Lise Davidsen bekommt zurecht mit Abstand den meisten Applaus an diesem Abend – Klatschen, Bravi, Fußgetrampel. Es ist der Lise-Davidsen-Tag in Bayreuth. Als „Farben“ zu ihrem außerirdischen Gesang passen Sonnenblumen, Bernstein, Gold und Kardamom.
„Tannhäuser“ in Bayreuth – das ist die Oper der Zukunft! Die Inszenierung von Tobias Kratzer ist intelligent, bunt, gefühl- und humorvoll. Das ist cool, emotional, sexy und berührend. Es singen in ihren Rollen die überwiegend besten Sänger der Welt. Das Orchester ist eine Wucht, und Axel Kober zeigt mit seinem einfühlsamen wie energetischen Dirigat, dass man in Bayreuth auch getrost auf Valery Gergiev verzichten kann.
Und dann diese Musik: Jedem der knapp 911 Menschen im Festspielhaus schlägt das Herz, brennt vor Sehnsucht die Seele, wenn die besten Musiker aus ganz Europa und dieser fulminante Chor alles geben und diese göttlichen Noten spielen und singen. Richard would have been happy! „Richard Wagner, Tannhäuser Bayreuther Festspiele, 27. Juli 2021“ weiterlesen
Bayreuther Festspiele: Axel Kober wird in Bayreuth für „Tannhäuser“-Dirigat gefeiert
Sängerisch überzeugten in erster Linie Lise Davidsen mit einer makellosen, kompakten und im Piano auch schlanken und dennoch durchdringenden Elisabeth, Günther Groissböck mit einem sensationell kernigen Landgraf Herrmann und der ehemalige Mannheimer „Wozzeck“ Markus Eiche als Wolfram von Eschenbach. Mannheimer Morgen
Bayreuth Zwei Meistersinger bringen die Bayreuther Festspiele in die Exzellenzspur
Klaus Florian Vogt und Michael Volle sind die Meistersinger von Bayreuth! Klassik-begeistert.de
Bayreuth: „Die Meistersinger von Nürnberg“ Genialer Doppel-Wagner
Barrie Koskys Inszenierung von Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ läuft seit 2017 bei den Bayreuther Festspielen. Am Montagabend hatte die Wiederaufnahme Premiere. Kann sie auch nach vier Jahren noch überzeugen? BR-Klassik-begeistert
Satire statt Deutschtümelei Premierenkritik „Die Meistersinger von Nürnberg“
Barrie Koskys Inszenierung von Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ läuft seit 2017 bei den Bayreuther Festspielen. Am Montagabend hatte die Wiederaufnahme Premiere. Kann sie auch nach vier Jahren noch überzeugen? BR-Klassik.de
„Der fliegende Holländer“ in Bayreuth: Skandinavischer Regionalkrimi
Die Bayreuther Festspiele eröffnen mit dem „Fliegenden Holländer“, dirigiert von Oksana Lyniv. Münchner Abendzeitung
Bayreuth Dieser Gesang ist eine Erlösung
„Der fliegende Holländer“ eröffnet die Bayreuther Festspiele. Asmik Grigorian als Senta und Oksana Lyniv als Dirigentin versetzen das Publikum in Glückstaumel. Frankfurter Allgemeine
Interview mit Asmik Grigorian Bayreuth-Debüt als Senta BR-Klassik.de
Salzburg Castelluccis „Don Giovanni“ in Salzburg: Vom Sterben des geilen Mannes
Der Regisseur nützt die Mozart-Oper im Großen Festspielhaus zur Entfaltung eines magischen Assoziationstheaters, das ein Hauch von Trivialität umweht. Der Standard.at
Salzburger Festspiele: Dieser „Don Giovanni“ entzieht sich einem eindeutigen Urteil
„Don Giovanni“ in der Inszenierung von Romeo Castellucci und dirigiert von Teodor Currentzis – kein Platz für Heiligtümer am Tag der Abrechnung. Kurier.at
„Don Giovanni“ in Salzburg: Ein Fest der Maßlosigkeit
Salzburger Festspiele: Mozarts „Don Giovanni“ von und mit Romeo Castellucci und Teodor Currentzis im Großen Festspielhaus. Münchner Abendzeitung
Harmloser „Don Giovanni“ in Salzburg
Zuerst fällt ein Auto vom Himmel und landet mit Wumms auf dem Bühnenboden, dann folgen der Rollstuhl des Commendatore und ein Flügel, auf dessen zwei Bruchstücken Don Giovanni und sein Diener Leporello ein wenig herumklimpern. Sueddeutsche Zeitung„DIE MITTWOCH-PRESSE – 28. JULI 2021“ weiterlesen
DVD-Rezension: Erich Wolfgang Korngold, „Die tote Stadt“
Kirill Petrenko
Bayerische Staatsoper
LC 96744
von Peter Sommeregger
Korngolds Oper, ein ursprünglich ganz großer Erfolg, wurde nach dem Verbot durch die Nationalsozialisten wie alle anderen Werke des jüdischen Komponisten für lange Zeit beinahe vergessen. Erst ab den 1970 Jahren kehrte „Die tote Stadt“ allmählich wieder auf die Opernspielpläne zurück, inzwischen kann man durchaus von einer Korngold-Renaissance sprechen, die auch andere Werke wieder in den Fokus rückt. „DVD-Rezension: Erich Wolfgang Korngold, „Die tote Stadt“, Jonas Kaufmann, Marlis Petersen, Kirill Petrenko“ weiterlesen
Festival da Jazz St. Moritz, 8. Juli bis 1. August 2021
Es waren am diesjährigen, 13. Festival da Jazz im mondän-weltberühmten St. Moritz vor allem die starken Frauen, die mich am meisten beeindruckten: Die Kubanerin Yilian Canizares, ein schier atemberaubendes Multitalent, eine hervorragende Sängerin und erstklassige Violinvirtuosin, dazu tänzerisch begabt, von unwiderstehlicher karibischer Fröhlichkeit – und bildschön noch dazu.
Foto: Charles E. Ritterband
von Charles E. Ritterband
Canizares intoniert die großartigen kubanischen Rhythmen mit Temperament und Subtilität; die alten afrikanischen Ursprünge schimmern durch in diesen mitreißenden, aber oft auch ergreifenden Tonfolgen. Ihr zur Seite steht ihr hochbegabter Landsmann, der schlaksige Klaviervirtuose Omar Sosa, dessen augenzwinkernder Humor immer wieder aufblitzt und die Eleganz der Sängerin Yilian Canizares aufs trefflichste ergänzt. Die Kubaner traten auf im historischen Theatersaal des Jugendstil-Hotels „Reine Victoria“ in St. Moritz Bad, das – wegen Covid – dieses und schon letztes Jahr den legendären und stets hoffnungslos überfüllten Dracula-Club, gegründet vom Playboy-Prototyp und Multitalent Gunter Sachs, als Haupt-Austragungsort des jährlichen Jazz-Festivals ersetzte. „Festival da Jazz St. Moritz, 8. Juli bis 1. August 2021“ weiterlesen
Bregenzer Festspiele, Konzert im Festspielhaus, 26. Juli 2021
Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ gilt als Opus Magnum, als Höhepunkt im Schaffen des österreichischen Barock-Komponisten. Die Entscheidung, mit dieser Krönung in Haydns Schaffen dem musikalischen Programm der diesjährigen, nach einjähriger Corona-Quarantäne wieder stattfindenden Bregenzer Festspiele gleichsam die Krone aufzusetzen, war folgerichtig, ja fast zwingend.
von Charles E. Ritterband
Es war nicht nur der (bisherige, denn es steht ja noch „Rheingold“, halb-szenisch inszeniert, auf dem Programm) Höhepunkt der Festspiele – es war auch sozusagen das Festkonzert zu deren 75-jährigem Jubiläum. Dass dabei das Hausorchester der Festspiele, das „Orchestra in Residence“, die Wiener Symphoniker, in großer Besetzung ihren glanzvollen Auftritt hatten, war selbstverständlich. Und die „Schöpfung“ hat auch eine symbolische Bedeutung, nämlich die Neu-Schöpfung, nachdem die Kunst, zumindest direkt vor Publikum, mehr als ein Jahr lang aussetzen musste. „Joseph Haydn, Die Schöpfung, Bregenzer Festspiele, 26. Juli 2021“ weiterlesen
Klaus Florian Vogt und Michael Volle sind die Meistersinger von Bayreuth!
klassik-begeistert.de berichtet als erster Blog über die ersten vier Premieren der Bayreuther Festspiele.
Bayreuther Festspiele, 26. Juli 2021 Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg
Foto: 26.07.2021 – von Enrico Nawrath / Festspiele Bayreuth.
Chor und Statisten sowie Johannes Martin Kränzle als Sixtus Beckmesser in „Die Meistersinger von Nürnberg“.
von Andreas Schmidt
Nach einer starken Eröffnung („Der fliegende Holländer“), die nur durch eine kalt-tote und ideenlose Inszenierung und einen schwachen Holländer (John Lundgren) etwas beeinträchtigt wurde, sind die Bayreuther Festspiele seit der zweiten Aufführung wieder voll in der Exzellenzspur: Mit den „Meistersingern von Nürnberg“ haben alle Darsteller wieder einmal gezeigt, dass die Musik des Jahrtausendgenies Richard Wagner am besten in Oberfranken erklingt.
Live ist Wagner am besten. Es geht nichts über die superbe Akustik im Großen Festspielhaus in Bayreuth. Wer am Montag dabei war bei der ersten Aufführung der „Meistersinger von Nürnberg“, durfte sich glücklich schätzen. Es war ein phantastischer, sinnlicher und stimmungsvoller Abend auf dem Grünen Hügel – diesen Sound und dieses Bühnenspiel können kein Kino und kein Livestream bieten. „Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg Bayreuther Festspiele, 26. Juli 2021“ weiterlesen
Immer wieder lesen meine Frau und ich von KollegInnen, meistens weiblichen Geschlechts, dass sie sich von einer speziellen Stimmlage besonders angesprochen fühlen. Gerade in der Corona-Krise, wo die aktuelle Berichterstattung nicht platzfüllend sein konnte, standen Reflexionen im Vordergrund, in denen sich viele diesbezüglich outeten.
von Lothar und Sylvia Schweitzer
Ich stelle mir jetzt die Frage, ob das bei mir auch der Fall ist. Angefangen hat mein Interesse an Opern im Alter von vierzehneinhalb Jahren, als ich von meinem Lieblingslied „Granada“ des Komponisten und Medien-Stars Agustín Lara eine Single mit Mario Lanza bekam. Ich kannte bisher nur die Interpretation der Chanson- und Schlagersängerin und auch Schauspielerin Caterina Valente. Der Mexikaner Lara hatte einen Liederzyklus für Tenor über spanische Städte im Stil von Opernarien vertont. Jetzt war mein Interesse an dem Genre geweckt und ich kaufte die erste Schallplatte, die keine Schlager zum Tönen brachte, sondern „Operatic Arias“ – gesungen von dem Tenor Mario Lanza. „Schweitzers Klassikwelt 40: Der Reiz der Vielfalt der Stimmlagen“ weiterlesen
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DIENSTAG-PRESSE – 27. JULI 2021
Foto: Georg Zeppenfeld (Daland) und Asmik Grigorian (Senta). Foto: Enrico Nawrath/ Bayreuther Festspiele
Bayreuth Pubertier Senta – „Der fliegende Holländer“ eröffnet die Bayreuther Festspiele Neue Musikzeitung/nmz.de
Eröffnungspremiere: „Fliegender Holländer“ bei den Festspielen in Bayreuth Der Standard.at
Bayreuther Festspiele: Geschrumpfter Mythos
Auftakt in Bayreuth: Der Regisseur Dmitri Tcherniakov macht aus dem „Fliegenden Holländer“ einen Kleinstadtkrimi. Sueddeutsche Zeitung
Liebe unter Landeiern
Die Dirigentin Oksana Lyniv und der Regisseur Dmitri Tcherniakov eröffnen mit dem „Fliegenden Holländer“ die diesjährigen Bayreuther Festspiele. Tagesspiegel.de
Dieser Gesang ist eine Erlösung
„Der fliegende Holländer“ eröffnet die Bayreuther Festspiele. Asmik Grigorian als Senta und Oksana Lyniv als Dirigentin versetzen das Publikum in Glückstaumel. Frankfurter Allgemeine
Premierenkritik – „Der fliegende Holländer“ in Bayreuth Wagners „Holländer“ als Dorf-Thriller BR-Klassik.de
Lieb nur als Versehen – „Tristan und Isolde“ als Oper für Kinder bei den Bayreuther Festspielen Neue Musikzeitung/nmz.de
Salzburger Festspiele Nachtkritik – Don Giovanni fährt ganz in Weiß zur Hölle
Die zentrale Opernproduktion der Salzburger Festspiele löst die hohen Erwartungen weitgehend ein. Romeo Castellucci findet über eine spektakuläre Bilderflut zum szenischen Kern von Mozarts Dramma giocoso. Teodor Currentzis Klangkonzept indes weist keine Bruchstellen auf. Der Dirigent setzt auf lyrische Stimmen und delikaten Orchesterklang. Salzburger Nachrichten
GENIE-SCHWERSTARBEIT IM PSYCHOANALYTISCHEN VARIETÉ
Der neue Salzburger „Don Giovanni“, dirigiert von Teodor Currentzis und inszeniert von Romeo Castellucci, ist ästhetische Schwerstarbeit. Salzburg zeigt, was es alles drauf hat: Auf der Riesenbühne des Großen Festpielhauses tobt eine symbolschwangere Materialschlacht und im Orchestergraben ein Maximum an Tempo- und Langsamkeitsrekorden. BR-Klassik.de
„Don Giovanni“-Premiere live
Eines der programmierten Höhepunkte des Festivalsommers ist die erste Opernpremiere der Salzburger Festspiele: Mozarts „Don Giovanni“ neuinterpretiert von Kultdirigent Teodor Currentzis am Pult und Regiemystiker Romeo Castellucci. https://oe1.orf.at/artikel/686390/Don-Giovanni-Premiere-live
Wenn der Startenor Flórez zu einer musikalischen Reise in seinen Heimatkontinent Südamerika einlädt, erwartet man sich sowieso eine musikalische Besonderheit. Es hätte sich aber niemand erwartet, dass dieser Abend so ein Ereignis wird. „Juan Diego Flórez, Grafenegg Wolkenturm, 24. Juli 2021“ weiterlesen
Die Pandemie schwebte bis zuletzt als Damoklesschwert über den diesjährigen Bayreuther Festspielen, im letzten Jahr konnten sie erstmals seit 1951 nicht stattfinden. Diesmal glückte der Spagat mit reduzierter Zuschauerzahl und aus dem Probensaal zugespieltem Chor.
„Der fliegende Holländer“ ist eine besonders bühnenwirksame Oper, sofern man sie dort belässt, wo Wagner sie verortet hat. Inspiriert wurde seine Komposition von einer Überfahrt nach England bei extrem rauer See, Letztere wird in dieser Inszenierung nicht sichtbar. Dafür leitet ein sehr verstörendes Video die Aufführung ein. Ein kleiner Junge wird durch den Selbstmord einer Frau traumatisiert, die wohl seine Mutter war. Zweieinhalb Stunden wartet man auf die Auflösung dieses Rätsels, vergeblich. Was wir sehen, ist ein tristes Dorf, in dem Seeleute in der Kneipe sitzen (1. Aufzug), eine Gruppe von Frauen eine Chorprobe abhält (2. Aufzug) und schließlich eine Schießerei nebst einem Zimmerbrand stattfindet (3. Aufzug). „Richard Wagner, Der fliegende Holländer Festspielhaus Bayreuth, Livestream der Premiere, 25. Juli 2021“ weiterlesen