Jana Kuruková (Maddalena), Piero Pretti (Herzog von Mantua), Amartuvshin Enkhbat (Rigoletto), Katharina Konradi (Gilda) und Hubert Kowalczyk (Sparafucile) (Foto: RW)
Amartuvshin Enkhbats große, den Raum flutende Stimme hatte genügend Farbe, um die in Rigoletto widerstreitenden Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Zudem verfügte er über eine bombastisch schöne Höhe und hatte auch genügend Atemreserven, um diese zu halten.
Und Katharina Konradis (Gilda) Sopran strahlte tief in den Raum. Manche Spitzentöne glichen abgeschossenen Leuchtraketen. Aber auch ihre Piani überzeugten mit Klangreichtum und verinnerlichter Darstellung.
Rigoletto, Melodram in drei Akten
Nach dem Schauspiel Der König amüsiert sich von Victor Hugo
Musik von Giuseppe Verdi
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Musikalische Leitung: Henrik Nánási
Inszenierung: Andreas Homoki
Bühnenbild und Kostüme: Wolfgang Gussmann
125. Vorstellung am 18. März 2025 seit der Premiere am 16. Oktober 1994
Staatsoper Hamburg, 18. März 2025
von Dr. Ralf Wegner
Warum hört man so selten einen guten Duca?
Um bei der Eingangsfrage zu bleiben, Piero Pretti war als Duca di Mantova nicht schlecht, er passte sich an und am Ende überhörte man seinen fast technischen wirkenden, farbarmen Stimmklang. Sein Questa o quella gleich zu Anfang der Oper geriet so beiläufig, dass es fast zu überhören war. Dazu mag auch das Orchester unter der Leitung von Henrik Nánási beigetragen haben. Selten klangen die einleitenden Takte der Oper so uninspiriert, als ob erst vor wenigen Minuten entschieden worden sei, Verdis Meisteroper zu spielen. Zudem war auch die den Tenor begleitende Bühnenmusik kaum zu hören. War man vorne zwischendurch eingeschlafen? „Giuseppe Verdi, Rigoletto
Staatsoper Hamburg, 18. März 2025“ weiterlesen