DIE MITTWOCH-PRESSE – 27. SEPTEMBER 2023

Christian Thielemann © Matthias Creutziger 

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 27. SEPTEMBER 2023

Berlin
Christian Thielemann vor dem Sprung an die Staatsoper Berlin
Die Hinweise verdichten sich, dass Christian Thielemann Generalmusikdirektor an der Staatsoper Unter den Linden wird. Die Bekanntgabe der Entscheidung steht bevor: Wie die Berliner Zeitung aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen erfuhr, soll Christian Thielemann Nachfolger von Daniel Barenboim werden. Barenboim hatte das Amt vor einigen Monaten aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Der Kultursenator will die Entscheidung über den neuen Generalmusikdirektor bei einer Pressekonferenz am Mittwochmittag bekannt geben.
BerlinerZeitung

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Sommereggers Klassikwelt 204: Der Brite Colin Davis war ein charismatischer Pultstar ohne Allüren

 von Peter Sommeregger

Man will gar nicht glauben , dass der Tod des britischen Dirigenten Colin Davis bereits zehn Jahre zurückliegt. Immer noch sind Konzerte, Platteneinspielungen und sein sympathisch offenes Wesen präsent.

Der am 25. September 1927 in Weybridge, Surrey in eine kinderreiche Familie geborene Colin Rex Davis wuchs in eher ärmlichen Verhältnissen auf. In seinen frühen Teenagerjahren erwachte das Interesse für Musik, sein Studium der Klarinette wurde von einem Großonkel finanziert. Schon bald entschloss sich Davis aber für den Beruf des Dirigenten. In die Dirigenten-Klasse wurde er nicht aufgenommen, da er nicht Klavier spielen konnte. Während seines Militärdienstes wirkte er als Klarinettist im Orchester der Life Guards, verfolgte aber weiterhin das Ziel, als Dirigent zu arbeiten. „Sommereggers Klassikwelt 204: Der Brite Colin Davis
klassik-begeistert.de, 27. September 2023“
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Voller Unwissenheit drischt der Tausendsassa Axel Brüggemann auf Klassik-Blogs ein - und verkauft mal wieder pure Meinung und kaum Fakten

Hamburg / Berlin / Wien, 26. September 2023

Foto: Axel Brüggemann, mdr.de ©

Der Tausendsassa Axel Brüggemann, der keine noch so aberwitzige Moderation abzulehnen scheint, hat mal wieder zugeschlagen.

Kommenden Montag erscheint sein Buch „Die Zwei-Klassik-Gesellschaft“.

Der onlinemerker und klassik-begeistert werden in dem Werk in Brüggemanns bekannten, arrogant-hochnäsigen Art von oben herab bespottet.

Inhaltlich hat er sich mit den Klassik-Blogs nicht auseinandergesetzt. So übersteigt es seinen Horizont, dass promovierte Ärztinnen und Ärzte (derer schreiben allein 7 für klassik-begeistert) meist besser und einfühlsamer berichten, als Kulturredakteure, die dem Ruhestand entgegenfiebern.

Axel B. vergisst auch, dass allein bei klassik-begeistert 4 professionelle Journalistinnen und Journalisten schreiben.

Er vergisst, dass etwa Berichte aus der Staatsoper Hamburg in meinem Blog viel stärker gelesen werden als etwa im Hamburger Abendblatt. „Axel Brüggemann, Die-Zwei-Klassik-Gesellschaft
klassik-begeistert, 26. September 2023“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 26. SEPTEMBER 2023

Szene aus „Lohengrin“ an der Opéra Bastille
Quelle: Charles Duprat / Opéra national de Paris


Für Sie und euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 26. SEPTEMBER 2023

Paris
Achtung: Krieg kann tödlich sein
Kirill Serebrennikov inszeniert Wagners „Lohengrin“ an der Opéra Bastille mit Perspektivwechsel. Mit niederschmetternder Botschaft zeigt der Regisseur, was aus dieser Oper noch alles hervorgebracht werden kann.
https://www.die-deutsche-buehne.de/kritiken/paris-serebrennikov-lohengrin/

Opéra National de Paris: ein bitter banal bedrückender „Lohengrin“ gegen den Krieg
NeueMusikzeitung/nmz.de.kritik

Oper in Frankreich: Geschichte zweier Frauen in Flammen
Schärfer aufeinanderprallen als gegenwärtig in Frankreich können Opernstile nicht. In Paris inszeniert Kirill Serebrennikov Wagners „Lohengrin“ als graue, grausame, zeitgemäße Dystopie. In Rouen wird Bizets „Carmen“ süffig und nostalgisch rekonstruiert. Ein Vergleichstest.
DieWelt.de.Kultur

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Diese Inszenierung verleidet dem Publikum den Opernbesuch gründlich

Fotos: Les Martyrs © Werner Kmetits

Museumsquartier Halle E (Theater a. d. Wien), 23. September 2023 

Gaetano Donizetti, Les Martyrs
Grand Opéra in vier Akten

Inszenierung: Cezary Tomaszewski

Besetzung:
Roberta Mantegna, John Osborn, Mattia Olivieri, David Steffens, Nicolò Donini u.a.

Arnold Schoenberg-Chor
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Dirigent: Jérémie Rhorer

von Herbert Hiess

Es ist erst gute zwei Monate her, da hat sich der bekannte Dirigent Alberto Veronesi beim Puccini-Festival in Torre del Lago aus Protest gegen eine „spezielle“ Inszenierung während des Dirigates die Augen verbunden. Das ist einem sogleich nach den ersten paar Minuten nach Beginn dieser Aufführung im Museumsquartier eingefallen. „Gaetano Donizetti, Les Martyrs
Museumsquartier Halle E (Theater a. d. Wien), 23. September 2023“
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https://www.martinjamesbartlett.co.uk/media

NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER / MARTIN JAMES BARTLETT / JONATHAN BLOXHAM

NDR Elbphilharmonie Orchester

Martin James Bartlett  Klavier
Jonathan Bloxham         Dirigent

Benjamin Britten
Young Apollo op. 16

Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 »Schottische«

Elbphilharmonie, 24. September 2023

von Harald Nicolas Stazol

„Each new morn                                                                                                                            New widows howl, new orphans cry, new sorrows
Strike heaven on the face, that it resounds
As if it felt with Scotland and yelled out                                                                              Like syllable of dolor.“ (4.3.4–8)

Macbeth

„Schottland, immer wieder Schottland“ rief Henry IV auf der Bühne in Weimar, 2002, den ewigen Unruhestifter jenseits des Hadrianwalls bezeichnend, – das weiß ich, weil ich in der Stadt Goethens war, um meinen damaligen Freund, Patrick Güldenberg, als bald ermordeten König von England zu sehen.

Und so bereist ein blutjunger, 20-jähriger Felix Mendelssohn-Bartholdy eben die Stätten Maria Stuarts, und komponiert derweilen: „In der tiefen Dämmerung gingen wir heut nach dem Palaste, wo Königin Maria gelebt und geliebt hat. […] Der Kapelle daneben fehlt nun das Dach. Gras und Efeu wachsen viel darin, und am zerbrochenen Altar wurde Maria zur Königin von Schottland gekrönt. Es ist alles zerbrochen, morsch und der heitere Himmel scheint hinein. Ich glaube, ich habe heute da den Anfang meiner Schottischen Symphonie gefunden.“ „NDR Elbphilharmonie Orchester / Martin James Bartlett / Jonathan Bloxham
Elbphilharmonie, 24. September 2023“
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Schuberts „Schöne Müllerin“ wird erfrischend, gleichzeitig spröde interpretiert

 CD-Rezension:

Franz Schubert
Die schöne Müllerin

Samuel Hasselhorn
Ammiel Bushakevitzer 2023

Harmonia mundi HMM 902720


von Peter Sommeregger

An Einspielungen von Schuberts Liederzyklus herrscht wahrhaftig kein Mangel. Hier ein neues interpretatorisches Ausrufungszeichen zu setzen ist nicht leicht, aber bei der Einspielung von Hasselhorn und Bushakevitz horcht man bereits beim ersten Lied auf. Von biedermeierlicher Genügsamkeit und Beschaulichkeit ist hier nichts zu spüren. „CD-Rezension: Franz Schubert, Die schöne Müllerin
klassik-begeistert.de, 25. September 2023“
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Am Anfang war die Familie: Auftakt zum neuen Ring des Nibelungen in Basel

Theater Basel, Oper Rheingold © Ingo Höhn

Richard Wagners Weltendrama kehrt nach vierzig Jahren endlich wieder auf die Bühne des Theaters Basel zurück. In dieser Spielzeit stehen „Das Rheingold“ und „Die Walküre“ auf dem Spielplan. Ein ungewöhnliches Musikkonzept ergänzt eine etwas halbgare Regie, die sich dennoch überzeugend der großen Parabel über Liebe und Macht widmet.


Richard Wagner: Das Rheingold & Die Walküre
Vorabend & Erster Tag des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“

Musik und Dichtung vom Komponisten

Jonathan Nott, Dirigent
Sinfonieorchester Basel

Benedikt von Peter, Regie
Caterina Cianfarini, Co-Regie

 Theater Basel, 23. & 24. September 2023

von Leander Bull

Am Anfang war das Rauschen; bedrohlich und majestätisch dröhnt das Es-Dur der Kontrabässe aus den Tiefen des Rheins hervor. Wir hören nichts weniger, als den Ursprung der Welt aus dem Chaos. Ebenso ist Richard Wagners ganzes Opus magnum Der Ring des Nibelungen nichts weniger als ein Versuch, die ganze Welt zu erzählen.

Im Theater Basel erklingt dieses rätselhafte Vorspiel auf ungewohnte Art. Der Orchestergraben befindet sich nun, ähnlich wie im Bayreuther Festspielhaus, dem Kunsttempel des Komponisten, unter der Bühne. Der Graben ist verdeckt, anders als im Festspielhaus öffnet er sich nur durch ein Gitter zum Saal, das einen Teil des Bühnenbodens bildet. „Richard Wagner: Das Rheingold & Die Walküre
 Theater Basel, 23. & 24. September 2023“
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„Wer ist gut?“ – Wagners „Parsifal“ an der Staatsoper Hannover

Parsifal, Hannover © Sandra Then

Richard Wagner,  Parsifal
Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen
Libretto vom Komponisten

Staatsoper Hannover, Premiere am 24. September 2023

Stephan Zilias, Dirigent
Thorleifur Örn Arnarsson, Inszenierung
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

Chor, Extrachor und Kinderchor, Statisterie und Bewegungschor der Staatsoper Hannover


von Dr. Andreas Ströbl

Tränenschwer und düster klingen die ersten Takte des zu Herzen gehenden Vorspiels zum „Parsifal“ am 24. September in der Staatsoper Hannover. Dann keimt Hoffnung auf, die den drei Kerzen auf dem Boden der noch vollständig dunklen Bühne entspricht, bis sich die musikalische Einleitung zum Bühnenweihfestspiel in ganzer Größe entfaltet.

Dieser „Parsifal“ ist geprägt durch das Spiel mit Dunkelheit und Licht, einem Spannungsbogen zwischen sinistrer Archaik und kalter Moderne; auf Zauber hofft man vergeblich und religiöse, zumal christiche Rituale sind auf ein Mindestmaß reduziert. Der Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson, der den nächsten „Tristan“ in Bayreuth inszenieren wird, setzt auf Dekonstruktion und eine Reaktivierung der Erlösungshoffnung, die Wagners letzte Oper doch im Kern bestimmt. Funktioniert das? „Richard Wagner, Parsifal
Staatsoper Hannover, Premiere am 24. September 2023“
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Das Beethovenfest 2023 ist vorbei: Schade!

Das Theater Bonn. (Foto: Sir James, CC BY 3.0 , via Wikimedia Commons)

Beim Abschlusskonzert sehr guter Schumann mit Christian Tetzlaff und eine elektrisierende Siebte von Beethoven mit dem Chamber Orchestra of Europe unter Robin Ticciati

Bonn, Oper, 24. September 2023


John Luther Adams (*1953) – Ten Thousand Birds

Hector Berlioz (1803-1869) – Scène d’amour aus Roméo et Juliette op. 17

Robert Schumann (1810-1856) – Violinkonzert d-Moll WoO 1

Ludwig van Beethoven (1770-1827) – Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92


Christian Tetzlaff, Violine
Chamber Orchestra of Europe
Robin Ticciati, Dirigent

 von Brian Cooper, Bonn

Bereits beim Betreten des Bonner Opernhauses – das Abschlusskonzert des Beethovenfests steht an – hört man merkwürdige Klänge. Die Mitglieder des Chamber Orchestra of Europe (COE) sind überall verteilt, im Foyer wie auf der Bühne, und spielen Schräges. Hinterher stellt sich heraus: Es ist bereits das erste Werk des Abends, Ten Thousand Birds von John Luther Adams. Nicht zu verwechseln mit John Adams, dessen Shaker Loops beim gestrigen Konzert aus dem Programm verschwunden waren. Alle Instrumente imitieren, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, Vogelstimmen. Ob es 10000 Vögel sind, lässt sich nicht überprüfen. „Beethovenfest Abschlusskonzert, COE, Robin Ticciati, Dirigent
Bonn, Oper, 24. September 2023“
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