Semperoper: Die Oper seria Ariadne ist diesem Haus bestens gelungen... nur gehört zur Strauss-Fassung noch eine Opera buffa und ein lustiges Vorspiel

Foto: Ariadne © Ludwig Olah

Ausgerechnet Ariadne: Selbst für den Richard-Strauss-Palast an der sächsischen Elbe ist diese Oper kein Selbstläufer. Trotz teils überragender Stimmen bleibt die kleine Komödie für Musik eine weitgehend humorlose Nachmittagsvorstellung. Das geht auch besser!

Semperoper Dresden, 26. März 2023

Ariadne auf Naxos
Musik von Richard Strauss
Libretto von Hugo von Hofmannsthal


von Johannes Karl Fischer

Schon die ersten Noten erinnern stark an die große Opernschwester – den Rosenkavalier, auch als Komödie für Musik bekannt. Hier ist alles eine Nummer kleiner, kürzer und dünner besetzt. Und dennoch genauso genial, genauso packend. Meistens. Nicht an diesem Sonntagsnachmittag, der mit einem recht metronomischen Vorspiel beginnt und an dem das Orchester unter der Leitung von Christoph Gedschold leider nur wenige Farben aus dem bunten Spektrum der Strauss-Partitur ausschöpft. Die Walzer wollen nicht tanzen, die saftig-dramatischen Stellen nicht umschlingen. Schade. „Richard Strauss, Ariadne auf Naxos
Semperoper Dresden, 26. März 2023“
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Ladas Klassikwelt 105: „Für jedes Zuhause eine Orgel“

Fotos: JOHANNUS OPUS, SFEER MODEL 11

Die Schnitger-Orgel aus aus dem heutigen Hamburg-Neuenfelde, die Silbermann-Orgel in Dresden, oder die Cavaillé-Coll-Orgel in Paris und viele weitere – man kann jedes dieser Instrumente bei sich zu Hause haben. Man kann sich einige bei der Firma Johannus in Ede in Niederlanden aussuchen. Dank der Digitalisierungstechnik können die Mitarbeiter des Unternehmens jede berühmte Orgel nachbauen.  Johannus bildet zusammen mit vier anderen Orgelbauunternehmen – Makin, Rodgers und Copeman Hart OrganBuilders –  die internationale Global Organ Group. Mitte März dieses Jahres habe ich ihren Sitz in Ede besucht.

von Jolanta Łada-Zielke

Das Unternehmen existiert seit 1969. Der Gründer Johannus Orgelbouw  hatte noch mit analogen Orgeln begonnen. Einer der Mitbegründer Gert van de Weerd, der Vater der beiden heutigen Eigentümer Marco und René, setzte zum ersten Mal die Technologie der Digitalisierung ein und machte Johannus zum Marktführer in der ganzen Welt. Später erwarb er die englische Marke Makin. Die ersten digitalisierten Instrumente verfügten über ein paar Stimmen, dann immer mehr. In den 90er war bereits alles digitalisiert. „Ladas Klassikwelt 105: „Für jedes Zuhause eine Orgel“
klassik-begeistert.de, 29. März 2023“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 29. MÄRZ 2023

Von SpreeTom – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20726513

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 29. MÄRZ 2023

Dr. Spelzhaus Spezial 14: „Weiße Rosen aus Athen“
„Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein…“ Mit diesem musikalischen Kleinod von Nana Mouskouri sowie einem dampfenden koffeinhaltigen Heißgetränk versuche ich wochenends gerne, meinen Lieblingsmenschen aus den Federn zu locken. Meist bin ich damit erfolgreich.
Von Dr. Petra Spelzhaus
Klassik-begeistert.de

Berlin/Komische Oper
Katharine Mehrling an der Komischen Oper: Das Leben, angekratzt
Bei ihrem furiosen Berliner Kurt-Weill-Liederabend besticht die Sängerin Katharine Mehrling in ständig wechselnden Rollen.
Tagesspiegel.de

Serie in der Zeit – „Klangräume“: Ich will im Cello wohnen
Den Fotograf und Cellist Charles Brooks habe ich durch DIE ZEIT entdeckt. Die Wochenzeitung zeigt im Bereich Wissen eine sechsteilige Serie genannt „Klangräume“, die Ende März 2023 endet. Es gibt noch viel mehr Klangräume, die kann ich entdecken auf https://www.charlesbrooks.info/. Der neuseeländische Fotograf nennt die Rubrik „Architecture in Music“.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

„DIE MITTWOCH-PRESSE – 29. MÄRZ 2023“ weiterlesen

„Die Menschen reagieren halt erst wenn’s weh tut und leider oft erst dann, wenn’s zu spät ist.“

Michael Volle, Günther Groissböck. Foto: privat

Interview mit Günther Groissböck von Johannes Karl Fischer – Teil III

Seit über 20 Jahren gehört Günther Groissböck zu den weltbesten Bässen der Opernszene. Im dritten und letzten Teil unseres Interviews spricht er mit uns über Corona, leere Opernhäuser und  seine Pläne für die Zukunft. Lobende Worte findet er auch für Marcel Prawy und  Stefan Mickisch.


klassik-begeistert:
Herr Groissböck, viele Sänger und Sängerinnen kämpfen weiterhin mit Corona-Folgen, sei es gesundheitlich, finanziell-wirtschaftlich oder auch durch die fehlende Übermotivation während des Lockdowns. Wie ist bei Ihnen da die Stimmung, oder auch bei Ihren Kollegen und Kolleginnen?

Günther Groissböck: Ich habe mich mit dem Thema sehr früh beschäftigt, lustigerweise nähert sich ja gerade zum dritten Mal dieser Irrsinn, der da vor drei Jahren begonnen wurde. Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass die Rechnung erst in ein paar Jahren präsentiert werden wird. Wir haben vielleicht den oberflächlichen Teil der Gesundheitskrise überstanden. Aber strukturell wird sich da noch einiges bewegen. Man muss da jetzt einfach sehr fokussiert und wachsam sein, wo sich der Karren hinbewegt. Gerade im Musiktheater und in der ganzen Unterhaltungsbranche, da wird sich schon noch einiges strukturell bewegen. Und gerade in Amerika muss man wahnsinnig wachsam sein. Muss genau schauen, wie das Publikum reagiert, wie die Leute generell so ticken. Das ist alles in Bewegung und das in einer sehr dynamischen Art.

klassik-begeistert: In diesen Zeiten tut sich ja auch einiges in der Kulturszene. Es gab zum Beispiel neulich in der Elbphilharmonie – ich weiß nicht, ob oder inwiefern Sie das mitgekriegt haben – die Aktion der Klima-Kleber im Konzertsaal…

Günther Groissböck: Ja, das habe ich mitbekommen. „Interview mit Günther Groissböck von Johannes Karl Fischer – Teil III
klassik-begeistert.de“
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Mercadantes „Francesca da Rimini“ kulminiert in aufwühlenden Wahnsinnsszenen

Francesca da Rimini © Barbara Aumüller

Diese Musik hat es verdient, wiedergehört und -gesehen zu werden, zumal in derart trefflicher Besetzung.

Francesca da Rimini
Saverio Mercandante (1795–1870)

Dramma per musica in zwei Akten
Text von Felice Romani
Uraufführung 2016, Palazzo Ducale, Martina Franca

Kooperation mit den Tiroler Festspielen Erl

Musikalische Leitung: Ramón Tebar
Inszenierung: Hans Walter Richter
Bühnenbild: Johannes Leiacker
Kostüme: Raphaela Rose

Francesca: Jessica Pratt
Paolo: Kelsey Lauritano
Lanciotto: Theo Lebow
Guido: Erik van Heyningen
Isaura: Karolina Bengtsson

Oper Frankfurt,  25.März 2023

von Kirsten Liese

Die wenigsten kannten  den Komponisten Saverio Mercadante (1795- 1870) wohl vor dieser Ausgrabung. Mit knapp 60 Opern war der Neapolitaner ungemein produktiv,  aber sie alle sind längst vergessen, nur vereinzelte Raritäten darunter gelangen hier und da zur Aufführung.

Ich hatte das Glück, 2011 schon seine Buffo-Oper I due Figaro  zu erleben, die weiland Riccardo Muti auf seinen Salzburger Pfingstfestspielen und beim Ravenna Festival herausbrachte. Die erinnert sowohl seitens des Stoffes als auch stilistisch an Mozarts Figaro und Rossinis Barbier von Sevilla. „Saverio Mercandante, Francesca da Rimini 
Oper Frankfurt,  25.März 2023“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 28. MÄRZ 2023

Foto: Pretty Yende © Gregor Hohenberg / Sony Music Entertainment 

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 28. MÄRZ 2023

Hamburg/Staatsoper: Rigoletto
Kein wirkliches Ereignis, aber wegen Pretty Yende ein Stimmfest
Ausgezeichnete Gesangsdarbietungen ziehen die Messlatte nach oben und deklassieren Sängerinnen und Sänger, die sonst im Repertoire vielleicht besser beurteilt worden wären. Pretty Yende legte nach ihren Leistungen als Violetta und Manon in der letzten Saison die Latte sehr hoch und erfüllte mit ihrer gestrigen Gilda die hochgespannten Erwartungen.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Berlin/Staatsoper
Staatskapelle Berlin: Simon Rattle triumphiert mit Mahlers Sinfonie Nr. 9
Im Großen Saal der Lindenoper leitet Rattle die Staatskapelle bei einer packenden, von großer Intensität geprägten Wiedergabe der Neunten von Mahler. Zuvor erklingt ein kurzes, dem britischen Dirigenten gewidmetes Fanfarenstück des letzten Jahr verstorbenen Harrison Birtwistle.
konzertkritikopernkritik.berlin

„DIE DIENSTAG-PRESSE – 28. MÄRZ 2023“ weiterlesen

Dr. Spelzhaus Spezial 14: „Weiße Rosen aus Athen“

Von SpreeTom – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20726513

von Dr. Petra Spelzhaus

„Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein…“ Mit diesem musikalischen Kleinod von Nana Mouskouri sowie einem dampfenden koffeinhaltigen Heißgetränk versuche ich wochenends gerne, meinen Lieblingsmenschen aus den Federn zu locken.

Meist bin ich damit erfolgreich. Schöner Nebeneffekt: Spotify bastelt uns dann gleich eine passende Playlist fürs Frühstück zusammen, Stil „heiter, Retro, Schlager interpretiert von Menschen aller Herren Länder“. Immer wieder tauchen Interpretationen von Nana Mouskouri auf. „Dr. Spelzhaus Spezial 14: „Weiße Rosen aus Athen“
klassik-begeistert.de, 27. März 2023“
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Die Tonkünstler und Tonkünstlerinnen rufen zur nächsten Saison!

Foto: Tonkünstler-Orchester Niederösterreich © Martina Siebenhandl

In der vergangenen Woche präsentierte das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich das Programm der Saison 2023/24. Die großen Orchesterkonzerte finden wie immer im Großen Saal des Musikvereins in Wien, im Festspielhaus in St. Pölten und in Grafenegg statt – hier sowohl am Wolkenturm als auch im Auditorium. An allen drei Orte werden Abonnements unterschiedlichen Umfangs angeboten. Auf dem Dirigent(inn)enpult finden sich neben dem Chefdirigenten Yutaka Sado auch viele Gastdirigentinnen und -dirigenten ein, darunter Jun Märkl, Marc Albrecht, Reinhard Goebel, Ola Rudner und Wayne Marshall.

von Dr. Rudi Frühwirth

Das Orchester ist auch im Sommer 2023 wieder eine der tragenden Säulen des Grafenegg Festivals. Am 19. August spielen die Tonkünstler anlässlich der 50-jährigen Verbundenheit unter ihrem Chefdirigenten Yutaka Sado am Wolkenturm ein fulminantes Jubiläumskonzert, mit Ausschnitten aus „Porgy and Bess“, „Rhapsody in Blue“, „An American in Paris“ und den Symphonischen Tänzen aus „West Side Story“. „Saisonprogramm Tonkünstler-Orchester Niederösterreich 2023/24
klassik-begeistert.de, 27. März 2023“
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Ich will im Cello wohnen

Unbekannter Maler (ca. 1764–1767), Porträt von Luigi Boccherini mit einem Violoncello, noch ohne Stachel

von Frank Heublein

Den Fotograf und Cellist Charles Brooks habe ich durch DIE ZEIT entdeckt. Die Wochenzeitung zeigt im Bereich Wissen eine sechsteilige Serie genannt „Klangräume“, die Ende März 2023 endet. Es gibt noch viel mehr Klangräume, die kann ich entdecken auf https://www.charlesbrooks.info/. Der neuseeländische Fotograf nennt die Rubrik „Architecture in Music“.

Es gibt ein Ein-Minuten-Video, https://www.charlesbrooks.info/behind-the-scenes/2022/3/24/architecture-in-music-photographing-musical-instruments, in dem der Künstler über das Projekt erzählt. Eine Minute, die mich in die Faszination hineinsaugt.

Ich entdecke die Schönheit im Wo-der-Klang-entsteht. Faszination, Wärme, eine Art Erfahrung, die ich so noch niemals gespürt habe. Was für ein warmes Licht im „The Cello Once Hit By a Train“! Da will ich einziehen. Ein Spaziergang durch die Bassklarinette scheint mir sehr verlockend. Das Saxophon hinunterrutschen macht bestimmt himmlischen Spaß. Meine Gefühle und Gedanken ergeben in mir eine ganzheitliche wohlige Körpererfahrung. Wunderbar.

Frank Heublein, 27. März 2023, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

DIE MONTAG-PRESSE – 27. MÄRZ 2023

Foto Andreas-Nickel, Staatskapelle Weimar

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DIE MONTAG-PRESSE – 27. MÄRZ 2023

Weimar
Oper mit Zukunft und Vergangenheit: Eine sensationelle Ariadne auf Naxos in Weimar
Nicht selten verzweifelt man in Gedanken an die Zukunft der Oper, nicht nur, da es immer weniger Nachschub für das immer älter werdende Publikum zu geben scheint, sondern ebenfalls aufgrund einer fragwürdigen Regietradition. Es scheint sich eine Kluft aufgetan zu haben
Von Leander Bull
Klassik-begeistert.de

Daniels vergessene Klassiker Nr 17: Krzysztof Penderecki – Threnody (1961)
Neue Musik – jenes Nischengenre der Klassischen Orchestermusik, das sich mehr schlecht als recht über die Erschließung neuer Klangphänomene zu ergründen versucht. Trotz hochtrabender Konzepte verstricken sich Komponisten dieses Genres in erdrückender Mehrzahl ihrer Experimente in wirren Geräuschkonstrukten. Allzu oft bleiben dabei das sinnliche Erlebnis und ein nachvollziehbarer Ausdruck auf der Strecke. Ergriffenheit, Gefühl, Leidenschaft, Humor? Fehlanzeige. Häufig drängt sich sogar der Eindruck auf, dass sich diese Musik bewusst dem Publikum verweigert. Gelingt es Vertretern dieser Zunft dann doch einmal, etwas auszudrücken, ist das umso beeindruckender. Einer, dem das gelang, ist Krzysztof Penderecki.
Von Daniel Janz
Klassik-begeistert.de

Lübeck
Zwei Finnen rahmen einen Franzosen – Eine besondere Konzert-Kombination in Lübeck
Drei sehr unterschiedliche Stücke und eine phantastische Zugabe prägten einen beeindruckenden Konzertabend an einem frühlingshaften 24. März in der Lübecker Musik- und Kongresshalle.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

München/Isarphilharmonie
Nach einem krönenden Klavierkonzert den Abend mit Swing-Feeling ausklingen lassen… Kann man das nicht immer so machen?
Kyōhei Sorita, Klavier, Jano Lisboa, Viola, Michael Hell, Violoncello. Werke von Sofia Gubaidulina, Sergej Rachmaninow und Richard Strauss. Im Anschluss: Nach(t)Klang mit dem Ensemble »MPhil Jazz«
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

„DIE MONTAG-PRESSE – 27. MÄRZ 2023“ weiterlesen