Der poetische Minimalist John Adams

CD-Rezension

John Adams: My Father Knew Charles Ives, Harmonielehre
Naxos 8.559854

Nashville Symphony
Giancarlo Guerrero

von Peter Sommeregger

John Adams, Träger des Pulitzer- und Erasmuspreises, ist nicht nur Amerikas führender zeitgenössischer Komponist, seine Werke erleben auch weltweit hohe Aufführungszahlen. Adams Musik, die er selbst als Post-Minimalismus bezeichnet, besticht durch stringente Strukturen und originelle Einfälle, die einen durchgängigen Spannungsbogen halten. „CD-Rezension: John Adams: My Father Knew Charles Ives, Harmonielehre,
Nashville Symphony Giancarlo Guerrero“
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Der Schlauberger 39: Die Sache mit den Pickeln – Hommage an die Narren

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Liebe Narren, Aschermittwoch ist vorbei, doch der Maskenball geht munter weiter. Obwohl ja schon der römische Philosoph Seneca gesagt hat: „Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen.“ Nicht mal im Kosmetikstudio. Ist eigentlich eine Gesichtscreme, die 20 Jahre jünger macht, lebensgefährlich, wenn man erst 19 ist? „Der Schlauberger 39: Die Sache mit den Pickeln – Hommage an die Narren“ weiterlesen

DIE SONNTAG-PRESSE – 21. FEBRUAR 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE SONNTAG-PRESSE – 21. FEBRUAR 2021

HEUTE PREMIERE „CARMEN“ AN DER WIENER STAATSOPER – gestreamt (18 Uhr) und im TV (20.15 Uhr). Lesen Sie bitte auch weiter unten…

Foto: Anita Rachvelishvili als Carmen. Wiener Staatsoper /
Michael Pöhn (c)

Wien
Opernregisseur Calixto Bieito: Suche nach der verlorenen Freiheit
Der Standard.at

Wien
Anita Rachvelishvili: „Ohne Kunst keine Zukunft“
Die Mezzosopranistin, am Sonntag als Carmen an der Staatsoper tätig, über ihre Paraderolle, die Krise und ihr Jazz-Faible.
Wiener Zeitung

Sängerin Anita Rachvelishvili im SN-Interview: „Diese Carmen ähnelt mir“
Sie überstand zwei Mal Corona und beehrt die Wiener Staatsoper in ihrer Paraderolle: Anita Rachvelishvili singt Carmen.
Salzburger Nachrichten

Salzburger Festspiele schreiben Geschäftsführung vorzeitig aus
Wegen anstehender Großprojekte – Amtsinhaber Crepaz bewirbt sich um Verlängerung
Kurier

Genf
Festwochen-Oper „Clemenza di Tito“ erlebte in Genf Premiere

Bei den Wiener Festwochen soll die erste Opernregie von Theatermacher Milo Rau – wenn möglich – Ende Mai im Theater an der Wien zu sehen sein. Gestern, Freitag, Abend feierte die Koproduktion „La Clemenza di Tito“ bereits an der Oper Genf als Livestream Premiere. Mozart als drastische Gegenwartsliteratur, die „Gnade“ des Titus als selbstverliebte moralische Heuchelei eines Bobos, die Bühne ein Tribunal künstlerischer Eitelkeit: Milo Rau rückt dem Werk gründlich zu Leibe.
https://volksblatt.at/festwochen-oper-clemenza-di-tito-erlebte-in-genf-premiere/

Milo Rau inszeniert erstmals eine Oper – und für die Vernissage wird ein totes Kind geliefert
https://www.tagesanzeiger.ch/und-fuer-die-vernissage-wird-ein-totes-kind-geliefert-490644702231

Österreich
Coronahilfen: Künstler können nächsten Lockdown-Bonus beantragen
Einmalzahlung von 1.000 Euro für die Monate Jänner und Februar
Der Standard.at

Madrid
Siegfried trotzt dem Virus
Die erste Wagner- Premiere der Welt im Jahr zwei der Pandemie: Das Teatro Real lässt sich nicht stoppen.
Frankfurter Allgemeine

Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz – Folge 28
Nach Bernard Herrmann ging es in der letzten Woche bei unserer Preisfrage erneut um einen Komponisten, der nicht zuletzt mit Filmmusik verbunden wird. Allerdings heutzutage nicht mehr unbedingt durch bestimmte Soundtracks oder durch seine Mitwirkung an filmischen Meisterwerken, sondern durch seinen stilprägenden Einfluss. Im Gegensatz zu Herrmann kennt man aber auch noch einige Werke von ihm, die mit Film nichts zu tun haben, zuvorderst sicherlich seine Oper „Die tote Stadt“. Auf diese spielten wir mit unserer kurzen Nacherzählung eines recht abstrusen Handlungsverlaufs allerdings nicht an, statt dessen bezogen sich die Hinweise auf „Das Wunder der Heliane“, 1927 in Hamburg uraufgeführt. Dass somit Erich Wolfgang Korngold die gesuchte Person war, wussten eine ganze Menge Leute. Und zwar unter anderem Peter Gerhardus aus Wien und Monika Junge aus Hörnum (Insel Sylt), denen wir herzlich zu ihrem CD-Gewinn gratulieren.
Guido Marquardt testet Ihr Klassikwissen
https://klassik-begeistert.de/das-klassik-quiz-folge-28/

Bayerische Soforthilfe für Künstler wird bis Juni verlängert
Ab Ende Februar können Soloselbstständige in Kunst und Kultur auch für den Zeitraum bis Juni monatlich bis zu 1.180 Euro Soforthilfe beantragen. Wer noch für das letzte Quartal des vergangenen Jahres einen Antrag stellen will, hat Zeit bis Ende März.
BR-Klassik.de „DIE SONNTAG-PRESSE – 21. FEBRUAR 2021“ weiterlesen

Interview Ana Oltean: „Wir Interpreten müssen der Musik dienen!“

Die rumänische Flötistin Ana Oltean hat im Sommer 2020 die Bachschen Triosonaten eingespielt – gemeinsam mit ihrem Partner Kaspar Zehnder und Vital Julian Frey. Die CD, die anfangs des Jahres bei ARS-Produktion erschienen ist, trägt den Titel „Königsdisziplin der Barockmusik“. Weshalb und was sie mit einem großen Lottogewinn machen würde, das erzählt Ana Oltean im Interview mit Klassik-begeistert.

Photography: Mark Baumgartner

von Jürgen Pathy

Klassik-begeistert: Grüß Gott, Frau Oltean. Wieso ist die Triosonate „die Königsdisziplin der Barockmusik“, wie es im Booklet ihrer neuen Bach-CD steht?

Ana Oltean: In Italien durch Corelli und in Deutschland durch Buxtehude kam diese Form zur Blüte, Bach hat sie – wie so vieles – in die höchste Vollkommenheit gehoben. Ein königlicher Aspekt ist zudem, dass Friedrich der Große die Triosonate ebenfalls gepflegt hat, als Komponist und als Interpret.

Welche der Trio-Sonaten ist Ihre liebste – und weshalb?

Meine Vorliebe auf dieser Bach-CD gilt der d-Moll-Triosonate BWV 1036, obwohl sie wohl gar nicht von Bach selbst stammt, sondern von einem seiner Söhne, Carl Philipp oder Wilhelm Friedemann. Sie ist wild, überraschend und gehört mehr dem Sturm und Drang an als dem Barock. Sie ist formal die modernste von allen.

Die CD wurde im Schloss Burgistein (Kanton Bern) aufgenommen. Was hat es mit diesem Ort auf sich?

Das Schloss liegt magisch am Übergang von voralpinem Wald- und Weideland und schroffem Gebirge. Es ist ein Kraftort. Im Rittersaal, dessen Fenster auf drei Seiten hinaus gehen, fühlt man sich dem Himmel etwas näher. Es ist ein wunderschöner Renaissance-Saal, der zu Bachs Zeiten bereits existierte. Die Barockmusik ist wie dafür geschaffen. „Interview Ana Oltean
klassik-begeistert.de“
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Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz – Folge 28

Nach Bernard Herrmann ging es in der letzten Woche bei unserer Preisfrage erneut um einen Komponisten, der nicht zuletzt mit Filmmusik verbunden wird. Allerdings heutzutage nicht mehr unbedingt durch bestimmte Soundtracks oder durch seine Mitwirkung an filmischen Meisterwerken, sondern durch seinen stilprägenden Einfluss. Im Gegensatz zu Herrmann kennt man aber auch noch einige Werke von ihm, die mit Film nichts zu tun haben, zuvorderst sicherlich seine Oper „Die tote Stadt“. Auf diese spielten wir mit unserer kurzen Nacherzählung eines recht abstrusen Handlungsverlaufs allerdings nicht an, statt dessen bezogen sich die Hinweise auf „Das Wunder der Heliane“, 1927 in Hamburg uraufgeführt. Dass somit Erich Wolfgang Korngold die gesuchte Person war, wussten eine ganze Menge Leute. Und zwar unter anderem Peter Gerhardus aus Wien und Monika Junge aus Hörnum (Insel Sylt), denen wir herzlich zu ihrem CD-Gewinn gratulieren.

Und wieder haben Sie diese Woche die Chance auf zwei Überraschungs-CDs. Senden Sie uns bitte die Lösung für Frage 5 dieser Quizausgabe per E-Mail (nicht im Beitragskommentar!) an

Alle richtigen Antworten, die bis zum 23. Februar 2021 bei uns eingehen, nehmen an der Verlosung teil. Bitte geben Sie dabei Ihren Namen und Ihre Postadresse an. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem heutigen Quiz und viel Glück bei der Verlosung! „Das Klassik-Quiz – Folge 28“ weiterlesen

DIE SAMSTAG-PRESSE – 20. FEBRUAR 2021

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 20. FEBRUAR 2021

Foto: WIENER STAATSOPER (c): VOR DER PREMIERE „CARMEN“

Interview Piotr Beczala
Die gute Seite der Krise: „Wir proben mehr“ Bezahlartikel
https://www.diepresse.com/5939411/die-gute-seite-der-krise-wir-proben-mehr?from=rss

Blickwinkel: Christian Gerhaher – Aufstehen für die Kunst – bevor es zu spät ist
Im Dezember wollte die Initiative „Aufstehen für die Kunst“ in Bayern einen Eilantrag einreichen um zu prüfen, inwieweit die Beschränkungen kultureller Aktivitäten mit der im Grundgesetz verankerten Kunstfreiheit vereinbar sind. Ein Interview mit Christian Gerhaher, der die Initiative mit ins Leben gerufen hat.
https://www.concerti.de/interviews/blickwinkel-christian-gerhaher-aufstehen-fuer-die-kunst/

 

Krems
donaufestival auf Oktober verschoben
Im Vorjahr wurde das donaufestival in Krems abgesagt, auch heuer geht das Mehrspartenfestival nicht an seinem Stammtermin Ende April über die Bühne. Die diesjährige Ausgabe wurde auf Anfang Oktober verschoben, so die Veranstalter am Freitag.
https://noe.orf.at/stories/3091100/

Lieses Klassikwelt 75: Christian Thielemann
Meine letzte Klassikwelt verlangt etwas Besonderes, deshalb widme ich sie einem meiner Leuchttürme, Christian Thielemann. Das passt insofern auch sehr gut, als dass wir zusammen kurz vor Weihnachten eine Sendung in „Deutschlandfunk Kultur“ aufgenommen haben, in der wir uns über unterschiedliche Interpretationen von Strauss“ Arabella austauschten. Sie wird am kommenden Sonntag um 15:05 Uhr ausgestrahlt.
Die Konstellation für diese Aufzeichnung war auch eine besondere, da es der letzte Tag im „Lockdown light“ war, an dem ich mit einem externen Gast noch gemeinsam in ein Studio durfte. Es war bei alledem zwar nicht meine erste Gesprächssituation mit dem genialen Berliner Dirigenten, aber gewissermaßen die Krönung nach anderen vorangegangenen Interviews in früheren Jahren. Es war eine große Freude, wie wir uns die Bälle zuspielten, auch wenn zu manchem Aspekt noch Dinge zu sagen gewesen wären, die ich nur deshalb nicht mehr untergebracht habe, weil ich fürchtete, die Zeit könnte nicht ausreichen.
https://klassik-begeistert.de/lieses-klassikwelt-75-christian-thielemann-klassik-begeistert-de/

Paris

Jonas Kaufmann an der Bastille: Aida, ein Drama wie ein Filmepos
http://de.euronews.com/2021/02/18/jonas-kaufmann-an-der-bastille-aida-ein-drama-wie-ein-filmepos?fbclid=IwAR0e7lOkbpmR_xquvg3MvA1bhndU7W1EVzI9AivDK1Wb5OfXfKWbaeblqhU

„Aida“ von minderer Qualität
Wie abgehoben und dekadent die Kulturbetriebe auch in der Corona-Pandemie agieren wurde einem mit Schrecken bewusst, als man den lange erwarteten Live-Stream der Aida Premiere der Pariser Nationaloper verfolgte
Operagazett „DIE SAMSTAG-PRESSE – 20. FEBRUAR 2021“ weiterlesen

Wiener Staatsoper: Eine "Carmen" mit Kraft

Vorbericht Carmen (21.2.2021.), Wiener Staatsoper

© Werner Kmetitsch: Andrés Orozco-Estrada

Am kommenden Sonntag, 21. Februar 2021, ist es soweit. Andrés Orozco-Estrada, 43, feiert sein Debüt am Pult der Wiener Staatsoper. Auf dem Programm: „Carmen“ von Georges Bizet. Zurzeit, wie könnte es anders sein, natürlich ohne Live-Publikum. Stattdessen zeigt der ORF den Live-Stream zeitversetzt am 21. Februar, ab 20:15 Uhr. Die Streaming-Plattform der Wiener Staatsoper überträgt live ab 18:00 Uhr.

von Jürgen Pathy

Eigentlich hätte die Premiere am 7. Februar stattfinden sollen. Wegen mehrerer positiver Covid-19 Testergebnisse wurde sie verschoben. Somit wird es mehrere Hausdebüts etwas verspätet geben. Nicht nur Andrés Orozco-Estrada wird zum ersten Mal an der Wiener Staatsoper zu hören sein, mit der Premiere von „Carmen“ ist auch zum ersten Mal eine Regie-Arbeit von Calixto Bieito im Haus zu sehen. Als eine von zehn angesetzten Premieren, die diese Saison über die Bühnen laufen sollen. Alle vier, die bislang angesetzt waren, konnte Bogdan Roščić, der die Wiener Staatsoper seit dieser Saison leitet, umsetzen. Trotz Corona, trotz der Schließung des Hauses. Mit „Carmen“ folgt nun der fünfte Streich. Wie der Großteil zuvor, zwar auch nur via Stream und TV-Übertragung, aber immerhin.

„Vorbericht Carmen (21.2.2021.), Wiener Staatsoper“ weiterlesen

Interview Johanna Krumin: „Gemeinsames Musizieren – darum geht es im Kern“

Fotos: © J. Rötzsch

„Johanna singt das so, dass man zuhören muss. Näher kann man mir als Musiker nicht sein.“ So spricht Mikis Theodorakis über Johanna Krumin. Die Preisträgerin des Supersonic Sound Awards ist in mehreren Genres zuhause: Konzert singt die Sopranistin so gerne wie Oper und Lied, auf vier Kontinenten ist sie dafür unterwegs. Beim Barockreiten wird auch schon mal Händel aus dem Pferdesattel gesungen. In ihrer Heimatstadt Berlin hat Johanna Krumin Gesang studiert bei Renate Krahmer und Julia Varady. Seit 2018 ist sie künstlerische Leitung des Festivals KulturSchlagLicht und freut sich, eigene Programmideen umzusetzen.

Interview: Anna Ploch, Wien

Liebe Johanna Krumin, seit März 2020, schon beinahe ein Jahr, erleben wir eine weltweite Pandemie. Mit wenigen Ausnahmen wurden geplante Konzerte abgesagt. Wie reagieren Sie als Künstlerin in so einer außergewöhnlichen Situation?

Leider hatten wir kaum Raum zum Reagieren, eher sind wir täglich neuen Anweisungen hinterhergehechelt. Bis dahin spielten wir auf einer Tournee fast täglich vor einer vierstelligen Publikumsanzahl – durchaus mit nahem Publikumskontakt für Autogramme oder Ähnliches. Was genau vorging, hat kaum einer verstanden: kurze Pause, geht’s bald weiter? Heute Selfies mit Publikum wie immer, aber ab morgen kein Konzert mehr? Klappt der Finnland-Abstecher noch, nur Schweden ist dicht? Jeden Tag gab es neue Informationen… und dann ging sehr schnell gar nichts mehr.

Angesichts mancher Covid-19-Verläufe mag es zynischer klingen, als es gemeint ist: Aber ob man sich eine Halsentzündung, eine Bronchitis oder ein anderes Virus einfängt – auf solch einer Tour ist das oberste Gebot, auf sich zu achten. Ein kleiner Schnupfen kann zu einem großen Problem werden. Trotzdem lief es soweit sehr gut, bis wir zum Teil ohne Abschied auseinandergerissen wurden. Eine Kollegin aus Paris hat immer noch eine Tasche, die ich ihr kurz geliehen hatte. Jedenfalls hoffe ich, sie hat sie noch… „Interview Johanna Krumin
klassik-begeistert.de“
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Jonas Kaufmann in Paris: Ausgeruht singt er die anspruchsvolle Rolle des Radamès ohne Fehl und Tadel

L’Opéra national de Paris, Livestream, 18. Februar 2021
Giuseppe Verdi,  Aida


Ein ausgeruhter Jonas Kaufmann zeigte, warum ihn viele für den derzeit besten Tenor der Welt halten. Auch wenn man nicht dieser Meinung ist, muss man einräumen, dass er die anspruchsvolle Rolle des Radamès ohne Fehl und Tadel sang. Sein falsettierter Schwellton am Ende seiner großen Arie war tatsächlich Weltklasse. Auch sonst überzeugte er durch gute Phrasierung und Präsenz. Ab dem dritten Akt verfiel er wieder ein wenig in seine Unart des Stemmens und Pressens, aber ein ägyptischer Feldherr in Nöten darf das.

Soloman Howard (Il re)
Ksenia Dudnikova (Amneris)
Sondra Radvanovsky (Aida)
Jonas Kaufmann (Radamès)
Dmitry Belosselskiy (Ramfis)
Ludovic Tézier (Amonasro)
Alessandro Liberatore (Un messaggero)
Roberta Mantegna (Sacerdotessa)
Orchestre de l’Opéra national de Paris
Michele Mariotti  Dirigent
Lotte de Beer  Regie

von Peter Sommeregger

Ein sehr französisches Ägypten bietet diese zwischen verschiedenen Stilen changierende Inszenierung. Man meint noch eine Spur des Ägypten-Kults nach Napoleons Feldzug zu erhaschen. Wahrscheinlich ist aber doch die Entstehungszeit der Oper gemeint. Seltsam mehrschichtig stellt sich der 1. Akt dar, ist es eine Vernissage in einem ethnologischen Museum? Blutig ernst wird es, als Radamès sich mit dem Schwert ritzt, und einen Totenschädel mit seinem Blut benetzt. Das deutet eher auf frühgeschichtlich heidnische Bräuche hin.

Es ist ein großes Verwirrspiel, das die Regisseurin Lotte de Beer hier inszeniert. Aida tritt in Form einer eher unschönen, lebensgroßen Gliederpuppe auf, die von drei Technikern bewegt wird. Die unglückliche Sondra Radvanovsky, die Sängerin der Partie, folgt in schwarzem Hosenanzug dieser seltsamen Gruppe und liefert den Gesang. „Giuseppe Verdi,  Aida
L’Opéra national de Paris, Livestream, 18. Februar 2021“
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DIE FREITAG-PRESSE – 19. FEBRUAR 2021

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DIE FREITAG-PRESSE – 19. FEBRUAR 2021

The Metropolitan Opera New York, Foto: Metopera (c)

New York
Metropolitan Opera in der Krise: Derzeit hilft nur Beten
Das grösste Opernhaus der USA stürzt in der Pandemie von einer Krise in die nächste. Dahinter stehen strukturelle Probleme, die jetzt mit voller Wucht ans Tageslicht kommen.
Neue Zürcher Zeitung

Wien
Die Staatsoper als Spukhaus
Der Kunst- und Architekturrundgang ist ein teilweise beunruhigendes Erlebnis.
Wiener Zeitung

Deutschland
Notruf der GMD Konferenz: Von Rettung kann keine Rede sein
Mit einem eindringlichen Appell richtet sich die GMD Konferenz – die Interessenvertretung und Vereinigung der Generalmusikdirektoren und Chefdirigenten – an die Regierung und Entscheidungsträger in Sachen Kultur. Die derzeitige Phase bezeichnen die Vertreter als die schmerzvollste seit 1945. Auch wird der Regierung durch einseitige Corona-Maßnahmen ein „Höchstmaß an Geringschätzung“ der Kultur vorgeworfen.
BR-Klassik.de

Madrid: Offene Museen und Theater trotz Pandemie
https://www.arte.tv/de/videos/102107-000-A/madrid-offene-museen-und-theater-trotz-pandemie/

Exzentrisch, zerrissen, poetisch
Wir beginnen mit Superlativen: Die „Kreisleriana“ ist einer der berauschendsten, poetischsten, verwegensten Klavierzyklen des 19. Jahrhunderts. Geistiger Pate hinter Robert Schumanns Komposition von 1838 war der Schriftsteller E.T.A. Hoffmann mit seiner wundersamen Figur vom Kapellmeister Kreisler. Die Herausforderung für jede Pianistin und jeden Pianisten besteht darin, die Gegensätze dieser acht Sätze einerseits völlig ungeschminkt herauszuarbeiten, andererseits aber auch eine durchgehende gedankliche Linie zu entwerfen. Das gelingt den Interpreten unterschiedlich gut.
BR-Klassik.de

Mehr Siegfried Wagner wagen
Die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth erfinden sich gerade neu. Warum wird nicht stärker das Werk seines Sohnes Siegfried gepflegt? Dessen Opern wären eine große Bereicherung. Ein Plädoyer.
Die Welt

Wien
„Tendenz zur Stagnation“: Wiener Theaterjury kürzt bei Musiktheater
25 Freie Gruppen erhalten vierjährige Konzeptförderung der Stadt Wien. Kaup-Hasler: „Stehen vor einer Reform der Theaterreform“. Die Wiener Theaterjury hat ihr Gutachten für die vierjährige Konzeptförderung ab 2022 vorgelegt. „Die Wiener Tanz- und Performance-Szene ist weiterhin sehr stark aufgestellt, sie spielt in einer internationalen Liga“, gibt es Lob, das sich etwa in deutlichen Erhöhungen und einer erstmaligen Förderung von Florentina Holzinger niederschlägt. Für den Musiktheaterbereich setzt es dagegen heftige Kritik. Hier werden nur noch zwei Initiativen zur Förderung empfohlen.
Kurier

„Wir spielen für Österreich“ gilt im TV nun auch fürs Theater
Die Presse

Salzburg
Corona: Salzburger Stiftung Mozarteum muss sparen
Heuer wird ein Umsatzrückgang von 40 Prozent erwartet. Das Festival „Dialoge“ wird deshalb für zwei Jahre ausgesetzt
Der Standard

Weinwurm bis Schnitzerl
Das Lamentieren um die „Gastro“ nimmt kein Ende, die Kultur bleibt dagegen unbeweint. Ein rascher Exkurs in die Krisenlinguistik führt uns finstere Abgründe vor Augen.
https://www.news.at/a/weinwurm-bis-schnitzerl-11902245

Deutschland
Theater und Museen dringen auf Öffnung
Bühnenverein: Lockdown Ende März beenden
Stuttgarter Zeitung

„DIE FREITAG-PRESSE – 19. FEBRUAR 2021“ weiterlesen