München: Die Dekonstruktion des Musiktheaters verfehlt ihre Wirkung

Yoel Gamzou leitet unaufdringlich das sehr gut disponierte Bayerische Staatsorchester. Wie gemacht für die beiden exzellent singenden Darsteller. Das Gesamte verraucht in mir ohne emotionale Verfestigung. Immerhin, den musikalischen Schwung, den nehme ich mit in meinen Abend.

Bayerische Staatsoper, München, Livestream vom 26. April 2021
Rezension des Videostreams: Montagsstück XIX: Il segreto di Susanna

Foto: Montagsstück XIX: Il segreto di Susanna: Heiko Pinkowski (Sante), Michael Nagy (Conte Gil), Selene Zanetti (Susanna), © W. Hösl

von Frank Heublein

1909 wurde das„ Intermezzo in einem Bild“, wie Ermanno Wolf-Ferrari „Il segreto di Susanna“ unterschrieb, im Münchner Hof- und Nationaltheater uraufgeführt. Zu diesem Zeitpunkt war er Direktor des Liceo Musicale in seiner Geburtsstadt Venedig. Erst später zog er nach München. Das Stück ist einer seiner drei größten Erfolge, die alle in München uraufgeführt wurden. 2021 erlebt dieses Stück also eine Wiederauferstehung am (wiederaufgebauten) Ort der allerersten Aufführung. „Montagsstück XIX: Il segreto di Susanna
Bayerische Staatsoper, München, Livestream vom 26. April 2021“
weiterlesen

Der Schlauberger 47: Vom Winde verweht – Mal was zum Lachen

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Fast hätte ich mich kaputt gelacht, vorigen Sonntag, am Welttag des Lachens. Zufall. Denn ich hatte etwas über die Deutsche Rasengesellschaft e.V. gelesen und wollte wissen, ob das ein Scherz ist. Aber die gibt es wirklich. Ihr Thema im Mai lautet: „Messungen und Bonitur der Gräservitalität.“ Jetzt weiß ich es genau. „Der Schlauberger 47: Vom Winde verweht – Mal was zum Lachen“ weiterlesen

Elīna Garanča: „Eine Kundry in Bayreuth zu singen, wäre die absolute Krönung!“

Aus der Wiener Parsifal-Premieren-Rezension von klassik-begeistert.de-Autor Peter Sommeregger (Wiener Staatsoper vom 11. April 2021 / bei Arte Concert 18. April 2021): Gespannt war man auf das Rollendebüt Elīna Garančas als Kundry, das sie bereits seit Jahren ankündigt. Der erste Akt bietet ihr noch wenig Möglichkeit, sich zu profilieren, sie bleibt bei der von ihr immer wieder gewohnten Kühlschranktemperatur. Im zweiten Akt allerdings kann sie endlich über ihren Schatten springen und meistert die horrend schwierigen Ausbrüche Kundrys eindrucksvoll. Die Tessitura dieser Zwischenfach-Partie scheint ihr zu liegen, selten hat man diese Sängerin so überzeugend gehört!

Foto: © Andreas Schmidt

Großes Interview vom 8. März 2017

Elīna Garanča (* 16. September 1976 in Riga, damals Lettische Sozialistische Sowjetrepublik) steht auf dem Gipfel ihrer Schaffenskraft. Im großen Interview mit klassik-begeistert.de verrät die bedeutendste Mezzosopranistin unserer Zeit, dass sie gerne die Kundry aus Richard Wagners „Parsifal“ in Bayreuth singen würde und Verdis Aida an der Mailänder Scala. „Interview am Donnerstag 11: Elīna Garanča, Mezzosopran“ weiterlesen

DIE SONNTAG-PRESSE – 9. MAI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE SONNTAG-PRESSE – 9. MAI 2021

Foto: Theater an der Wien, Papagenotor. Foto: Peter M. Mayr ©

Wien / Theater an der Wien
Roland Geyer: „Wir sind alle reif für die Insel“
Der Intendant über seine kommende, letzte Saison am Theater an der Wien, das Corona-Management und eine umfassende Sanierung des Hauses.
Wiener Zeitung

Roland Geyer: „Pandemie-Konsequenzen noch nicht abschätzbar“
Der Standard.at

Wien
Castorf: „Ich habe die Aufgabe, undankbar zu sein“– Bezahlartikel
Der deutsche Starregisseur über Charles Gounods „Faust“, Melancholie, Politik, Mick Jagger, die Kunst des Widerspruchs und die Sehnsucht nach neuen Utopien
Kurier.at

Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz – Folge 39
Letzte Woche fragten wir nach einem Alternativbegriff, der auf die Zeit der Karolinger zurückgeht und der in neufranzösischer Schreibweise auch Namensträger hat bzw. hatte, die als Sänger im Opernfach bekannt sind. Nun, wir suchten nach einem Alternativbegriff zum Truchsess – und das ist der Seneschall bzw. Sénéchal. Wir gratulieren Barbara Koglbauer aus Bruck an der Mur in Österreich, die sich mit der richtigen Lösung eine Überraschungs-CD verdient hat.
Guido Marquardt testet Ihr Klassikwissen
https://klassik-begeistert.de/das-klassik-quiz-folge-39/

CD-Neuerscheinungen bei BR Klassik: Baltische Komponisten
Peteris Vasks Musica Serena 900336
Arvo Pärt Miserere 900527
Mariss Jansons Bruckner Symphonie Nr. 3 900189
Das Eigenlabel des Bayerischen Rundfunks hat das Privileg, jederzeit auf Aufnahmen sowohl des Münchner Rundfunkorchesters als auch des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks zurückgreifen zu können.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Melk
Michael Schade träumt von einem „Konzert um die Pestsäule“
Salzburger Nachrichten

Wien / Vereinigte Bühnen
Franz Patay als VBW-Chef wiederbestellt
Franz Patay bleibt für fünf weitere Jahre Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien (VBW). Das gab die Wien-Holding am Freitag bekannt. Insgesamt hatten sich 13 Personen für den Posten beworben, darunter zwei Frauen. Die Bewerbungsfrist endete am 2. März, worauf Hearings mit den Bewerberinnen und Bewerbern folgten.
Niederösterreichische Nachrichten

Kitzbühel
Kitzbüheler Sommerkonzerte trotzen der Pandemie
Was im Sommer 2020 ging, soll auch heuer wieder möglich sein: Klassikkonzerte in Kitzbühel.
https://www.tt.com/artikel/30791090/kitzbueheler-sommerkonzerte-trotzen-der-pandemie

Berlin
Ein tierisches Vergnügen
Die Hauptstadt lässt ihn nicht los: Hansjörg Schellenberger ist der neue Chefdirigent der Berliner Symphoniker – und gibt sein erstes Konzert im Flusspferdhaus.
https://www.concerti.de/multimedia/streaming-tipp-hansjoerg-schellenberger

Paris
Tango infernale: Olga Neuwirths coronAtion II besänftigt einen düsteren Konzertabend in Paris
bachtrack

Stream
„Weiße Rose“: Hamburger Staatsoper zeigt Graphic Opera auf Arte
NDR.de „DIE SONNTAG-PRESSE – 9. MAI 2021“ weiterlesen

Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz – Folge 39

Foto: Dayne Topkin auf Unsplash

Letzte Woche fragten wir nach einem Alternativbegriff, der auf die Zeit der Karolinger zurückgeht und der in neufranzösischer Schreibweise auch Namensträger hat bzw. hatte, die als Sänger im Opernfach bekannt sind. Nun, wir suchten nach einem Alternativbegriff zum Truchsess – und das ist der Seneschall bzw. Sénéchal. Wir gratulieren Barbara Koglbauer aus Bruck an der Mur in Österreich, die sich mit der richtigen Lösung eine Überraschungs-CD verdient hat.

Wenn Sie es Frau Koglbauer gleichtun möchten, gelangen sie auch in dieser Woche mit der richtigen Antwort auf Frage 5 dieser Quizausgabe in die Lostrommel. Wenn Sie teilnehmen möchten, schicken Sie die Lösung bitte per E-Mail (nicht im Beitragskommentar!) an

Alle richtigen Antworten, die bis zum 11. Mai 2021 bei uns eingehen, nehmen an der Verlosung teil. Bitte geben Sie dabei Ihren Namen und Ihre Postadresse an. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem heutigen Quiz und viel Glück bei der Verlosung! „Das Klassik-Quiz – Folge 39“ weiterlesen

CD-Neuerscheinungen bei BR Klassik: Baltische Komponisten

Pēteris Vasks  Musica Serena  900336
Arvo Pärt  Miserere  900527
Mariss Jansons  Bruckner Symphonie Nr. 3  900189

von Peter Sommeregger

Das Eigenlabel des Bayerischen Rundfunks hat das Privileg, jederzeit auf Aufnahmen sowohl des Münchner Rundfunkorchesters als auch des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks zurückgreifen zu können.

Der estnische Komponist Arvo Pärt konnte im vergangenen Herbst seinen 85. Geburtstag feiern. Er gilt als ein bedeutender Vertreter der sogenannten „Neuen Einfachheit“ in der Musik. Seine Musik hat fast ausschließlich religiösen Charakter. Diese ihm gewidmete CD enthält neben einigen kürzeren Stücken für verschiedene Besetzungen als Hauptwerk das „Miserere“. Fünf Gesangssolisten und der Chor des Bayerischen Rundfunks sind unter der Leitung von Howard Arman aufgeboten. Der spirituelle Charakter des Werkes kann sich in dieser sehr inspirierten Wiedergabe voll entfalten. „CD-Rezensionen, Peteris Vasks, Musica Serena, Arvo Pärt, Miserere, Mariss Jansons, Bruckner Symphonie Nr. 3
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

DIE SAMSTAG-PRESSE – 8. MAI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE SAMSTAG-PRESSE – 8. MAI 2021

Foto: Dieter Nagl für Wiener Philharmoniker

„Romy“-Publikumspreis für Wiener Philharmoniker
Fünf Monate nach dem Neujahrskonzert im Wiener Musikverein treten Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker wieder zusammen auf. Drei Konzerte sind nächste Woche in Ravenna, dem Wohnort Mutis, sowie in Florenz und an der Mailänder Scala geplant. Am  Freitag wurden sie im Rahmen der Proben in Wien mit dem „Romy“-Publikumspreis „für den TV-Moment des Jahres“ beim Neujahrskonzert ausgezeichnet.
Salzburger Nachrichten

Wiener Philharmoniker, Riccardo Muti Tourneeprobe am 7. Mai 2021 im Wiener Musikverein

Wien/ Theater an der Wien
Theater an der Wien: Neue Saison als Abschlussreise durch die Operngeschichte
Roland Geyer verabschiedet sich unter dem Motto „summa summarum“ als Intendant.
Kurier.at

Linzer Landestheater eröffnet Sommer-Spielstätte im Schlosspark
Das Linzer Landestheater bespielt diesen Sommer zusätzlich zum demnächst wieder anlaufenden Indoor-Betrieb auch eine Open-Air-Bühne im Linzer Schlosspark.
Oberösterreichische Nachrichten

Innsbrucker Festwochen mit vollem Programm
Post-Kulturlockdown-Programm wird unter Motto „Perspektiven“ mit 54 Veranstaltungen stattfinden. Alessandro De Marchi bleibt bis 2023 Intendant des Festivals der Alten Musik
Der Standard.at

Brixen/ Südtirol
Fliehender Holländer in der Hofburg
Das Festival „Brixen Classics“ findet heuer erstmals statt. Was als hochklassiges Event verkauft wird, ist eine fragwürdige Initiative mit zweifelhafter Besetzung.
https://www.salto.bz/de/article/06052021/fliehender-hollaender-der-hofburg

Buch: Ein Füllhorn des Opernwissens
Was der Opernfreund mit diesem Buch in Händen hält, ist bereits die zweite, ergänzte Ausgabe eines Opernführers der besonderen Art. Der Musikpublizist Hans-Klaus Jungheinrich wollte nach dem nur bescheidenen Erfolg der ersten Ausgabe das Buch in erweiterter Form neu herausbringen. Sein unerwarteter Tod im Dezember 2018 verzögerte das Projekt, verhinderte es aber dankenswerterweise nicht.
Eine Buchbesprechung von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Daniels Anti-Klassiker 11: Johannes Brahms – Sinfonie Nr. 1 (1876)
Jugendsünde oder meisterliche Nachfolge? Bahnbrechendes Kunstwerk oder plattes Epigonentum? Nicht selten werden diese und ähnliche Fragen bei Musikstücken gestellt, die in einer gewissen Tradition erscheinen. Modernen Musikern und Komponisten geht es da nicht anders, wie den sogenannten großen Altmeistern ihrer Zeit. Einer dieser Fälle, an denen sich solche Diskussionen gut nachvollziehen lassen, ist Brahms erste Sinfonie.
Daniel Janz knöpft sich die großen Klassiker vor
https://klassik-begeistert.de/daniels-anti-klassiker-11-johannes-brahms-sinfonie-nr-1-1876/

Festival La Strada
Spektakulär: Oper auf Dachstein-Gletscher geplant
https://www.krone.at/2407884

Salzburg
Salzburger Marionettentheater feiert Premiere von Beethovens „Fidelio“ auf myfidelio.at
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210507_OTS0217/salzburger-marionettentheater „DIE SAMSTAG-PRESSE – 8. MAI 2021“ weiterlesen

Der Maestro und seine Romy: klassik-begeistert-Reporter hört Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal

Tourneeprobe am 7. Mai 2021 im Wiener Musikverein
Wiener Philharmoniker

Fotos: Dieter Nagl für Wiener Philharmoniker; Daniel Froschauer and Maestro Riccardo Muti

von Herbert Hiess

Es gibt Tage, da kommt wirklich alles zusammen – und das sogar in dieser unsäglichen Pandemie. Da kommt ein Maestro von Weltrang und probt in Wien mit einem Orchester von Weltrang für eine Kurztournee in sein Heimatland Italien, da der Neapolitaner am 28. Juli seinen 80. Geburtstag zelebriert.

Gerade diese Geburtstagstournee ist mit dem Orchester ausgerichtet, mit dem er offenbar am engsten verbunden ist – mit den Wiener Philharmonikern. Und das mit einem Programm, das der Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer so beschreibt:

„Maestro Muti hat sich das Programm zu seinem 80. Geburtstag gewünscht. Die gewählten Meisterwerke der Deutschen Romantik zeugen von der engen künstlerischen Partnerschaft zwischen ihm und den Wiener Philharmonikern, die vor 50 Jahren ihren Anfang nahm. Besonders erwähnen möchte ich die 2. Symphonie von Brahms, die die Wiener Philharmoniker uraufgeführt haben, und die Riccardo Muti sehr oft mit unserem Orchester dirigiert hat.“ „Wiener Philharmoniker, Riccardo Muti
Tourneeprobe am 7. Mai 2021 im Wiener Musikverein“
weiterlesen

Ein Füllhorn des Opernwissens

„Aus diesen 35 Einzeldarstellungen profunden Charakters schält sich mehr und mehr eine Gesamtsicht auf die Oper von Monteverdi bis Rolf Riehm heraus, eine Reise, zu der der Autor mit seinem flüssigen Stil und seiner unaufdringlichen Wissensvermittlung animiert.“

Buch-Rezension:

Hans-Klaus Jungheinrich, Eine kurze Geschichte der Oper in 35 Bildern
Wolke Verlag

von Peter Sommeregger

Was der Opernfreund mit diesem Buch in Händen hält, ist bereits die zweite, ergänzte Ausgabe eines Opernführers der besonderen Art. Der Musikpublizist Hans-Klaus Jungheinrich wollte nach dem nur bescheidenen Erfolg der ersten Ausgabe das Buch in erweiterter Form neu herausbringen. Sein unerwarteter Tod im Dezember 2018 verzögerte das Projekt, verhinderte es aber dankenswerterweise nicht. „Buch-Rezension: Hans-Klaus Jungheinrich, Eine kurze Geschichte der Oper in 35 Bildern“ weiterlesen

Daniels Anti-Klassiker 11: Johannes Brahms – Sinfonie Nr. 1 (1876)

Höchste Zeit, sich als Musikliebhaber neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen. Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der sogenannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese sarkastische und schonungslos ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.

von Daniel Janz

Jugendsünde oder meisterliche Nachfolge? Bahnbrechendes Kunstwerk oder plattes Epigonentum? Nicht selten werden diese und ähnliche Fragen bei Musikstücken gestellt, die in einer gewissen Tradition erscheinen. Modernen Musikern und Komponisten geht es da nicht anders, wie den sogenannten großen Altmeistern ihrer Zeit. Einer dieser Fälle, an denen sich solche Diskussionen gut nachvollziehen lassen, ist Brahms erste Sinfonie. „Daniels Anti-Klassiker 11: Johannes Brahms – Sinfonie Nr. 1 (1876)“ weiterlesen