Die DONNERSTAG-PRESSE – 14. OKTOBER 2021

Barbara Senator (Yvette), Santiago Sánchez (Albert) © Thilo Beu

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DONNERSTAG-PRESSE – 14. OKTOBER 2021

Bonn
LEONORE 40/45 von Rolf Liebermann
Premierenkritik
Wiederentdeckung, nach mehr als 60 Jahren, an der Oper Bonn
https://www.freitag.de/autoren/andre-sokolowski/leonore-40-45-von-rolf-liebermann

Deutschland
Theater in Zeiten von Immer-noch-Corona: Die Angst schaut mit
2G, 3G und 3G plus: Wie das Publikum auf die verwirrenden Hygienekonzepte im Theater reagiert.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/theater-corona-hygienekonzepte-1.5438708

Zeitgenössische Musik – Ästhetiken und Strömungen
Missverstandene Wirklichkeiten, Quantenenergien – Möglichkeiten im Leben bzw. Musik-Theater.
Von Tim Theo Tinn
https://onlinemerker.com/zeitgenoessische-musik-aesthetiken-und-stroemungen-missverstandene-wirklichkeiten-quantenenergien-moeglichkeiten-im-leben-bzw-musik-theater/

Berlin / Komische Oper
Bedrohlich und düster: Kosky inszeniert Brecht/Weills „Mahagonny“ an der Komischen Oper Berlin
Klassik-begeistert.de

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Elbphilharmonie Hamburg: An diesem Abend ist Christiane Karg eine Zauberin

Elbphilharmonie – Kleiner Saal, 11. Oktober 2021 (Internationaler Welt-Mädchentag)
Liederabend Mahler-Lieder 

Die Schönheit der gelebten Musik aus Mahlers prallem Theatrum mundi.

Christiane Karg, Sopran
Ulrike Payer, Klavier

Frau Karg und Frau Payer. Copyright: Susanne Baade / The Smiling Moon / Stiftung Hilfe mit Plan

von Elzbieta Rydz

Gustav Mahlers Lieder, insgesamt nur 40 an der Zahl, sind ein Sonderfall der Liedgeschichte. Teils nutzte Mahler die Gedichte Friedrich Rückerts oder Lieder aus Arnims und Brentanos Wunderhorn-Sammlung, um deren Texte nach seinem musikalischen Bild zu gestalten, teils schrieb er selbst die Dichtung und Musik wie bei „Hans und Grete“.

Durch Mahlers Herangehensweise wird dem Lied eine neue Bedeutung gegeben: es wird herausgeholt aus der romantischen Intimität, reingefüllt in ein Gefäß großer Gefühle und ausgebreitet auf dem Schauplatz allgültiger Erlebnisse. Zeitlebens suchte Mahler, der Naturenthusiast, nach Möglichkeiten, seine Idee von der Unverlierbarkeit des menschlichen Wirkens umzusetzen. So geschah es mit der Wunderhorn-Poesie, jener romantischen Volksliedersammlung, die für Mahler die Begegnung mit seiner eigenen geistigen Heimat bedeutete.

Mahler ging mit den reizvollen Text-Kunstwerken auf seine Weise um. Er suchte diejenigen aus, die seiner Stimmung näherungsweise entsprachen und ihn inspirierten, strebte nach dem Anregenden und Lichten, das seine kompositorische Umdeutung herausforderte. Oft hat er die Texte nach dem ihm vorschwebenden musikalischen Bild umgestaltet, ausgeformt: So wird aus der im Ursprungstext erfassten unbeschreiblichen Freude im „Wo die schönen Trompeten blasen“ mit hochdramatischer Bestimmtheit ein tragisches Lied von Verlust und Tod.

An diesem Abend ist Christiane Karg eine Zauberin: der liedhaft sangbaren Plastik der Themen verleiht sie Leichtigkeit und gleichzeitig Bestimmtheit. Vom ersten Takt an nimmt sie mich auf eine Reise auf die Berge und an die Seen der Mahler’schen Salzkammergutlandschaft, in der durch Stille, Frieden und durch die Berührung mit der Erde neue Kraft entspringt. Natur, Frömmigkeit, Sehnsucht, Liebe, Abschied, Tod, Geisterwesen, Jugendfrohsinn, Kinderscherz, Landknechtsart, krauser Humor – alles lebt in den Dichtungen erweckt durch das traumhafte, schauspielerisch-musikalische Ausgestaltungsspektrum der Interpretin. In den Gedichten Friedrich Rückerts, den Liedern aus Arnims und Brentanos Wunderhorn Sammlung bleiben sie dem Geheimnis, dem Traum und Entrückung an Schauder und Seligkeit nichts schuldig. Musikalisch ausdrucksmächtig klingen die Worte und Verse. Ich habe den Eindruck, die tragisch-komplizierte Essenz ist in ein verlorenes poetisches Paradies eingezogen.

Wagnisse der Stimmführung und des Zusammenklangs, harmonische Finessen, tonale Freizügigkeit spiegeln sich sowohl im persönlichen Tanzliedchen „Hans und Grete“ als auch im „Ich bin der Welt abhanden gekommen“. Im Lied „Das irdische Leben“ weiß die Künstlerin die Angstrufe des Kindes „…gib mir Brot sonst sterbe ich“ in klaffenden Oktaven- und Dezimensprüngen ausdrucksstark zu formulieren. Diese Komposition beruht auf einer jagenden Sechzehntelbewegung in düsterem es-Moll, deren Ausdruck von der Pianistin Ulrike Payer begleitend verstärkt wird.

Jedes Lied ein Kleinod gebettet in Karg’s Leidenschaft für Liedgesang und kammermusikalische Projekte.

Christiane Karg ist künstlerische Leiterin des Festivals Kunstklang Feuchtwangen und setzt mit ihrem eigenen Projekt „be part of it!- Musik für alle“ Musikvermittlung bei Kindern und Jugendlichen um. Für ihr künstlerisches und gesellschaftliches Engagement hat sie den Kulturpreis Bayern sowie Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein erhalten. Zusätzlich ist sie Botschafterin der Kinderrechtsorganisation Plan International, die sich für Chancengleicht von Mädchen einsetzt. Das Konzert fand am Internationalen Welt-Mädchentag statt.

Elzbieta Rydz, 13. Oktober 2020, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Sommereggers Klassikwelt 108: Beethoven 10 – der künstlichen Intelligenz fehlt leider das Genie,Klassik-begeistert.de

Jonas Kaufmann & Helmut Deutsch, CD-Rezension, Liszt, Freudvoll und leidvoll klassik-begeistert.de

„Toska“ und der einsame Goldfisch

Lettische Nationaloper, 7. Oktober 2021
Giacomo Puccini, “Toska” („Tosca“),

Musikalisch herausragende „Tosca“-Inszenierung mit kleinen Merkwürdigkeiten im Opernhaus Riga

Diese Inszenierung aus dem Jahr 2004 wies, je länger der Abend dauerte, umso mehr Merkwürdigkeiten auf, nachdem sie reichlich konventionell begonnen hatte. Schade, denn die musikalischen Leistungen waren hervorragend: Das glänzende Orchester der lettischen Nationaloper in Riga intonierte Puccinis Meisterwerk in majestätischer Größe und die lettische Sopranistin Liene Kinca überzeugte als Tosca mit einer warmen, reifen schon eindeutig ins Mezzo-Fach übergreifenden Stimme. Raimonds Bramanis, einer der führenden Tenöre der lettischen Nationaloper, gab den Cavaradossi mit weichem, tenoralem Schmelz, nachdem die „Recondita armonia“ aus dem ersten Akt irgendwie mit der Akustik des Hauses in Konflikt geraten war. Sein „E lucevan le stelle“ im dritten Akt war dann so berührend, wie es zu sein hatte – ungeachtet der inszenatorischen Ungereimtheiten, die den Sänger umgaben.

von Dr. Charles E. Ritterband (Text und Fotos)

Das runde Goldfischglas stand seit dem zweiten Akt dieser lettischen „Toska“ ganz vorne auf der rechten Hälfte der Bühne – und blieb dort auch im dritten Akt. Weshalb? Diese Frage blieb ebenso unbeantwortet wie jene, ob denn tatsächlich ein Goldfisch in dem kugelrunden Glas herumschwamm. Meine Begleiterin behauptete, sie habe einen Fisch gesichtet, was ich allerdings nicht bestätigen konnte, da ich mein Opernglas unvorsichtigerweise im Hotelzimmer gelassen hatte.

Rätselhaft war allerdings noch anderes in dieser schon etwas gereiften Inszenierung aus dem Jahr 2004 (Wiederaufnahme 2020), Regie: Dmitrijs Bertmans: Nach einem konventionellen Beginn im ersten Akt, ziemlich realistisch in der Kirche Sant’Andrea della Valle in Rom verortet und einer (vom Goldfischglas vorne rechts abgesehen – aber vielleicht ist dieser Scarpia ebenso tierliebend, wie er Menschen verachtet) ebenso üblichen Fortsetzung im beginnenden zweiten Akt begannen auf der Bühne die etwas rätselhaften Vorgänge. „Giacomo Puccini, “Toska” („Tosca“),
Lettische Nationaloper, 7. Oktober 2021“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 13. OKTOBER 2021

Oksana Lyniv © Alexander Samoilov

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 13. OKTOBER 2021

Bologna
Oksana Lyniv bald in Bologna
Sie war die erste Frau am Pult in Bayreuth – nun wird sie die erste Chefin am Pult eines italienischen Opernorchesters sein: Oksana Lyniv wird ab 2022 die neue Generalmusikdirektorin des Teatro Comunale di Bologna. Der Vertrag gilt zunächst für drei Jahre. Lyniv verpflichtet sich, für mindestens zwei Opern und zwei Konzerte pro Saison das Orchester in Bologna zu leiten. Die Ukrainerin gilt als ausgewiesene Opernexpertin mit breitem Repertoire von Mozart über italienische und slawische Oper bis hin zu Wagner und Strauss.
BR-Klassik-de

Sommereggers Klassikwelt 108: Beethoven 10 – der künstlichen Intelligenz fehlt leider das Genie
Wer ein bedeutendes musikalisches Ereignis erwartet hatte, wurde enttäuscht.
Klassik-begeistert.de

Wien
Konzerthaus: Teodor Currentzis‘ Aufstieg in den Mahler Olymp
Klassik-begeistert.de

München
So klingt die neue Isarphilharmonie. Klangzauber mit Obergrenze
Die neue Isarphilharmonie ist nur eine Zwischenlösung. Aber sie soll etwas bringen, was es in München bislang nicht gab: eine erstklassige Akustik. Eingeweiht wurde die künftige Heimat der Münchner Philharmoniker mit einem Festkonzert unter Chefdirigent Valery Gergiev. Begeisterung weckte nicht nur Pianist Daniil Trifonov. Der eigentliche Star war die Akustik. Die allerdings auch ein kleines Problem hat.
BR-Klassik.de

Berlin
Die Welt am Abgrund
Der Perkussionist Alexej Gerassimez und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin begeistern mit der Uraufführung von John Psathas‘ apokalyptischem Werk „Leviathan“.
Der Tagesspiegel

München
Der Kriege müde
Die Aufführung im KZ Theresienstadt wurde verboten – das Münchner Rundfunkorchester spielt Viktor Ullmanns Opern-Einakter „Der Kaiser von Atlantis oder die Tod-Verweigerung“.
Sueddeutsche Zeitung

Chor des BR eröffnet Saison mit Lera Auerbachs „72 Angels“
NeueMusikzeitung/nmz.de

Neuburg
Nicht von dieser Welt
Countertenor Valer Sabadus gastiert bei den Neuburger Barockkonzerten
https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/Nicht-von-dieser-Welt;art599,4819162

Kassel
Endlich mittendrin in der Musik
Zukunftsmodell für ein neues Theater: Intendant Florian Lutz führt am Staatstheater Kassel seine Idee der Raumbühne weiter.
Sueddeutsche Zeitung

Lübeck
Koloraturen, Komik und Klamauk – Belcanto-Ulk mit Donizettis „Viva la Mamma!“ in Lübeck
Neue Musikzeitung/nmz.de

Linz
Temporeiche Bruckners „Fünfte“ beendete Brucknerfest Linz
Salzburger Nachwichten „Die MITTWOCH-PRESSE – 13. OKTOBER 2021“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 108: Beethoven 10 - der künstlichen Intelligenz fehlt leider das Genie

Wer ein bedeutendes musikalisches Ereignis erwartet hatte, wurde enttäuscht.

Das Cover des Albums „Ludwig van Beethoven X – The AI Project © Bild: Modern Recordings/BMG/Warner

von Peter Sommeregger

Anlässlich des Beethovenjahres 2020 sollten die von Beethovens Hand stammenden Skizzen für eine 10. Symphonie mittels künstlicher Intelligenz bearbeitet und zu einem aufführbaren Werk komprimiert werden. Die Pandemie hat dieses Vorhaben um ein Jahr verschoben, aber inzwischen wurde das „Werk“ vom Beethovenorchester Bonn unter Dirk Kaftan der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wer ein bedeutendes musikalisches Ereignis erwartet hatte, wurde enttäuscht. Das aus nur zwei Sätzen, nämlich Scherzo und Rondo, bestehende Fragment stützt sich auf Beethovens originale Handschrift, ein Computer, den man vorher mit zahlreichen Kompositionen des Meisters „gefüttert“ hatte, versuchte nun mit Hilfe der künstlichen Intelligenz Beethovens Intentionen nachzuspüren und diese Skizzen zu einem Ganzen zusammen zu fügen.

„Sommereggers Klassikwelt 108: Beethoven 10 – der künstlichen Intelligenz fehlt leider das Genie,
Klassik-begeistert.de“
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Wiener Konzerthaus: Teodor Currentzis’ Aufstieg in den Mahler Olymp

Wiener Konzerthaus, 11. Oktober 2021

musicaAeterna Orchestra
Dirigent: Teodor Currentzis

Foto: © Anton Zavyalov

Alexey Retinski (*1986): Anapher (2021)
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 5 in cis-moll

von Herbert Hiess

Nach dem Montags-Konzert im Wiener Konzerthaus könnte man vermuten, dass das in Sibirien gegründete musicaAeterna Orchestra eine Erfolgsgeschichte wird wie das Mariinski Orchester aus St. Petersburg. Dieses machte Valery Gergiev sukzessive zu einem Weltklasseensemble, das sich vor führenden Orchestern absolut nicht „verstecken“ muss. Und genau auf diesem Wege ist das russische Ensemble, das der gebürtige Grieche Teodor Currentzis mittlerweile zu einem ausgesprochen hervorragenden Klangkörper geformt hat. „musicaAeterna Orchestra, Teodor Currentzis
Wiener Konzerthaus, 11. Oktober 2021 “
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DVD-Rezension: Ätherisch schöne Musik und herrliche Kostüme - eine Freude für Aug und Ohr

William Christie und sein Klangkörper Les Arts Florissants widmen sich dieser Musik hingebungsvoll und kompetent. Anfangs wartet man etwas irritiert auf die gewohnte Struktur, nämlich Rezitativ und Arie, aber diese Trennung ist in dem Werk aufgehoben. Der musikalische Fluss wird nicht unterbrochen, damit nimmt Lully beinahe schon die durchkomponierte Oper des 19. Jahrhunderts vorweg.

Jean-Baptiste Lully
ATYS

Les Arts Florissants
William Christie

Naxos  NBDO132V

von Peter Sommeregger

Die Aufzeichnung dieser Aufführung stammt bereits aus dem Jahr 2011, aber in ihrer konsequenten Ästhetik ist sie zeitlos. Das Werk nimmt im Schaffen Lullys, aber auch in der französischen Barockoper insgesamt eine besondere Stellung ein. Der Komponist schuf damit eine praktisch neue Gattung, die tragédie lyrique. Den Anstoß dazu soll sogar der König Ludwig XIV. selbst gegeben haben, der als äußerst musikalisch galt und Lully als seinen Hofkomponisten verpflichtet hatte.

Tatsächlich ist Atys eine aus dem bisherigen Rahmen fallende Oper. Die Uraufführung fand am 10. Januar 1676 im Schloss Saint-Germain-en-Laye in Anwesenheit und zu großer Zufriedenheit des Königs statt. Spätestens im 19. Jahrhundert geriet Lully und mit ihm dieses Werk in Vergessenheit, erst ab den 1970er Jahren setzte eine Renaissance seiner Werke ein, speziell die Musteraufführung von Atys, die hier zu erleben ist, machte Furore. „DVD-Rezension: Jean-Baptiste Lully, Atys
klassik-begeistert.de“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 12. OKTOBER 2021

Teodor Currentzis © Nadia Rosenberg
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 12. OKTOBER 2021

Wien/ Konzerthaus
Gustav Mahler im Korsett des Effekts
Teodor Currentzis gastierte mit seinem Ensemble Music Aeterna im Wiener Konzerthaus. Ein eindrucksvoller Abend.
Wiener Zeitung

Der gehypte Dirigent zeigt ungewohnte Schwächen
Das Mahler-Erlebnis mit Teodor Currentzis ernüchtert. Auf der Suche, bei der Currentzis zwar mit dem Herzen eines Löwen kämpft, verliert er sich in Perfektion und Schönklang. Dass dabei auch sein Gefolge, wie einige das eigens von Currentzis gegründete Ensemble musicAeterna bezeichnen, ebenso alles gibt, ändert am Ergebnis leider nichts. Auch wenn Mahlers gigantischer Kosmos von allen mit viel Spielfreude und Energie ausgekostet wird, letztendlich fehlt etwas: Mahler nur richtig zu spielen, ist einfach zu wenig.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Currentzis lässt es flirren und beben
Der kontroversielle Dirigent widmete sich Mahler und Retinsky im Wiener Konzerthaus
Der Standard.at

Currentzis in Wien: Wasserflöten vor Mahlers Welttheater (Bezahlartikel)
Jubel für Teodor Currentzis und „musicAeterna“ mit Gustav Mahlers Fünfter und einer zeitgenössischen Novität im Konzerthaus.
Die Presse.com

„Konzertgänger in Berlin“
Brummsummend: sinn entflinnen mit Wolf & WUMM!
Immer wenn man mal wieder von Großopernregien ermattet ist (womit nicht das ach so böse „Regietheater“ gemeint ist oder gar die Idee von Inszenierung an sich, sondern eher faule Als-ob-Regie, wie zuletzt erlebt in den staatsöperlichen Falstaff und Figaro ), dann wird’s mal wieder Zeit für „Kindertheater“. Auch da gibt es natürlich Höhen und Tiefen, aber das Publikum ist unbehumpsbar. Also auf mit dem Fünfjährigen zu WUMM!
https://hundert11.net/brummsummend/

München
Eröffnung der Isarphilharmonie: Der große Sprung nach vorn
Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker eröffnen die Isarphilharmonie in Sendling.
Münchner Abenzeitung

München
Neuentdeckungen und Liebgewonnenes mit Klaus Mäkelä im Münchner Herkulessaal
bachtrack.com

Unspektakulär, preisgünstig und gelungen: Die Münchner Philharmoniker eröffnen die Isarphilharmonie
Donaukurier.de

Geretsried
Zauberflöte im Zelt
Der Geretsrieder Kulturherbst macht mit dem Mozart-Klassiker zum ersten Mal auf Oper – und überrascht angenehm
Sueddeutsche Zeitung

Bonn
So klingt es, wenn ein Computer Beethoven vollendet (Bezahlartikel)
Die Presse.com

Dortmund
Jubel für Barockprojekt „Sehnsucht“ in Dortmunds Oper
WAZ.de

Duisburg
Deutsche Oper am Rhein: Mieczysław Weinbergs „Masel Tov! Wir gratulieren!“ begeisterte im Theater Duisburg
rundschau-duisburg.de

Würzburg
Romeo mit Handgranate: „Capulets und Montagues“ in Würzburg
BR-Klassik.de

Radebeul
Die Bildnisse des Joseph K. – von Einems „Der Prozeß“ an den Landesbühnen Sachsen
Neue Musikzeitung/nmz.de

Wien / Konzerthaus
Wiener Konzerthaus: Muntere Bernstein-Hommage
Das glänzende ORF-Radio-Symphonieorchester unter Marin Alsop mit Werken von Cech, Adès und Bernstein
Der Standard.at

Wien / Musikverein
Brittens „War Requiem“: Der Jammer des Kriegs
Dirigent Ivor Bolton leitete das stark besetzte Ensemble im Wiener Musikverein.
Wiener Zeitung

Wien / Staatsoper
Unglaubliche Wirkung aus dem Nichts
Claudio Monteverdi, L’incoronazione di Poppea
Einfach hingehen, fallen lassen und sich ins Zauberreich des Claudio Monteverdi entführen lassen. Das haben sich anscheinend auch viele der jüngeren Generation gedacht, die im Publikum dieses Mal dabei waren. Ein Verdienst von Bogdan Roščić. Auch wenn bislang nicht alles aufgegangen ist, sein Vorhaben, nach seiner Ära den Altersdurchschnitt deutlich gesenkt zu haben, nimmt schön langsam Fahrt auf.
von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Bruckner könnte als erster Komponist seliggesprochen werden „Bild eines heiligen Künstlers“
Domradio.de „Die DIENSTAG-PRESSE – 12. OKTOBER 2021“ weiterlesen

Der gehypte Dirigent zeigt leichte Schwächen: Das Mahler-Erlebnis mit Teodor Currentzis ernüchtert

Auf der Suche, bei der Currentzis zwar mit dem Herzen eines Löwen kämpft, verliert er sich in Perfektion und Schönklang. Dass dabei auch sein Gefolge, wie einige das eigens von Currentzis gegründete Ensemble musicAeterna bezeichnen, ebenso alles gibt, ändert am Ergebnis leider nichts. Auch wenn Mahlers gigantischer Kosmos von allen mit viel Spielfreude und Energie ausgekostet wird, letztendlich fehlt etwas: Mahler nur richtig zu spielen, ist einfach zu wenig.

Foto: © Anton Zavjyalov

Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 10. Oktober 2021
Gustav Mahler, Symphonie Nr. 5 

Teodor Currentzis, Dirigent
musicAeterna, Orchester

von Jürgen Pathy

Wenn Musiker zu Raubtieren werden, ist Teodor Currentzis nicht fern. Im Wiener Konzerthaus hat der Russe mit griechischen Wurzeln mal wieder alles gefordert. Dass die Musiker seines musicAeterna, des Ensembles, mit dem er aus Russland zu Weltruhm gelangt ist, dabei an ihre Grenzen stoßen, ist selten der Fall. Mahlers Fünfte erwies sich allerdings als Hürde.

Dabei ließen die äußeren Zeichen nichts davon bemerken. Nachdem Currentzis, wie üblich in enger, schwarzer Skinny-Jeans, den letzten Takt händeringend fast in der Luft zerreißt, tobt das Haus. Der Currentzis-Effekt ist deutlich zu spüren. Kaum ein anderer seiner Kollegen, die qualitativ auf derselben Stufe stehen, reißt die Massen zurzeit so mit. Anders lässt es sich nicht erklären, dass selbst nach der Vorspeise, so lange applaudiert wird, dass der charismatische Pultstar dreimal aufs Podium gelockt wird.

„Teodor Currentzis, musicAeterna
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 10. Oktober 2021“
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Unglaubliche Wirkung aus dem Nichts: Monteverdis Spätwerk fasziniert Jung und Alt

Einfach hingehen, fallen lassen und sich ins Zauberreich des Claudio Monteverdi entführen lassen. Das haben sich anscheinend auch viele der jüngeren Generation gedacht, die im Publikum dieses Mal dabei waren. Ein Verdienst von Bogdan Roščić. Auch wenn bislang nicht alles aufgegangen ist, sein Vorhaben, nach seiner Ära den Altersdurchschnitt deutlich gesenkt zu haben, nimmt schön langsam Fahrt auf. Kein Wunder. Hat er doch nicht nur die Generalproben für U-27 geöffnet, sondern für „gekennzeichnete Vorstellungen“ auch noch Karten für unwiderstehliche 20 € als Happen vorgeworfen.

Foto: Solotänzer Camilo Mejía Cortés mit Kate Lindsey und Slávka Zámečníková als Nero und Poppea in Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“ an der Wiener Staatsoper im Mai 2021. (Wiener Staatsoper / Michael Pöhn)

Wiener Staatsoper, 6. Oktober 2021
Claudio Monteverdi, L’incoronazione di Poppea

von Jürgen Pathy

Unglaubliche Wirkung aus dem Nichts. So lässt sich Monteverdis Oper „L’incoronazione di Poppea“ aus dem Jahre 1642 mit nur einem Satz beschreiben. Was der italienische Komponist unter Einsatz geringster Mittel erschaffen hat, dürfte dramaturgisch fast höher einzuordnen sein als so manches große Werk der Romantik. Dabei waren Monteverdi auf gewisse Weise die Hände gebunden. Im Gegensatz zu Wagner, Strauss & Co, hatte Monteverdi, der 1643 in Venedig verstorben ist, nur einen Bruchteil an Musikern zur Verfügung. Was die allerdings erreichen, ist atemberaubend.

„Claudio Monteverdi, L’incoronazione di Poppea
Wiener Staatsoper, 6. Oktober 2021“
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