Der Coronavirus bedroht freischaffende Künstler in ihrer Existenz

Wien, 23. März 2020
Foto: Wotan, Tomasz Koniezcny, in „Das Rheingold“ an der Wiener Staatsoper, Michael Pöhn (c)

von Herbert Hiess

Die gegenwärtige Corona-Krise bedeutet nicht nur eine akute gesundheitliche Bedrohung der Menschheit, sondern auch eine exorbitante existenzielle Bedrohung der freischaffenden Künstler. Viele werden bei längerer  Dauer der Krise regelrecht daran zerbrechen.

Aber auch für die Kulturinstitutionen (Veranstalter, Opernhäuser, Orchester) ist diese Krise eine brutale Belastungsprobe.

Deswegen suchen viele der Institutionen die Social Media, um so einerseits irgendwie das Publikum zu erreichen und vielleicht auch mittels Zuwendungen nicht allzu viel Geld zu verlieren. „Corona bedroht freischaffende Künstler / Notprogramm in Netz
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Die MONTAG-PRESSE – 23. MÄRZ 2020

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 23. MÄRZ 2020
Foto: 
© Salzburger Festspiele / Marco Borrelli

Opernstar ist infiziert. Plácido Domingo positiv auf Coronavirus getestet
Wegen Husten und Fieber ließ sich Plácido Domingo testen, schreibt er auf seiner Facebook-Seite. Er befinde sich mit seiner Familie in Isolation, so der Opernstar.
Tagesspiegel

Placido Domingo positiv auf Corona getestet
euronews

Placido Domingo am Coronavirus erkrankt
Eigentlich sollte Domingo an diesem Sonntag als Simon Boccanegra in Giuseppe Verdis gleichnamiger Oper in der Staatsoper Hamburg auftreten – sowie an zwei weiteren Abenden. Domingo hatte diesen Auftritt bereits am 10. März 2020 abgesagt. „Die Absage erfolgt auf Grund von medizinischen Empfehlungen bezüglich Alter und Komorbidität, was ein hohes Risiko im Falle einer Infektion mit COVID-19 bedeutet. Die Staatsoper Hamburg versteht und respektiert diese Entscheidung, auch wenn sein Publikum und seine Fans es sehr bedauern werden, ihn nicht in Hamburg erleben zu können“, schrieb Pressesprecher Dr. Michael Bellgardt damals.
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New York
Metropolitan Opera stellt Musiker ohne Bezahlung frei
Die Metropolitan Opera in New York zieht Konsequenzen aus der derzeitigen Coronakrise. Intendant Peter Gelb verkündete gestern das Ende der laufenden Spielzeit. Diese Entscheidung hat auch personelle Folgen: Während die Führungsetage auf einen Teil ihres Lohns verzichtet, werden Chor und Orchestermusiker freigestellt und erhalten ab April keinen Lohn mehr.
BR-Klassik

Lieses Klassik-Welt 26: Zeit zum Üben
Lange habe ich über meine journalistische Arbeit mein Klavierspiel vernachlässigt. Das hat mich oft sehr bekümmert, denn bekanntlich verliert sich das, wenn man nicht mehr übt. Die Corona-Krise bringt es mit sich, dass ich immerhin dafür nun wieder Zeit finde.
Klassik-begeistert

Lieses Klassikwelt 27: Musik heilt
In Krisenzeiten ist der Hunger auf Kultur groß. Manche Ältere unter Ihnen erinnern sich vielleicht noch an die langen Schlangen vor den Kinos oder dem Berliner Titania Palast nach Kriegsende – Bilder, die für mich Geschichte sind, ich kenne sie zum Glück nur aus alten Wochenschauen. In heutigen Zeiten des Ausnahmezustands belegt das große Interesse an den vielfach angebotenen Streaming-Angeboten von Opernhäusern und Konzertveranstaltern nicht minder die Bedeutung von Musik als Seelen- und Nervennahrung. Manchmal entfaltet sie sogar Heilkräfte, die an ein Wunder grenzen. Von solchen Fällen will ich heute anhand dreier außergewöhnlicher Künstler-Persönlichkeiten erzählen.
https://klassik-begeistert.de/lieses-klassikwelt-27-musik-heilt-klassik-begeistert-de/

3244 Infizierte in Österreich, China startet Impfstoff­studie, Placido Domingo positiv
ach US-Schauspieler Tom Hanks, seiner Ehefrau und Idris Elba ist nun auch der Opernsänger Placido Domingo positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 79-jährige Spanier befindet sich nach eigenen Angaben mit seiner Familie in häuslicher Quarantäne.
Die Presse „Die MONTAG-PRESSE – 23. MÄRZ 2020“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 24: „Fée blanche“, die „weiße Fee": Maria Kalergis-Mouchanoff war die Freundin von Franz Liszt und Richard Wagner

Bild: Maria Kalergis-Mouchanoff, geborene Comtesse Nesselrode

Sie schenkte Richard Wagner zehntausend Franken, als dieser in Not war. Sie war mit Wagners späterem Schwiegervater Franz Liszt eng befreundet. Sie weinte bei Aufführungen des „Lohengrin“. Wagner widmete ihr die geschärfte Version der Broschüre „Das Judenthum in der Musik“, was sie ehrte, obgleich sie nicht antisemitisch war: Lesen sie bitte diesen außergewöhnlichen Bericht über eine außergewöhnliche Frau des 19. Jahrhunderts – die polnische Adlige Maria Kalergis (1822-1874), genannt „fée blanche“, die „weiße Fee“,

von Jolanta Lada-Zielke

Zum ersten Mal hörte ich von Maria Kalergis (1822-1874) in der Grundschule, als ich zehn war. Meine Polnisch-Lehrerin erklärte uns die Umstände der Uraufführung der berühmtesten Oper „Halka“ von Stanisław Moniuszko in Warschau 1858. Maria Kalergis half dem Komponisten finanziell und logistisch bei diesem Vorhaben. Wenig später erfuhr ich, dass diese herausragende Frau auch einen anderen Vertreter der nationalen Opernbewegung im Europa des 19. Jahrhunderts unterstützte, nämlich Richard Wagner. Jetzt in den letzten drei Wochen ergänzte ich mein Wissen zu diesem Thema dank des neuen Buches von Luc-Henri Roger: „Maria Kalergis-Mouchanoff, née Comtesse Nesselrode. Itinéraires et correspondence de la Fée blanche“, das im Januar 2020 auf Französisch im BoD Verlag veröffentlicht wurde. „Ladas Klassikwelt 24, Franz Liszt, Richard Wagner und die „Fée blanche“ – die „weiße Fee“,
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Weltstar Plàcido Domingo ist am Coronavirus erkrankt – er lebt in Insolation in Madrid

„Wir sind derzeit bei guter Gesundheit, aber ich hatte Symptome wie Fieber und Husten und habe deshalb entschieden, mich testen zu lassen“, sagte Domingo an diesem Sonntag auf Facebook.
Foto: Michael Pöhn, © Wiener Staatsoper

von Andreas Schmidt

Der Bariton und Dirigent Plácido Domingo, 79, der als Tenor seit Ende der 1960er-Jahre ein Weltstar wurde, hat über das soziale Netzwerk Facebook erklärt, er sei am Coronavirus erkrankt. Domingo hat auf Facebook fast 1,1 Millionen „likes“.

Der spanische Opernstar schrieb, er sei positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. „Ich glaube, dass es meine moralische Pflicht ist Ihnen mitzuteilen, dass ich positiv auf Covid-19 getestet wurde“, schrieb Domingo  am Sonntag auf seiner Facebook-Seite. Er befinde sich zusammen mit seiner Familie in Selbstisolation.

Eigentlich sollte Domingo an diesem Sonntag als Simon Boccanegra in Giuseppe Verdis gleichnamiger Oper in der Staatsoper Hamburg auftreten – sowie an zwei weiteren Abenden. Domingo hatte diesen Auftritt bereits am 10. März 2020 abgesagt. „Die Absage erfolgt auf Grund von medizinischen Empfehlungen bezüglich Alter und Komorbidität, was ein hohes Risiko im Falle einer Infektion mit COVID-19 bedeutet. Die Staatsoper Hamburg versteht und respektiert diese Entscheidung, auch wenn sein Publikum und seine Fans es sehr bedauern werden, ihn nicht in Hamburg erleben zu können“, schrieb Pressesprecher Dr. Michael Bellgardt damals.

„Wir sind derzeit bei guter Gesundheit, aber ich hatte Symptome wie Fieber und Husten und habe deshalb entschieden, mich testen zu lassen“, sagte Domingo an diesem Sonntag auf Facebook. Der Sänger forderte alle auf, sehr vorsichtig zu sein, den Anweisungen der jeweiligen Regierungen zu folgen und so viel wie möglich zu Hause zu bleiben, „so dass wir hoffentlich bald zu unserem normalen Alltagsleben zurückkehren können“.

Domingos Heimatland Spanien ist besonders schwer von der Corona-Krise betroffen, so dpa. Seit einer Woche herrscht eine Ausgangssperre. Mehr als 28 500 Fälle wurden landesweit bereits bestätigt, rund 1720 Menschen sind gestorben, die meisten von ihnen in der Region Madrid.

© Michael Pöhn

 

Diesen Text ließ Plácido Domingo auf Facebook verbreiten:

„I feel it is my moral duty to announce to you that I have tested positive for COVID19, the Corona virus. My Family and I are all in self isolation for as long as it is deemed medically necessary. Currently we are all in good health but I experienced fever and cough symptoms therefore deciding to get tested and the result came back positive. I beg everyone to be extremely careful, follow the basic guidelines by washing your hands frequently, keeping at least a 6 feet distance from others, doing everything you can to stop the virus from spreading and please above all stay home if you can ! Together we can fight this virus and stop the current worldwide crisis, so we can hopefully return to our normal daily lives very soon. Please follow your local government’s guidelines and regulations for staying safe and protecting not just yourselves but our entire community.

Plácido Domingo“

wikipedia.de schreibt: „José Plácido Domingo Embil, KBE (* 21. Januar 1941[1] in Madrid) ist ein spanischer Opernsänger (der Stimmlagen Tenor und Bariton[2]), Dirigent und Intendant. Er gehörte neben José Carreras und Luciano Pavarotti zu den Drei Tenören. Er hat in seiner Karriere mehr als 21 Millionen Tonträger verkauft. Seine erfolgreichste Veröffentlichung ist das Album The Three Tenors in Concert.

Plácido Domingo wurde als Sohn der Zarzuelasänger Pepita Embil und Plácido Domingo Ferrer geboren und verbrachte seine Kindheit ab 1949 in Mexiko. Seine erste Frau war von 1957 bis 1958 Ana María Guerra Cué, und seit 1962 ist er mit der Sopranistin Marta Ornelas (* 1935) verheiratet. Er debütierte 1959 in einer kleinen Rolle (Borsa in Rigoletto in Mexiko-Stadt) und am 19. Mai 1961 als Alfredo in der Traviata (in Monterrey, Mexiko). Von 1962 bis 1965 war er zusammen mit seiner Frau in Tel Aviv(Israel) engagiert, bevor seine eigentliche internationale Karriere mit einem erfolgreichen Auftritt 1966 an der New York City Opera in Alberto Ginasteras Don Rodrigo begann. Seither ist er an allen großen Opernhäusern und Opernfestspielen der Welt aufgetreten.

Domingo gilt als einer der vielseitigsten Tenöre und hat bisher 134 verschiedene Rollen gesungen. Im Mittelpunkt seines breiten Repertoires steht das italienische und französische Fach mit Opern von Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini, Georges Bizet, Jules Massenet, Pietro Mascagni, Ruggero Leoncavallo, Umberto Giordano und anderen. Eine seiner Paraderollen ist der Otello (in der gleichnamigen Oper von Verdi), mehrmals auf Schallplatte aufgenommen und von Franco Zeffirelli mit ihm verfilmt. Er hat sich auch als Wagner-Sänger profiliert, speziell als Lohengrin, Siegmund (in Die Walküre) und als Parsifal. Er singt auch in Russisch (Gherman in Pique Dame) und hat an den Uraufführungen der Opern Goya (von Gian Carlo Menotti), El Poeta (von Federico Moreno Torroba), Divinas palabras(von Antón García Abril) und Nicholas and Alexandra (von Deborah Drattell) mitgewirkt. Bis in die jüngste Zeit eignet er sich immer wieder neue Rollen an: So hat er beispielsweise 2005 neu Franco Alfanos Cyrano de Bergerac an der Met einstudiert sowie den Part des Tristan in Wagners Tristan und Isolde auf CDaufgenommen. Im Dezember 2006 und Januar 2007 sang er an der Met die Hauptrolle in der Uraufführung der neuesten Oper von Tan Dun, The First Emperor.

Domingo begann als Bariton und sang während seiner Tenorkarriere nur einmal eine Bariton-Partie, den Figaro in Il barbiere di Siviglia unter Claudio Abbado. In jüngerer Zeit sang er den Simon Boccanegra am Royal Opera House, Covent Garden (2007), Germont (La traviata) und die Titelpartien in Nabucco und Rigoletto.2013 verkörperte er die Partie des Grafen Luna in Verdis Il trovatore an der Berliner Staatsoper, 2014 auch bei den Salzburger Festspielen. Ab den neunziger Jahren (erstmals anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 1990) war er zusammen mit José Carreras und Luciano Pavarotti (Die drei Tenöre) wiederholt und mit Erfolg in großen Arenen aufgetreten. Auf dem 2002 veröffentlichten Album Shaman des Latin Rock– und JazzGitarristen Carlos Santana übernahm er den Gesangspart des letzten Songs, Novus.

1996 wurde Domingo künstlerischer Direktor der Washington National Opera und war von 2003 bis 2011 ihr Generaldirektor; seit 2003 ist er Generaldirektor der Oper von Los Angeles. Er ist auch als Dirigent tätig, unter anderem dirigierte er an der Met, am Covent Garden, an der Staatsoper Unter den Linden, an der Wiener Staatsoper, an der Bayerischen Staatsoper, am Theater an der Wien und bei den Bayreuther Festspielen (Die Walküre, 2018). 1993 gründete er Operalia, einen Wettbewerb für junge Opernsänger, der seither jährlich in verschiedenen Städten der Welt durchgeführt wird (bisher in Paris, Mexiko-Stadt, Madrid, Bordeaux, Tokio, Hamburg, San Juan, Los Angeles, Washington, Valencia sowie in der trinationalen Bodensee-Region).

Domingo ist für seine vielfältigen Wohltätigkeitsveranstaltungen und -aktionen bekannt. So gründete er nach dem großen Erdbeben in Mexiko-Stadt, bei dem er auch eigene Familienangehörige verlor, ein Kinderdorf für die Waisen des Erdbebens. Ein Jahr lang sagte er beinahe alle Verpflichtungen an den großen Opernbühnen ab und gab nur noch Benefizkonzerte, deren Erlös den Waisen und anderen Hilfsprojekten in Mexiko zugutekam. Immer wieder unterstützt er Hilfsprojekte in aller Welt, speziell solche, die sich benachteiligter Gruppen annehmen. Im November 2006 wurde er – gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern – von dem Schweizer Hörgerätehersteller Phonak zum „Botschafter des Hörens“ ernannt. Er unterstützt die Hear the World Foundation zum Schutz des Gehörs und zur Hilfe für Hörgeschädigte. Seit Juni 2011 gehört Domingo gemeinsam mit den Weltfußballern Pelé und Johan Cruyff sowie dem früheren Außenminister der USA Henry Kissinger und dem ehemaligen Vorsitzenden des FBI Louis Freeh zur Lösungskommission der FIFA.[3]

Im August 2019 wurden Vorwürfe über sexuelle Belästigung mehrerer Kolleginnen bekannt, die teilweise bis zu 30 Jahre zurückreichen. Als Reaktion darauf trat Domingo als Chef der Los Angeles Opera zurück.[4] Die Oper von Los Angeles hat eine Untersuchung eingeleitet. Domingo bezeichnete die Darstellungen als „unzutreffend“. Er habe geglaubt, dass all seine Handlungen und Beziehungen immer „gewünscht und einvernehmlich waren“.[5] Nach den Berichten meldeten sich neun weitere Frauen, die ihm ebenfalls sexuelle Belästigung vorwarfen.[6]

Ende Februar 2020 räumte Domingo persönliches Fehlverhalten ein und entschuldigte sich bei den betroffenen Frauen. „Ich erkenne die volle Verantwortung für meine Taten an“, hieß es in einer Mitteilung.[7] Er habe sich aber „nie aggressiv gegenüber irgendjemandem verhalten“ oder etwas getan, um „die Karriere von irgendjemandem zu behindern“, sagte Domingo.“

Andreas Schmidt, 22. März 2020, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

 

 

Die SONNTAG-PRESSE – 22. MÄRZ 2020

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Die SONNTAG-PRESSE – 22. MÄRZ 2020
Foto: © Wilfried Hösl, Günther Groissböck

Opernsänger Groissböck: „Fühlte mich wie ein Kriegsheimkehrer“ Bezahlartikel
Günther Groissböck. Der österreichische Opernsänger über Absagen und Kultur in Corona-Zeiten. In Barcelona hat er wochenlang geprobt, dann kam die Absage. In Bayreuth wird er in der diesjährigen Festspielsaison der „Wotan“ sein
Kurier

Wien
„Fidelio“ im Fernsehen: Telegener Freiheitskampf der Oper
Der so bedauerliche wie dramatische Sachverhalt ist vermutlich bekannt: Der von Christoph Waltz für das Beethoven-Jahr 2020 inszenierte „Fidelio“ konnte am Theater an der Wien nicht mehr erleben, was Premiere genannt wird. Aufgrund der ersten Coronavirus-Verordnungen wurden jedoch einige Proben (ohne Publikum) aufgezeichnet, um die Inszenierung der zweiten „Fidelio“-Fassung (aus 1806) in TV-Form zu bannen, deren Bildregie Felix Breisach oblag.
Der Standard

„Fidelio“ als Hoffnungsschimmer für eine Welt im Kerker
Das Zeitfenster war denkbar klein: Große Theater, Opernhäuser und Museen waren schon geschlossen, die Ausgangsbeschränkungen allerdings noch nicht in Sicht. Und die „Fidelio“-Produktion im Theater an der Wien so gut wie fertigt geprobt. Eine Premiere vor Publikum war nicht mehr denkbar, als sich das Opernhaus dazu entschloss, zumindest die geplante TV-Aufzeichnung der Regiearbeit von Christoph Waltz zu retten – vor einem leeren Haus natürlich.
Wiener Zeitung

Stream: „Fidelio“ aus dem Theater an der Wien Aus Oper mach Film
Eigentlich hätte die Premiere des „Fidelio“ vor ein paar Tagen im Theater an der Wien stattfinden sollen. Natürlich vor ausverkauftem Haus: Die Inszenierung stammt immerhin von Hollywood-Star Christoph Waltz. Doch die Corona-Krise machte diesen Plan zunichte. Was also tun? In den Endproben aufgeben? Das Team konnte sich mit dieser Lösung nicht anfreunden und stellte kurzerhand eine audiovisuelle Aufzeichnung auf die Beine, deren Entstehung allein schon eine veritable Opernhandlung abgäbe.
BR-Klassik

Fidelio: Stehtheater im Fernsehen
Kurier

Die Wirkung von Musik auf den Menschen
Was versteht man unter „Musik“? Wenn ich mir die Frage stelle, was Musik für mich bedeutet, dann muss die Frage wohl heißen, was versucht mir Musik zu sagen. Denn jegliche Art von Musik hat deshalb eine Bedeutung, weil sie etwas aussagt…
https://www.grin.com/document/103180

CD und DVD
Es gibt ihn, den idealen „Ring“
Dieser Tage hätte letztmals in der Ära Dominique Meyer Wagners Hauptwerk über die Staatsopernbühne gehen sollen. Tipps für häusliche Ersatzaufnahmen.
Die Presse

Opern und Frauen – Beethovens unerfüllte Träume
Von Franz Grillparzer bis zu Hans Magnus Enzensberger und Jenny Erpenbeck haben sich viele Schriftsteller an der literarischen Rettung von Beethovens Bühnenwerken versucht – mit originellen Strategien.
Neue Zürcher Zeitung

Mannheim
Nationaltheater Mannheim geht mit digitalem Angebot an den Start
Ab Montag, 23. März 2020 täglich neues Online-Programm auf der Homepage und in den sozialen Netzwerken
https://www.theaterkompass.de/beitraege/nationaltheater „Die SONNTAG-PRESSE – 22. MÄRZ 2020“ weiterlesen

Der „Corona-Fidelio“ war keinesfalls das Erlebnis, das sich das Theater an der Wien erhoffte, als man einen großen Namen engagierte…

Theater an der Wien, 20. März 2020
Ludwig van Beethoven (1806)
, 
FIDELIO oder DIE EHELICHE LIEBE. Premiere als Fernsehaufzeichnung.
Foto: Monika Rittershaus (c)

von Dr. Renate Wagner (www.onlinemerker.com)

Man muss die Hintergründe nicht erneut nachbeten, warum diese Premiere, auf die das Theater an der Wien so hoch setzte – der Regisseur ist ein „internationaler“ Österreicher und zweimaliger „Oscar“-Preisträger -, im Fernsehen stattfand. Wahrscheinlich will niemand mehr das Wort „Corona“ hören. Man fragt sich nur, wie Künstler, die nicht so überdimensional berühmt sind, zum Lohn ihrer Arbeit kommen…

„Fidelio“ ist die Katastrophe des Beethoven-Jahres, weil man von dem Genie einfach kein anderes Bühnenwerk besitzt. Drei Fassungen, die Erstfassung gab es als Unglückspremiere an der Wiener Staatsoper, ob die klassische, geliebte Letztfassung dort ab 22. April gespielt wird, wissen die Götter. Jedenfalls hat das Theater an der Wien nun auf die zweite Fassung aus dem Jahr 1806 gesetzt, einst erfolgreicher als die Erstfassung, aber nur zweimal gespielt, weil Beethoven sich mit dem Theaterdirektor zerkracht hatte. Da man Fidelio Nr. 1 gerade gesehen und Fidelio Nr. 3 ziemlich gut im Kopf hat, sollte man Fidelio Nr. 2 einigermaßen beurteilen können. „Ludwig van Beethoven (1806)
, 
FIDELIO oder DIE EHELICHE LIEBE, Premiere als Fernsehaufzeichnung,
Theater an der Wien, 20. März 2020“
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Klassik und Kultur in Zeiten der Krise: Was hören, was bewegt, was lesen und was sehen die LeserInnen von klassik-begeistert.de?

Foto: Auch der Symphonische Chor Hamburg kann zur Zeit nicht proben. Copyright: Olaf Malzahn (c)

Johannes schreibt:

„Sehr geehrter Herr Schmidt,

im Rahmen ihres LeserInnen-Aufrufs vom 16.03 bei klassik-begeistert.de möchte ich Ihnen einige eigene Eindrücke zum Thema zukommen lassen:

Als Musik- (hauptsächlich Klassik) und Musikwissenschaftsbegeisterter Mensch versuche ich in diesen Tagen mit verschiedenen Musikbeschäftigungen ein gewisses Gegengewicht zu den sehr bedrückenden Nachrichten, die leider momentan zum Alltag gehören, zu schaffen. Ganz oben auf der Liste steht bei mir mindestens eine Gesamtaufnahme von Madama Butterfly, vom Fliegenden Holländer, von der dritten Symphonie von Mahler, von Alcina und vom Rosenkavalier mir anzuhören. „Klassik und Kultur in Zeiten der Krise 2“ weiterlesen

Die SAMSTAG-PRESSE – 21. MÄRZ 2020

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Die SAMSTAG-PRESSE – 21. MÄRZ 2020
Foto: Anna Netrebko, © The Metropolitan Opera

Metropolitan Opera Lays Off All Of Its Musicians & Chorus Because Of Coronavirus Crisis
https://gothamist.com/arts-entertainment/metropolitan-opera-layoffs-coronavirus

Baden-Baden
Festspielhaus Baden-Baden stellt Programm der Saison 2020/21 vor
Sehnsucht nach dem Miteinander
https://kraichgau.news/region/c-freizeit-kultur/sehnsucht-nach-dem-miteinander_a55882

Lübeck
Europas Geheimnisse auf Müllhalden in Afrika – Richard van Schoors „L’Européenne“ in Lübeck uraufgeführt
Die Theater Lübeck und Halle haben sich in einem großen Opernprojekt zusammengetan, das durch den Fonds „Doppelpass“ der Kulturstiftung des Bundes möglich wurde. Halle begann. Dort wurde 2018 Giacomo Meyerbeers „L“Africaine“ experimentell mit Richard van Schoors zeitgenössischer Musik verfremdet. „Eine mutige und ehrgeizige Exkursion ins Unbekannte“ nannte Joachim Lange das Ergebnis, über das er am 30.09.2018 in NMZ-online berichtete. Mit einer Uraufführung zog Lübeck am 6. März 2020 nach und setzte mit van Schoors „L’Européenne“ einen aufregenden Kontrapunkt
Neue Musikzeitung/nmz.de

Hier kann man noch Theater, Opern und Konzerte sehen
Freunde der Bühnenkunst können sich trösten. Im Internet gibt es unzählige Aufzeichnungen von Theater-, Opern- oder Konzertauftritten der Spitzenklasse.
https://www.bluewin.ch/de/digital/hier-kann-man-noch-theater-opern-und-konzerte

Salzburg
Salzburg ohne Osterfestspiele – „Geisterkonzerte“ – Leben ohne Gesang?
Eine großen Bogen durch die Kulturlandschaft schlägt unser Autor Michael Ernst von der Absage der Salzburger Osterfestspiele über Geisterkonzerte in Berlin, Köln und Leipzig bis hin zur Frage danach, wer warum singt. Und er erinnert uns daran, dass diese unerwartete Ausnahmesituation der „Länder des Westens“ in vielen Gegenden der Welt purer Alltag ist. Nicht absehen können, was morgen geschieht, woher Essen und Trinken kommen sollen …
Neue Musikzeitung/nmz.de

Kiel
Grand Opéra zwischen Beton und Blumen – Berlioz“ „Trojaner“ in Kiel
Neue Musikzeitung/nmz.de „Die SAMSTAG-PRESSE – 21. MÄRZ 2020“ weiterlesen

Hamburger Impressionismus

Der in Hamburg lebende Journalist und Publizist Harald N. Stazol liebt klassische Musik, Oper und Ballett.  Er ist seit 2019 Autor für klassik-begeistert.de. Harald ist wie der Herausgeber Absolvent der Henri-Nannen-Schule (Journalistenschule mit Sitz in Hamburg). Beide waren zudem Kollegen beim Magazin STERN. Hier Haralds Bericht vom 18. März 2020.

Noch am Freitag, 20. März 2020,  war es in der zweitgrößten deutschen Stadt mit mindestens 2 Millionen Bewohnern möglich, in Cafés die Zeit zu verbringen. Der Herausgeber, gebürtiger Hamburger, war so entsetzt über diesen Missstand, dass er am Donnerstag einen Aufruf an die beiden Hamburger BürgermeisterInnen geschrieben hatte. Dr. Peter Tschentscher (54, SPD), der 1. Bürgermeister, ist Mediziner…. Hamburgs Erster Mann war 2008 bis zu seiner Berufung als Senator im März 2011 Oberarzt im Zentrum für Diagnostik des renommierten Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Die grüne Katharina Fegebank (43) ist Politologin, Anglizistin  und Master of European Studies.

Am heutigen Samstag meldet DIE ZEIT Elbvertiefung: „Zur Eindämmung des Coronavirus ordnet der Hamburger Senat die Schließung aller Restaurants an. Ausnahmen gelten für Lieferdienste und Abholangebote. Darüber hinaus sind Ansammlungen von mehr als sechs Personen künftig untersagt. ‚Das gilt natürlich nicht für Familien‘, sagte Tschentscher. ‚Wir wollen niemanden einsperren. Gleichwohl wollen wir sicherstellen, dass wir im öffentlichen Raum Kontakte vermeiden.'“  

von Harald N. Stazol

Noch steht das Tor zur Welt weit offen. Es sind Szenen entzückender Sorglosigkeit zu entdecken, an den beiden Alstern, über die der stillgelegte, schneeweiße Fernsehturm einen mahnenden Zeigefinger über die Stadt hält, die ein wenig außer Atem ist, aber sehr gelassen, höflich und distanziert, eben den Umständen entsprechend, den besonderen. „Hamburger Impressionismus
klassik-begeistert.de“
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Klassik und Kultur in Zeiten der Krise: Was hören, was bewegt, was lesen und was sehen die LeserInnen von klassik-begeistert.de?

Verdienter Schlussapplaus für alle Beteiligten im Großen Saal der Elbphilharmonie, Symphonischer Chor Hamburg, 23. Februar 2020, César Franck, Les Béatitudes. Foto: Ulrich Poser (c)

Dr. Lorenz Kerscher schreibt aus Penzberg (Bayern):

„Lieber Herr Schmidt,

auf Ihre Fragen bei „Klassik begeistert“ könnte ich Romane schreiben. Da Sie hoffentlich viele Zuschriften bekommen, versuche ich mich kurz zu fassen.

Meine Interessen verteilen sich gleichmäßig auf Oper, Oratorium, Symphonik, Liedkunst und Kammermusik. Ein wenig stilvoller Songwriterpop und Jazz darf auch gerne sein. Außerdem singe ich regelmäßig in einem Oratorienchor und pflege mit Freunden ein wenig Hausmusik.

Als häufiger Besucher der Bayerischen Staatsoper kenne ich auch einige der aufstrebenden Künstler an diesem Haus persönlich, wie z.B. Hanna-Elisabeth Müller, Okka von der Damerau, Selene Zanetti, Galeano Salas, Milan Siljanov etc.
So kam ich auf die Idee, über diese und auch Künstlerinnen und Künstler, die ich aus Videostreams von Aufführungen und Wettbewerben kenne, Artikel in Wikipedia zu schreiben. Das ist mittlerweile ganz schön ausgeufert, wie hier aufgelistet ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Lorenz_kerscher

Oftmals habe ich dabei auch Artikel aus Klassik begeistert als Quellen benutzt, vielen herzlichen Dank dafür!

Am liebsten entdecke ich unbekannte Juwelen: selten gespielte Werke oder von den Medien zu wenig beachtete Künstler.

z.B.

– Moniuszkos humorvoll-patriotische Oper „Das Gespensterhaus“ – https://youtu.be/Wnh1XTyFZJo

– die 4. Symphonie von Franz Schmidt – https://youtu.be/w_fjFPhrKjw

– die engelsgleich singende Sopranistin Franziska Bobe mit Bachs Hochzeitskantate – https://www.youtube.com/playlist?list=PL9ukUDVOSZOes79-x4fX3Y4C_fa53A2zQ

Ich reise auch gerne mal etwas weiter, um Opernraritäten wie Janaceks Katja Kabanova, Smetanas Dalibor, Berliozs Trojaner oder Massenets Cendrillon live zu erleben und sammle selteneres Repertoire auf CD und DVD. So wird die Zeit nicht lange und auch der derzeitige schmerzliche Verzicht auf das Live-Erlebnis verkraftbar. Ich frage mich nur, was man für die Künstler tun kann, die jetzt existenzbedrohliche Verdienstausfälle hinnehmen müssen!

Das soll jetzt genügen, ansonsten könnte ich mir vorstellen, auch mal etwas für „Klassik begeistert“ zu schreiben!“

Herzliche Grüße
Dr. Lorenz Kerscher

klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at, 20. März 2020

… und wir möchten weiter gerne wissen: Wie holen Sie in diesen Tagen und Wochen, in denen nicht vieles ist wie früher, ein wenig Muße, Erbauung und Entspannung in Ihren Alltag?

Welche CDs hören Sie? Welche Streams und Fernsehsendungen sehen Sie? Welche Schallplatten spielen Sie? Was lesen Sie? Und welche Radiosendungen goutieren Sie?

Welche Komponisten begeistern Sie? Welche Einspielungen sprechen Sie an? Welche Opern und Konzerte schauen Sie sich an? … und was gibt Ihnen die Kultur, die Klassik und die Oper, die Musi – die seichte und die ernste – in dieser Zeit?

Schicken Sie Ihre Eindrücke, Impressionen, Beobachtungen, Hör- und Seherlebnisse bitte – gleich welcher Länge – an:

Wir suchen weitere schreibbegabte Klassikbegeisterte für den größten deutschsprachigen Klassik-Blog (google-Ranking). Machen Sie gerne mit in einem Team von 50 AutorInnen aus 7 Ländern.

Geben Sie gut auf sich acht und kommen Sie gut durch die nächste Zeit.