Sommereggers Klassikwelt 219: Der Dirigent Arturo Toscanini polarisiert bis heute

Hymn of the Nations 1944 OWI film (03 Arturo Toscanini conducting Verdi’s La Forza del Destino 03)

von Peter Sommeregger

Der am 25. März 1867 in Parma geborene Sohn eines Schneiders entschloss sich bereits früh zu einem Musikstudium, das er am Konservatorium seiner Heimatstadt mit Hilfe eines Stipendiums absolvierte. „Sommereggers Klassikwelt 219: Der Dirigent Arturo Toscanini polarisiert bis heute
klassik-begeistert.de, 17. Januar 2024“
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Zeitgenössische Musik des ensemble oktopus in München: Ist das ein Ton? Woher kommt er? Ich verdächtige die Tuba

ensemble oktopus, Soundpainting © Gregory Giakis

Reaktorhalle, München, 12. Januar 2024

Soundpainting – ensemble oktopus

von Frank Heublein

An diesem Abend wird in der Reaktorhalle, einer Aufführungsstätte der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) das Programm „Soundpainting“ aufgeführt. „Wie schön“, freue ich mich, „der Saal ist fast komplett gefüllt.“ „Soundpainting – ensemble oktopus
Reaktorhalle, München, 12. Januar 2024“
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„Ich bin kein Ehrengast, ich arbeite hier!“ – Brigitte Fassbaender inszeniert „Elektra“ in Lübeck

Foto: Plakatwettbewerb 2023, 1. Preis: Lilli Charlotte Evers, Paula Kock, Oberschule zum Dom, Lübeck

Mit einem inszenatorischen Paukenschlag startet das Theater Lübeck in das noch junge Opernjahr: Weltstar Brigitte Fassbaender führt Regie in „Elektra“ von Richard Strauss!

Elektra-Soiree

Theater Lübeck, 15. Januar 2024

von Dr. Andreas Ströbl

Das auf hochdramatischen antiken Stoff zurückgehende Psychodrama hat am 27. Januar Premiere im Jugendstiltheater der Hansestadt, das am 15. Januar zur traditionellen Soirée und öffentlichen Probe lud. Die war noch besser besucht als die ohnehin vom Lübecker Publikum geschätzten Abende, an denen Theaterleitung und Regie zusammen mit Solistinnen und Solisten eine detaillierte Einführung in Werk und Produktion geben, bevor man dann die Probenarbeit miterleben kann. „Richard Strauss, Elektra
Theater Lübeck, 15. Januar 2024“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 16. JANUAR 2024

Foto: www.schott-music.com/de/blog/augusta-holmes-roland-furieux/

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 16. JANUAR 2024

Die Oper ist aus, aber die Frau nicht tot
Die Komponistin Augusta Holmès war in Paris um 1890 ein Star. Ihre Oper „La montagne noire“ galt lange als verschollen. Nach 129 Jahren ist sie nun, klug inszeniert, an der Oper Dortmund zu erleben.
FrankfurterRundschau.net

Das Theater Dortmund spielt die erste Aufführung seit 1895 der Oper ”La montagne noire” der französischen Komponistin Augusta Holmès
Die Oper Dortmund, die in den letzten Jahren immer wieder unbekannte französische Werke mit Erfolg ausgegraben hat wie “Frédegonde” von Fernand Cortez, spielt nun die Oper “La montagne noire” (Der schwarze Berg) von Augusta Holmès. Sie ist die erste französische Komponistin, der in diesem Januar an einem Opernhaus in Nord-Rhein-Westfalen mit einer Premiere gehuldigt wird.
Von Jean-Nico Schambourg
Klassik-begeistert.de

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Als das Ballett während Corona in vielen Städten darbt, schafft John Neumeier mit Ghost Light ein kammertänzerisches Meisterwerk

Ghost Light: Madoka Sugai und Nicolas Gläsmann (DVD, Videostill) 

5 Jahrzehnte Hamburg Ballett John Neumeier, Teil VIII

Ich habe lange überlegt, was die Faszination von Ghost Light ausmacht. Neumeiers Ballett löst in Kombination mit der Klaviermusik von Franz Schubert ein Gefühl von Einsamkeit vor der Allmacht Gottes aus. Es ist eine Empfindung, wie sie die Betrachtung der Bilder von Caspar David Friedrich abruft, wie sein Mönch am Meer, der in die Unendlichkeit schaut.

Ghost Light: Silvia Azzoni, Alexandre Riabko, Hélène Bouchet, Madoka Sugai, Nicolas Gläsmann (Fotos Kiran West)

von Dr. Ralf Wegner

Während andere Theater schlossen, probte John Neumeier mit Mitgliedern seines Ensem­bles, die sich im Leben nahe standen, ein neues Ballett ein. Er nannte es Ghost Light, passend zu der in Theatern auch auf der leeren Bühne immer brennenden Glühbirne. Zu der ohr­wurm­geeigneten Klaviermusik von Franz Schubert schuf er 2020 eine fast kammertänzerisch wirkende Serie von Soli und Pas de deux, die seinen charismatischen Tänzerinnen und Tän­zern Gelegenheit gaben, ihr Können und ihre Ausdrucksfähigkeit auch unter schwierigen Umständen unter Beweis zu stellen. „Serie: 5 Jahrzehnte Hamburg Ballett John Neumeier, Teil VIII
Staatsoper Hamburg, 16. Januar 2024“
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Außergewöhnlich? Durchaus! Schräg? Unbedingt! Sehenswert? Auf jeden Fall! Lustig? Kein bisschen!

Fotos: T+T Fotografie / Toni Suter + Tanja Dorendorf

Platée
Ballet bouffon in einem Prolog und drei Akten
von Jean- Philippe Rameau ( 1683- 1764)

Libretto: Adrien- Joseph Le Valois d’Orville und Balot de Sovot
nach einem Stück von Jacques Autreau

Musikalische Leitung:  Emmanuelle Haïm
Inszenierung:  Jetske Mijnssen
Bühnenbild:  Ben Baur
Kostüme:  Hannah Clark
Lichtgestaltung:  Bernd Purkrabek
Choreografie:  Kinsun Chan
Choreinstudierung:  Janko Kastelic
Dramaturgie:  Kathrin Brummer

Platée:  Mathias Vidal
Jupiter:  Evan Hughes
Juno:   Katia Ledoux
Satyre/ Cithéron:  Renato Dolcini
Thespis:  Alasdair Kent
Mercure:  Nathan Haller
La Folie:  Mary Bevan
Momus:  Theo Hoffmann
Clarine/ Thalie:  Anna El-Khashem
Amour:  Tania Lorenzo

Erste Mänade:  Soyoung Lee
Zweite Mänade:  Katarzyna Rzymska

Orchestra La Scintilla
Chor der Oper Zürich
Statistenverein am Opernhaus Zürich

Opernhaus Zürich, 14. Januar 2024

von Kathrin Beyer

Das Opernhaus Zürich schrieb in der Mail, die ich vor dem Besuch der Vorstellung bekam, Folgendes:

„ … Dieses Musiktheaterwerk gehört zum Außergewöhnlichsten, was das Barockzeitalter hervor gebracht hat. Ein experimentelles Werk, zwischen Tragik und Komik, zwischen Oper und „Ballet bouffon“, die Genregrenzen auslotet“.

So weit, so spannend. „Platée, Ballet bouffon in einem Prolog und drei Akten von Jean- Philippe Rameau
Opernhaus Zürich, 14. Januar 2024“
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Jordi Savall interpretiert Beethovens „Missa Solemnis“ lyrisch und zart

CD Rezension:

Ludwig van Beethoven
Missa Solemnis

La Capella Nacional de Catalunya
Le Concert des Nations
Jordi Savall

Alia Vox AVSA 9956

von Peter Sommeregger

 Jordi Savall, der katalanische Musikwissenschaftler, Gambist und Dirigent, ist über seine Heimat hinaus als Interpret bevorzugt alter Musik bekannt und ein gern gesehener Gast auf den Konzertpodien Europas.

Mit dem von ihm begründeten Orchester Le Concert des Nations und der Capella Nacional de Catalunya hat der inzwischen über achtzigjährige Savall für das ebenfalls von ihm geschaffene Label Alia Vox zu dessen 25-jährigem Jubiläum eine Aufnahme von Beethovens Missa Solemnis produziert. „CD Rezension: Ludwig van Beethoven, Missa Solemnis, Jordi Savall
klassik-begeistert.de, 15. Januar 2024“
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Riccardo Muti ist auf Abschiedstournee in Europa

Riccardo Muti © Todd Rosenberg

Auf seiner „Farewell Tour“ mit dem Chicago Symphony Orchestra quer durch Europa dirigiert der Maestro in der Essener Philharmonie von seinem Heimatland Italien inspirierte Werke.

Philip Glass (*1937) – The Triumph of the Octagon für Orchester

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) – Sinfonie Nr. 4 A-Dur, op. 90, „Italienische“

Richard Strauss (1891-1953) – Aus Italien. Sinfonische Fantasie G-Dur, op. 16


Chicago Symphony Orchestra
Riccardo Muti, Dirigent

Philharmonie Essen, 14. Januar 2024

von Brian Cooper, Bonn

Von 2010 bis zum Ende der abgelaufenen Saison 2022/23 war Riccardo Muti Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra (CSO). Dies ist nur eine von vielen Stationen eines bemerkenswerten Dirigentenlebens. Nun ist Muti, einer der berühmtesten und auch bedeutendsten Dirigenten unserer Tage, in seiner Funktion als Music Director Emeritus for life ein letztes Mal mit dem CSO auf Europatournee. Traditionell kommt die Spitzenband ungefähr alle zwei Jahre im Januar nach Europa. Diesmal gibt sie 14 Konzerte in nur 19 Tagen, und das in elf Städten und sieben Ländern.

„FAREWELL TOURNEE Riccardo Muti, Chicago Symphonie Orchestra
Philharmonie Essen, 14. Januar 2024“
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Hände hoch! Die Großfürstin kommt

Elisabeth Leonskaja © Marco Borggreve

Elisabeth Leonskaja Klavier

Dennis Russell Davies Dirigent 
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Richard Wagner (1813-1883)
Eine Faust-Ouvertüre d-Moll WWV 59

Robert Schumann (1810-1856)
Klavierkonzert a-Moll op. 54

Pause

Heinz Winbeck (1946-2019)
Zweite Symphonie

Elbphilharmonie, 14. Januar 2024

von Harald Nicolas Stazol

Hände hoch! Nein wirklich, wie diese Grande Dame am Klavier, Elisabeth Leonskaja, schon beim ersten fulminant-starken Akkord und deren weiterer Abfolge des Schumann erstmals nach dem kraftvollen Anschlag die linke Hand hochreißt, oft auch die Rechte, manchmal die Arme nach rechts und links gleichzeitig, als wolle sie direkt abheben im bodenlangen weißen Kleid mit den schwarz-dekorativen, großen Pinselstrichen darauf, das ihr die Aura einer russischen Fürstin gibt, voller Würde und dabei mit voller Hingabe im Antlitz, und die, durch den langen Rock ja unsichtbar, die Pedale bedient und auch da manchmal das Bein hochschnellen lässt in einem kleinen Ausfallschritt, meist, wenn sie ihre Leidenschaft schon im 1. Satz, der ja so schnell und gefällig, im 3., allegro vivace, kaum bremsen kann, und es sie wirklich rasend vor Leidenschaft sekundenlang vom Schemel hebt!

„Elisabeth Leonskaja, Klavier, Dennis Russell Davies, Dirigent, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Elbphilharmonie, 14. Januar 2024“
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Das Vision String Quartet begeistert mit virtuoser Klassik und rasanten Eigenkompositionen

String Quartet © Harald Hoffmann

Philharmonische Gesellschaft Bremen

4. Philharmonisches Kammerkonzert
Vision String Quartet


Programm:
Ernest Bloch: Prélude für Streichquartett (1925)

Johannes Brahms: Streichquartett Nr. 2 c-Moll op. 51/1 (1873)

Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett Nr. 2 a-Moll op 13 (1827)


Die Glocke, Das Bremer Konzerthaus, 13. Januar 2024

 von Gerd Klingeberg

Vielfach preisgekrönte Ensembles sind bei den Philharmonischen Kammerkonzerten im Kleinen Saal der Glocke keineswegs ungewöhnlich.

Und dass das in Berlin beheimatete „Vision String Quartet“ sein Programm stehend absolviert (der Cellist darf selbstverständlich sitzenbleiben), mag ebenfalls nicht überraschen. Wohl aber, dass das Ensemble sein komplettes Konzert auswendig spielt. Ein Werk derart verinnerlicht zu haben, dass nicht mehr auf den Notentext geachtet werden muss, bewirkt in der Regel zugleich eine Steigerung der Ausdrucksintensität.
„4. Philharmonisches Kammerkonzert, Vision String Quartet
Die Glocke, Das Bremer Konzerthaus, 13. Januar 2024“
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