der Festspielintendanz in Salzburg steht bevor
Der amtierende Intendant Markus Hinterhäuser soll unter den acht Bewerbern für die künstlerische Leitung sein – diese Woche findet das Hearing statt
DerStandard.at/story

Salzburger Festspiele: Bald Entscheidung über Intendanz
Sieben Männer und eine Frau haben sich beworben
DiePresse.com

Salzburg
„Vor mir der Süden…“ – eine Bilanz der Osterfestspiele Salzburg 2024
Podcast von Kirsten Liese
Deutschlandfunk.de

Kommentar
Crescendo: Konti­nuität, Chaos und strah­lende Zukunft
Heute mit guten Zahlen aus Berlin, dem Intendanten-Chaos in Italien, der wachsenden Gewissheit, dass Mäkelä nach Chicago geht und der Beruhigung, dass Gene kein Genie versprechen.
crescendo.de „DIE  MITTWOCH-PRESSE – 3. APRIL 2024
klassik-begeistert.de“
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Das Fest der großen Stimmen in Salzburg – und Anna Netrebko überstrahlt sie alle

Aber dann, unmittelbar nach der Pause geht es bei der Ausnahmekünstlerin Anna Netrebko mit der Arie „Suicidio“ in die Vollen. Prachtvolle Lyrismen, samtweiche Klanglinien, konturiert und warmgolden schimmernd in der Mittellage, bilden das Fundament ihres farbenreichen Soprans, der sich elastisch in ebenso angenehm gurrende Tiefen spreizen kann. In wogenden Wellen steuert die Stimme immer wieder auf feinsilbrige Spitzentöne zu, die sich duftig leicht im Auditorium verlieren.

Amilcare Ponchielli: La Gioconda

La Gioconda: Anna Netrebko
La Cieca (Die Blinde), ihre Mutter: Agnieszka Rehlis
Enzo Grimaldo: Jonas Kaufmann
Alvise Badoero: Tareq Nazmi
Laura: Eve-Maud  Hubeaux
Barnaba: Luca Salsi
Zuane: Nicolò Donini
Isepo: Didier Pieri

Musikalische Leitung: Antonio Pappano
Inszenierung: Oliver Mears
Bühne: Philipp Fürhofer
Kostüme: Annemarie Woods
Choreografie: Lucy Burge
Licht: Fabiana Piccioli

Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
Coro dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
(Einstudierung: Andrea Secchi)

Bachchor Salzburg (Einstudierung: Michael Schneider)

Salzburg, Großes Festspielhaus, 1. April 2024

von Nicole Hacke

Die Zeit schreibt Geschichten, und manchmal werden alte Geschichten einfach neu geschrieben. Bei den Osterfestspielen in Salzburg hat sich Oliver Mears Ponchiellis Oper La Gioconda angenommen, das Libretto einmal auf links gedreht und daraus ein schockierendes Psychogramm der gleichnamigen Protagonistin gestrickt.

Ob meisterhaft oder nicht: Zumindest gibt sich am Abend des 1. Aprils die Top-Elite der Opernsänger im Salzburger Festspielhaus die Ehre. Und das ist meistens schon die halbe Miete eines Erfolg versprechenden Opernabends. „Amilcare Ponchielli, La Gioconda, Anna Netrebko, Jonas Kaufmann
Salzburg, Großes Festspielhaus, 1. April 2024“
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Schweitzers Klassikwelt 111: Ein neuer Name taucht auf

Auszug „Dialogues des Carmélites“ 28. Januar 2024

Er ist weiblich. Nicht leicht auszusprechen, etwas fremd klingend. Zu ihm gehört eine nicht alltägliche Rolle in einer selten gespielten Oper. Werden wir geistig parallel eine andere Stimme ungewollt mithören, die sich uns in dieser Rolle wundervoll eingeprägt hat?

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Für uns ist es ihre erste Partie, mit der sie noch gänzlich identifiziert ist, ohne Herausforderungen andrer Rollen. Sollen wir über Internet ihren bisherigen Lebenslauf in Erfahrung bringen? Würde dies nützen oder gar zu sehr beeinflussen? Wir lesen, haben aber durch andere Informationen bald wieder das Beschriebene vergessen. Sie tritt auf. „Schweitzers Klassikwelt 111: Ein neuer Name taucht auf
klassik-begeistert.de, 2. April 2024“
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Drei Frauenstimmen adeln diesen Wiener „Rosenkavalier"

Julia Kleiter als Marschallin © Michael Pöhn

Nachdenklich stimmt es, wenn die Marschallin der Zeit nachweint. Dabei ist die an der Wiener Staatsoper mit Julia Kleiter optisch jung & stimmlich ideal besetzt. Axel Kober am Pult zaubert beim „Rosenkavalier“ von Richard Strauss nicht immer. Das glasklare, von Rührseligkeit befreite Dirigat hat dennoch etwas. Perfektes Handwerk, das dem Staatsopernorchester viele Freiräume verschafft.

Richard Strauss, Der Rosenkavalier 

Musikalische Leitung   Axel Kober
Inszenierung   Otto Schenk
Bühne   Rudolf Heinrich
Kostüme   Erni Kniepert


Wiener Staatsoper,
 30. März 2024

von Jürgen Pathy

„Kaum noch jemand da“. Der Eindruck täuscht. Die hohen Temperaturen in Wien haben dem großgewachsenen Mitarbeiter an der Garderobe viel Arbeit erspart. Die Wiener Staatsoper ist bei frühsommerlichen Temperaturen restlos ausverkauft. Wie die Zahlen an diesem Osterwochenende zustande gekommen sind, interessiert nur am Rande. Mogelpartie oder nicht – dieser Frage muss sich vorerst nur der Ochs des Abends stellen. „Richard Strauss, Der Rosenkavalier
Wiener Staatsoper, 30. März 2024“
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DIE  MONTAG-PRESSE – 1. APRIL 2024

Coventry Cathedral 2018, wikipedia.org

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DIE  MONTAG-PRESSE – 1. APRIL 2024

Berlin/Konzerthaus
Würdevoller als mit Brittens War Requiem kann man einen Karfreitag nicht gestalten
Nur wenige Werke aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben einen so festen Platz im Konzertrepertoire gefunden, wie Benjamin Brittens für die Einweihung der nach Kriegszerstörung wieder aufgebauten Kathedrale im britischen Coventry 1962 geschaffenes War Requiem. Die Idee, den traditionellen Messtexten Lyrik des im ersten Weltkrieg gefallenen Wilfried Owen entgegenzusetzen, die von einem Tenor und einem Bariton gesungen werden, sprengt die ursprüngliche Form, erweitert aber den Sinngehalt des Werkes ungemein.
Von Peter Sommereger
Klassik-begeistert.de

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Die eine oder andere Träne ist auch in dieser heiligen Halle geflossen: Im Hamburger "Michel" blüht auch am Karfreitag göttliche Musik

St. Michaelis, Hamburg, 29. März 2024 (Karfreitag)

Chor St. Michaelis
Orchester St. Michaelis
Katharina Konradi, Sopran
Marie Seidler, Mezzosopran
Jörg Endebrock, Leitung

Werke von Lili Boulanger, Olivier Messiaen und Francis Poulenc

Auch am heiligen Karfreitag machte die Hamburger Musikszene nicht halt: In der grandiosen Kirche St. Michaelis, unweit des Hamburger Hafens, gab es ein spannendes, durchweg seliges Programm mit Poulenc, Messiaen, und Boulanger zu hören. Chor, Orchester und die beiden Solistinnen Maria Seidler und Katharina Konradi überzeugten auf ganzer Linie, vor allem Lili Boulangers Psalm 130 geriet zu einer meisterlich kraftvollen Aufführung dieser Romantik-Rarität. 

Fotos: Chor und Orchester St. Michaelis,  © Schmidt / Fischer

von Johannes Karl Fischer

Karfreitag und Musik ist so eine Sache. Zu mindestens in Deutschland, da ist das ja zum Teil gesetzlich reglementiert. In Hamburg sind zum Beispiel nur Werke, bei denen „der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt wird,“  gestattet. Abstriche bei der künstlerischen Qualität – oder mindestens beim Repertoire – wird man wohl hinnehmen müssen?

Nein, ganz im Gegenteil:

Mit Lili Boulangers Psalm 130 kam im Hamburger Michel ausgerechnet an diesem heiligen Tag eine wunderbare Rarität der Romantik auf das Konzertprogramm. Ein heiliges Konzert mit entsprechendem Charakter – wie bei der Matthäuspassion am Palmsonntag wurde das Publikum gebeten, nicht zu applaudieren – wird zum Schauplatz der lebendigen Hamburger Musikszene! „Werke von Lili Boulanger, Olivier Messiaen und Francis Poulenc, Chor St. Michaelis Orchester St. Michaelis, Jörg Endebrock, Katharina Konradi, Marie Seidler
St. Michaelis, Hamburg, 29. März 2024 (Karfreitag)“
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Bachs Matthäus-Passion samt einem Moment der magischen Stille ergreifen den Hamburger Michel

St. Michaelis, Hamburg, 24. März 2024

St. Michaelis und der Großneumarkt am Dienstag, 26. März 2024, um 6.22 Uhr © Andreas Schmidt

Chor St. Michaelis, Hamburger Knabenchor und Mitglieder der Alsterspatzen

Barockorchester St. Michaelis
Dirigent: Jörg Endebrock 

Johannes Gaubitz, Tenor (Evangelist)
Martin Häßler, Bass (Christusworte)
Ilse Eerens, Sopran
Anke Vondung, Alt
Martin Platz, Tenor
Thomas Tatzl, Bass

Johann Sebastian Bach: Matthäus-Passion BWV 244

Von dieser souveränen Aufführung der Matthäus-Passion kann man selbst nach drei Stunden Musik nicht genug bekommen, das monumentale Bach-Werk strahlt tief ergreifend durch den prächtigen Hamburger Michel. Ein Satz feiner  Solistinnen und Solisten brilliert mit souveränen Leistungen; der Chor wie das Barockorchester der Kirche St. Michaelis komplettierten die begeisternde Aufführung. 

von Johannes Karl Fischer

Ein Moment der magischen Stille ergreift die Hamburger Hauptkiche St. Michaelis. Nach einer tief berührenden Aufführung der monumentalen Bach’schen Matthäuspassion – zwei Orchester, zwei Chöre und über drei Stunden Musik inklusive – bleibt es einfach muxmäuschenstill. Geliefert wie bestellt. Denn nach dem obligatorischen „Bitte schalten Sie Ihre Handys aus“ kommt noch die Ansage: Kein Klatschen bitte. Aus Respekt vor der besonderen Bedeutung dieser Musik in der Karwoche. Einmal die Chance, diese fast schon überwältigende Musik tief in die Seele eindringen zu lassen.  „Johann Sebastian Bach, Matthäus-Passion BWV 244, Chor St. Michaelis, Hamburger Knabenchor, Mitglieder der Alsterspatzen
St. Michaelis, Hamburg, 24. März 2024“
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Christian Thielemann dreht seine erste Ehrenrunde, Herlitzius und Nylund führen die Semperoper an die Spitze der Strauss-Liga

Miina-Liisa Värelä (Baraks Frau), Evelyn Herlitzius (Die Amme), Camilla Nylund (Die Kaiserin), Tilmann Rönnebeck (Der Einarmige), Oleksandr Pushniak (Barak), Tansel Akzeybek (Der Bucklige), Rafael Fingerlos (Der Einäugige), Kinderchor der Semperoper Dresden
© Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Ein durchweg überragendes Ensemble um die Sopranistinnen Camilla Nylund und Evelyn Herlitzius sorgt für Stuhlkanten-Stimmung in der neuen Dresdner Frau ohne Schatten, einige Achtungserfolge lassen aufhorchen. Christian Thielemann deklassiert auch kurz vor dem Ende seiner Semperoper-Amtszeit die Dirigats-Konkurrenz. Einzig die übermäßig düstere Regie von David Bösch konnte nicht überzeugen.  

Die Frau ohne Schatten
Musik von Richard Strauss
Libretto von Hugo von Hofmannsthal

Semperoper Dresden, 30. März 2024
Premiere 23. März 2024

von Johannes Karl Fischer

Eigentlich gehört in einer durchwegs fantastischen Vorstellung immer das Positive an erster Stelle. Diese Regel werfe ich jetzt mal Hals über Kopf über Bord, ebenso, wie in David Böschs eher düsteren Inszenierung zwei Brüder Baraks den dritten Hals über Kopf in einen Eimer mit giftig dampfenden Substanzen stecken wollen. Etwa illustrativ für die Gesamtstimmung dieser Inszenierung: Ein riesiger Raubvogel schwebt über der Bühne, als würde er als publikumsverschlingender Dino gleich in den Saal fliegen. Baraks Häuschen erinnert mehr an eine tief in der Erde vergrabene, gruselige Geheimfabrik… der Eimer mit Giftsymbol steht stets in der Mitte. „Richard Strauss, Die Frau ohne Schatten
Semperoper Dresden, 30. März 2024“
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