Camilla Nylunds Kaiserin siegt auch bei den olympischen Opernfestspielen in San Francisco

Foto: Camilla Nylund © Michael Pöhn

Das waren einmal die olympischen Opernfestspiele in San Francisco! Drei Brünnhildes, ein Stolzing, ein Sachs, mit so einer Besetzung kann auch die Frau ohne Schatten triumphieren. Und eine Sängerin bekam am Ende sogar eine Medaille – wortwörtlich.  To my fellow Californians: It’s time to go to the opera!

San Francisco Opera, 4. Juni 2023

Die Frau ohne Schatten
Musik von Richard Strauss
Libretto von Hugo von Hofmannsthal

von Johannes Karl Fischer

Über drei Stunden lang sah es ganz nach einem spannenden Fünfkampf in der allerersten Richard Strauss-Liga aus. Doch dann greift die Kaiserin Camilla Nylund zu ihrer schärfsten Wunderwaffe: Ihre endlos fesselnden Triumphzug-Monologe. Eine Stimme, eine Bühne, ein Orchester: Mehr braucht sie nicht, um sich mit ihrer allumschlingender, doch sanfter Leuchtkraftstimme zur omnipotenten Siegerin des Abends zu krönen. „Richard Strauss, Die Frau ohne Schatten
San Francisco Opera, 4. Juni 2023“
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DIE MONTAG-PRESSE – 5. Juni 2023 

Foto: Sonya Yoncheva. Victor Santiago ©

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 5. Juni 2023 

Baden-Baden
Konzert mit Sonya Yoncheva
Die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva sang am 3. Juni im Festspielhaus in Baden-Baden. Dort war sie schon öfter zu hören, aber auch in Mannheim trat sie schon auf.
Rheinpfalz.de

Berlin/Staatsoper
Philipp Stölzls „Holländer“ Unter den Linden gerät zum Wimmelbild
Philipp Stölzls Inszenierung von Wagners „Fliegendem Holländer“ hatte bereits 2013 im Ausweichquartier Schillertheater Premiere, war auch in Basel und Barcelona zu sehen. Besser geworden ist sie über die Jahre nicht, der nicht uninteressante Ansatz, die Handlung in der Entstehungszeit des Werkes und in eine Traumsequenz der schwärmerischen Senta zu verorten, ist leider alles andere als neu, inzwischen reichlich altbacken.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

GB/Lismore-Castle/Blackwater-Valley-Festival
Durch diesen Garten wandeln die Hexen
Seit einem Jahrzehnt findet im wildromantischen Lismore Castle im Südosten Irlands – oder besser: nicht wirklich in, sondern vor der Fassade eines Nebengebäudes dieser immer noch von den Besitzern bewohnten Burg – das sommerliche Opern-Festival Irlands mit hochkarätigen Künstlern von Weltrang statt. Ins Leben gerufen hat diese für Irland einzigartigen Festspiele der Impresario und künstlerische Leiter von Blackwater, der Schweizer Dieter Kaegi, unter anderem Präsident des Schweizerischen Bühnenverbands. Mit durchschlagendem Erfolg: Die 4500 Besucher, viele von ihnen aus dem Ausland angereist, sorgen für vollständig ausverkaufte Vorstellungen.
Von Dr. Charles Ritterband
Klassik-begeistert.de

„DIE MONTAG-PRESSE– 5. Juni 2023 “ weiterlesen

„Dem Auge fern, dem Herzen nah“ – Ein Abend über Sterben, Tod und Erinnern endet im Glück

Foto: Karen Leiber © Karen Leiber

War es das warme Frühsommerwetter, war es die vermeintlich schwere Thematik? Nicht viele Besucher fanden an diesem Abend den Weg in das prächtige Konzertfoyer des Schweriner Theaters gegenüber dem in die goldene Abendsonne getauchten Schloss. Im Begleitprogramm zum kürzlich in Schwerin uraufgeführten MAUSER Triptychon fand eine musikalisch umrahmte Lesung der beiden Sepulkralarchäologen Regina und Andreas Ströbl, Forschungsstelle Gruft Lübeck, statt, die von ihren Arbeiten in Grüften und auf Friedhöfen erzählen sollten.

Konzertfoyer des Mecklenburgischen Landestheaters Schwerin, 2. Juni 2023

„Ich liege und schlafe ganz mit Frieden“

Karen Leiber, Gesang
Friedemann Braun, Klavier
Andreas Ströbl, Text und Lesung


von Irene Heidemann

Der von der neuen stellvertretenden Operndirektorin und Dramaturgin Judith Lebiez begleitete Abend begann mit zwei Ansagen. Karen Leiber, die Sopranistin des Abends, hatte sich trotz einer schmerzhaften Beinverletzung bereit erklärt, den Abend zu retten und ihre Lieder im Sitzen zu singen. Dies tat, das sei schon vorweggenommen, dem musikalischen Erlebnis keinerlei Abbruch. Nach einer vor kurzem durchgeführten OP war hingegen Regina Ströbl noch nicht soweit erholt, als dass sie zusammen mit ihrem Mann auf der Bühne stehen konnte. Aber auch dies hatte keinen spürbaren Einfluss auf den Verlauf des Abends. „Karen Leiber, Gesang, Friedemann Braun, Klavier Andreas Ströbl, Text und Lesung
Mecklenburgisches Landestheater, 2. Juni 2023“
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Der große Rausch – Daniel Barenboim dirigiert die Berliner Philharmoniker

© Peter Adamik, Daniel Barenboim

Philharmonie Berlin, 3. Juni 2023

Gabriel Fauré: Pelléas et Mélisande
Orchestersuite op.80

Richard Wagner: Wesendonck-Lieder

César Franck: Symphonie d-Moll

Berliner Philharmoniker
Elīna Garanča, Mezzosopran

Daniel Barenboim, Dirigent


von Kirsten Liese

Er steht wieder, kerzengerade. Am ersten Abend seiner jüngsten Konzertserie mit den Berliner Philharmonikern hatte man ihm noch wie zu seinen letzten Konzerten einen Stuhl auf das Podium gestellt. Aber den wollte der Altmeister nicht. So kennen wir Daniel Barenboim, als einen Willensstarken, der sich immer das Höchste abverlangt, einen Marathon-Mann, der sich über viele Jahre mit Irrsinns-Projekten stark verausgabt und Rekorde aufgestellt hat. Und der selbst gesundheitlich angegriffen und im hohen Alter seinen Ehrgeiz nicht begraben hat, obwohl er sich nun wirklich nichts mehr beweisen muss. „Werke von Gabriel Fauré, Richard Wagner und César Franck, Daniel Barenboim, Elīna Garanča
Philharmonie Berlin, 3. Juni 2023“
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Philipp Stölzls „Holländer“ Unter den Linden gerät zum Wimmelbild

Gerald Finley (Der Holländer), Amelie Sturm (Die junge Senta/Komparserie), Magnus Dietrich (Der Steuermann Dalands) © Jakob Tillmann

Staatsoper Unter den Linden Berlin, 3. Juni 2023

Richard Wagner
Der fliegende Holländer

Der Holländer    Gerald Finley
Daland    Jan Martinik
Senta    Vida Miknevičiūtė
Erik    Stanislas de Barbeyrac
Mary    Marina Prudenskaya
Steuermann    Magnus Dietrich

von Peter Sommeregger

Philipp Stölzls Inszenierung von Wagners „Fliegendem Holländer“ hatte bereits 2013 im Ausweichquartier Schillertheater Premiere, war auch in Basel und Barcelona zu sehen. Besser geworden ist sie über die Jahre nicht, der nicht uninteressante Ansatz, die Handlung in der Entstehungszeit des Werkes und in eine Traumsequenz der schwärmerischen Senta zu verorten, ist leider alles andere als neu, inzwischen reichlich altbacken.

Streckenweise werden die Protagonisten szenisch auf zwei Handlungsebenen gedoppelt, was schnell unübersichtlich wird. An manchen Stellen ist die Bühne richtig überfüllt, für den Zuschauer entsteht der Eindruck eines Wimmelbildes. Kein Wunder, dass beim Schlussapplaus das stumme Senta-Double donnernden Zuspruch erhält, offenbar wurde es mit der Sängerin verwechselt. „Richard Wagner, Der fliegende Holländer
Staatsoper Unter den Linden Berlin, 3. Juni 2023“
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“Il Giuramento” von Mercadante ist der Wegbereiter für die Opern von Giuseppe Verdi

Photo:  Jean-Nico Schambourg, Vlnr: Roberta Mantegna, Teresa Iervolino, Carlo Montanaro, Jean-François Borras, Germán Alcántara

Uraufgeführt am 11. März 1837 an der Mailänder Scala, erfreute sich die 41. Oper von Saverio Mercadante anfangs einer gewissen Beliebtheit. Sie wurde schnell von einigen Opernhäusern in Italien (Venedig 1838, Rom 1839), sowie auch im Ausland übernommen (Wien 1838, London 1840, New York 1848, Paris 1858). Ab dann fiel sie allerdings immer mehr in Vergessenheit und wurde seither nur mehr selten aufgeführt.

Das Klangvokal Musikfestival Dortmund hat sich jetzt dieses Werks angenommen und präsentiert es in einer konzertanten Version mit fulminanten Interpreten.

Konzerthaus Dortmund, 3. Juni 2023

Saverio Mercadante (1795-1870)

IL GIURAMENTO
Melodramma in drei Akten (Libretto: Gaetano Rossi)


Musikalische Leitung  Carlo Montanaro
WDR Funkhausorchester
WDR Rundfunkchor (Einstudierung: Tilman Michael)

Manfredo               Germán Alcántara
Bianca                      Teresa Iervolino
Elaisa                        Roberta Mantegna
Viscardo                   Jean-François Borras

 

Konzerthaus Dortmund, 3. Juni 2023

von Jean-Nico Schambourg

Die Vorlage zu dem Libretto der Oper von Saverio Mercadante stammt von Victor Hugo “Angélo, tyran de Padou” (Angelo, Tyrann von Padua). Das Buch wurde später noch mehrmals vertont, u.a. von Amilcare Ponchielli mit seiner Oper “La Gioconda”. Das Libretto zu Mercadantes Oper stammt von Gaetano Rossi, aus dessen Feder u.a. Tancredi, Semiramide von Rossini, sowie Linda di Chamonix von Donizetti stammen.

„Saverio Mercadante, IL GIURAMENTO
Konzerthaus Dortmund, 3. Juni 2023“
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Daniels vergessene Klassiker Nr 22: Mel Bonis – Drei legendäre Frauen: Salomé, Ophélie, Cléopâtra

Quelle: https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/mel-bonis

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.


von Daniel Janz

Die Geschichte wegen ihres Geschlechts diskriminierter Frauen reicht Jahrhunderte zurück. Berufsverbote, Unterdrückung, Demütigung, Sexismus… die Liste von Repressalien, unter denen sie in Europa noch vor nicht allzu langer Zeit zu leiden hatten (und in anderen Teilen der Welt immer noch leiden), ist lang. Auch diese Kolumne berichtete bereits über entsprechende Fälle. Dass solche sozial-gesellschaftlichen Verirrungen auch große Talente beeinträchtigten, zeigt das heutige Beispiel von einer mutigen und fähigen Frau, die wegen dem ihr entgegenschlagenden Sexismus ihre Musik nur unter Pseudonym veröffentlichte: Mel Bonis.

„Daniels vergessene Klassiker Nr 22: Mel Bonis – Drei legendäre Frauen: Salomé, Ophélie, Cléopâtra
klassik-begeistert.de 4. Juni 2023“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 4. Juni 2023

Bildquelle: Andrew Campbell/br-klassik.de

KOMPONISTIN KAIJA SAARIAHO GESTORBEN

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 Kaija Saariaho. Foto: The New York Times

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DIE SONNTAG-PRESSE – 4. Juni 2023

Nachruf
Trauer um Komponistin: Kaija Saariaho ist gestorben
Die finnische Komponistin Kaija Saariaho ist tot. Sie war eine der meistgespielten Komponistinnen unserer Zeit. Wie ihre Familie auf ihrer Facebook-Seite mitteilte, starb sie am Freitag in Paris – an den Folgen eines Hirntumors. Saariaho wurde 70 Jahre alt. BR-KLASSIK erinnert an die großartige Komponistin. Offene Ohren. Was heißt das eigentlich? Im Falle von Kaija Saariaho: die Grenzen des Hörens verlassen, die Grenzen des eigenen Landes verlassen und die Grenzen der Realität verlassen. Schon in ihrer Kindheit wirbelt es in ihr. Sie flattert durch Tagträume und kann nachts nicht schlafen, weil das Kopfkissen ununterbrochen Musik spielte. Die Mutter solle es doch bitte ausschalten. Aber eine blühende Fantasie, wie Saariaho sie hat, lässt sich nicht einfach so stilllegen. 
BR-Klassik.de

Kaija Saariaho †
Sie träumte immer von der Musik, an der sie gerade schrieb
DieWelt.de.Kultur

„DIE SONNTAG-PRESSE – 4. Juni 2023“ weiterlesen

DIE SAMSTAG-PRESSE – 3. Juni 2023

Jonas Kaufmann, Foto: © Gregor Hohenberg / Sony Classical

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 3. Juni 2023 

Jonas Kaufmann wird „Mister Erl“
Der beliebte Tenor übernimmt im Herbst 2024 von Bernd Loebe die Intendanz des einst von Gustav Kuhn gegründeten Opernfestivals. Wagner bleibt zentral.
https://www.diepresse.com/6295334/jonas-kaufmann-wird-mister-erl

Erl/Tirol
Startenor Kaufmann neuer Intendant in Erl
Freitagvormittag ist Startenor Jonas Kaufmann als neuer Intendant der Tiroler Festspiele Erl vorgestellt worden. Er setzte sich gegen 42 Mitbewerber und Mitbewerberinnen durch und löst mit September 2024 Bernd Loebe ab.
ORF.at.tirol

Jonas Kaufmann wird Intendant der Festspiele Erl
Seine Karriere als Sänger werde er fortsetzen, allerdings „ein bisschen reduziert“, kündigte der Tenor an.
Salzburger Nachrichten

Jonas Kaufmann wird neuer Leiter
Tenor Jonas Kaufmann übernimmt die Leitung der Festspiele Erl in Österreich. Der deutsch-österreichische Sänger folgt im September 2024 als Intendant auf Bernd Loebe.                                                  BR-Klassik.de

Startenor Jonas Kaufmann wird Intendant der Festspiele Erl
Der 53-jährige Deutsche wird der neue Intendant der Tiroler Festspiele Erl. Er übernimmt ein Festival, das auf eine zwiespältige Vergangenheit zurückblickt.
DerStandard.at.story

Erl/Tiroler Festspiele
Haselsteiners Festspiel-Coup: Jonas Kaufmann wird der neue „Mister Erl“ Der Startenor setzte sich gegen 42 MitbewerberInnen durch. Er löst mit September 2024 Bernd Loebe ab.
TirolerTageszeitung.com „DIE SAMSTAG-PRESSE – 3. Juni 2023“ weiterlesen

Der Komponist João Guilherme Ripper besticht mit einer spannenden Oper über Euclides da Cunha beim 25. Amazonas Opernfestival

Foto: Teatro Amazonas © Dr. KB

João Guilherme Ripper, 1959 in Rio de Janeiro geboren, ist Komponist, Dirigent sowie Musikmanager und Professor an der Musikschule der Federalen Universität von Rio de Janeiro. Er machte seinen Master of Arts in Komposition an der Catholic University of America in Washington D.C. unter Helmut Braunlich und der Argentinierin Emma Garmendia. Weitere Studien führten Ripper nach Argentinien und Paris. Heute ist er Präsident der Brasilianischen Musik-Akademie, die von Heitor Villa-Lobos im Jahr 1945 gegründet wurde und 40 brasilianische Komponisten, Interpreten und Musikologen vereint. Ripper hat mittlerweile auch acht Opern komponiert, zum Teil Kammeropern, immer wieder aber auch Werke mit Bezug zur brasilianischen Literatur.


Teatro Amazonas, Manaus, 21. Mai 2023

João Guilherme Ripper
Piedade

 von Dr. Klaus Billand

Um ein solches handelt es sich bei der Oper „Piedade“, die im Jahre 2012 ihre Uraufführung in Brasilien erlebte und hier bereits mehrfach aufgeführt wurde, fast immer aber in konzertanter oder kammermusikalischer Form mit reduziertem Bühnenbild. Während des 25. Opernfestivals von Manaus (FAO) wurde sie nun szenisch in der Regie von Julianna Santos und mit großem Orchester gegeben. Und so viel ist vorwegzunehmen: sie zog das zahlreich erschienene Publikum im Teatro Amazonas von 1896 über die pausenlosen vier Akte mit einer Stunde und 45 Minuten durchgehend in ihren Bann.

 

„25. Amazonas Opernfestival von Manaus, João Guilherme Ripper, Piedade
Teatro Amazonas, Manaus, 21. Mai 2023“
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