Wie Feuer und Wasser – Das Gürzenich-Orchester Köln liefert unter fremder Führung einen Abend voller Abwechslung

Michael Sanderling. Foto: © Nikolaj Lund

Kölner Philharmonie, 4. Oktober 2021

Michael Sanderling, Dirigent
Emmanuel Tjeknavorian, Violine
Gürzenich-Orchester Köln

Jean Sibelius – Violinkonzert d-Moll op. 47, 1903/1904

Zugabe: Paul Hindemith – Sonate op. 31 Nr. 2, “gemächliche Viertel”, 1968

Sergej Prokofjew – Romeo und Julia op. 64, nach Auszügen aus den Suiten 1 und 2 von der gleichnahmigen Ballettmusik, Fassung nach Michael Sanderling

Unter dem Titel „Liebestod“ bot das Gürzenich-Orchester Köln diesmal Werke zweier Komponisten, die vor allem durch ihre Unterschiede auffielen. Die Musiken von Sibelius und Prokofjew stehen in etwa so zueinander wie Feuer und Wasser – der eine kühl und berechnend, modern aber karg, der andere feurig bunt, voll im Klang und in der Auswahl der Mittel fast grenzenlos. Eine mutige Zusammenstellung, denn es ist nicht garantiert, dass solche Unterschiede auch zusammenfinden.

 von Daniel Janz

Das Einstiegsstück des Abends fällt durch seine kühle Distanz auf, die auch schon Zeitzeugen ansprachen. Während die ersten Ausführungen zum einzigen Solokonzert von Sibelius noch versöhnlich ausfielen, sprachen Rezensenten 10 Jahre später von „gestaltloser Monotonie“, „langweiliger nordischer Öde“ oder sogar davon, dass der finnische Komponist hier „Versagen als Gelingen, Nichtkönnen als Müssen“ verkaufen würde. Ein Beigeschmack, der bis heute nachwirkt und einen entsprechend hohen Anspruch an ein Orchester stellt, dieses Werk mit Leben zu füllen. Denn jenseits der Polemik haben diese Urteile auch einen musikalischen Grund – das Violinkonzert von Sibelius besticht mehr durch technische Raffinesse als durch ergreifenden Ausdruck. „Michael Sanderling, Emmanuel Tjeknavorian, Gürzenich-Orchester Köln,
Kölner Philharmonie, 4. Oktober 2021“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 6. OKTOBER 2021

© Westermann, Staatsoper Hamburg

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Die MITTWOCH-PRESSE – 6. OKTOBER 2021

Hamburg
David Bösch inszeniert Die Entführung aus dem Serail
„Die Staatsoper Hamburg und Paul-Georg Dittrich haben nach intensiven Gesprächen und in gegenseitigem Respekt entschieden, die Zusammenarbeit an der „Entführung aus dem Serail“ aufgrund künstlerischer Unvereinbarkeiten zu beenden.“
Staatsoperhamburg.de

Potsdam
Die Sopranistin Anna Prohaska: Fahrende Gesellin
Anna Prohaska beeindruckt im Nikolaisaal Potsdam bei einem sehr persönlichen Programm mit Werken von Mahler und Schönberg.
Tagesspiegel.de

Nürnberg
Von wegen Freiheit: Vera Nemirova inszeniert „Carmen“ am Staatstheater Nürnberg
Neue Musikzeitung/nmz.de

Verletzte Männerehre und weiblicher Freiheitsdrang: Carmen in Nürnberg
bachtrack.com

Leipzig
Tempo 180 in Leipzig – Lehárs „Juxheirat“ als „Auto-Operette“(Podcast)
BR-Klassik.de-mediathek

Essen
Verliebte und Verrückte. Mozarts „Gärtnerin“ in Essen
https://www.halloherne.de/artikel/verliebte-und-verrueckte-52797.htm

Stuttgart
Eine Art Elbphilharmonie für Stuttgart?
Neues Konzept für Konzerthaus
Neue Musikzeitung/nmz.de

Dortmund
Triumph für Leonardo Vincis Gismondo bei Klangvokal Dortmund
bachtrack.com

Gaspiel der Wiener Staatsoper im Musikverein Graz
Unter der Leitung von Musikdirektor Philippe Jordan wird die Wiener Staatsoper am 12. Oktober 2021 im Musikverein Graz gastieren.
Wiener Staatsoper.   „Die MITTWOCH-PRESSE – 6. OKTOBER 2021“ weiterlesen

Jonas Kaufmann: Freudvoll, leidvoll, mühevoll

Liszt fordert vom Sänger viel, an der verlangten Kraft und Größe der Stimme fehlt es Kaufmann auch nicht. Aber auch für Liszt bringt Kaufmann  eine Reihe seiner sängerischen Unarten mit, wie das Pressen mancher Töne in exponierten Lagen, schlecht verblendete Registerwechsel und eine Überbetonung mancher Textpassagen. Was darüber hinaus stört, ist eine auffällige Trockenheit der Stimme, sie wirkt ein wenig strohig und kehlig. Heldentenor-Partien und Liedgesang, das geht nicht wirklich gut zusammen. Vielleicht ist Kaufmanns Stimme dem Liedgesang auch entwachsen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war sie jedenfalls in keiner guten Verfassung.

CD-Rezension
Liszt
Freudvoll und leidvoll
Jonas Kaufmann & Helmut Deutsch

Sony 19439892602

von Peter Sommeregger

Franz Liszt ist nicht unbedingt als Liedkomponist bekannt, bei Liederabenden ist manchmal das eine oder andere Lied aus seiner Feder zu hören, aber komplette Liszt-Programme finden im Konzertsaal so gut wie nie statt.

Der wohl beste aller gegenwärtigen Liedbegleiter, der Pianist Helmut Deutsch, hat offenbar seinen Schüler Jonas Kaufmann zu einer reinen Liszt-CD überredet. In einem sehr engagierten Beitrag im Booklet dieser CD outet sich Deutsch als bekennender Liszt-Fan und bricht eine überzeugende Lanze für den Lied-Komponisten Liszt. Sein Engagement hat zur Folge, dass in den 20 Titeln dieser CD der Klavierpart oft überzeugender klingt, als die Singstimme. „Jonas Kaufmann & Helmut Deutsch, CD-Rezension, Liszt, Freudvoll und leidvoll
klassik-begeistert.de“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 5. OKTOBER 2021

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Die DIENSTAG-PRESSE – 5. OKTOBER 2021

Foto: Barrie Kosky Foto: © Jan Windszus

Berlin
Amüsierdiktatur
Barrie Kosky inszeniert Mahagonny – und hält sich dabei eher an die Musik Kurt Weills als an den plakativen Text Bertolt Brechts.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/berlin-mahagonny-barrie-kosky-1.5429905

Zwischen Bibel-Paraphrase und -Parodie:
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ an der Komischen Oper Berlin
Neue Musikzeitung/nmz.de

Brecht/Weill
Blutopfer des Kapitalismus
In „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ erzählt Bertolt Brecht von einer Stadt, wo für Geld alles erlaubt ist. Zum Glück hat Kurt Weill die schlichte Gesellschaftskritik in schöne Musik verpackt. In Berlin ist der Klassiker nun wieder zu sehen und zu hören.
Die Welt.de

Berlin / Staatsoper
In der „Année érotique“ angesiedelt: „Così fan tutte“ an der Staatsoper Unter den Linden
Neue Musikzeitung/nmz.de

Liebeskummer lohnt sich doch
Ungezwungenes Leben, unbeschwerte Liebe: „Così fan tutte“ an der Berliner Staatsoper, dirigiert von Daniel Barenboim.
Tagesspiegel.de

Die Zuversicht des Gelingens: Bruckners Fünfte mit Herbert Blomstedt in Berlin
bachtrack.com

München
Zwei unbekannte Fassungen der Strauss-Oper «Salome» veröffentlicht
nmz.de.kiz

Frankfurt
Ensemble Modern in der Alten Oper Frankfurt: Momente der Verliebtheit
Frankfurter Rundschau

Andrés Orozco-Estrada und die Wiener Symphoniker: Ein Blick über die Schulter
Frankfurter Rundschau

Bremen
Blick in die Seele des Försters:
Tatjana Gürbaca inszeniert Leoš Janáčeks „Das schlaue Füchslein“ am Theater Bremen
Neue Musikzeitung/nmz.de

Osnabrück
Farbig, spannend, atmosphärisch dicht: „Fremde Erde“ von Karol Rathaus am Theater Osnabrück
NeueMusikzeitung/nmz.de

Wiesbaden
Michael Güttler dirigiert „Tristan und Isolde“
Die Neuinszenierungen der Opern »Tristan und Isolde«, »Pique Dame« und »Don Carlo« werden von den Dirigenten Michael Güttler, Oleg Caetani und Antonello Allemandi dirigiert.
opernmagazin.de

Dresden / Semperoper
Peter Konwitschny versenkt Bellinis „Norma“
Ein großes Plus der Aufführung war das Dirigat von Gaetano d’Espinosa. Der aus Sizilien stammende Dirigent ist in Dresden kein Unbekannter: ab 2001 gehörte er der Sächsischen Staatskapelle als Geiger an, bevor er zum Beruf des Dirigenten wechselte. Seine Norma-Interpretation geriet ausgesprochen feurig, dabei aber kontrolliert und ausgewogen. So entfaltete sich im Graben deutlich die angestrebte Italianità, die für Bellinis Meisterwerk unverzichtbar ist.
von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Die Römer sind schuld. An allem
Peter Konwitschny inszeniert Vincenzo Bellinis „Norma“ an der Dresdner Semperoper. Und sucht einen marxistisch-feministischen Zugang.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/peter-konwitschny-1.5429109

Berlin
Mehr Sprudel als Sekt
Tolle Stimmen, ermüdende Klein-Klein-Inszenierung. Den stärksten Eindruck hinterlässt Federica Lombardi als Fiordiligi. Ihre beiden virtuosen Arien werden zum umjubelten Höhepunkt des Abends. Ihr Sopran ist in allen Lagen souverän geführt, hat Fülle , Substanz und ein breites Farbenspektrum.
von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Legendäre Sopranistin Reri Grist erhält Opus Klassik für ihr Lebenswerk
Sie konnte das Publikum um den Finger wickeln: Bei der „Opus Klassik“-Gala wird die afroamerikanische Sopranistin Reri Grist einen Ehrenpreis erhalten.
Tagesspiegel.de

London / Covent Garden
Rigoletto mit Lisette Oropesa
Die stimmliche Sensation des Abends war zweifellos die Gilda der amerikanischen Sopranistin Lisette Oropesa. Ihr lyrischer Koloratursopran erklang an diesem Abend von derart makelloser Reinheit und gelebter Leidenschaft, dass das verwöhnte Publikum von Covent Garden zu wahren Beifallsstürmen hingerissen wurde. Sie ist die vielleicht beste Gilda, die ich je weltweit bewundern durfte.
von Dr. Charles Ritterband
Klassik-begeistert.de

Bregenz
Eine Sternstunde mit Kirill Petrenko
Nach pandemiebedingten Verschiebungen haben wir nun endlich die Vollendung des Mahler-Zyklus erlebt, den Kirill Petrenko mit dem SOV im Jahr 2008 gestartet hat.
https://www.krone.at/2522438

Aller guten Dinge sind neun: Kirill Petrenko dirigierte im Bregenzer Festspielhaus Gustav Mahlers letzte Sinfonie
Tagblatt.ch

Elisabeth Kulman: „Es schnürt mir den Hals zu“
Weltstar Elisabeth Kulman sagt mit 48 dem klassischen Gesang Adieu – und nun auch ihrem Wiener Abschiedskonzert? Über ein „krankes“ Musikbusiness und die 2-G-Regel.
https://www.diepresse.com/6042126/elisabeth-kulman-es-schnurt-mir-den-hals-zu  

Wien / Konzerthaus
Planungsfehler fällt beinahe Mahlers Dritte
Ein Dirigent hat es nicht immer leicht. Auch wenn Andrés Orozco-Estrada am Ende übers ganze Gesicht strahlt, der Gipfelsturm war an diesem Abend mehr als nur beschwerlich. Den Kolumbianer trifft allerdings keine Schuld. Was da gestern im Großen Saal des Wiener Konzerthauses während Mahlers Dritter vorgefallen ist, fällt wohl eher unter die Rubrik: Fehlplanung. Dabei hatte alles so berauschend begonnen.
von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Berlin
Glanzauftritt eines Altmeisters: Herbert Blomstedt mit Bruckners Fünfter bei den Berliner Philharmonikern
von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

Köln
Sir Simon Rattle und das London Symphony Orchestra begeistern in Köln
Es ist schon ein besonderes Programm, das die britischen Gäste an diesem Montag mitgebracht haben. Der gesamte Abend ist dem hochromantischen Komponisten Anton Bruckner gewidmet – genauer gesagt sogar nur einem seiner Werke.
von Daniel Janz
Klassik-begeistert.de

Daniels Anti-Klassiker 31: Erik Satie – 3 Gymnopédies (1888-1895)
Höchste Zeit, sich als Musikliebhaber neu mit der eigenen CD-Sammlung und der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen. Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese sarkastische und schonungslos ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.
von Daniel Janz
Klassik-begeistert.de

„Die DIENSTAG-PRESSE – 5. OKTOBER 2021“ weiterlesen

Ohren- und Augenfutter: Händels "Brockes-Passion" fulminant musiziert und inszeniert an der Oper Halle

Brockes-Passion, Michael Zehe. Foto: © Bühnen Halle, Fotos: Federico Pedrotti

Georg Friedrich Händel, Brockes-Passion „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“ HWV 48

Premiere, Oper Halle, 3. Oktober 2021

von Dr. Guido Müller

Bereits zwei Wochen nach der Premiere zur Eröffnung der Spielzeit an der Oper Halle legt der neue Intendant Regisseur Walter Sutcliffe seine zweite von ihm inszenierte Produktion mit der Hamburger Passion Händels von 1719 vor. Diese war allerdings bereits bis zur Generalprobe im April 2021 für die Händel-Festspiele gereift. „Georg Friedrich Händel, Brockes-Passion, Premiere, Oper Halle, 3. Oktober 2021“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 82: „Ach weh“ bei „Aveu“ oder: Wenn man den Zuschauerraum mit einer Imbissbude verwechselt

Elphilharmonie, Hamburg, Rolltreppe. Foto: © Michael Zapf

Ich habe schon einmal darüber geschrieben, wie sich ein Chor beim Applaus auf der Bühne verhalten sollte. Und das Publikum während eines Konzerts? Theoretisch kennt jeder die Grundregeln: Handy ausschalten, nicht fotografieren/aufnehmen, aber auch nicht reden oder rumzappeln. Kurz gesagt nichts tun, was andere Zuschauer stören und Künstler ablenken könnte. Ob Zuschauer diese Prinzipien befolgen, ist eine andere Sache.

 von Jolanta Łada-Zielke

Ich komme noch zurück auf den Konzertabend mit Werken von Schumann und Brahms, der am Sonntag, 26. September in der Elbphilharmonie mit der Pianistin Ragna Schirmer und dem CPE-Bach-Chors unter der Leitung von Hansjörg Albrecht stattfand. „Ladas Klassikwelt 82: „Ach weh“ bei „Aveu“ oder: Wenn man den Zuschauerraum mit einer Imbissbude verwechselt“ weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 45: Opern und Werbefotos

Es braucht eine lange und wiederholte Zeit des Nachdenkens, ob jemals ein Plakat oder die Aufmachung einer Schallplatte das Interesse für eine Oper geweckt hatte. Das Optische war in den Fünfziger- und Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts noch nicht so dominierend. Reproduktionstechniken noch viel kostspieliger. Man hätte sich damals nicht träumen lassen, dass bei Einrüstungen von bedeutenden Gebäuden die Architektur auf den schützenden, herabhängenden Planen zu sehen bleibt. Und die Entwicklung des Fernsehens hatte eben erst begonnen.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Durchschnittlich einmal im Monat war ein Opernbesuch geplant. Die Berührung mit dem Genre und Informationen aus der Welt der Oper war durch das Blättern in Schallplattenprospekten zu gewinnen. In besonderer und dankbarer Erinnerung ist mir das Werbematerial der Deutschen Grammophon geblieben, wobei das Interesse auf die Besetzungslisten fokussiert war. So lernte man die immer wieder ausgewählten SängerInnen der Hauptrollen zumindest literarisch kennen. „Schweitzers Klassikwelt 45: Opern und Werbefotos“ weiterlesen

Christian Gerhaher glänzt mit einem denkwürdigen Konzertabend in London

Wigmore Hall, London, 29. September 2021

Foto: Christian Gerhaher, © Wigmore Hall

Christian Gerhaher, Bariton  
Isabelle Faust, Violine
Anne Katharina Schreiber, Violine
Timothy Tidout, Viola
Danusha Waskiewicz, Viola
Jean-Giuhen Queyras, Cello
Christian Queyras, Cello

Othmar Schoeck, Notturno op. 47
Arnold Schönberg, Verklärte Nacht op. 4
Hector Berlioz, Les nuits d’été op. 7 (Arrangement: David Matthews)

von Lukas Baake, London

Das Londoner Konzertpublikum hat in dieser Saison gleich mehrfach das Privileg, Christian Gerhaher in der britischen Hauptstadt erleben zu dürfen. Als Artist in Residence der Wigmore Hall hat der große Liederinterpret mehrere Konzertabende konzipiert, die über das Jahr verteilt bestritten werden.

Den Auftakt machte ein sorgfältig ausbalanciertes und leidenschaftliches Programm: Mit mehreren Instrumentalisten, denen Gerhaher schon seit langer Zeit verbunden ist, spannt er einen langen, (spät-)romantischen Bogen, der von Othmar Schoeck über Arnold Schönberg bis zu Berlioz reicht. „Christian Gerhaher, Bariton  
Wigmore Hall, London, 29. September 2021          “
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Mehr Sprudel als Sekt: „Così fan tutte“ Unter den Linden in Berlin

Tolle Stimmen, ermüdende Klein-Klein-Inszenierung.

Den stärksten Eindruck hinterlässt Federica Lombardi als Fiordiligi. Ihre beiden virtuosen Arien werden zum umjubelten Höhepunkt des Abends. Ihr Sopran ist in allen Lagen souverän geführt, hat Fülle, Substanz und ein breites Farbenspektrum.

Staatsoper Unter den Linden, Berlin, Premiere am 3. Oktober 2021

Wolfgang Amadeus Mozart
Così fan tutte

Fiordiligi   Federica Lombardi
Dorabella   Marina Viotti
Guglielmo   Gyula Orendt
Ferrando   Paolo Fanale
Despina   Barbara Frittoli
Don Alfonso   Lucio Gallo
Dirigent   Daniel Barenboim
Regie   Vincent Huguet

Lucio Gallo (Don Alfonso), Federica Lombardi (Fiordiligi), Marina Viotti (Dorabella), Barbara Frittoli (Despina), Gyula Orendt (Guglielmo). Credits: Matthias Baus

von Peter Sommeregger

Die Berliner Staatsoper Unter den Linden hat den französischen Regisseur Vincent Huguet für die Inszenierung aller drei Da-Ponte-Opern Mozarts verpflichtet. Den Anfang sollte „Così fan tutte“ machen, aber der Pandemie wegen wurde „Le nozze di Figaro“ vorgezogen, und in einer wenig befriedigenden Form präsentiert.

Im Programmheft zur „Così“-Premiere legt Huguet seine Ideen über die drei Werke in einem längeren Artikel dar, zu sehen bekommt man aber auf der Bühne erneut eine Demonstration szenischen Leerlaufes und Unvermögens. Huguet gelingt es, in jeder Situation etwas ausgesprochen Unpassendes zu zeigen, selbst wenn man die Grenzen des guten Geschmacks weit fasst. Schon in der ersten Szene scheint man sich in einem Swingerclub zu befinden, im Laufe des bleiern verlaufenden Geschehens schält sich die Erkenntnis heraus, dass hier wohl die 1960er-Jahre abgebildet werden sollen, spätestens herum stehende Designermöbel weisen den Weg dazu. In der Folge wird auch reichlich überflüssige Statisterie in bunten Gewändern, teilweise auch nackt auf die Bühne gebracht, Hasch geraucht und was der ungemein originellen Einfälle mehr sind. Der Regisseur verzettelt sich rettungslos im Klein-Klein, was über drei lange Stunden nur ermüdend wirkt. „Wolfgang Amadeus Mozart, Così fan tutte
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, Premiere am 3. Oktober 2021“
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Die MONTAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2021

Foto: Komische Oper Berlin ©

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Die MONTAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2021

Berlin
Barrie Koskys neue Meisterinszenierung in Berlin: Geld oder Leben
Barrie Kosky legt an der Komischen Oper den Kern von Brecht/Weills Goldgräberdrama „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ frei.
Der Tagesspiegel.de

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Den Hut lüften
Philippe Jordan dirigiert im Herkulessaal das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Münchner Abendzeitung

München
Isarphilharmonie: Klassik trifft Maschendrahtzaun
https://orf.at/stories/3230587/

„Konzertgänger in Berlin“
Quadratwummsig: SDLW in der Neuen Nationalgalerie
Kein Museum ohne Konzert heutzutage, so will es das Spartenübergriffs-Eventgesetz! Das Deutsche Symphonie-Orchester macht seit langem Notturni bei Nofretete & Co, die Capella de la Torre neuerdings Sounding Collections auf der Museumsinsel.
https://hundert11.net/quadratwummsig/

Nürnberg
Frostige „Carmen“ in Nürnberg: Null Bock auf Flamenco
Eine Freiheitsheldin in Cargo-Hosen und derben Stiefeln: Dieser Abend passt eher nach Berlin-Neukölln als nach Andalusien, und die Liebe ist so unglaubwürdig wie die Eifersucht.
BR-Klassik.de

Frankfurt
hr-Sinfoniekonzert in der Alten Oper: Der Nachthimmel als sacht bewegte Statik
Frankfurter Rundschau.de

Leipzig
Vom Ich zum Wir? Viktor Ullmanns „Der Sturz des Antichrist“ an der Oper Leipzig
NeueMusikzeitung/nmz.de

Wien / Staatsoper
„Entführungs“-Abenteuer durch die Staatsoper für Kids
https://volksblatt.at/entfuehrungs-abenteuer-durch-die-staatsoper-fuer-kids/. „Die MONTAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2021“ weiterlesen