„Märchen sind die Metaphern unserer Realität“

Foto: © Matthias Hoch

Bereits vor dem Beginn der Wagner-Festspiele ist in Bayreuth viel los. HOKUSPOKUS… HEXENSCHUSS – so heißt die Sonderausstellung der Musikwerkstatt Siegburg, die anlässlich des 100-jährigen Todestages von Engelbert Humperdinck (1854-1921) bis Ende August 2021 im Steingraeberhaus Bayreuth zu sehen ist. Ich habe mich entschieden, sie zu besichtigen. Dort hat mir Udo Schmidt-Steingraeber, der aktuelle Leiter der Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne, viel Interessantes über den Komponisten, seine Beziehungen zu Bayreuth, zu Richard Wagner und der Klaviermanufaktur der Familie Steingraeber erzählt.

Interview: Jolanta Łada-Zielke

Herr Schmidt-Steingraeber, hat Engelbert Humperdinck zu der Kundschaft Ihrer Firma gehört?

Ja, er ließ bei uns seinen Flügel mit einer besonderen Technik bauen. Humperdinck war der zweite berühmte Künstler, mit dem unser damals noch kleiner Betrieb zusammenarbeitete und ein spezielles Instrument für ihn fertigte. Der erste war Franz Liszt. „Interview mit Udo Schmidt-Steingraeber, Bayreuth 2021“ weiterlesen

Ich labe mich an diesem Klang

Matthew Polenzani (Idomeneo). Foto: © Wilfried Hösl

„Inszenatorische Opulenz trifft Mozartsche klangliche Eleganz in Exzellenz, sowohl orchestral als auch stimmlich. Ich bin beglückt!“

Wolfgang Amadeus Mozart, „Idomeneo“
Bayerische Staatsoper im Prinzregententheater, München, 24. Juli 2021

von Frank Heublein

Idomeneo wurde von Kurfürst Karl Theodor für die Karnevalssaison 1781 in Auftrag gegeben. Positiv überrascht war der Kurfürst wohl, allerdings blieb es der einzige Auftrag für Mozart aus München. 240 Jahre nach der Uraufführung kehrt Idomeneo als letzte Neuinszenierung der Ära Bachler nach München zurück. Nicht wie die Uraufführung im Cuvilliés-Theater, sondern dieses Mal im Prinzregententheater. „Wolfgang Amadeus Mozart, „Idomeneo“
Prinzregententheater, München, 24. Juli 2021“
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Was für ein Spaß! Die „Philharmonix“ in Pronstorf

Philharmonix Open Air – „Death and the Maiden”

Konzert im Rahmen des “Schleswig-Holstein Musik Festival“ auf dem Gut Pronstorf am 22. Juli 2021

von Dr. Andreas Ströbl

Jeder, der das Ensemble „Philharmonix“ (hervorgegangen aus den aufgelösten „The Philharmonics“) kennt, weiß, dass sich die sieben Musiker aus erstklassigen Orchestern rekrutiert haben und allesamt phantastische Virtuosen sind.

Dass ihr Konzert-Programm „Death and the Maiden” in Norderstedt, Kiel und Pronstorf irgendwie auch mit Franz Schubert zu tun haben würde, war den Kennern des Septetts schon von vornherein klar, ebenso wie die Tatsache, ein nicht wirklich schwermütiges Sommerabend-Konzert erwarten zu dürfen. Was die „Philharmonix“ aber für ein musikalisches Feuerwerk abbrannten, übertraf das, worauf man sich ohnehin schon gefreut hatte. „Philharmonix, Schleswig-Holstein Musik Festival,
Gut Pronstorf, 22. Juli 2021“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 25. JULI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE SONNTAG-PRESSE – 25. JULI 2021

Rusalka in München: Kristīne Opolais (Rusalka), Günther Groissböck (Wassermann). Foto: W. Hösl ©

Pressekonferenz der Bayreuther Festspiele
Groissböck sagt als Wotan ab – „Parsifal“ in 3D
Vorerst wird Günther Groissböck, der dieses Jahr den Wotan (Wanderer) in der „Walküre“ und nächstes Jahr im gesamten „Ring“ singen sollte, diese Rolle nicht in Bayreuth übernehmen. Einen Tag vor Beginn der Festspiele, am heutigen Samstagmorgen, habe er dies der Festspielleitung mitgeteilt, sagte der Sprecher der Bayreuther Festspiele bei der traditionellen Pressekonferenz zum Auftakt des Festivals.
BR-Klassik.de

Bayreuther Festspiele: Heuer nur ein Hügelchen
Kein roter Teppich, nur die Hälfte der Zuschauer und der Chor singt draußen – aber die Wagner-Festspiele finden wieder statt. Wie Bayreuth versucht, dieses besondere Gefühl trotz aller Corona-Beschränkungen zu bewahren.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayreuth-wagner-festspiele-corona-1.5359726

Katharina Wagners Corona-Bayreuth
Die Festspielchefin trotzt der Krise fast normale Zustände ab.
Wiener Zeitung

Angela Merkel kommt zur Eröffnung nach Bayreuth
Es ist ein Festival mit Coronaeinschränkungen: Nach einem Jahr Pause starten die Wagner-Festspiele am Sonntag mit nur halb so viel Publikum wie sonst. Aber Angela Merkel gehört wieder zu den Gästen.
Der Spiegel.de

Alles über Bayreuth: Muss ich hier wirklich neun Stunden auf der Holzbank sitzen?
Der Stern.de

Bayreuth
Wotans höchst unerwarteter Abschied
Und das fünf Tage vor der „Walküre“-Premiere: Die Bayreuther Festspiele stehen plötzlich ohne Wotan da. Günther Groissböck hat die Rolle komplett zurückgegeben. Wieder mal ein schwerer GAU am Grünen Hügel. Doch wie konnte das passieren?
Die Welt.de

Sänger sagt Auftritt bei den Bayreuther Festspielen ab
T-online.de

Bregenz/ Rigoletto
Der See lebt
Die Covid-Zwangspause konnte dieser grandiosen Produktion nichts anhaben – im Gegenteil. Eine außergewöhnliche Inszenierung, auch in ihrer perfekten Neuauflage – ein Prunkstück in der Geschichte der Bregenzer Festspiele.
https://klassik-begeistert.de/giuseppe-verdi-rigoletto-bregenzer-festspiele-23-juli-2021/

Blitze über dem Bodensee
Die Bregenzer Festspiele feiern „Rigoletto“ und graben eine unvollendete Nero-Oper aus.
Der Tagesspiegel

Salzburg

Salzburger Opferverband benennt heute symbolisch den „Herbert von Karajan-Platz“ um
https://www.krone.at/2466905

Salzburger Festspiele 2021
Salzburgs neuer „Don Giovanni“
BR-Klassik.de

Romeo Castellucci: „Ich will Don Giovanni seine Rätselhaftigkeit belassen“
150 Salzburger Frauen, Bezüge zu Albrecht Dürers „Hasen“ und eine weiße Bühne zeigt Regisseur Romeo Castellucci in Mozarts Oper aller Opern.
Salzburger Nachrichten

Salzburger Festspiele: Weniger Party, mehr Kunst
Am Sonntag werden die Festspiele eröffnet – mit großen Premieren und voller Kapazität. Bei Empfängen ist aber Zurückhaltung angesagt.
Die Presse.com

Naxos direkt: Die größte Auswahl Klassischer Musik!
Spannende Rezensionen
http://www.anpdm.com/newsletterweb/474150427342425A4A78434759/43465A417040445D46794843504171

Bregenz
Lyrik vor Spektakel – Die Seebühne der Bregenzer Festspiele präsentiert beim „Rigoletto“ neue Feinheiten
Neue Musikzeitung/nmz.de

Bayreuth und Salzburg
Genießen wir den Festspielsommer, solange er hält
Die Welt.de

München
Bayerische Staatsoper
Ende einer Dienstzeit
Nach 13 Jahren verabschiedet sich Nikolaus Bachler als Intendant der Münchner Oper. Zum Abschied bringt er die vier großen Premieren der Stadthistorie auf die Bühne – mit einem so schönen wie seltsamen „Idomeneo“.
Die Welt.de

Düsseldorf
Wenn Denkmäler unbezahlbar werden
Die Düsseldorfer Oper steht unter Denkmalschutz. Immer wieder werden notdürftige Sanierungen vorgenommen – und die Kosten steigen. Abriss und Neubau scheinen unausweichlich.
Sueddeutsche Zeitung

„DIE SONNTAG-PRESSE – 25. JULI 2021“ weiterlesen

Daniels Anti-Klassiker 22: Bedřich Smetana – „Moldau“ aus „Mein Vaterland“ (1882)

Höchste Zeit, sich als Musikliebhaber neu mit der eigenen CD-Sammlung und der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen. Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese sarkastische und schonungslos ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.

von Daniel Janz

Die Moldau – einer der zeitlosen Hits tschechischer Orchesterkompositionen, die Bedřich Smetanas Stellung als Nationalkomponist noch einmal unterstrich. Kaum ein anderes Werk dieses Komponisten ist so nachhaltig wirksam und von keinem Spielplan wegzudenken. Dazu kommt die ihm zugeschriebene Mystifizierung – Smetana, zum Zeitpunkt dieser Komposition selbst bereits komplett ertaubt, wird ob dieses Umstandes nicht selten auch mit Beethoven verglichen. Und doch – diese Geschichte des vermeintlichen Meisterstücks hat einen Knick. „Daniels Anti-Klassiker 22: Bedřich Smetana – „Moldau“ aus „Mein Vaterland“ (1882)“ weiterlesen

Der See lebt

Die Covid-Zwangspause konnte dieser grandiosen Produktion nichts anhaben – im Gegenteil.

Eine außergewöhnliche Inszenierung, auch in ihrer perfekten Neuauflage – ein Prunkstück in der Geschichte der Bregenzer Festspiele.

Giuseppe Verdi, Rigoletto
Bregenzer Festspiele, 23. Juli 2021

von Dr. Charles E. Ritterband

Die einjährige Covid-Zwangspause und zwei nasskalte Winter am Bodensee vermochten der grandiosen Bühnenmaschinerie, die die High-Tech-Kulisse zu Verdis Meisterwerk „Rigoletto“ auf der Bregenzer Seebühne bildet, nichts anzuhaben: Alles funktionierte nach kleinen technischen Überholungsarbeiten reibungslos und beeindruckte die 7000 Zuschauer nicht weniger als vor zwei Jahren, da diese Produktion mit ihrem gewaltigen mechanischen Kopf eine bühnentechnische Sensation darstellte. Die eigentlichen technischen Neuerungen dieser Festspielsaison auf der Seebühne sind für den Zuschauer (fast) unsichtbar, dafür aber umso mehr hörbar: 270 zusätzliche Lautsprecher unter 30 Sitzreihen, die den ohnehin perfekten Open-Air-Raumklang noch mehr zu absoluter Perfektion steigern. „Giuseppe Verdi, Rigoletto
Bregenzer Festspiele, 23. Juli 2021“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 24. JULI 2021

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 24. JULI 2021

Julia und Herbert Lippert beim Musikfestival Steyr. Foto: Peter Christian Mayr

Salzburg
Erste Bilder zur Oper „Don Giovanni“: Hier herrscht Verwechslungsgefahr
Salzburger Nachrichten

„Don Giovanni“: 100 Jahre Tod und Verführung in Salzburg
Die Presse.com

Bregenz
„Rigoletto“ in Bregenz: Ein staunen machendes Wunderwerk
Wiederaufnahme von Verdis „Rigoletto“ bei den Bregenzer Festspielen. Im nächsten Jahr kommt die „Madama Butterfly“, die Latte liegt hoch.
Kurier.at

Blitze über dem Bodensee
Die Bregenzer Festspiele feiern „Rigoletto“ und graben eine unvollendete Nero-Oper aus.
https://www.tagesspiegel.de/kultur/bregenzer-festspiele-eroeffnet-blitze-ueber-dem-bodensee/27449164.html

Verdis „Rigoletto“ auf der Seebühne der Bregenzer Festspiele
Der monumentale Clownskopf bleibt bei dieser langersehnten Wiederaufnahme der Oper das bestimmende Element. Ein Abend voller Nihilismus, Magie und Poesie
Der Standard.at

Bregenz: Die Rigoletto-Maschine läuft gut
Ein Zirkus, aber berührend und mit gutem Klang: Philipp Stölzls gigantische Inszenierung von Verdis populärer Oper „Rigoletto“ funktioniert auch heuer am Bodensee.
https://www.diepresse.com/6012128/bregenz-die-rigoletto-maschine-lauft-gut

Artisten, Kavaliere, Attraktionen
Wiener Zeitung

Impressionen vom „Rigoletto“-Festspielabend
https://vorarlberg.orf.at/stories/3113882/

Einmal Wahnsinn mit alles: „Nerone“ in Bregenz
Arrigo Boitos „Nerone“ eröffnete am Mittwochabend die 75. Bregenzer Festspiele.
https://www.tt.com/artikel/30796956/einmal-wahnsinn-mit-alles-nerone-in-bregenz

Bayreuth
„Blutkünstler“ Hermann Nitsch bei den Bayreuther Festspielen 2021. Walküre in Regenbogenfarben
Der österreichische Aktionskünstler Hermann Nitsch bereitet eine Malaktion bei den Bayreuther Festspielen vor. „Ich habe viel mit Rot gemalt. Aber gerade bei der ‚Walküre‘ möchte ich das ganze Farbspektrum einsetzen“. Alle „Regenbogenfarben“ sollen bei der konzertanten Aufführung auf der Bühne des Festspielhauses zum Einsatz kommen, sagt er im BR-KLASSIK-Interview.
BR-Klassik.de

Wien/ Konzerthaus
Piotr Beczała überzeugte seine Fans trotz Hoppalas
Der Tenor gab im Konzerthaus einen Liederabend mit weitgefächertem Programm.
Wiener Zeitung

„Con molto sentimento“: Piotr Beczała im Wiener Konzerthaus
Der polnische Tenor gab gemeinsam mit Helmut Deutsch am Klavier einen gefühlsstarken Liederabend – hemmungslos romantisch!
Der Standard.at

München/Opernfestspiele
Drama im Nationaltheater: „Otello“
Die Münchner Opernfestspiele präsentieren einen beeindruckenden Otello mit dem letzten Operntoten im Werk Giuseppe Verdis
So wie Jago uneingeschränkt böse ist, ist Desdemona eine reine Lichtgestalt. Anja Harteros mimt sie als starke Persönlichkeit. Weltklasse ihre gesangliche Leistung, ihre reife, kraftvolle Stimme bewegt sich scheinbar mühelos durch sämtliche Register. Harteros beherrscht die komplette Klaviatur der menschlichen Emotionen. Stets wirkt sie dabei ihrem im Krieg traumatisierten Gatten überlegen. Aus heutiger Sicht mag man sich fragen, warum diese Powerfrau sich ohne große Gegenwehr meucheln lässt. Man würde erwarten, dass sie ihrem Gatten den Laufpass gibt oder ihn zumindest zum Psychiater schleift. Aber andere Zeiten, andere Sitten.
von Dr. Petra Spelzhaus
Klassik-begeistert.de

„DIE SAMSTAG-PRESSE – 24. JULI 2021“ weiterlesen

Rising Stars 11: Anna Handler, Dirigentin und Pianistin – die junge Maestra mit eigenem Orchester

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

Mozart KV 488, 1. Allegro – Anna Handler, Klavier und Leitung, Orchester Enigma Classica

von Lorenz Kerscher

Beim Eröffnungskonzert der hochinteressanten Konzertserie Stars & Rising Stars München am 8. Juli 2021 stellte die berühmte Klarinettistin Sabine Meyer zwei ihrer talentiertesten Studenten vor und bot ein sehr schönes Programm von Solo- und Duostücken. Dafür gab es begeisterten Applaus, doch die eigentliche Attraktion des Abends war die junge Dirigentin Anna Isabella Handler mit dem von ihr gegründeten Kammerorchester „Enigma Classica“. Da stand eine energiegeladene junge Frau vor einer Gruppe begeisterter junger Musiker und gab mit präzisen Schlägen den Takt und die Inspiration für den packenden Konzertabend. „Sie hat alles, um sich in dieser immer noch von Männern beherrschten Domäne durchzusetzen“, war da mein erster Gedanke. „Rising Stars 11: Anna Handler, Dirigentin und Pianistin – die junge Maestra mit eigenem Orchester“ weiterlesen

DIE FREITAG-PRESSE – 23. JULI 2021

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DIE FREITAG-PRESSE – 23. JULI 2021

MADRID : TOSCA-KARUSSELL: Die Netrebkos mit Luca Salsi. Foto: Instagram ©.

Blitzen und Funkeln: „Rigoletto“ bei den Bregenzer Festspielen
Vor einer dramatischen Gewitterkulisse eröffnete die Seebühne ihre Saison. Abermals steht Verdis Erfolgsoper über einen Hofnarren auf dem Programm. Der Bodensee spielt die Hauptrolle, die Maschinerie ist gewaltig, das wohlige Bangen einkalkuliert.
https://www.br.de/nachrichten/kultur/blitzen-und-funkeln-rigoletto-bei-den-bregenzer-festspielen,SduNYJD

Hohes Corona-Risiko in Salzburg – Ampel blinkt orange
Die Corona-Situation im Land wird zunehmend unterschiedlicher. Während der Trend im Burgenland stabil niedrig bleibt, geht es in allen anderen Bundesländern mit den Infektionszahlen nach oben. Für Salzburg hat die Ampel-Kommission heute schon hohes Ansteckungsrisiko festgestellt, also die Farbe orange. Mittleres Risiko gibt es in der gelben Zone, in die Wien und Vorarlberg eingeordnet wurden. Der Rest des Landes ist gelb-grün, das Risiko also gering.
Salzburger Nachrichten

Kulturregelungen: So locker wie in Österreich sind sie anderswo nicht
International werden teils nur Geimpfte zu Veranstaltungen zugelassen oder die Besucherzahlen eingeschränkt.
Kurier.at

Salzburg
Teodor Currentzis dirigierte Kontemplationsmusik
Bei den Salzburger Festspielen erwies sich ruhige Musik als spannungsgeladen.
Wiener Zeitung

Bregenz/ Festspiele
„Nero“ in Bregenz: düsterer Alptraum als Traum vom Lebenswerk – mit grandioser Musik
Neben den Publikumsmagneten vom Kaliber eines „Rigoletto“, der „Zauberflöte“, der „Aida“ oder der „Carmen“ auf der Seebühne leisten sich die Bregenzer Festspiele – neben Salzburg das führende Kulturereignis der Nation – den Luxus, im Festspielhaus nebenan dem Publikum unbekanntere, aber dennoch großkalibrige Opern zu präsentieren. So wurde 2010 Mieczysław Weinbergs KZ-Drama „Die Passagierin“ in Bregenz szenisch uraufgeführt, 2017 Rossinis „Mosè in Egitto“ (mit der berühmten „Preghiera“, dem wunderschönen Gebet) und 2019 Jules Massenets „Don Quichotte“ auf die geräumige Bühne des Festspielhauses mit seiner exzellenten Akustik gebracht. Bereits 2016 hatten hier die Bregenzer Festspiele als Pionierleistung erstmals die Oper „Amleto“ (Hamlet) aufgeführt, zu der Boito zwar nicht die Musik (das war Franco Faccio), aber, als bewährter Librettist, den Text geschrieben hatte. Boito gehörte der antibürgerlichen Mailänder Dichtergruppe der „Scapigliatura“ oder „Strubbelköpfe“ (1860-1880) an, die revoltierend gegen die traditionelle Literatur des Schönen, Edlen und Guten, sich den Aspekten des Hässlichen, Bösen und Abstoßenden zugewandt hatte. Boitos große Oper „Nerone“ liegt ganz in diesem Trend.
von Dr. Charles E. Ritterband
https://klassik-begeistert.de/arrigo-boito-nero-bregenzer-festspiele-21-juli-2021/

Bregenz
Arrigo Boitos „Nero“-Oper: Wahnsinn ohne Ende
Der Versuch einer Ehrenrettung der selten gespielten und unvollendet gebliebenen Tragödie „Nero“ von Arrigo Boito gelingt nur bedingt
https://www.derstandard.at/story/2000128382391/inszenierung-von-arrigo-boito

Nero in Bregenz: Monumentalfilm für die Ohren
Arrigo Boitos Opern-Exot wurde im Festspielhaus musikalisch fulminant wiederbelebt.
Wiener Zeitung

„Nerone“ in Bregenz: Große Oper sieht anders aus (Bezahlartikel)
Eine Rarität im Bregenzer Festspielhaus: Arrigo Boitos unvollendete Oper „Nerone“, musikalisch kompetent umgesetzt. Die Inszenierung von Olivier Tambosi will mehr, als sie halten kann.
Die Presse.com

„DIE FREITAG-PRESSE – 23. JULI 2021“ weiterlesen

Drama im Nationaltheater: Die Münchner Opernfestspiele präsentieren einen beeindruckenden Otello mit dem letzten Operntoten im Werk Giuseppe Verdis

So wie Jago uneingeschränkt böse ist, ist Desdemona eine reine Lichtgestalt. Anja Harteros mimt sie als starke Persönlichkeit. Weltklasse ihre gesangliche Leistung, ihre reife, kraftvolle Stimme bewegt sich scheinbar mühelos durch sämtliche Register. Harteros beherrscht die komplette Klaviatur der menschlichen Emotionen. Stets wirkt sie dabei ihrem im Krieg traumatisierten Gatten überlegen. Aus heutiger Sicht mag man sich fragen, warum diese Powerfrau sich ohne große Gegenwehr meucheln lässt. Man würde erwarten, dass sie ihrem Gatten den Laufpass gibt oder ihn zumindest zum Psychiater schleift. Aber andere Zeiten, andere Sitten.

Nationaltheater München, Münchner Opernfestspiele, 21. Juli 2021

Otello, Oper in vier Akten – 1887
Komponist Giuseppe Verdi

Otello: Anja Harteros (Desdemona). Foto: W. Hösl.

Libretto von Arrigo Boito nach dem gleichnamigen Schauspiel „Othello“ von William Shakespeare – in italienischer Sprache

von Dr. Petra Spelzhaus

Vorhang auf. Furiose Fortissimoklänge des von Asher Fisch emotional und stets auf Augenhöhe mit den Sängern dirigierten Orchesters durchdringen das Nationaltheater. Es tobt ein orkanartiges Gewitter. In einem grauen Schlafgemach mit schwarzem Bett, Sessel und Kamin treibt sich unruhig und verzweifelt Desdemona (wunderbar dargestellt von Anja Harteros) umher und wartet auf die Heimkehr ihres Mannes und Heerführers Otello von einer Seeschlacht gegen die Türken. In der Dunkelheit unterhalb des Zimmers kristallisiert sich langsam der ganz in Schwarz gekleidete Chor heraus. Durch die Nacht hallen dramatische Gesänge und schrille Schreie, die in ihrer Wucht an das „Dies irae“ aus Verdis Requiem erinnern. Dann die erlösende Nachricht: Otellos Schiff hat nach siegreicher Mission den Weg in den Hafen Zyperns gefunden und ist gerettet. Ein geschwächter, vom Krieg gezeichneter Feldherr, dargestellt vom armenischen Tenor Arsen Soghomonian, betritt das Schlafgemach. Sein „Esultate“ klingt etwas weniger triumphal als man es von anderen Aufführungen kennt. „Giuseppe Verdi, Otello
Nationaltheater München, Münchner Opernfestspiele, 21. Juli 2021“
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