Sommereggers Klassikwelt 188: Carl Nielsen ist der bedeutendste Komponist seiner Heimat Dänemark

Foto: Carl Nielsen © Wikipedia.org

von Peter Sommeregger

Der am 9. Juni 1865 auf der Insel Fünen geborene Carl Nielsen gilt heute als der bedeutendste Komponist seiner dänischen Heimat. Als Kind armer, aber musikalischer Eltern zeigte er früh musikalisches Talent. Bereits als Kind lernte er, Geige und Klavier zu spielen, noch vor seinem zehnten Geburtstag entstanden erste, kleine Kompositionen. Als Geiger wurde er Berufsmusiker, spielte zeitweilig im Orchester des Kopenhagener Tivoli, bevor er Mitglied, und später Leiter des Royal Danish Orchestra wurde. Am Kopenhagener Opernhaus wirkte er an den dortigen Erstaufführungen von Verdis „Otello“ und „Falstaff“ mit. „Sommereggers Klassikwelt 188: Carl Nielsen ist der bedeutendste Komponist seiner Heimat Dänemark
klassik-begeistert.de, 6. Juni 2023“
weiterlesen

DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. Juni 2023 

Elena Mikhailenko (Katerina Ismailowa) und Günther Groissböck (Boris Ismalow). Foto: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. Juni 2023

Wien
Sex, Alk und Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk an der Wiener Staatsoper
bachtrack.com.de

Wiener Staatsoper Staatsoper – „Die Walküre“
„Zu wenig Wonne“
Die „Winterstürme“ sind zum Glück schon eine Zeitlang vorbei, aber der „Wonnemond“ ist in dieser Staatsopern-„Walküre“ trotzdem nicht aufgegangen. Bis auf Simone Schneider – wieder einmal als imposante Einspringerin – fehlte es der Aufführung zu deutlich an Überzeugungskraft.
http://www.operinwien.at/werkverz/wagner/a27walkue.htm

Wien/Staatsoper
Eine halb-starke „Walküre“
Der „Ring“-Durchlauf an der Staatsoper fand am Sonntag eine passable Fortsetzung. „So blühe denn, Wälsungenblut“, tönt der Held, dann nimmt der Tabubruch seinen Lauf: Siegmund umschlingt Sieglinde, der Bruder also die Schwester – bevor der Vorhang über die Inbrünstigen fällt. Am Sonntag an der Staatsoper sah die Szene ungefähr 30 Grad kühler aus: Da stieg Siegmund erst einmal gemächlich auf einen Tisch, um dort sein Schwert Nothung zu ergattern, dann kehrte er bedächtig auf den Boden zurück, trottete ein paar Schritte in Richtung Sieglinde – und umarmte sie. Eher das Bild einer goldenen Hochzeit
WienerZeitung.at

„DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. Juni 2023 “ weiterlesen

Lady Macbeth von Mzensk leidet, liebt und mordet im Haus am Ring

Foto: Wiener Staatsoper © Michael Pöhn

Zum Schluss wurden die Sängerinnen und Sänger vom Publikum im fast ausverkauften Haus ausgiebig gefeiert, ebenso Chor, Orchester und Dirigent. Ein Abend, der mir in Erinnerung bleiben wird! Wer die Oper nicht im Haus am Ring sehen und hören kann, sollte sie zumindest
am 12. Juni im Livestream der Staatsoper verfolgen.

Wiener Staatsoper, 31. Mai 2023


Dmitri Schostakowitsch

Lady Macbeth von Mzensk

Dirigent: Alexander Soddy
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper

Boris Ismailow: Günther Groissböck
Sinowi Ismailow: Andrei Popov
Katerina Ismailowa: Elena Mikhailenko
Sergej: Dmitry Golovnin

von Dr. Rudolf Frühwirth

Zur Zeit läuft in Wien die Wiederaufnahme der „Lady Macbeth von Mzensk“ von Dmitri Schostakowitsch. Die Premiere der Produktion liegt schon eine Weile zurück, über 13 Jahre. Ich kannte die Oper nur in der stark bearbeiteten Fassung als „Katerina Ismailowa“, die die Staatsoper in den späten 1960er-Jahren zeigte. Trotz einer erlesen Besetzung – Schöffler, Zadek, Dermota – hinterließ das Werk damals keinen bleibenden Eindruck bei mir. „Dmitri Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk
Wiener Staatsoper, 31. Mai 2023“
weiterlesen

Mehr Szymanowski wagen

Klavierfestival Ruhr 2023, Konzert Krystian Zimerman © KFR/Peter Wieler

Duisburg, Mercatorhalle, 3. Juni 2023

Krystian Zimerman mit spannendem Programm beim Klavier-Festival Ruhr

Johann Sebastian Bach (1685-1750) – Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825; Partita Nr. 2 c-Moll BWV 826

Karol Szymanowski (1882-1937) – Präludien op. 1 (Auswahl); Mazurkas op. 50 (Auswahl)

Frédéric Chopin (1810-1849) – Klaviersonate Nr. 3 h-Moll op. 58

Krystian Zimerman, Klavier


von Brian Cooper, Bonn

Es gibt diese Abende, die nachklingen. Lange nachklingen. So auch der Duisburger Auftritt von Krystian Zimerman, der sich rar macht; die Rede ist von nur etwa 40 Konzerten pro Jahr, die er immer auf seinem eigenen Flügel spielt. Glücklicherweise tritt er überhaupt noch beim Klavier-Festival Ruhr auf, trotz des Eklats damals vor zehn Jahren, als er die Bühne verließ, weil er gefilmt wurde. Dazu gleich mehr. „Klavierfestival Ruhr 2023, Konzert Krystian Zimerman
Mercatorhalle Duisburg, 3. Juni 2023“
weiterlesen

Camilla Nylunds Kaiserin siegt auch bei den olympischen Opernfestspielen in San Francisco

Foto: Camilla Nylund © Michael Pöhn

Das waren einmal die olympischen Opernfestspiele in San Francisco! Drei Brünnhildes, ein Stolzing, ein Sachs, mit so einer Besetzung kann auch die Frau ohne Schatten triumphieren. Und eine Sängerin bekam am Ende sogar eine Medaille – wortwörtlich.  To my fellow Californians: It’s time to go to the opera!

San Francisco Opera, 4. Juni 2023

Die Frau ohne Schatten
Musik von Richard Strauss
Libretto von Hugo von Hofmannsthal

von Johannes Karl Fischer

Über drei Stunden lang sah es ganz nach einem spannenden Fünfkampf in der allerersten Richard Strauss-Liga aus. Doch dann greift die Kaiserin Camilla Nylund zu ihrer schärfsten Wunderwaffe: Ihre endlos fesselnden Triumphzug-Monologe. Eine Stimme, eine Bühne, ein Orchester: Mehr braucht sie nicht, um sich mit ihrer allumschlingender, doch sanfter Leuchtkraftstimme zur omnipotenten Siegerin des Abends zu krönen. „Richard Strauss, Die Frau ohne Schatten
San Francisco Opera, 4. Juni 2023“
weiterlesen

DIE MONTAG-PRESSE – 5. Juni 2023 

Foto: Sonya Yoncheva. Victor Santiago ©

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 5. Juni 2023 

Baden-Baden
Konzert mit Sonya Yoncheva
Die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva sang am 3. Juni im Festspielhaus in Baden-Baden. Dort war sie schon öfter zu hören, aber auch in Mannheim trat sie schon auf.
Rheinpfalz.de

Berlin/Staatsoper
Philipp Stölzls „Holländer“ Unter den Linden gerät zum Wimmelbild
Philipp Stölzls Inszenierung von Wagners „Fliegendem Holländer“ hatte bereits 2013 im Ausweichquartier Schillertheater Premiere, war auch in Basel und Barcelona zu sehen. Besser geworden ist sie über die Jahre nicht, der nicht uninteressante Ansatz, die Handlung in der Entstehungszeit des Werkes und in eine Traumsequenz der schwärmerischen Senta zu verorten, ist leider alles andere als neu, inzwischen reichlich altbacken.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

GB/Lismore-Castle/Blackwater-Valley-Festival
Durch diesen Garten wandeln die Hexen
Seit einem Jahrzehnt findet im wildromantischen Lismore Castle im Südosten Irlands – oder besser: nicht wirklich in, sondern vor der Fassade eines Nebengebäudes dieser immer noch von den Besitzern bewohnten Burg – das sommerliche Opern-Festival Irlands mit hochkarätigen Künstlern von Weltrang statt. Ins Leben gerufen hat diese für Irland einzigartigen Festspiele der Impresario und künstlerische Leiter von Blackwater, der Schweizer Dieter Kaegi, unter anderem Präsident des Schweizerischen Bühnenverbands. Mit durchschlagendem Erfolg: Die 4500 Besucher, viele von ihnen aus dem Ausland angereist, sorgen für vollständig ausverkaufte Vorstellungen.
Von Dr. Charles Ritterband
Klassik-begeistert.de

„DIE MONTAG-PRESSE– 5. Juni 2023 “ weiterlesen

„Dem Auge fern, dem Herzen nah“ – Ein Abend über Sterben, Tod und Erinnern endet im Glück

Foto: Karen Leiber © Karen Leiber

War es das warme Frühsommerwetter, war es die vermeintlich schwere Thematik? Nicht viele Besucher fanden an diesem Abend den Weg in das prächtige Konzertfoyer des Schweriner Theaters gegenüber dem in die goldene Abendsonne getauchten Schloss. Im Begleitprogramm zum kürzlich in Schwerin uraufgeführten MAUSER Triptychon fand eine musikalisch umrahmte Lesung der beiden Sepulkralarchäologen Regina und Andreas Ströbl, Forschungsstelle Gruft Lübeck, statt, die von ihren Arbeiten in Grüften und auf Friedhöfen erzählen sollten.

Konzertfoyer des Mecklenburgischen Landestheaters Schwerin, 2. Juni 2023

„Ich liege und schlafe ganz mit Frieden“

Karen Leiber, Gesang
Friedemann Braun, Klavier
Andreas Ströbl, Text und Lesung


von Irene Heidemann

Der von der neuen stellvertretenden Operndirektorin und Dramaturgin Judith Lebiez begleitete Abend begann mit zwei Ansagen. Karen Leiber, die Sopranistin des Abends, hatte sich trotz einer schmerzhaften Beinverletzung bereit erklärt, den Abend zu retten und ihre Lieder im Sitzen zu singen. Dies tat, das sei schon vorweggenommen, dem musikalischen Erlebnis keinerlei Abbruch. Nach einer vor kurzem durchgeführten OP war hingegen Regina Ströbl noch nicht soweit erholt, als dass sie zusammen mit ihrem Mann auf der Bühne stehen konnte. Aber auch dies hatte keinen spürbaren Einfluss auf den Verlauf des Abends. „Karen Leiber, Gesang, Friedemann Braun, Klavier Andreas Ströbl, Text und Lesung
Mecklenburgisches Landestheater, 2. Juni 2023“
weiterlesen

Der große Rausch – Daniel Barenboim dirigiert die Berliner Philharmoniker

© Peter Adamik, Daniel Barenboim

Philharmonie Berlin, 3. Juni 2023

Gabriel Fauré: Pelléas et Mélisande
Orchestersuite op.80

Richard Wagner: Wesendonck-Lieder

César Franck: Symphonie d-Moll

Berliner Philharmoniker
Elīna Garanča, Mezzosopran

Daniel Barenboim, Dirigent


von Kirsten Liese

Er steht wieder, kerzengerade. Am ersten Abend seiner jüngsten Konzertserie mit den Berliner Philharmonikern hatte man ihm noch wie zu seinen letzten Konzerten einen Stuhl auf das Podium gestellt. Aber den wollte der Altmeister nicht. So kennen wir Daniel Barenboim, als einen Willensstarken, der sich immer das Höchste abverlangt, einen Marathon-Mann, der sich über viele Jahre mit Irrsinns-Projekten stark verausgabt und Rekorde aufgestellt hat. Und der selbst gesundheitlich angegriffen und im hohen Alter seinen Ehrgeiz nicht begraben hat, obwohl er sich nun wirklich nichts mehr beweisen muss. „Werke von Gabriel Fauré, Richard Wagner und César Franck, Daniel Barenboim, Elīna Garanča
Philharmonie Berlin, 3. Juni 2023“
weiterlesen

Philipp Stölzls „Holländer“ Unter den Linden gerät zum Wimmelbild

Gerald Finley (Der Holländer), Amelie Sturm (Die junge Senta/Komparserie), Magnus Dietrich (Der Steuermann Dalands) © Jakob Tillmann

Staatsoper Unter den Linden Berlin, 3. Juni 2023

Richard Wagner
Der fliegende Holländer

Der Holländer    Gerald Finley
Daland    Jan Martinik
Senta    Vida Miknevičiūtė
Erik    Stanislas de Barbeyrac
Mary    Marina Prudenskaya
Steuermann    Magnus Dietrich

von Peter Sommeregger

Philipp Stölzls Inszenierung von Wagners „Fliegendem Holländer“ hatte bereits 2013 im Ausweichquartier Schillertheater Premiere, war auch in Basel und Barcelona zu sehen. Besser geworden ist sie über die Jahre nicht, der nicht uninteressante Ansatz, die Handlung in der Entstehungszeit des Werkes und in eine Traumsequenz der schwärmerischen Senta zu verorten, ist leider alles andere als neu, inzwischen reichlich altbacken.

Streckenweise werden die Protagonisten szenisch auf zwei Handlungsebenen gedoppelt, was schnell unübersichtlich wird. An manchen Stellen ist die Bühne richtig überfüllt, für den Zuschauer entsteht der Eindruck eines Wimmelbildes. Kein Wunder, dass beim Schlussapplaus das stumme Senta-Double donnernden Zuspruch erhält, offenbar wurde es mit der Sängerin verwechselt. „Richard Wagner, Der fliegende Holländer
Staatsoper Unter den Linden Berlin, 3. Juni 2023“
weiterlesen

“Il Giuramento” von Mercadante ist der Wegbereiter für die Opern von Giuseppe Verdi

Photo:  Jean-Nico Schambourg, Vlnr: Roberta Mantegna, Teresa Iervolino, Carlo Montanaro, Jean-François Borras, Germán Alcántara

Uraufgeführt am 11. März 1837 an der Mailänder Scala, erfreute sich die 41. Oper von Saverio Mercadante anfangs einer gewissen Beliebtheit. Sie wurde schnell von einigen Opernhäusern in Italien (Venedig 1838, Rom 1839), sowie auch im Ausland übernommen (Wien 1838, London 1840, New York 1848, Paris 1858). Ab dann fiel sie allerdings immer mehr in Vergessenheit und wurde seither nur mehr selten aufgeführt.

Das Klangvokal Musikfestival Dortmund hat sich jetzt dieses Werks angenommen und präsentiert es in einer konzertanten Version mit fulminanten Interpreten.

Konzerthaus Dortmund, 3. Juni 2023

Saverio Mercadante (1795-1870)

IL GIURAMENTO
Melodramma in drei Akten (Libretto: Gaetano Rossi)


Musikalische Leitung  Carlo Montanaro
WDR Funkhausorchester
WDR Rundfunkchor (Einstudierung: Tilman Michael)

Manfredo               Germán Alcántara
Bianca                      Teresa Iervolino
Elaisa                        Roberta Mantegna
Viscardo                   Jean-François Borras

 

Konzerthaus Dortmund, 3. Juni 2023

von Jean-Nico Schambourg

Die Vorlage zu dem Libretto der Oper von Saverio Mercadante stammt von Victor Hugo “Angélo, tyran de Padou” (Angelo, Tyrann von Padua). Das Buch wurde später noch mehrmals vertont, u.a. von Amilcare Ponchielli mit seiner Oper “La Gioconda”. Das Libretto zu Mercadantes Oper stammt von Gaetano Rossi, aus dessen Feder u.a. Tancredi, Semiramide von Rossini, sowie Linda di Chamonix von Donizetti stammen.

„Saverio Mercadante, IL GIURAMENTO
Konzerthaus Dortmund, 3. Juni 2023“
weiterlesen