Pathys Stehplatz (34) – Wiener Konzerthaus: Ein Hörgerät zerfetzt Mozart

Foto: Grigory Sokolov © Klaus Rudolph

Störenfriede. Meistens sind sie menschlicher Natur. Husten, rotzen und lärmen, was das Zeug hält. Diese Szenen sind nichts Neues und werden auch heftig diskutiert. Was allerdings machen, wenn einem die Technik einen Strich durch die Rechnung zieht? Im Wiener Konzerthaus stört ein Hörgerät den ganzen Abend. Es piepst und rauscht in einem fort. Ein „Problem“, das nicht als Einzelerscheinung zu Tage tritt. Hier sind alle gefordert.

von Jürgen Pathy

„Der kann spielen, was er will“. Nächstes Jahr habe sich der Herr schon vorgemerkt. „Er spielt eh das ganze Jahr dasselbe Programm“, erwidert sein Kollege. Die Rede ist von Grigory Sokolov. Im Wiener Konzerthaus, wo er seit Jahren schon seinen fixen Österreichstop einschiebt, bestätigt der gebürtige Russe alles, was die Herren so während der Pause besprochen haben. Schumann und Brahms hat er bereits letztes Jahr gespielt. Chopin und Rachmaninoff das Jahr zuvor. Bach spielt er auch ganz gerne. An diesem Abend setzt er mit Henry Purcell einen Komponisten aufs Programm, dessen Werke einem nun aber weniger geläufig sind. „Pathys Stehplatz (34) – Wiener Konzerthaus: Ein Hörgerät zerfetzt Mozart
klassik-begeistert.de, 29. Mai 2023“
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DIE MONTAG-PRESSE – 28. Mai 2023

Orfeo ed Euridice 2023: Cecilia Bartoli (Orfeo), Dancers © SF/Monika Rittershaus

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 28. Mai 2023 

Salzburg/Pfingstfestspiele:
Geschlossene Gesellschaft
Farbige Klänge, blasse Bilder: Glucks „Orfeo“ bei den Salzburger Pfingstfestspielen.
WienerZeitung.at

Nur selten springt Emotionalität auf mich über
In Haus für Mozart in Salzburg wird an diesem Abend Orfeo ed Euridice von Christoph Willibald Gluck in der Fassung von 1769 auf die Bühne gebracht. Im Unterschied zur ersten Fassung von 1762 strich Gluck das Schlussballett und schrieb die Orpheus Rolle von Alt auf Sopran um. Ein in der Barockzeit vergleichsweise normaler Vorgang. Es war schlicht so, dass ihm in Wien 1762 ein Alt Kastrat und in Parma 1769 ein Sopran Kastrat zur Verfügung stand.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

Salzburg tanzt in den Tod: Glucks „Orfeo ed Euridice“ mit Cecilia Bartoli
Christof Loy schraubt bei den Salzburger Pfingstfestspielen an Glucks „Orfeo ed Euridice“ und lässt das Stück im totalen Nihilismus verebben. Ein intensive Aufführung, auch dank der Chefin Cecilia Bartoli.
MuenchnerMerkur.de

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In der Staatsoper Hamburg heißt es wieder mal Bonjour tristesse, in der Wiener Staatsoper bleibt kein Platz frei

Die Staatsoper Hamburg schafft es am Pfingstsonntag nur zu einer Auslastung von maximal 50 Prozent. In der Wiener Staatsoper ist jeder Platz besetzt.

Pfingstsonntag, 28. Mai 2023, 18.00 – 19.10 Uhr
Staatsoper Hamburg, Großes Haus, Premiere / Uraufführung

Salvatore Sciarrino, Venere e Adone

Foto: Staatsoper Hamburg © Westermann

Wiener Staatsoper, 28. Mai 2023, 19.00 – 22.15 h

Dmitri Schostakowitsch

LADY MACBETH VON MZENSK

  • Dirigent Alexander Soddy
  • Inszenierung Matthias Hartmann
  • Mit Günther Groissböck, Andrei Popov, Elena Mikhailenko, Dmitry Golovnin, Maria Barakova

von Andreas Schmidt

Stellen Sie sich bitte vor, es ist Uraufführung einer Oper (70 Minuten Länge), das Opernhaus der zweitgrößten deutschen Stadt mit einer Metropolregion von 5,5 Millionen Einwohner und mindestens 150.000 Touristen öffnet seine Tore, Rang 3 und Rang 4 werden von den Verantwortlichen erst gar nicht geöffnet !!! und von Rang bis zum Parkett sitzen nur etwa 75 Prozent der möglichen Zuschauer (darunter viele friends and family for (almost) nothing).

Die Staatsoper Hamburg schafft es an diesem Pfingssonntag bei der Uraufführung / Premiere von

Salvatore Sciarrino, Venere e Adone,

 

nur zu einer Auslastung von etwa 50 Prozent.
Davon sind noch noch mindestens 10 Prozentpunkte für friends and family abzuziehen, was die Erlöse betrifft.

Das heißt nur ca. 850 von 1690 Plätzen waren besetzt.

Ein Debakel für ein Opernhaus in einer 2-Millionen-Stadt! „Premiere Staatsoper Hamburg, Salvatore Sciarrino / Wiener Staatsoper, D. Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk
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Pathys Stehplatz (32) – Die Zweiklassengesellschaft an der Wiener Staatsoper

Foto: Wiener Staatsoper © Michael Pöhn

Oper ist nicht gleich Oper. Opernhaus nicht gleich Opernhaus. Das dürfte den meisten bewusst sein. Publikum ist aber auch nicht Publikum. Wer regelmäßig die Wiener Staatsoper besucht, der wird das auch schon beobachtet haben. Im Parkett schwebt man im Smoking und im Abendkleid. In den Logen mischt sich das Publikum schon ein wenig durch. Auf der Galerie: Da tummelt sich ein bunt zusammengewürfelter Mix aus Opernnarren, biederen Bildungsbürgern und einer Horde an Touristen, die sich mal besser und mal weniger angemessen zu benehmen weiß. Zwischen allen herrscht eine gewisse Kluft.

von Jürgen Pathy

„Das ist doch alles mittlerweile viel entspannter“. Seit man die U27-Tickets eingeführt hat, sei das alles nicht mehr ganz so streng. Meint zumindest ein Stammgast, der sich in allen Bereichen des Hauses sicher zu bewegen weiß. Die Jugend erhält nämlich vereinzelt Tickets fürs Parkett. Zu einem adäquaten Preis: 20 Euro zahlt der „Nachwuchs“ da nur. Eine Initiative, die sicherlich gut gemeint ist. Ob sie aber wirklich zum Ziel führt, wage ich zu bezweifeln. Direktor Bogdan Roščić erhofft sich dadurch vermutlich Schützenhilfe, endlich seiner Hauptagenda näherzukommen: Den Altersdurchschnitt an der Wiener Staatsoper deutlich zu senken. Ähnliche Angebote gibt es natürlich schon länger. Die Erfolgsaussichten sind aber überschaubar.

„Pathys Stehplatz (32) – Die Zweiklassengesellschaft an der Wiener Staatsoper
klassik-begeistert.de, 26. Mai 2023“
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Pathys Stehplatz (33) – Salzburger Festspiele: Wie viel Mozart spürt man da noch?

Foto: Hofstallgasse auf dem Festspielgelände in Salzburg © Salzburger Festspiele / Kolarik

Er ist der Salzburger schlechthin. Wolfgang Amadeus Mozart ist das Aushängeschild der Stadt. Mit ihm macht man Kasse. Teilweise schamlos und ohne Rücksicht: An allen Ecken findet man Souvenirs mit seinem Konterfei. T-Shirts, Kühlschrankmagneten und natürlich Mozartkugeln, wohin das Auge blickt. Original von Mirabell, nachgemachte aus Wien oder sogar als Sonderedition. Handgemacht. Um den doppelten Preis. Den blättert man in Salzburg auch beinahe auf den Tisch, wenn man Zutritt zu einem der Festspielhäuser finden will. Zumindest im Vergleich zu anderen Großstädten. Dafür wird aber einiges geboten.

von Jürgen Pathy

Cecilia Bartolis Triumph

„Der Villazón, eh klar – a Kasperle“. Clown wollte er auch werden. Ob das den Herrschaften im Parkett rechts, Reihe 9, so auch bewusst ist, sei mal dahingestellt. Zum Kommentieren finden sie jedenfalls genug. Im lupenreinen Kärntner-Dialekt, der sich hier unter viele andere mischt. Deutsche zieht es zu Pfingsten natürlich zuhauf nach Salzburg. Kein Wunder, ist doch die Grenze nicht mal einen Katzensprung von der Festspielstadt entfernt. Rund 50% der Festspielgäste kommen aus dem großen Nachbarland.  „Pathys Stehplatz (33) – Salzburger Festspiele: Wie viel Mozart spürt man da noch?
klassik-begeistert.de, 28. Mai 2023“
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PEINLICH: In der Elbphilharmonie unterbricht mal wieder ein großer Künstler seine Darbietung wegen Lärms – Kult-Klassik-Blogger Norman Lebrecht teilt die Kritik am teuersten Konzerthaus der Welt

Nr.-1-Klassik-Blogger Norman Lebrecht: WORLD’S COSTLIEST CONCERT HALL IS FARTING HELL

© Marco Borggreve, Bejun Mehta

Werter Herr Kultursenator, werter Herr Generalintendant:

Wir Hamburger Steuerzahler haben diesen phantastischen Musik-Tempel mit unserer Arbeit finanziert und bezahlen auch Ihre nicht kleinen Gehälter. Ja, dann bitte tun Sie auch etwas für die Klasse und Kultur in Hamburgs Klassik-Tempel. So geht es nicht weiter in der Elphi.

Andreas Schmidt

BEJUN MEHTA, Countertenor / JONATHAN WARE, Klavier

++++++

…und wieder einmal waren die Zustände in dem von den Baukosten teuersten Konzertsaal der Welt UNERTRÄGLICH  – ein famoser Countertenor bricht in der Elbphilharmonie in Hamburg seinen Auftritt ab, weil rund 2 !!!!! Minuten ein Mobiltelefon klingelt. Wie tumb kann dessen Besitzer-In sein? War die Handtasche der Dame zu groß? Ist der Herr eingedöst?

Leider ergreifen der Wiener Generalintendant Christoph Lieben-Seutter und der Kultursenator  Dr. Carsten Brosda keine Gegenmaßnahmen. In der Elphi versauen sehr oft 5 – 10 Prozent der tumben Zuschauer der MAJORITÄT, den 90 – 95 Prozent, den Abend. Dagegen helfen nur direkte, konkrete, knallharte Ansagen. Durch MENSCHEN, vor dem Konzert. „Wieder Lärm in der Elbphilharmonie – Internationales Musikfest Hamburg
Elbphilharmonie, 24. Mai 2023“
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Ein bemerkenswerter Berlioz-Wagner-Abend in Rio

Fotos: Rio de Janeiro, Eliane Coelho © Daniel Ebendinger

RIO DE JANEIRO
Theatro Municipal, 26. Mai 2023

„Grande Encontro – Homenagem a Berlioz e Wagner“  

von Dr. Klaus Billand

Anlässlich der Geburt von Hector Berlioz (1803-1869) vor 220 Jahren und des Ablebens von Richard Wagner (1813-1883) vor 140 Jahren führte das prachtvolle Theatro Municipal von Rio de Janeiro unter der Leitung des Künstlerischen Direktors und Tenors Eric Herrero ein „Grande Encontro – Homenagem a Berlioz e Wagner“ durch, also ein großes Treffen zur Ehrung von Hector Berlioz und Richard Wagner.

Fotos: Rio de Janeiro © Daniel Ebendinger

Herrero hat das Amt im Februar 2022 übernommen, ist Sieger des VII. Brasilianischen Maria Callas-Wettbewerbs, hat auf allen bedeutenden Bühnen des Landes gesungen und ist auch Mitglied des Rates für Kulturpolitik des Bundesstaates Rio de Janeiro. Dieses „Große Treffen“ wurde nicht nur musikthematisch ein großes, sondern auch zahlenmäßig: An diesem und dem Folgeabend vereinte man nämlich zwei der traditionellsten und bedeutendsten symphonischen Institutionen des Landes auf der Bühne des Theatro Municipal, das Orquestra Sinfônica do Theatro Municipal – OSTM und das Orquestra Sinfônica Brasileira – OSB, die zudem mit einer der herausragenden brasilianischen Opernsängerinnen verbunden sind, Eliane Coelho, die „Isoldes Liebestod“ sang.

Felipe Prazeres, der Chefdirigent des OSTM, stand am Pult beider Orchester, die mit einem enormen Streichersatz aufwarteten, allein zehn Kontrabässe und neun Celli, sowie einem entsprechend großen Holz- und Blechbläser- sowie Schlagwerkensemble. Es war ein wahrlich gigantisches Unternehmen vor zudem gut besetztem Haus! „„Grande Encontro – Homenagem a Berlioz e Wagner“ 
Theatro Municipal, Rio de Janeiro, 26. Mai 2023“
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Die Berliner feiern den Hymnus der Liebe

Simone Young (Foto: Sandra Steh)

Philharmonie Berlin, 25. Mai 2023

Olivier Messiaen
Turangalîla-Symphonie

Berliner Philharmoniker
Simone Young  Dirigentin

Cédric Tiberghien  Klavier
Cynthia Millar  Ondes Martenot

von Sandra Grohmann

Indische Rhythmen plus Tristan plus afrikanischer Tanz plus (natürlich) Vogelstimmen plus alt-mexikanische Themen plus fernöstliche Zeremonialmusik, ach, und was nicht noch alles: Darunter machte es Olivier Messiaen nicht. Der tiefgläubige Katholik verspann in seiner Turangalîla-Symphonie Raum und Zeit zu einem die ganze Welt umschließenden berauschenden Liebeshymnus. Meine Begleiter, mit dieser Musik unvertraut, waren nach pausenlosen 75 Minuten sichtlich aus dieser Welt gerissen. Was für ein Trip! „Olivier Messiaen, Turangalîla-Symphonie
Philharmonie Berlin, 25. Mai 2023“
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Das Freiburger Barockorchester debütiert mit Mozart und Mannheimer Zeitgenossen bei der Deutschen Grammophon

Mozarts Mannheim
Freiburger Barockorchester

Gottfried von der Goltz

DG 486 3502

von Peter Sommeregger

Seit über 30 Jahren besteht das Ensemble Freiburger Barockorchester bereits. Hervorgegangen aus einer Gruppe von Musikstudenten hat es sich seit langem als führender Klangkörper für historisch orientierte Aufführungspraxis etabliert. Es arbeitet zumeist ohne Dirigenten, Solisten wählt es zumeist aus den eigenen Reihen. Darin besteht eine Ähnlichkeit zur legendären Mannheimer Hofkapelle, die in den 1770er Jahren weit über die Grenzen Mannheims hinaus gerühmt wurde. „Mozarts Mannheim, Freiburger Barockorchester
klassik-begeistert.de“
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Nur selten springt Emotionalität auf mich über

Orfeo ed Euridice 2023: Madison Nonoa (Amore)
© SF/Monika Rittershaus

 

Christoph Willibald Gluck
Orfeo ed Euridice

Le feste d’Apollo – atto d’Orfeo
Azione teatrale in sieben Szenen (Fassung Parma 1769)
Libretto von Ranieri de’ Calzabigi

Musikalische Leitung   Gianluca Capuano
Choreinstudierung   Jacopo Facchini
Regie und Choreografie   Christof Loy
Bühne   Johannes Leiacker
Kostüme   Ursula Renzenbrink
Licht   Olaf Winter
Dramaturgie   Klaus Bertisch

Il Canto di Orfeo
Les Musiciens du Prince – Monaco

Orfeo   Cecilia Bartoli
Euridice   Mélissa Petit
Amore   Madison Nonoa

Tänzer und Tänzerinnen

Yannick Bosc, Clara Cozzolino, Gorka Culebras, Yuka Eda, Oskar Eon, Haizam Fathy, Mark-Krister Haav, Jarosław Kruczek, Pascu Ortí, Carla Pérez Mora, Sandra Pericou-Habaillou, Guillaume Rabain, Giulia Tornarolli, Nicky van Cleef

Haus für Mozart, Salzburg, 26. Mai 2023

von Frank Heublein

In Haus für Mozart in Salzburg wird an diesem Abend Orfeo ed Euridice von Christoph Willibald Gluck in der Fassung von 1769 auf die Bühne gebracht. Im Unterschied zur ersten Fassung von 1762 strich Gluck das Schlussballett und schrieb die Orpheus Rolle von Alt auf Sopran um. Ein in der Barockzeit vergleichsweise normaler Vorgang. Es war schlicht so, dass ihm in Wien 1762 ein Alt Kastrat und in Parma 1769 ein Sopran Kastrat zur Verfügung stand. „Christoph Willibald Gluck, Orfeo ed Euridice
Haus für Mozart, Salzburg, 26. Mai 2023“
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