Die FREITAG-PRESSE -22. APRIL 2022

Renate Holm. Foto: Michael Pöhn/ Wiener Staatsoper

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Die FREITAG-PRESSE -22. APRIL 2022

Wien
Opernstar Renate Holm ist tot
Die Sopranistin Renate Holm ist am Donnerstag im Alter von 90 Jahren in Wien verstorben.
Das teilte die Wiener Volksoper mit. Das Ehrenmitglied des Hauses war über Jahrzehnte Fixpunkt im Opernbetrieb Österreichs und darüber hinaus.
https://wien.orf.at/stories/3152923/

Von der Zahnarztpraxis zur Opernbühne: Renate Holm gestorben
SueddeutscheZeitung.de

Opernstar Renate Holm mit 90 Jahren verstorben
Sie war jahrzehntelang Fixpunkt im Opernbetrieb Österreichs und auch als Schlagersängerin und Theaterschauspielerin erfolgreich
DerStandard.at

Sopranistin Renate Holm ist gestorben
Kaum jemand hat so wie Renate Holm gezeigt, dass willkürlich gezogene Grenzen in der Musikwelt nichts Gottgegebenes sind. Sie lebte vielleicht die europäische Variante des US-Traums vom Tellerwäscher zum Millionär: Renate Holm hat ihren Weg von der Sprechstundenhilfe beim Zahnarzt über die Zwischenstation als Schlagerstar auf die internationale Opernbühne gemacht.
WienerZeitung.at

Ein Leben für Schlager, Operette und Oper

Renate Holm ist tot
Die Presse.com

Wien
Taumel durch die Lebensreflexionen eines Komponisten:
eine sehenswerte Kammeroper „Schönberg in Hollywood“ im Kasino am Schwarzenbergplatz
Klassik-begeistert.de

Sommereggers Klassikwelt 134: Ethel Smyth rang ihr ganzes Leben lang um Anerkennung und Erfolg als Komponistin
Bruno Walter sagte über Ethel Smyth: „Sie hatte eine flammende Seele. Sie brannte ununterbrochen, ob sie komponierte, ob sie schrieb […], ob sie als Suffragette agitierte, ob sie in einer Art Kimono ein Orchester dirigierte oder ob sie sich unterhielt.“
https://klassik-begeistert.de/sommereggers-klassikwelt-134/

Sonya Yoncheva zu Gast in Berlin: Eine Primadonna verzaubert ihr Publikum
In der Oper ist sie fast konkurrenzlos, aber sie beherrscht auch die kleine Form: Sonya Yonchevas beglückender Liederabend in der Berliner Philharmonie
Tagesspiegel.de
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John Neumeiers "Ghost Light" lebt von einer intensiven Tiefenspannung

Aber auch die zahlreichen Soli beeindrucken, angefangen mit der Bühnenpräsenz von Emilie Mazon, den anziehend-verführerischen Bewegungen von Yaiza Coll, den kraftvollen Sprüngen von Louis Musin, den schönen Port de bras von Xue Lin, den furios-expressiven Soli von Patricia Friza, oder dem brüderlich neckischem Zusammenspiel von Atte Kilpinen und Karen Azatyan.

Das Ensemble beim Schlussbeifall, im dunklen Anzug der Pianist Michal Bialk (RW)

Staatsoper Hamburg, 20. April 2022

GHOST LIGHT
Ein Ballett in Corona-Zeiten von John Neumeier

von Dr. Ralf Wegner

Ghost Light ist ein intimes, nicht für jedermann als Einstieg in die Kunstform Ballett geeignetes Stück. In unserer Loge brachen drei Personen gleich beim Schließen des Vorhangs auf, nach allerdings etwa 110 Minuten pausenloser Spieldauer. Da mögen vielleicht auch andere Bedürfnisse ursächlich gewesen sein als fehlendes Verständnis für dieses 2020 unter Corona-Bedingungen entstandene, handlungsfreie Ballett. Neumeiers Ghost Light lebt von der Tiefen- nicht der Longitudinalspannung. Und die Tiefenspannung nimmt auch nach mehrmaligem Sehen weiter zu. Es ist das bisher individuellste, ganz auf Neumeiers Compagnie zugeschnittene Stück; jede Tänzerin, jeder Tänzer zeigt sich von der persönlichen Seite, ganz auf die eigenen technischen und tänzerischen Fähigkeiten zugeschnitten.

Formal hat Neumeiers mittlerweile auch auf DVD bzw. Blue Ray erhältliches Meisterwerk ein Handlungsgerüst: Das elektrische Geisterlicht, welches auf stillgelegten US-amerikanischen Bühnen zum Unfallschutz auf der Bühne brennen gelassen wird. Dieses Ghost Light zieht bei Neumeier ehemalige Bühnenfiguren wie die Kameliendame, Nijinsky oder Marie aus dem Nussknacker an,  wie das Licht die Motten. Neumeier verwebt dieses Geisterpersonal mit real agierenden Tänzerinnen und Tänzern, die in zwölf Folgen nach Klavierstücken von Franz Schubert in Soli und Pas de deux ihre Sicht auf das Leben zeigen. Schuberts eingängige Musik, einfühlsam von Michal Bialk intoniert, trägt wesentlich zum Gelingen des Abends bei. „GHOST LIGHT, Ein Ballett in Corona-Zeiten von John Neumeier,
Staatsoper Hamburg, 20. April 2022“
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Sommereggers Klassikwelt 134: Ethel Smyth rang ihr ganzes Leben lang um Anerkennung und Erfolg als Komponistin

Foto: Wikimedia.commons

Bruno Walter sagte über Ethel Smyth: „Sie hatte eine flammende Seele. Sie brannte ununterbrochen, ob sie komponierte, ob sie schrieb […], ob sie als Suffragette agitierte, ob sie in einer Art Kimono ein Orchester dirigierte oder ob sie sich unterhielt.“

von Peter Sommeregger

In Zeiten, in denen praktisch keine Position, kein Amt oder Beruf einer Frau verwehrt würde, lohnt ein Blick auf die Komponistin Ethel Smyth, die als Kind des 19. Jahrhunderts lebenslang um Anerkennung und Erfolg ringen musste.

Geboren am 22. April 1858 in eine Familie der oberen Mittelschicht wuchs Ethel in der Grafschaft Kent auf. Sie soll ein trotziges, eigenwilliges Kind gewesen sein, dem es erst mit großer Mühe gelang, den Eltern ein Musikstudium in Leipzig abzutrotzen. Dieses Studium war zu dieser Zeit für ein Mädchen äußerst ungewöhnlich, bestenfalls als Musiklehrerin hätte sie es später nutzen können. In Leipzig waren allerdings bereits auch Frauen für den Kompositionsunterricht zugelassen, und das war das eigentliche Ziel von Ethel Smyth: Komponistin zu werden. „Sommereggers Klassikwelt 134: Die bemerkenswerte Dame Ethel Smyth,
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Die DONNERSTAG-PRESSE -21. APRIL 2022

Foto: Sächsische Staatskapelle © Matthias Creutziger

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Die DONNERSTAG-PRESSE -21. APRIL 2022

Die Sächsische Staatskapelle verabschiedet sich aus Salzburg – Ein Rückblick
NeueMusikzeitung/nmz.de

Osterfestspiele Salzburg 2022 – Wehmütiger Abschied von Thielemann mit einer wahren Sternstunde
Lohengrin am 18.4.
Klassik-begeistert.de

Komische Oper Berlin: Alles bleibt anders
Tagesspiegel.de

Komische Oper Berlin: Spielplan
https://www.komische-oper-berlin.de/programm/spielplan/

Wien/ Volksoper
Volksoper hinter neuer Fassade
https://www.diepresse.com/6128228/volksoper-hinter-neuer-fassade

„Verzaubern, berühren, scheitern“
Neo-Direktorin Lotte de Beer präsentiert ihre erste Saison für die Volksoper Wien ab Herbst 2022.
WienerZeitung.at „Die DONNERSTAG-PRESSE -21. APRIL 2022“ weiterlesen

Rising Stars 27: Julia Muzychenko, Sopran – Koloratur mit Glamour

Julia Muzychenko: „Il Bacio“ von Luigi Arditi | Semperopernball 2020 | MDR

von Dr. Lorenz Kerscher

Kurz bevor die Pandemie den Kulturbetrieb aus der Bahn warf, gab der Semperopernball einer charmanten jungen Dame noch die Möglichkeit für einen wahrhaft glamourösen Auftritt. In einem spektakulären, mit großen roten Rosen bedruckten Kleid konnten die Zuschauer des MDR erleben, wie sie den Kusswalzer von Luigi Arditi sang. Vor der spritzig aufspielenden Staatskapelle Dresden gab ihr die Bühne Raum, um sich elegant zu bewegen und dabei die bravourösen Koloraturen bis hin zum abschließenden hohen D strahlen zu lassen.

So konnte sich im Februar 2020 das junge Dresdner Opernstudiomitglied Julia Muzychenko in das Gedächtnis vieler Zuschauer einprägen. Sie stammt aus St. Petersburg, wo sie 1994 geboren wurde und später Gesang studierte. Nach dem Abschluss in 2018 orientierte sie sich für ihre weitere Entwicklung in Richtung unserer freien westlichen Länder und war von 2019 bis 2021 Mitglied des Jungen Ensembles der Semperoper Dresden. Dort konnte sie in kleinen und mittleren Rollen Bühnenerfahrung sammeln. Darunter waren die Olympia in Hoffmanns Erzählungen, Musetta in La Bohème und eine bezaubernde Papagena von einer auf größere Aufgaben hindeutenden Strahlkraft. „Rising Stars 27: Julia Muzychenko, Sopran – Koloratur mit Glamour,
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Olga Neuwirths „Orlando“ an der Wiener Staatsoper: Materialschlacht mit Schwächen

DVD-Rezension:

Olga Neuwirth  Orlando

Catherine Filloux und Olga Neuwirth: Libretto

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Mitschnitt der Uraufführung an der Wiener Staatsoper am 8. Dezember 2019

von Peter Sommeregger

Die ehrwürdige Wiener Staatsoper hat sich während der Direktion Dominique Meyers nicht unbedingt den Ruf einer besonders kreativen Bühne erworben. Aber  wenige Monate vor dem Ende seiner Amtszeit, brachte Meyer die von ihm an Olga Neuwirth in Auftrag gegebene Oper Orlando zur Uraufführung. Das erforderte einen Kraftakt, der wohl sämtliche technischen und künstlerischen Ressourcen des Hauses an seine Grenzen stoßen ließ.

Aber der Reihe nach: Olga Neuwirth hat sich als literarische Vorlage Virginia Woolfs Kultroman Orlando gewählt, geradezu eine Ikone der Transgenderthematik, verwandelt sich doch der englische Edelmann Orlando im Laufe der Handlung in eine Frau. Neuwirth, die sich zusammen mit Catherine Filloux auch für das Libretto in englischer Sprache verantwortlich zeichnet, spinnt die Handlung aber noch weiter bis in die Gegenwart.

Der Apparat, der für diese auch optische Reise durch mehrere Jahrhunderte aufgeboten wird, ist gewaltig. Videoinstallationen, die in diesem Kontext endlich einmal sinnvoll eingesetzt sind, sowie flexible Versatzstücke ermöglichen schnelle Wechsel der Szenerie. Ein Ensemble von über dreißig Solisten, Chor, Kinderchor, Statisterie und Bühnenmusik wollen gut koordiniert sein. Das gelingt der Regisseurin Polly Graham durchaus, für eine erkennbare eigene dramaturgische Handschrift bleibt aber bei dieser von den Videos Will Dukes, den gelungenen Bühnenbildern von Roy Spahn, vor allem aber den prächtigen, höchst artifiziellen Kostümen des Labels „Comme des Garçons“ dominierten Szene wenig Raum. „DVD-Rezension: Olga Neuwirth, Orlando,
klassik-begeistert.de“
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Taumel durch die Lebensreflexionen eines Komponisten: eine sehenswerte Kammeroper "Schönberg in Hollywood" im Kasino am Schwarzenbergplatz

Foto: © Arnold Schönberg Center Wien/Johannes Ifkovits/Volksoper Wien

Volksoper Wien im Kasino am Schwarzenbergplatz, 19. April 2022

Tod Machover (Musik) und Simon Robson (Libretto)
Schönberg in Hollywood, Kammeroper in zwanzig Szenen

Orchester der Volksoper Wien
Gerrit Prießnitz, Musikalische Leitung

Helen Malkowsky, Regie
Sophie Lux, Bühnenbild und Video
Anna-Sophie Lienbacher, Kostüme
Magdalena Hoisbauer, Dramaturgie

Marco Di Sapia, Arnold Schönberg
Christian Graf, Alter Ego
Lauren Urquhart, Girl
Jeffrey Treganza, Boy

von Julia Lenart

Zwei Jahre hatte Tod Machovers Kammeroper Schönberg in Hollywood warten müssen, um endlich seine europäische Erstaufführung zu erleben. Das Kasino am Schwarzenbergplatz bietet den passenden Spielort für die innovative Volksopern-Produktion. In zwanzig Szenen begleiten die Zuseherinnen und Zuseher den nach Hollywood emigrierten Arnold Schönberg durch dessen Erinnerungen und Reflexionen über Musik, Religion, Liebe und Politik.

Der Titel scheint angesichts der Handlungsentwicklung etwas irreführend. Zwar eröffnet die erste Szene in Hollywood, die Handlung schweift jedoch schnell in vergangene Erinnerungen Schönbergs ab. Das zentrale Thema ist schwer zu überhören: Schönberg sieht sich mit einer neuen Welt (USA, Kapitalismus, Filmgeschäft) konfrontiert. Die Begegnung mit Irving Thalberg, der die Zusammenarbeit mit Schönberg sucht, zwingt den Komponisten, sich zu entscheiden: Soll er sich den kommerziellen Interessen der Musik- und Filmindustrie beugen oder seine kompositorische Integrität bewahren? „Tod Machover (Musik) und Simon Robson (Libretto), Schönberg in Hollywood,
Volksoper Wien im Kasino am Schwarzenbergplatz, 19. April 2022“
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Die MITTWOCH-PRESSE -20. APRIL 2022

Foto: de.wikipedia.org

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Die MITTWOCH-PRESSE -20. APRIL 2022

Zum Tod von Radu Lupu: Der Leisemagier
Vor drei Jahren verkündete der Pianist Radu Lupu seinen Abschied vom Konzertleben. Der Gesundheit wegen. Der stille Rumäne beendete damit eine Karriere, die ihm einen Platz unter den größten Klavierspielern der letzten Jahrzehnte garantierte: So eigenwillig romantisch, so farbfröhlich, insbesondere in den leisen Passagen, spielte niemand sonst. Am Ostersonntag ist der Pianist im Alter von 76 Jahren in Lausanne gestorben.
BR-Klassik.de

Besonderes Gespür“
Rumänischer Starpianist Radu Lupu verstorben.
WienerZeitung.at

Pianist Nicholas Angelich gestorben
Im Alter von nur 51 Jahren ist der Pianist Nicholas Angelich am 18. April an den Folgen einer schweren Lungenerkrankung gestorben. Der US-Amerikaner studierte bei großen Musikern wie Aldo Ciccolini, Leon Fleisher und Maria João Pires und war international sehr erfolgreich.
BR-Klassik.de

Klassik im Krieg „Unsere Waffe ist die ukrainische Musik“
Die andere Front: Das Kyiv Symphony Orchestra kommt auf Deutschland-Tournee. Die Musiker:innen verstehen sich als Botschafter für ukrainische Musik, gerade im Krieg.
Tagesspiegel.de

Der Pianist Murray Perahia wird 75. Blühen und Welken
Ein Klaviersänger: Murray Perahia zählt zu den größten Pianisten unserer Zeit. Seine Karriere war nicht ohne Hürden, doch er ist an ihnen gewachsen. Nun wird er 75 Jahre alt.
BR-Klassik.de

Wien/ Staatsoper: Tristan und Isolde am 18.4. (2. Vorstellung)
Von Eric Leuer (in englischer Sprache)
https://instagram.com/theoperablog?r=nametag „Die MITTWOCH-PRESSE -20. APRIL 2022“ weiterlesen

Osterfestspiele Salzburg 2022: ein wehmütiger Abschied von Christian Thielemann mit einer wahren Sternstunde

Foto: Lohengrin © Ruth Walz

Salzburg, Großes Festspielhaus, 18. April 2022

Richard Wagner  Lohengrin
Romantische Oper in drei Aufzügen

Sächsische Staatskapelle Dresden
Christian Thielemann Dirigent

Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Bachchor Salzburg
Chor des Salzburger Landestheaters

Regie: Jossi Wieler, Anna Viebrock, Sergio Morabito

Besetzung: Eric Cutler, Jacquelyn Wagner, Hans-Peter König, Elena Pankratova, Martin Gantner, Markus Brück

von Herbert Hiess

Diese Abschiedsvorstellung Christian Thielemanns von den Salzburger Osterfestspielen ist für ewig in das Gedächtnis des Rezensenten „eingebrannt“. Was der Maestro da an Klangerlebnissen hören ließ, sucht seinesgleichen. Aber nun der Reihe nach.

Die Regie der Oper ist durchaus interessant und kurzweilig; nur benötigt der „unbedarfte“ Zuseher da offenbar einen Beipackzettel wie bei einem Medikament in der Apotheke. Das Regietrio Jossi Wieler, Anna Viebrock und Sergio Morabito siedeln die Handlung (unpassenderweise) bei einem Kanal in einer Art Slum an und betrachten die Handlung um Elsa von Brabant und dem Gralsritter Lohengrin als Kriminalfall. Das Regietrio sieht übrigens Elsa als Hauptfigur in der Oper. Wahrscheinlich ist sie das auch, denn letztlich drehen sich die meisten Szenen um sie. Die Titelfigur wird in Salzburg als fast dümmlicher „Anti-Held“ dargestellt – warum, ist allerdings nicht klar.

Interessant war bei der Regie die Personenführung. Bei den beiden Erscheinungen des Schwanes im ersten und dritten Akt bewegten sich die Leute auf der Bühne wellenförmig, so dass die Bewegung auf dem Wasser suggeriert wurde. König Heinrich war in der Produktion ein General, der hier nicht die normale Bevölkerung, sondern die Soldaten kommandierte. Der Heerrufer (im Prinzip eine Hauptrolle, die immer mit führenden Sängern besetzt wird) wurde als Person aufgewertet – hier war er ein veritabler Befehlshaber. „Richard Wagner, Lohengrin,
Osterfestspiele Salzburg 2022, Großes Festspielhaus, 18. April 2022“
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Ab 9. Mai 2022 in der Bayerischen Staatsoper: Hector Berlioz' "Les Troyens"

Foto: Bayerische Staatsoper © Wilfried Hösl

Bayerische Staatsoper, München, 09. Mai 2022

Vorbericht zur Premiere der Oper
Hector Berlioz   Les Troyens in München am 09. Mai 2022

von Frank Heublein

Der Regisseur Christophe Honoré inszeniert die Oper Les Troyens von Hector Berlioz. Er schreibt Bücher, dreht Filme und inszeniert, sowohl Sprech- als auch Musiktheater. Er steckt gerade mitten in den Proben zu Les Troyens. Dem Theatiner Kino in München stattet er am Samstag, den 09. April 2022 einen Besuch ab. Sein letzter in Deutschland veröffentlichter Film ist Zimmer 212. Dieses Kino um die Ecke des Nationaltheaters bringt Filme ausschließlich in Originalsprache auf die Leinwand. Christophe Honoré erscheint danach zum Filmgespräch. Es geht nicht nur um den gezeigten Film, sondern auch um die anstehende Operninszenierung.

Das Stück

Die Oper Les Troyens wurde zu Lebzeiten des Komponisten nie komplett aufgeführt. An der Grand Opéra in Paris wurde 1861 Richard Wagners Tannhäuser Berlioz Les Troyens vorgezogen. Wagners Oper war ein Misserfolg und verschlang große Summen, so dass die Pariser Oper eine aus deren Sicht riskante Produktion wie Les Troyens nicht auf den Spielplan setzte. 1863 wurden die letzten drei Akte am Théâtre Lyrique aufgeführt. Ohne Erfolg. 1879 erlebten die ersten beiden Akte eine konzertante Aufführung im Théâtre du Châtelet in Paris. Die erste Gesamtaufführung auf zwei Tage verteilt wurde durch den österreichischen Dirigenten Felix Mottl in Karlsruhe 1890 organisiert. Erst 1969 wurde Les Troyens auf Grundlage der wissenschaftlichen Ausgabe der Partitur erstmals vollständig an einem Abend durch die Scottish Opera Glasgow auf die Bühne gebracht.

Les Troyens ist antiker Mythologiestoff. Die Handlung setzt ein, als die Griechen das trojanische Pferd vor die Stadt stellen und scheinbar abziehen. Cassandres (Kassandras) Warnungen werden in den Wind geschlagen. Énée (Aeneas) erblickt im Traum den gestorbenen trojanischen Helden Hector. Er soll die Stadt verlassen, einige Schätze retten um vor allem in Italien ein neues Reich zu gründen und das trojanische Geschlecht zu erhalten. Die Reise führt Énée nach Karthago zur Königin Didon (Dido). Diese kann sich nach dem Tod ihres Mannes nicht entschließen, neu zu heiraten. Didon gewährt den Trojanern Asyl. Während einer Jagd flüchten Didon und Énée vor einem Gewitter und verlieben sich ineinander. Doch Énée fügt sich der göttlichen Weisung, verlässt Didon und Karthago, um in Italien sein neues Reich zu gründen. Er wird zum mythischen Stammvater Roms. Didon verbrennt alles, was Énée zurückgelassen hat und tötet sich mit dessen Schwert selbst. „Vorbericht zur Premiere der Oper Les Troyens von Hector Berlioz,
Bayerische Staatsoper München, 9. Mai 2022“
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