„Grace Hoffman und Hilde Rössel-Majdan gehörten zu jenen Sängern, die nicht unbedingt zu den umjubelten Stars zählten. Aber Oper auf hohem Niveau braucht dringend genau das, wofür die beiden beispielhaft standen: auch in kleineren und undankbaren Rollen das Gesamtniveau einer Produktion oder eines ganzen Ensembles auf hohem Standard zu halten. Ein ehrenvolles Andenken ist den beiden gewiss.“
von Peter Sommeregger
In diesen Monat fallen die 100. Geburtstage von zwei Sängerinnen des Mezzosopran- bzw. Alt-Faches, die beide lange, in einem Fall auch internationale Karrieren hatten.

Grace Hoffman, eine Amerikanerin mit ungarischen Wurzeln, studierte in den USA, ihre Karriere fand aber zum größten Teil in Europa statt. Als sie 1955 an die Stuttgarter Staatsoper verpflichtet wurde, war das der Beginn einer 37 Jahre währenden Erfolgsgeschichte. Von ihrem Stammhaus Stuttgart aus wurde sie aber immer wieder zu Gastspielen an nahezu sämtlichen großen Opernhäusern Europas eingeladen. Die Wiener Staatsoper wurde für sie so etwas wie ein zweites Standbein. Wien erlebte etwa 200 Aufführungen mit ihr, häufig gesungene Rollen waren die Santuzza („Cavalleria Rusticana“), Herodias („Salome“) und Eboli („Don Carlo“), aber auch für kleinere Nebenrollen war sich die Künstlerin nicht zu schade. „Sommereggers Klassikwelt 71: Erinnerungen an zwei verklungene Stimmen – Grace Hoffman und Hilde Rössel-Majdan“ weiterlesen