Diesen „Ring“ muss man schleifen - Teil 1: Die Regie

Götterdämmerung, Insz. Valentin Schwarz. © Enrico Nawrath, Bayreuther Festspiele

Bayreuther Festspiele 2022

Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen,
Aufführungen vom 10. August bis 15. August 2022

Jolanta Łada-Zielke berichtet von den Bayreuther Festspielen, wo gerade die zweiten Aufführungen stattgefunden haben.

Gioacchino Rossini fragte einmal: „Warum fangen meine Opern nicht mit der zweiten Vorstellung an?“ Zu den Premieren kamen nämlich ihm nicht gut gesinnte Menschen, die seine neuen Werke verspotteten und das Publikum störten.

Die zweiten Vorstellungen hingegen besuchten Musikliebhaber, die einfach gute Musik hören wollten, und diese waren von Rossinis Musik nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Sie bejubelten den Komponisten, und seine vermeintliche Niederlage stellte sich schließlich als Erfolg heraus. „Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, Teil 1: Die Regie
Bayreuther Festspiele 2022“
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Der altersweise Herbert Blomstedt mit Honegger und Brahms bei den Salzburger Festspielen

Blu-ray Rezension:

Honegger
Symphony No.3 „Liturgique“

Brahms
Symphony No.4

Herbert Blomstedt
Wiener Philharmoniker

Unitel  806204

von Peter Sommeregger

Auftritte des inzwischen 95-jährigen Dirigenten Herbert Blomstedt sind nicht nur des hohen Alters des unermüdlichen Musikers wegen immer besondere Ereignisse. Blomstedts Charisma, das gleichermaßen auf Orchester wie Publikum ausstrahlt, beglückt durch sein verinnerlichtes Musizieren.

Die Wiener Philharmoniker entdeckten diesen besonderen Dirigenten erst relativ spät für sich, aber inzwischen wollen sie ihn gar nicht mehr loslassen. Im August 2021 fand das Konzert während der Salzburger Festspiele statt, das nun als Blu-ray veröffentlicht wurde. „Blu-ray Rezension: Herbert Blomstedt, Wiener Philharmoniker, Honegger und Brahms
klassik-begeistert.de“
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Schöne neue Opernwelt – erlaubt die Zukunft Eingriffe in die Partituren?

Buch-Rezension:

Es sind stets des Kaisers neue Kleider, welche die Regisseure tatsächlich nackt und unbedarft erscheinen lassen.

Nikolaus Bachler
Sprachen des Musiktheaters

Dialoge mit fünfzehn zeitgenössischen Regisseuren

SchirmerMosel

von Peter Sommeregger

Zum Abschied nach seiner langen und erfolgreichen Intendanz an der Bayerischen Staatsoper in München wünschte sich der österreichische Theatermann keine Jubel-Publikation, die seine Tätigkeit am Haus glorifiziert, vielmehr stellte er die Manuskripte von Dialogen mit fünfzehn Regisseuren, die an seinem Haus gearbeitet hatten, in Buchform zusammen.

Die Idee klingt interessant, besonders weil sich darunter sehr prominente Vertreter ihrer Zunft befinden. Am Ende hat Bachler den meisten unter ihnen aber einen Bärendienst erwiesen. Selten konnte man in so konzentrierter Form nachlesen, dass die Mehrzahl der Gesprächspartner Bachlers absolut nichts Substantielles zu sagen haben, auch überhaupt nicht in der Lage sind, ihre Vorstellungen vom Musiktheater zu formulieren und zu definieren. „Buch-Rezension: Nikolaus Bachler, Sprachen des Musiktheaters
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Teodor Currentzis bringt das Salzburger Publikum regelrecht aus dem Häuschen

Nadezhda Pavlova Soprano, Matthias Goerne Baritone, © Marco Borrelli

Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus, 17. August 2022

musicAeterna  Teodor Currentzis 

von Dr. Klaus Billand

Gestern Abend brachte Teodor Currentzis mit seinem musicAeterna Orchestra und sonst an sich nicht unbedingt im Mainstream gespielten Stücken, der Symphonie Nr. 14 g-Moll  von Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) und der konzertanten Oper „Dido und Aeneas“ von Henry Purcell (1659-1695) das Salzburger Publikum regelrecht aus dem Häuschen. Es war wohl der große Name Currentzis und zumal bei diesen Festspielen 2022, der das Management dazu brachte, zwei Stücke mit Kammerorchester-Dimensionen in das Große Festspielhaus zu verlegen, statt in das intimere und damit passendere Haus für Mozart. Ob das auch akustisch eine gute Idee war, bleibt dahingestellt. Jedenfalls verstand es der Star am Pult mit der Intensität, Hingabe und Exaktheit seiner Aktionen sofort für sich einzunehmen und diese beiden Stücke zu orchestralen Glanzpunkten der Salzburger Festspiele zu machen.

In der Symphonie Nr. 14 von Schostakowitsch glänzte vor allem Matthias Goerne, aber auch Nadezhda Pavlova agierte mit einem ganz speziellen Gesangsstil auf hohem Niveau.

In „Dido und Aeneas“ verzauberte Kate Lindsey mit einem fast schwerelos klingenden und unglaublich nuancenreichen Mezzo das Publikum als Dido. Konstantin Krimmel war auf Augenhöhe Aeneas, Nuria Rial Belinda und der Countertenor Andrey Nemzer ein beeindruckender Zauberer (Sorceress). Weitere Solisten kamen überwiegend aus dem  intensiv gestaltenden und stimmstarken musicAeterna Chor.

Fast frenetischer und kaum enden wollender Applaus!

Dr. Klaus Billand, www.klaus-billand.com ,  18. August 2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

 

West-Eastern Divan Orchestra, Daniel Barenboim Salzburger Festspiele, 10. und 11. August 2022

Solistenkonzert András SCHIFF Salzburger Festspiele, Haus für Mozart, 9. August 2022

Leoš Janáček „Katja Kabanova“ Salzburger Festspiele, Felsenreitschule, 7. August 2022 PREMIERE

 

 

Wie Riccardo Muti den Teufel davonjagte

Riccardo Muti. Foto: Wiener Philharmoniker / Nagel ©

Salzburg, Großes Festspielhaus, 15. August 2022

Peter Tschaikowsky:  
Symphonie Nr.6 op. 74 „Pathétique“

Franz Liszt:  
Von der Wiege bis zum Grabe. Symphonische Dichtung Nr.13 nach einer Zeichnung des ungarischen Malers Mihály Zichy

Arrigo Boito:
„Prologo in cielo“ aus der Oper Mefistofele

Ildar Abdrazakov, Bass

Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor (Choreinstudierung Wolfgang Götz)

Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor (Choreinstudierung Huw Rhys James)

Wiener Philharmoniker
Riccardo Muti, Dirigent

Der Maestro leitete die Wiener Philharmoniker in Salzburg

von Kirsten Liese

Ich muss zugeben, für ein Programm mit Liszt, Boito und nur Tschaikowskys „Pathétique“ als dem einzigen Stück, auf das ich mich eigentlich gefreut habe, würde ich normalerweise keine weite Reise machen. Aber Riccardo Muti ist so eine Klasse für sich, dass ich eine solche anstrengende Unternehmung immer wieder  auf mich nehme. Auch wenn ich mich im Zug aus der Schweiz, wo ich gerade zwei Festivals besucht hatte, noch gefragt habe, ob das nicht doch zuviel wird.

Aber dann beginnt Tschaikowskis „Pathétique“, so atmosphärisch stark mit dem Einsatz der Kontrabässe, so knisternd leise, dass man sie nur erahnt, gefolgt von den leisen Seufzer-Motiven in den Fagotten und der Fortspinnung dieses Motivs in den Bratschen, dass jedwede Zweifel verflogen sind: Die Reise hat sich allein für diesen Tschaikowsky gelohnt, so sensationell habe ich keine Wiedergabe dieses Werks seit Celibidache gehört. „Wiener Philharmoniker Riccardo Muti, Dirigent
Salzburg, Großes Festspielhaus, 15. August 2022“
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 18. AUGUST 2022

© Claudia Höhne, Franz Welser-Möst, The Cleveland Orchestra

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DONNERSTAG-PRESSE – 18. AUGUST 2022

Salzburg
Und alles fügt sich: Franz Welser-Möst mit Schuberts Es-Dur-Messe bei den Salzburger Festspielen
MünchnerMerkur.de

Berlin
Marketing als Schnickschnack: Leporello darf nicht platzen
Nach der Berliner Staatsoper werden auch die Programmhefte der Komischen Oper immer unhandlicher. Ein Ärgernis.
Tagesspiegel.de

Von sechs über fünf zu sieben
Festspiele / Kammerkonzert / Capuçon & Freunde
DrehpunktKultur.at

Salzburg
Landestheater-Umbau in der Zielgeraden
Erstmals seit 1971 finden im Salzburger Landestheater keine Aufführungen der Festspiele statt. Seit dem Frühjahr werden der Bühnen- und der Zuschauerraum generalsaniert und auf den technisch neuesten Stand gebracht. Die Arbeiten stehen unter enormem Zeitdruck.
https://salzburg.orf.at/stories/3169380/

„Die DONNERSTAG-PRESSE – 18. AUGUST 2022“ weiterlesen

Elbphilharmonie Hamburg: Ich weiß nicht, ob man ein Konzert als „politisch“ bezeichnen sollte

Foto: © DanielDittus.com

Elbphilharmonie, 13. August 2022

Silvestrov / Chopin / Brahms – Elbphilharmonie Sommer

Ukrainian Freedom Orchestra
Ljudmyla Monastyrska Sopran
Anna Fedorova Klavier
Keri-Lynn Wilson Dirigentin

Valentin Silvestrov
Sinfonie Nr. 7

Frédéric Chopin
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 f-Moll op. 21

Ludwig van Beethoven
»Abscheulicher! Wo eilst du hin?« / Arie der Leonore aus der Oper »Fidelio« op. 72

Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

von Harald Nicolas Stazol

„Sowas hat man seit dem 2.Weltkrieg nicht mehr gesehen“, schreit mir mein Begleiter, der Sohn eines Intendanten und einer Opernsängerin, ins Ohr, er muss es, denn die Ovationen an diesem Abend in der Elbphilhamonie erreichen Orkanstärke, „ein Orchester aus lauter Exilanten“. „UKRAINIAN FREEDOM ORCHESTRA, Silvestrov / Chopin / Brahms
Elbphilharmonie, 13. August 2022“
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Oksana Lyniv zeigt ihren Kollegen was ’ne Harke ist

Oksana Lyniv. Foto: Oleh Pavliuchenkov (Bayreuther Festspiele)

Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 16. August 2022

Der fliegende Holländer
Musik und Libretto von Richard Wagner

Kein Segel, kein Schiff in Sicht, die Matrosen sind im 21. Jahrhundert angekommen und machen Rast in der Hafenkneipe des kleinen Fischerdorfs. Elisabeth Teige ist die stimmliche Zukunft der Bayreuther Festspiele, Oksana Lyniv die Siegerin des Bayreuther Dirigat-Wettbewerbs 2022.

von Peter Walter

Ein Orchester von herausragender Exzellenz, das hat man in Bayreuth bislang schmerzlich vermisst. Dann steht Oksana Lyniv – eigentlich die Außenseiterin in Sachen Bayreuth-Dirigat – im Graben und alles wird anders. Zwischen stürmender See und herzhafter Liebe, diese Frau kann einfach alles liefern, was Wagner aus einer Partitur wollte. Fagott und Englischhorn schmelzen auf der Zunge zusammen, stürmische Streicher fegen den Himmel heller als jeder Donner der Welt. Das war absolutes Thielemann-Niveau! „Richard Wagner, Der fliegende Holländer
Bayreuther Festspiele, 16. August 2022“
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Davos Festival 2022 – Thema Flunkern ist kein Alibi-Thema

Foto: © DAVOS FESTIVAL / © Yannick Andrea

Interview mit Marco Amherd von Kirsten Liese

Marco Amherd (*1988)  ist seit Herbst 2019 Intendant des Davos Festivals. Er studierte Dirigieren, Orgel/Kirchenmusik und Wirtschaftswissenschaften in Zürich, Freiburg und Toulouse.

Nebst seiner Konzerttätigkeit als Organist dirigiert Marco mehrere professionelle und semi-professionelle Ensembles. Marco Amherd ist künstlerischer Leiter des Schweizer Vokalconsort.

Kirsten Liese befragte ihn am Rande des jüngsten Davos Festivals zu seinen ambitionierten Themen und dem ganz besonderen Profil dieses exklusiven Festivals. 

Kirsten Liese: Herr Amherd, zahlreiche Festivals verschreiben sich einem Motto, oftmals sind es Themen wie zum Beispiel Nacht oder Tod, die sehr weit gefasst sind, so dass man sehr viel darunter verstehen kann. Dagegen haben Sie beim Davos-Festival immer wieder spezifische Themen wie in diesem Sommer „Flunkern“,, die schon deutlich konkreter sind. Wie sind Sie denn darauf gekommen?

Marco Amherd: Für mich ist es immer total wichtig, dass das Thema nicht zu weitläufig ist, also kein Alibi-Thema, weil man sonst tatsächlich alles darunter verstecken könnte,  sondern eines, dass mich als Intendant herausfordert, mehr als 20 Konzerte mit Programmen zu bespielen, die dazu passen. Ich versuche dabei für gesellschaftliche und politische Geschehnisse offen zu sein und diese Strömungen aufzunehmen. Oftmals mache ich das beim Spazierengehen. „Interview mit Marco Amherd, Intendant des Davos Festivals, von Kirsten Liese
klassik-begeistert.de“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 17. AUGUST 2022

Photo: Piotr Beczała © Jean-Baptiste Millot

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 17. AUGUST 2022

Salzburg
Wie wird man der Beste?
Der eine: der führende Tenor unserer Zeit. Der andere: Genetiker und Bildungsforscher internationalen Formats. Piotr Beczała und Markus Hengstschläger trafen einander für News zum Gespräch.
https://www.news.at/a/wie-wird-man-der-beste-12660713

Kommentar
Festspiele? Das sind im Idealfall richtungweisende Kunstereignisse (Bezahlartikel)
Bayreuth und Salzburg, beide europäische Vorzeigefestivals, wären wohl mit einem Schlag wieder Avantgarde, nähmen sie Mozart und Wagner ernst
DiePresse.com

Pesaro
Rossini-Festival Pesaro: Vier Tenöre und ein Todesfall
Pesaro an der Adriaküste ist bei Strandurlaubern beliebt. Hier findet aber auch ein bedeutendes Festival zu Ehren des Komponisten Gioacchino Rossini statt.
Tagesspiegel.de

Bayreuth
Camilla Nylund und Klaus Florian Vogt verzaubern erneut den Grünen Hügel
Camilla Nylund und Klaus Florian Vogt sind die Messlatte schlechthin in Sachen Lohengrin. „Bayreuth braucht mehr Exzellenz“ wäre kein Thema, wenn alles auf dem Grünen Hügel so gut wie diese Ausnahme-Produktion wäre.
Von Peter Walter
Klassik-begeistert.de

Joana Mallwitz: Eine Dirigentin, die etwas mit Mozart versucht
Konzert mit dem Mozarteumorchester Salzburg. Geiger Augustin Hadelich als Solist
Kurier.at

„Die MITTWOCH-PRESSE – 17. AUGUST 2022“ weiterlesen