Dem Briten Gerald Moore gelang es in beispielhafter Weise, die Rolle des Klavierbegleiters für Sänger vom unauffälligen Helfer zum adäquaten Partner zu entwickeln.
von Peter Sommeregger
Der 1899 geborene Gerald Moore wurde von seiner musikalischen Mutter nur unter Mühen zum Klavierspiel animiert, nach eigener Aussage entwickelte sich sein Sinn für Musik erst in seinen 20er Jahren. Nachdem die Eltern mit ihm nach Kanada auswanderten, erhielt er dort Klavierunterricht, auch an der Orgel wurde er ausgebildet. Sein Brot verdiente er zeitweise als Kirchenorganist und Klavierspieler bei der Aufführung von Stummfilmen. Um seine Ausbildung als Pianist abzuschließen, sandten ihn seine Eltern zurück nach England, wo er sein Klavierstudium fortsetzte. Früh entschied er sich, bevorzugt als Liedbegleiter, aber auch als Teil von Kammermusikensembles sich zu betätigen. „Sommereggers Klassikwelt 177: Der geniale Klavierbegleiter Gerald Moore war nie zu laut klassik-begeistert.de, 15. März 2023“ weiterlesen
Die Sängerbesetzung versammelte die damalige Creme der Opernszene, Idealbesetzungen in allen Rollen gab es aber auch damals selten. Diese Zeitreise in das Jahr 1986 ist aber in jedem Fall interessant, speziell den Mythos Herbert von Karajans kann man in seiner Doppelfunktion als Regisseur und Dirigent kritisch überprüfen.
Verdi Don Carlo
Berliner Philharmoniker Herbert von Karajan
c-major 761604
von Peter Sommeregger
Die Neuveröffentlichung der alten Opernvideos von Herbert von Karajans Salzburger Inszenierungen wird mit dem Don Carlo von 1986 fortgesetzt. Es ist interessant, mit dem Abstand von mehreren Jahrzehnten, die damaligen Gesangsstars und Karajans Dirigate und Inszenierungen neu zu bewerten.
Ganz fein und konventionell noch die ersten Noten, dann zünden die vier Solisten den Turbo. Aus freudig wird feurig, die Bühne explodiert nahezu vor Energie! Mozart voller fetziger Improvisation, so macht diese Musik erst richtig Spaß.
Janoska Ensemble Wiener Kammerorchester Christoph Koncz, Dirigent
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Liszt, František Janoska und Peter Iljitsch Tschaikowsky
Konzerthaus Wien, Mozart-Saal, 12. März 2023
von Johannes Karl Fischer
Nach dem Figaro ist vor dem Figaro. Am Vorabend noch Premiere in der Staatsoper, samt freudig tanzender Ouvertüre, wunderbar musiziert von den guten alten Wiener Philharmonikern. Nun ist es halb elf Uhr morgens. Am Sonntag. Hanna-Elisabeth Müllers bei momenti klingen fleißig nach. Und wieder startet die Figaro-Ouvertüre. Diesmal ganz anders: Janoska-Style.
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 15. MÄRZ 2023
Wien Der Musikverein in der kommenden Saison 2023/24: Simply the Best Intendant Stephan Pauly kündigt bewährte Namen wie Christian Thielemann, Riccardo Muti und Igor Levit an DerStandard.at.story
Bewährte Lichtgestalten und neue Facetten
Im Musikverein gastiert auch in der nächsten Saison das Who is who der Klassik; Christian Thielemann und Riccardo Muti stehen im Fokus. WienerZeitung.at
Musikverein 23/24: Thielemann, Muti, kein Plan B fürs RSO Der Wiener Musikverein präsentierte sein Programm für die kommende Saison – mit über 70 Abo-Zyklen und einem Festival namens „Courage!“. DiePresse.com
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 14. MÄRZ 2023
Dirigent Klaus Mäkelä im Interview: Zeigen und Schweigen BR-Klassik.de
Bayerische Staatsoper Staatsoper entlässt ihren Chordirektor
Stellario Fagone war seit 2019 kommissarischer Leiter des Klangkörpers. Am vergangenen Dienstag wurde er fristlos gekündigt. Was zu den Gründen bekannt ist. Dass die Trennung nicht geräuschlos vonstatten ging und sich die Dinge in den vergangenen Wochen zugespitzt haben, ist in der Münchner Opernszene allerdings längst kein Geheimnis mehr. SueddeutscheZeitung.de.muenchen
Barrie Kosky und die wichtigsten Frauen seines Lebens
Opernregisseur Barrie Kosky erklärt das enge Verhältnis zu seiner jüdischen Großmutter Magda und zu Miss Piggy. Berliner Morgenpost.de
Berlin/Philharmonie Mozart in Vollendung und ohne exzentrische Posen Philippe Herreweghe dirigierte beim Rundfunk-Sinfonieorchester Mozarts C-moll-Messe und die Jupiter-Symphonie. Berliner Morgenpost.de
Am 19. Dezember 1903 wurde die Oper “Siberia” von Umberto Giordano an der Mailänder Scala uraufgeführt, anstelle der “Madama Butterfly” von Giacomo Puccini, der seine Oper nicht rechtzeitig für dieses Datum fertig komponieren konnte. Im Gegensatz zu Puccinis Oper, die einige Monate später bei ihrer Erstaufführung ein Debakel erlitt, erlebte die Komposition von Giordano einen großen Erfolg. Trotz anfänglichen Erfolgen an einigen bedeutenden Opernhäuser, konnte sich Giordanos Oper jedoch nicht im geläufigen Opernrepertoire etablieren. Das Theater Bonn zeigt jetzt “Siberia” in einer Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen, wo die Inszenierung von Vasily Barkhatov 2022 gezeigt wurde.
Umberto Giordano SIBERIA Tragödie in drei Akten (Libretto von Luigi Illica)
Daniel Johannes Mayr, Dirigent Vasily Barkhatov, Inszenierung Asim Brkic, Bühne Nicole von Graevenitz, Kostüme
Beethoven Orchester Bonn Chor und Extrachor des Theater Bonn
Stephana Yannick-Muriel Noah
Vassili George Oniani
Gleby Giorgos Kanaris
La fanciulla / Die alte Frau Clarry Bartha
Theater Bonn, Opernhaus, 12. März 2023 PREMIERE
von Jean-Nico Schambourg
Um es gleich vorwegzunehmen: diese Aufführung hat mich begeistert sowohl musikalisch als auch szenisch!
Kurz zur Geschichte: Stephana, die Kurtisane, gibt ihr Luxusleben auf, um ihrem Geliebten Vassili, einem einfachen Soldaten, nach Sibirien zu folgen. Dieser wird dorthin verbannt, weil er den Fürsten Alexis, der Stephana begehrt, im Kampfe verletzt hat. In der Strafanstalt in den Transbaikal-Minen treffen die beiden Liebenden auf Gleby, den früheren Kuppler von Stephana. Dieser will seine Ex-Protégée zur Flucht überreden. Stephana lehnt ab. Stattdessen versucht sie mit Vassili zu flüchten. Die beiden Liebenden werden jedoch entdeckt und Stephana auf der Flucht tödlich verletzt.
Pathys Stehplatz (23) – Einhelliger Zuspruch: Wien feiert Koskys neuen „Figaro“
Unglaublich eigentlich. Ein Regisseur, der bei der Premiere nicht ausgebuht wird. Dass es sowas überhaupt noch gibt: Bei Barrie Kosky steht die Bude auf dem Kopf. An der Wiener Staatsoper hat man gestern seine Deutung des „Figaro“ vor Publikum präsentiert. Nur ein einziger Gast tanzt aus der Reihe. Der Rest steht einhellig hinter Koskys Neuproduktion.
von Jürgen Pathy
Barrie Kosky ist in Wien angekommen
„Ich bin bis zum Schluss geblieben“! Das berichtet ein Stammgast, der bei Kosky sonst fluchtartig das Haus verlassen hatte. Mit dieser Figaro-Neuproduktion, die vor opulenten Kostümen und Rokoko-Perücken nur so strotzt, hat der gebürtige Australier nun einen Volltreffer gelandet. In Wien nicht unbedingt die Norm. Seit Bogdan Roščić vermehrt auf das sogenannte „Regie-Theater“ setzt, häufen sich die Stimmen, die sich dem nicht beugen wollen.
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 13. MÄRZ 2023
Wien/Staatsoper Barrie Kosky inszeniert in Wien: Lust und Machtverlust
Philippe Jordan dirigiert Mozarts „Le Nozze di Figaro“ feinfühlig an der Wiener Staatsoper, Barrie Kosky erzählt die Geschichte packend, mit einem sehr jungen Ensemble. Tagesspiegel.de.kultur
Wien/Staatsoper Das Beste aus vielen Welten
Mit dem neuen „Figaro“ nimmt das Mozart-Ensemble an der Wiener Staatsoper klarere Konturen an. Wiener Zeitung.at
Mozarts „Figaro“ an der Staatsoper als Komödie der Lüste
Regisseur Barrie Kosky erzählt die Geschichte von Susanna, Figaro und Graf Almaviva detailverliebt und voller Pointen DerStandard.at.story
Gerade noch eine Komödie
„Le nozze di Figaro“ an der Wiener Staatsoper, inszeniert von Barrie Kosky und mit Philippe Jordan am Pult: Retro-Chic im Rokokoschlösschen. Und eine Susanna, die aus dem Orchestergraben synchronisiert werden musste. BR-Klassik.de
„Nozze di Figaro“: Einspringerin rettet Premiere, Kosky bleibt klassisch
Wolfgang Amadeus Mozarts „Le nozze di Figaro“ in der Regie von Barrie Kosky mit einer doppelten Susanna. Kurier.at
Koskys einzigartige Regiekunst triumphiert auch in Wien… und Roščić sollte dringend mal auf dem Stehplatz für Ruhe sorgen Ein Abend der Superlative beherrscht die Bühne, es ist mal wieder ein Triumphzug der Barrie Kosky-Regiekunst. Einerseits zum Brüllen komisch, andererseits hochspannend und viel zum Nachdenken. Herausragende Stimmen komplettieren einen perfekten Abend… nur die Stimmung in der Galerie ist mal wieder verbesserungswürdig. Klassik-begeistert.de
Wenn die High Society auf Sexjagd geht Pech hatte die Wiener Staatsoper bei der Premiere von Wolfgang Amadeus Mozarts Opernhit „Die Hochzeit des Figaro“ in Barrie Koskys Regie: Sopranistin Ying Fang spielte Susanna, konnte aber nicht singen! Am Schluss Jubel und obligate Buhs. Fazit: eine amüsante Aufführung mit viel Klamauk. Kronen Zeitung.at
Mozarts „Figaro“ im Siebziger-Retro-Chic Aus welcher Fraktion zuletzt im allgemeinen Jubel wohl die überraschend deutlichen Buhs für den Regisseur Barrie Kosky und sein Team gekommen sein mögen? Den strengen Traditionalisten könnte der Gartenakt Sodbrennen verursacht haben: Da weicht das zuvor weitgehend realistisch gemeinte Ambiente plötzlich einem irrealen Raum DiePresse.com
Als man den Zuschauerraum der Komischen Oper betritt, steht der Vorhang weit offen, man sieht ein Fitness-Studio, in dem säuberlich getrennt nach Geschlechtern auf zwei Etagen Workout betrieben wird. Damit ist eigentlich klar, dass diese Optik für den Abend nichts Gutes verheisst. Zum Klang der Ouvertüre wird rhythmisch geturnt, natürlich sind auch bereits die Protagonisten unter den Selbstoptimierern zu erkennen. „Wolfgang Amadeus Mozart, Così fan tutte Komische Oper Berlin, Premiere am 11. März 2023“ weiterlesen
Ein Abend der Superlative beherrscht die Bühne, es ist mal wieder ein Triumphzug der Barrie Kosky-Regiekunst. Einerseits zum Brüllen komisch, andererseits hochspannend und viel zum Nachdenken. Herausragende Stimmen komplettieren einen perfekten Abend… nur die Stimmung in der Galerie ist mal wieder verbesserungswürdig.
Le Nozze di Figaro Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo Da Ponte
Philippe Jordan Dirigent
Barrie Kosky Inszenierung
Rufus Didwiszus Bühne
Victoria Behr Kostüme
Franck Evin Licht
Jan Freese Bühnenbildassistenz
Wiener Staatosper, 11. März 2023 PREMIERE
von Johannes Karl Fischer
Sorry, liebes Orchester, liebe SängerInnen, in jeder anderen Inszenierung wäre die Musik das Spektakel schlechthin. Philippe Jordan scheint den Mozart’schen Dirigentenberuf kapiert zu haben und dirigiert vom Hammerklavier aus ein schlagsahneleicht spielendes Orchester. All das könnte zum Highlight des Abends werden.