Puccinis La Bohème in Schwerin bricht mit allen Klischees, Seh- und Hörgewohnheiten

 1. Akt La Bohème; Foto Silke Winkler

La Bohème, Oper von Giacomo Puccini

Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters
Kinderchor des Mecklenburgischen Staatstheaters

Mecklenburgische Staatskapelle

Musikalische Leitung: Levente Török

Regie:                 Noa Naamat
Bühne:               Thilo Ullrich
Kostüme:          Charlotte Werkmeister
Chor:                   Aki Schmitt
Dramaturgie:  Saskia Kruse

Mecklenburgisches Staatstheater, 21. Oktober 2023


Zwischen Schampus und Hungertuch

 von Patrik Klein

Man glaubt ja, dass man es hunderte Male erlebt, durchlitten und genossen hat: Puccinis Meisterwerk über das erschütternde Leben von Kunstschaffenden. Anerkennung und Misstrauen, Not und Hunger, Lebensfreude und schließlich Tod dominieren die Gefühls- und Handlungswelt in seiner Oper. In Schwerin entrümpelte man in großartiger Weise alles Erwartbare optisch und akustisch von jeglichem angewöhntem und akzeptierten Kitsch. „La Bohème, Oper von Giacomo Puccini
Mecklenburgisches Staatstheater, 21. Oktober 2023“
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Festspielluft X: Alles blickt auf Bayreuth 2024

Richard-Wagner-Büste. Quelle © Wikipedia

von Peter Walter

Holländer, Tannhäuser, Lohengrin und Meistersinger: So der November-Spielplan der Deutschen Oper Berlin. Ring, Tristan und Parsifal, kommt alles dann noch vor der Sommerpause. Die Bismarckstraße möchte auch Bayreuth sein. Beste Gelegenheit für einen Blick auf den nächstjährigen Grünen-Hügel-Spielplan. „Festspielluft X: Alles blickt auf Bayreuth 2024
klassik-begeistert.de, 22. Oktober 2023“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 22. OKTOBER 2023

Foto © Monika Rittershaus

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DIE SONNTAG-PRESSE – 22. OKTOBER 2023

Berlin
„Elektra“ an der Berliner Staatsoper: Waltraud Meiers umjubelter Bühnenabschied
Schluss und Tschüss: Nach 47 Jahren beendet Waltraud Meier ihre Karriere als Opernsängerin. In der Berliner Staatsoper sang sie ein letztes Mal die Klytämnestra in der „Elektra“ von Richard Strauss.
Tagesspiegel.de

Bewegender Bühnenabschied: Waltraud Meier gab ihre allerletzte Vorstellung als Klytämnestra in „Elektra“
Auf dem Nachhauseweg überkommt mich ein starkes Gefühl von Traurigkeit: Waltraud Meier fehlt mir schon jetzt.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

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Anna Netrebko singt sich in der Wiener Staatsoper mit russischen Liedern in den Himmel

Foto © Michael Pöhn, Wiener Staatsoper

Ergreifendere Töne der Resignation und Klage habe ich noch nicht gehört… Der „Traum einer Sommernacht“, ein erotischer Traum eines jungen Mädchens, überwältigte mich mit der Intensität und Wahrhaftigkeit der Interpretation… Ein wahrhaft großer Abend mit einer großen Diva.

Anna Netrebko, Sopran
Pavel Nebolsin, Klavier

Wiener Staatsoper, 19. Oktober 2023

von Dr. Rudi Frühwirth (Text) und Andreas Schmidt (Fotos)

Anna Netrebko hat in der Wiener Staatsoper das Publikum in ein mir – und vermutlich vielen anderen auch – nur wenig bekanntes Land geführt: das russische Liedschaffen der Romantik. Und kann es für eine solche Reise eine bessere Führerin geben als Anna Netrebko? Die Antwort ist klar: Nein, natürlich nicht.

„Anna Netrebko, Sopran, Pavel Nebolsin, Klavier
Wiener Staatsoper, 19. Oktober 2023“
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Bewegender Bühnenabschied in Berlin: Waltraud Meier gab ihre allerletzte Vorstellung als Klytämnestra in „Elektra“

Waltraud Meier © Jakob Tillmann

Auf dem Nachhauseweg überkommt mich ein starkes Gefühl von Traurigkeit: Waltraud Meier fehlt mir schon jetzt.

Elektra
TRAGÖDIE IN EINEM AUFZUG (1909)

Musik von Richard Strauss
Text von Hugo von Hofmannsthal
Im Gedenken an Patrice Chéreau anlässlich seines 10. Todestages

Besetzung:

Klytämnestra: Waltraud Meier
Elektra: Ricarda Merbeth
Chrysothemis: Vida Miknevičiūtė
Orest: Lauri Vasar
Aegisth: Stephan Rügamer
Die Aufseherin: Cheryl Studer
u.a.

Staatskapelle Berlin
Staatsopernchor

Musikalische Leitung: Markus Poschner

Inszenierung: Patrice Chéreau

Staatsoper Unter den Linden, 20. Oktober 2023


von Kirsten Liese

Als Klytämnestra hat schon manche Große ihre Bühnenlaufbahn beendet. Dass sie für Waltraud Meier als letzte Rolle übrig bleiben würde, hätte ich nicht gedacht. Aber nun hat es sich gefügt, dass die Mezzosopranistin alle ihre Wagnerpartien, mit denen sie Geschichte schrieb, schon lange abgelegt hatte, und die Berliner Staatsoper noch einmal die Elektra  in der Inszenierung von Meiers „Lebensregisseur“ Patrice Chéreau zu dessen zehntem Todestag auf den Spielplan gesetzt hat. – Eine ideale Konstellation, um den Abschied auf Raten, der 2015 mit der letzten Isolde begann, zu vollenden. „Elektra, Richard Strauss
Staatsoper Unter den Linden, 20. Oktober 2023“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 21. OKTOBER 2023 

Foto © Michael Pöhn, Wiener Staatsoper 

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 21. OKTOBER 2023 

Wien/Staatsoper
Anna Netrebko singt sich in der Wiener Staatsoper mit russischen Liedern in den Himmel
Ergreifendere Töne der Resignation und Klage habe ich noch nicht gehört… Der „Traum einer Sommernacht“, ein erotischer Traum eines jungen Mädchens, überwältigte mich mit der Intensität und Wahrhaftigkeit der Interpretation… Ein wahrhaft großer Abend mit einer großen Diva.
Von Dr. Rudi Frühwirth
Klassik-begeistert.de

Anna Netrebko, eine Diva auch im Lied
Netrebko machte ihr Solistenkonzert an der Wiener Staatsoper zum Singspiel und zelebrierte das russische Repertoire. Vor dem Haus demonstrierte eine kleine Gruppe
DerStandard.at

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Franz Welser-Möst und das Cleveland Orchestra bescheren einen ergreifenden Abend mit Gustav Mahler

Als Franz Welser-Möst nach dem Ende der Sinfonie – erschöpft, aber sichtlich glücklich –  wieder auf das Podium kam, erhob sich das Publikum im Saal spontan, um dem Dirigenten und dem Orchester zu huldigen.  Ein bewegender Augenblick.

Wiener Konzerthaus, 18. Oktober 2023

Fotos: Cleveland Orchestra © Lukas Beck

Cleveland Orchestra

Franz Welser-Möst, Dirigent
Simon Keenlyside, Bariton


Gustav Mahler
Sechs ausgewählte Lieder

***

Symphonie Nr. 7 e-moll (1904–1905)

von Dr. Rudi Frühwirth

Das Konzert des Cleveland Orchestra unter der Leitung von Franz Welser-Möst ist ganz im Zeichen von Gustav Mahler gestanden. Der Abend begann mit sechs ausgewählten Liedern, gesungen von Simon Keenlyside. Aus Mahlers früher Schaffenszeit waren drei Lieder in der Bearbeitung für Bariton und Orchester von Luciano Berio zu hören, drei etwas spätere Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“ in der von Mahler selbst besorgten Orchestrierung.

Im ersten Lied, dem „Frühlingsmorgen“ nach einem Text von Richard Leander (eigentlich Volkmann), werden Motive angesprochen, die später in Mahlers Schaffen immer wieder auftauchen, wie etwa der Lindenbaum in den „Liedern eines fahrenden Gesellen“ oder das „Erwachen“ in der 2. Symphonie. Die Bearbeitung von Berio klingt gar nicht „mahlerisch“, offensichtlich ganz bewusst. Das nächste Lied, die „Ablösung im Sommer“ findet sich wieder in Mahlers 3. Symphonie, hier lehnt sich Berio erfreulicherweise eng an diese spätere Version an. Die „Revelge“ aus den Wunderhorn-Liedern besitzt in unseren von Kriegen überschatteten Tagen eine gespenstische Aktualität.

„Cleveland Orchestra, Franz Welser-Möst, Dirigent
Wiener Konzerthaus, 18. Oktober 2023“
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Rossinis „Donna del Lago“ in Pesaro: Eine schlechte Idee ist noch keine Regie

Gioachino Rossini
La Donna del Lago

Michele Mariotti    Dirigent
Damiano Michieletto   Regisseur

Unitel  764404

von Peter Sommeregger

Auch das traditionelle Rossini-Festival in der Geburtsstadt des Komponisten kann sich der aktuellen Theaterästhetik nicht entziehen, wie weit die Opern des lokalen Meisters dafür geeignet sind, sei dahingestellt.
„La Donna del Lago“ entstammt den produktivsten Jahren des Komponisten, das Drama um einen König von Schottland und seine Widersacher hat sich seit der großen Rossini-Renaissance zu einem der häufig gespielten Werke entwickelt, die Partitur quillt förmlich über von starken musikalischen Einfällen. So konkurrieren gleich zwei Tenöre und ein Mezzosopran mit halsbrecherischen Arien um die Gunst der Titelfigur Elena und des Publikums. „Blu-ray-Rezension: Gioachino Rossini, La Donna del Lago
klassik-begeistert.de, 20. Oktober 2023“
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„Die Liebe liebt das Wandern“

Wiederum bietet auch Schubert-Liebhabern diese Hörbiographie neue, interessante Einsichten in ein kurzes aber bewegtes Künstlerleben. Wärmstens empfohlen, gerade jetzt im kühlen Herbst.

Hör-CD-Rezension:

Schubert – Eine Hörbiographie von Jörg Handstein

von Dr. Andreas Ströbl

Vor exakt 200 Jahren, nämlich im Herbst des Jahres 1823, komponierte Franz Schubert seinen ersten Liederzyklus, „Die schöne Müllerin“. Zu der Zeit lag er im Krankenhaus und wurde sehr wahrscheinlich wegen Syphilis stationär behandelt; die moderne Schubert-Forschung ist sich da ziemlich sicher. Aber gerade bei Geschlechtskrankheiten hüllen sich die Quellen des 19. Jahrhunderts in verschämte Diskretion. Die Behandlung mit Quecksilbersalbe spricht allerdings dafür – eine lebensgefährliche Methode, die heutigen Medizinern wahre Schauer über den Rücken laufen lässt. „Hör-CD: Schubert – Eine Hörbiographie von Jörg Handstein
klassik-begeistert.de, 20. Oktober 2023“
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Haendels “Giulio Cesare” erobert die Herzen des Publikums der Philharmonie in Luxemburg

Philharmonie Luxemburg, 19. Oktober 2023

Cecilia Bartoli © Uli Weber

Cecilia Bartoli ist wieder zu Gast in der Philharmonie in Luxemburg. Nach ihrem großen Erfolg letztes Jahr mit “La clemenza di Tito” von Mozart, beglückt sie das Luxemburger Publikum dieses Mal mit der Oper “Giulio Cesare” von Georg Friedrich Haendel. Aber sie ist dabei nicht alleine: ein brillantes Solistenensemble und ein ebenso gut aufgelegtes Orchester, Les Musiciens du Prince-Monaco, unter der Stabführung ihres musikalischen Leiters, Gianluca Capuano, runden einen sehr gelungenen konzertanten Opernabend in der Philharmonie ab.

Georg Friedrich Haendel (1685 – 1759)
Giulio Cesare
Opera seria in drei Akten (Libretto: Nicola Francesco Haym)

Gianluca Capuano, Dirigent
Les Musiciens du Prince-Monaco

Giulio Cesare        Carlo Vistoli
Cleopatra               Cecilia Bartoli
Tolomeo                 Max Emanuel Cenčić
Cornelia                  Kristina Hammarström
Sesto                         Kangmin Justin Kim
Achille                       José Coca Loza


von Jean-Nico Schambourg

“Giulio Cesare in Egitto”, meistens als “Giulio Cesare” abgekürzt, wurde mit großem Erfolg uraufgeführt am 20. Februar 1724 am Londoner “King’s Theater” am Haymarket. Es ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Opern von Georg Friedrich Haendel. Dieser hat später einige Revisionen der Partitur vorgenommen, auch um den stimmlichen Ansprüchen und Anlagen verschiedener Sänger entgegenzukommen. Nach einiger Zeit des Erfolges verschwand die Oper dann allerdings für lange Zeit von den Spielplänen der Opernhäuser. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde sie wiederentdeckt. Es war zu der Zeit “modern”, die männliche Titelrolle für einen Bariton zu transponieren.

„Georg Friedrich Haendel, Giulio Cesare
Philharmonie Luxemburg, 19. Oktober 2023“
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