DIE SONNTAG-PRESSE – 28. Mai 2023

Bogdan Roščić, Wiener Staatsoper © Foto: M. Pöhn

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 28. Mai 2023 

Wien/Staatsoper
Pathys Stehplatz (32) – Die Zweiklassengesellschaft an der Wiener Staatsoper
Oper ist nicht gleich Oper. Opernhaus nicht gleich Opernhaus. Das dürfte den meisten bewusst sein. Publikum ist aber auch nicht Publikum. Wer regelmäßig die Wiener Staatsoper besucht, der wird das auch schon beobachtet haben. Im Parkett schwebt man im Smoking und im Abendkleid. In den Logen mischt sich das Publikum schon ein wenig durch. Auf der Galerie: Da tummelt sich ein bunt zusammengewürfelter Mix aus Opernnarren, biederen Bildungsbürgern und einer Horde an Touristen, die sich mal besser und mal weniger angemessen zu benehmen weiß. Zwischen allen herrscht eine gewisse Kluft.
Klassik-begeistert.de

Berlin
Olivier Messiaens „Turangalîla“ und sein großes Ja nach der Vernichtung
Simone Young dirigierte Messiaens opulente Nachkriegssymphonie bei den Berliner Philharmonikern.
BerlinerZeitung.de

Szenischer Liederabend an der Berliner Staatsoper: Ich klage, ach, mein Leid dem Bach
Der Bariton Florian Boesch, der Puppenspieler Nikolaus Habjan und die Musicabanda Franui stellen an der Staatsoper ihre Sicht auf Schuberts Liederzyklus von der „Schönen Müllerin“ vor.
Tagesspiegel.de

Köln
An der Oper Köln trägt Cleopatra Hosenanzug und Spitzenrobe von Christian Lacroix
https://www.vogue.de/artikel/christian-lacroix-kostueme-oper-koeln

„DIE SONNTAG-PRESSE – 28. Mai 2023“ weiterlesen

„Nun komm“: Bach im Beethovenhaus

Midori © beethoven.de

Midori gibt einen intimen, intensiven Soloabend in Bonn

Beethoven-Haus, Bonn, 25. Mai 2023

Johann Sebastian Bach (1685-1750) – Sonate Nr. 2 für Violine solo a-Moll BWV 1003; Sonate Nr. 3 für Violine solo C-Dur BWV 1005; Partita Nr. 2 für Violine solo d-Moll BWV 1004

Thierry Escaich (*1965) – „Nun Komm“ für Violine solo (2001)

John Zorn (*1953) – „Passagen“ für Violine solo (2011)

Midori, Violine

von Brian Cooper, Bonn

Intimer geht’s nimmer: Eine Geigerin und ihr Instrument im Bonner Beethovenhaus, auf der Bühne des Kammermusiksaals, dieses herrlichen Konzert-Wohnzimmers mit seinen nur 199 Plätzen. Selbst ein Klavierabend hat nicht diesen Effekt, denn da steht ja noch dieses schwarze Ungetüm, der Konzertflügel. Hier also nichts als Midori und ihre Geige, den gesamten Abend über. Der Flügel steht abgedeckt im Hintergrund. Nicht einmal einen Notenständer braucht sie bei Bach; die beiden zeitgenössischen Werke spielt sie dann vom Tablet. „Kammerkonzert, Midori, Violine
Beethoven-Haus, Bonn, 25. Mai 2023“
weiterlesen

DIE FREITAG-PRESSE – 26. Mai 2023

Bonn, Der singende Teufel  © Thilo Beu

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 26. Mai 2023 

Bonn
Bonn: „Der singende Teufel“, Franz Schreker
Die in den Achtzigern Gott sei Dank endlich begonnene Schreker-Renaissance hat uns eigentlich alle Werke präsentiert bis dato. Manche sogar reichlich und exzellent produziert. Und viele Opernfreunde, die ihn zuvor nicht kannten, wurden zu glühenden Schreker-Fans. Bei Schreker ist es wie mit Wagner: Man mag ihn oder man findet ihn furchtbar
Der Opernfreund.de

Berlin/Philharmonie
Michael Spyres setzt den Saal unter Strom: Bravissimo, Tenorissimo!
Der amerikanische Tenor, genauer gesagt Baritenor, Michael Spyres versetzt die Klassikszene seit einigen Jahren mit seinen vokalen Leistungen in Begeisterung. Der Sänger hat sich ein Repertoire erarbeitet, das ebenso ungewöhnlich wie reizvoll ist. Sein Schwerpunkt liegt auf barocker, virtuoser Literatur – wer aber meint, Spyres darauf reduzieren zu können, greift zu kurz. Auch Partien in Opern Richard Wagners sind bereits im Fokus von Michael Spyres.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Sommereggers Klassikwelt 186: Margarete Teschemacher wer kennt noch diese wunderbare Stimme?
Auf einer Bühne oder in einem Konzertsaal wird wohl niemand mehr die großartige Sopranistin Margarete Teschemacher live gehört haben. Schließlich wäre die Sängerin heute 120 Jahre alt und ist bereits 1959 gestorben. Aber ihre Stimme ist uns durch viele Tonträger erhalten, die bis heute erhältlich sind, auch bei YouTube kann man Aufnahmen von ihr hören.
Klassik-begeistert.de

Köln/Philharmonie
Herbert Blomstedt und das Chamber Orchestra of Europe verzücken mit Mendelssohn und Berwald
In der leider nur schütter besuchten Kölner Philharmonie erklingen eine bekannte und eine eher unbekannte Sinfonie. Das Publikum ist begeistert.
Klassik-begeistert.de

„DIE FREITAG-PRESSE – 26. Mai 2023“ weiterlesen

So jagt man auch die Staatsorchesterhörner aus dem Graben: Das Hamburger Landesjugendorchester begeistert mit Schostakowitschs Leningrader in der Laeiszhalle

Johannes Witt, Künstlerische Leitung des LJO Hamburg
Foto © Sarah Wijzenbeek

Wahnsinn, was diese jungen Musiker und Musikerinnen da an kämpferischer Energie in der Laeiszhalle freisetzen! Über siebzig monumentale Minuten baute sich hier ein ballerndes Feuerwerk an überwältigender Symphonik auf, dass die Laeiszhalle fast nur so bebte.

Laeiszhalle Hamburg, 23. Mai 2023

Landesjugendorchester Hamburg

Johannes Witt, Dirigent
Lutz Herkenrath, Sprecher

Dmitri Schostakowitsch      7. Sinfonie C-Dur, op. 60, „Leningrader“

von Johannes Karl Fischer

Vor Schostakowitschs Leningrader las der Sprecher und Schauspieler Lutz Herkenrath einige Zitate zur Uraufführung der Sinfonie. Schon diese Umstände: Hunger, Krieg, Terror. Zu Tränen erschütternde Bilder, die einem da durch den Kopf gehen. „Schostakowitsch, 7. Sinfonie C-Dur, op. 60, „Leningrader“
Landesjugendorchester Hamburg Johannes Witt, Dirigent Lutz Herkenrath, Sprecher, Laeiszhalle Hamburg, 23. Mai 2023“
weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 186: Margarete Teschemacher – wer kennt noch diese wunderbare Stimme?

Viele Tonaufnahmen haben ihre schlanke, agile Stimme bewahrt. Sie seien allen Freunden des Operngesanges wärmstens empfohlen!

von Peter Sommeregger

Auf einer Bühne oder in einem Konzertsaal wird wohl niemand mehr die großartige Sopranistin Margarete Teschemacher live gehört haben. Schließlich wäre die Sängerin heute 120 Jahre alt und ist bereits 1959 gestorben.

Aber ihre Stimme ist uns durch viele Tonträger erhalten, die bis heute erhältlich sind, auch bei YouTube kann man Aufnahmen von ihr hören. Oft relativieren solche Hörerlebnisse die Einschätzung aktuell populärer Sänger. Man kann auch viel über die Veränderungen der Gesangskultur und der Vortragsweise lernen. „Sommereggers Klassikwelt 186: Margarete Teschemacher – wer kennt noch diese wunderbare Stimme?“ weiterlesen

Herbert Blomstedt und das Chamber Orchestra of Europe verzücken mit Mendelssohn und Berwald

Blomstedt (c)Astrid Ackermann

In der leider nur schütter besuchten Kölner Philharmonie erklingen eine bekannte und eine eher unbekannte Sinfonie. Das Publikum ist begeistert.


Kölner Philharmonie, 24. Mai 2023

Franz Berwald (1796-1868) – Sinfonie Nr. 4 Es-Dur („Sinfonie naïve“)

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) – Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 („Schottische“)

Chamber Orchestra of Europe
Herbert Blomstedt, Dirigent

von Brian Cooper, Bonn

Herbert Blomstedt, das Phänomen, dirigiert dieser Tage wieder an Rhein und Ruhr, diesmal das Chamber Orchestra of Europe (COE), und er hat auch noch einen seiner „Herzenskomponisten“, Franz Berwald, im Gepäck, der ähnlich wie sein Namensvetter Kafka neben der künstlerischen Tätigkeit einem Brotberuf nachgehen musste. Genauer: mehreren Brotberufen. Denn er war unter anderem Orthopäde und danach Leiter einer Sägemühle. Wenn das keine interessante Kombination ist… „Chamber Orchestra of Europe, Herbert Blomstedt, Dirigent
Kölner Philharmonie, 24. Mai 2023“
weiterlesen

DIE DONNERSTAG-PRESSE – 25. Mai 2023

Michael Spyres (Foto: Marco Borrelli)

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 25. Mai 2023 

„Konzertgänger in Berlin“
Zephyrisch: Michael Spyres und Il pomo d’oro
Nein, am betrüblichen Deckenteilsturz im Foyer ist nicht der Sänger schuld, jener Baritenor, der die scheinbar natürlichen Obergrenzen seines Stimmfachs sprengt. Auf dem Weg zu Michael Spyres im Kammermusiksaal passiert der Konzertgänger eine weiträumige Absperrung neben der Treppe, an die noch Putzstücke angelehnt sind. Ein Glücksfall, dass das nicht in Andrangzeiten herunterfiel, in Zeiten des ohnehin grassierenden Abonnentenschwunds.
Konzertgänger

Dirigent Oscar Jockel im Interview:  Komponieren auf 1100 Metern
Zwischen Berlin, Paris und einem winzigen Bergdorf in der Steiermark: Der 28-jährige Komponist und Dirigent Oscar Jockel ist viel unterwegs. Unter anderem als Assistent von Kirill Petrenko bei den Berliner Philharmonikern. Ruhe findet er nur beim Komponieren, sagt er. Gerade hat er den Herbert von Karajan-Preis bekommen. Wir haben die Gelegenheit genutzt und mit ihm gesprochen.
BR-Klassik.de

Bonn
Spielzeitkrönung: Franz Schrekers „Der singende Teufel“ an der Oper Bonn
NeueMusikzeitung/nmz.de

Bonn
Wenn der Teufel aus dem letzten Loch pfeift
Die Oper Bonn setzt ihre verdienstvolle Reihe „Fokus 33“ mit Franz Schrekers „Der singende Teufel“ begeisternd fort und krönt damit ihre aktuelle Spielzeit.
Concerti.de.oper

„DIE DONNERSTAG-PRESSE – 25. Mai 2023“ weiterlesen

Rising Stars 43: Mirjam Mesak, Sopran – ein Gesangstalent erobert die Kinoleinwand

Mirjam Mesak © Wilfried Hösl 

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.


von Dr. Lorenz Kerscher

Dass sich die aus Estland stammende Mirjam Mesak ab Mitte 2023 auf der Leinwand zahlloser Kinos als Hauptdarstellerin eines spannenden Films präsentieren würde, war nicht vorhersehbar, als ich sie Mitte 2019 erstmals auf der Bühne erlebte. Damals zeigte das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper eine unkonventionelle Produktion, in der Tschaikowskys Iolanta und Strawinskys Mavra, beide zu kurz für ein abendfüllendes Format, von Regisseur Axel Ranisch geschickt ineinander verwoben waren. Ganz besonders überzeugte dabei Mirjam Mesak in der Rolle von Tschaikowskys blinder und liebessehnsüchtiger Prinzessin. Ihre angenehme und klare Sopranstimme konnte engelsgleiche Zartheit ebenso aufbieten wie die Strahlkraft, um die in dem wohlbehüteten Mädchen unterschwellig aufkeimende Leidenschaft zu beglaubigen. „Rising Stars 43: Mirjam Mesak, Sopran – ein Gesangstalent erobert die Kinoleinwand
klassik-begeistert.de, 25. Mai 2023“
weiterlesen

Gänsehautfeeling am Gänsemarkt! Besuchen Sie die letzte Aufführung von „Carmen“ in der Staatsoper Hamburg – die Mezzosopranistin Maria Kataeva ist eine Jahrhundertsängerin

Staatsoper Hamburg, 23. Mai 2023
Georges Bizet, Carmen

Fotos: Maria Kataeva ©

von Andreas Schmidt

Diese Carmen sollten sie letztmalig in dieser Saison nicht verpassen: Am Samstag, 27. Mai 2023, 19.30 Uhr singt, spielt, tanzt, gestikuliert die Jahrhundert-Carmen Maria Kataeva um ihr Leben. In der Staatsoper Hamburg an der Dammtorstraße.

Ich liebe diese Oper. So eine gute Carmen habe ich nach rund 40 Aufführungen noch nicht gehört. Die Russin Maria Kataeva, Absolventin des berühmten St. Petersburger Konservatoriums, stellt Carmen nicht dar.

Sie ist Carmen.

Ihre Stimme ein Vulkan. Bombensicher, eh klar. In der Tiefe eine Macht, voll, bernsteinfarben und weiblich. Im mittleren Register ein Traum, voll und intensiv. Ja, und wenn diese Carmen dann mal die Spitzentöne serviert,
geht es einem immer wieder krass unter die Haut.

Gänsehautfeeling am Gänsemarkt.

Selbst beim frenetischen Schlussapplaus ist noch die Energie und Präsenz dieser Ausnahmekünstlerin zu spüren. Bis in die Haarspitzen.

Die Inszenierung ist Weltklasse wie die Carmen, tolle Farbwechsel, tolle echte Riesenbilder, man würde sie am liebsten zu Hause (auf SEHR große Wände) aufhängen. Die Personenführungen, die Choristen, immer am Spielen, immer in Bewegung. Die Kostüme, bunt, positiv, leuchtend.

Feurig wie Carmen.

Ein heller Wahnsinn, diese Kostüme von José Luna. Sie allein sind schon den Eintritt wert.

Die Musik eh ein Traum, selbst mit geschlossenen Augen. Von lyrischen Passagen bis zu temperamentvoller spanischer Musik.

„Carmen“ beseelt.
„Carmen“ belebt.
„Carmen“ löst Herzhüpferungen aus – bis zum Mond und wieder zurück.

„Carmen“ ist eine Oper für Anfänger und Fortgeschrittene. Hier findet jeder seine Nahrung.

Der Chor und die Alsterspatzen singen hervorragend an diesem Abend! Die Tenöre und Baritone an der Pole Position. Die Kinder und Jugendlichen echt super, in Gesang und Darstellung. Großes Kino.

Großartig der Dirigent Yoel Gamzou, fantastische Tempiwechsel. Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg folgte dankbar und sorgte für ein facettenreichen musikalisches Fundament.

Fast alle anderen Solisten sind gut, aber nicht sehr gut. Negativ fällt der Gesang der Sopranistin Guanqun Yu als Micaëla auf, der mit einem vollkommen unangebrachten Dauertremolo nervt. Bei Frasquita in persona Narea Son fragt sich der Zuschauer, in welcher Sprache die Dame singt. Französisch war nicht herauszuhören. Hier wäre ein Sprach-Coach bis Samstag zu empfehlen.

Traurig ist an diesem Dienstagabend, dass von den 1690 Plätzen nur ca. 1500 besetzt sind. Noch vor wenigen Jahren wäre eine nicht ausverkaufte „Carmen“ ein Gesprächsthema gewesen. Von den ca. 1500 Zuschauern waren etwa 100 Schüler – super! super! –, die sich bei einem Eintrittspreis von 10 Euro auf sehr guten Parkettplätzen hervorragend benahmen und auch modemäßig vielen mit gammeligen Turnschuhen, Schlabberjeans und Schlabber-T-Shirts „gekleideten“ Herren den Rang abliefen.

Sehr traurig, wie einige Männer sich da gehen ließen. Peinlich! Manche verwechseln die Staatsoper halt mit einem Dart-Club.

Buchen Sie unbedingt einen schönen Platz bis Samstag. Es sind leider noch die Hälfte !!! der Karten nicht verkauft worden – traurig, traurig, traurig… was  macht der Kopf der Hamburgischen Staatsoper eigentlich so?

Andreas Schmidt, 24. Mai 2023, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Georges Bizet, Carmen Hamburgische Staatsoper, 5. Oktober 2022

Nabucco, Carmen, Elbphilharmonie-Konzert Hamburg, 30. September – 2. Oktober 2022

Carmen, Georges Bizet Staatsoper Hamburg, 17. September 2022 PREMIERE

 

 

Laeiszhalle Hamburg: Der Symphonische Chor Hamburg krönt mit vier herausragenden Solisten Mozart auch zum König der Messen  

Fotos © Simon Redel

Laeiszhalle Hamburg, 21. Mai 2023

Symphonischer Chor Hamburg
Elbipolis Barockorchester Hamburg
Elisabeth Breuer, Sopran
Sophie Harmsen, Mezzosopran
Ilker Arcayürek, Tenor
Sönke Tams Freier, Bass

Matthias Janz, Dirigent

Arienapplaus in einer Messe, das ist etwa wie Szenenapplaus bei Wagner: Eigentlich strengstens verboten. Doch dieser zuckersüße, federleichte Gesang der Ausnahme-Sopranistin Elisabeth Breuer hält alle völlig in Atem.

von Johannes Karl Fischer

Völlig mühelos schwebt ihre Stimme wie auf Wolke sieben und streichelt mit sanften Melodien die Ohren des Publikums – da würden selbst die konservativsten aller Priester inmitten der Messe in jubelnden Applaus ausbrechen. Vom Charakter her hätte das auch die vor ihrem Tristan in Liebe versunkene Isolde sein können.

So rührend kann eine Mozartliche Messe sein. Auch der Symphonische Chor Hamburg bringt die Magie dieser Musik zauberhaft zum Klingen, die Schallwellen dieses Klangkörpers segeln durch den Konzertsaal wie die heiligen Gesänge durch das grandiose Kirchenschiff des Wiener Stephansdoms. Ein zutiefst innerliches Kyrie Eleison zerfließt in Tränen, das Sanctus jubelt, als hätte Gott der Menschheit soeben den ewigen Frieden gegeben. „Symphonischer Chor Hamburg, Matthias Janz, Dirigent, Elbipolis Barockorchester Hamburg
Elisabeth Breuer, Sopran, Sophie Harmsen, Mezzosopran, Ilker Arcayürek, Tenor, Sönke Tams Freier, Bass
Laeiszhalle Hamburg, 21. Mai 2023“
weiterlesen