Posers Klassikwelt 4 / 2019: "Keiner war je so wie Du, Lauritz!"

Sollte es tatsächlich noch Leser geben, die keine Melchior-Einspielungen besitzen, sei diesen angeraten, sich schnellstens eine zuzulegen. Eine der legendären Aufnahmen des Tristan mit Kirsten Flagstad ist Pflicht!

von Ulrich Poser (Text und Fotos)

Der Autor ist gerade mit der Bahn auf dem Weg zu einem Konzert von Frank Zappas Sohn nach Kopenhagen. Unweigerlich denkt der Wagnernarr da an Lauritz Melchior, den am 20. März 1890 in Kopenhagen geborenen Heldentenor.

Melchior begann seine sängerische Laufbahn als Bariton, wechselte früh ins Tenorfach und sang 1918 seinen ersten Tannhäuser. In der New Yorker Met war er später ständiger Artist in Residence; von 1926 bis 1950! Zwischen 1935 und 1941 gab er dort zusammen mit Kirsten Flagstad 48 Mal Tristan und Isolde.

Selbstverständlich war Melchior auch gern und oft gesehener Gast bei den Bayreuther Festspielen; Siegfried Wagner war ein guter Freund Melchiors.

Es stellt sich die Frage, was das Besondere und Einmalige an Melchiors Stimme ist, die bis zum heutigen Tage fasziniert, restlos begeistert und überwältigt. Zum einen hat er, der ehemalige Bariton, ein dunkles Timbre, von dem stetig eine aktive oder passive latente Bedrohung ausgeht. Genau richtig für Wagners Helden, die es ja nicht immer einfach haben. Dazu kommt eine niemals bei anderen Sängern gehörte Mühelosigkeit. Er bewältigt jede Partie mit gefühlten 50 Prozent seines Materials, so dass man an mancher Stelle meinen könnte, er singe nicht Wagner, sondern Schlager. Und wenn Meister Melchior gelegentlich auf 60 bis 70 Prozent seiner Reserven zurückgreift, gleicht dies einem göttlichen tenoralen Donnergrollen in höchster Perfektion.

Dazu kommt, dass Melchior mit einer gehörigen Portion Herzblut sang, die sich mit den vorab genannten Kriterien zu einer einzigartigen Magie verdichtet, die man bei allen anderen Sängern vergeblich sucht.

Sollte es tatsächlich noch Leser geben, die keine Melchior-Einspielungen besitzen, sei diesen angeraten, sich schnellstens eine zuzulegen. Eine der legendären Aufnahmen des Tristan mit Kirsten Flagstad ist Pflicht!

Ulrich Poser, 27. November 2019, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

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Der Franke Ulrich Poser, Jahrgang 1962, lebt in Hamburg und bezeichnet sich selbst als „musikverrückt“; im Laufe der Jahre hat er sich eine formidable Schallplatten- und CD-Sammlung mit einigen tausend Sammlerstücken zugelegt, die zum Bedauern seiner Ehefrau nahezu täglich erweitert wird. Im Symphonischen Chor Hamburg (als Bass) und in einer Rockband (als Sänger, Gitarrist und Keyboarder) ist Ulrich Poser darüber hinaus selbst als aktiver Musiker unterwegs.
Ulrich ist seit 1996 als Rechtsanwalt zugelassen und seit 2009 Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht. Er ist Geschäftsführer der Veranstaltungsrechtskanzlei Poser und Inhaber der auf die Veranstaltungsbranche spezialisierten Seminarfirma Poser-Seminare sowie Vorsitzender und Justiziar des Berufsverbandes Der Veranstaltungsberater e.V.
Der ausgesprochene Wagnernarr besucht seit 1988 nahezu jedes Jahr den Grünen Hügel in Bayreuth.

Brittens „Death in Venice“ als spektakuläre Neuinszenierung an der Royal Opera Covent Garden

Foto: Catherine Ashmore ©2019 ROH

Royal Opera House London, 21. November 2019

Benjamin Britten, Death in Venice
Libretto: Myfanwy Piper

von Charles E. Ritterband

Erstmals seit einem Vierteljahrhundert hat die Royal Opera Benjamin Brittens Oper zu Thomas Manns Novelle Der Tod in Venedig aus dem Jahr 1912 wieder auf die Bühne von Covent Garden gebracht – und dies mit einem überwältigenden Erfolg. Als Zuschauer fühlte man sich mitten in Luchino Viscontis filmisches Meisterwerk aus dem Jahr 1971 versetzt, nur noch um einiges gewaltiger, intensiver – und vor allem dreidimensional.

Der herausragende schottische Regisseur David McVicar hat mit seiner in vielen gemeinsamen Produktionen bewährten Bühnenbildnerin Vicky Mortimer Bilder geschaffen, die den Betrachter in die glanzvoll-dekadente aristokratische Welt des Hotel des Bains am Lido di Venezia mit seinem leuchtenden Strand – und in ein unromantisches, bedrohliches, von der Seuche gezeichnetes Venedig. Es sind eindrückliche, ja eindringliche Bilder, die den Zuschauer noch tagelang begleiten, ja verfolgen. „Benjamin Britten, Death in Venice,
Royal Opera House London, 21. November 2019“
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 28. NOVEMBER 2019

Foto: © Marcus Ebener
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 28. NOVEMBER 2019

Berlin
Ex-Staatsoper-Chef Jürgen Flimm wurde bei einem Reitunfall schwer verletzt
Berliner Zeitung

Wien/ Theater an der Wien
„Ehekrach im Hause Jupiter“
Das Theater an der Wien bescherte am Dienstagabend seinem Publikum eine Serenata von Johann Adolph Hasse. „La Semele“ behandelt eine Episode aus dem reichhaltigen Liebesleben des Jupiter. Das Werk wurde 1726 in Neapel uraufgeführt.
http://www.operinwien.at/werkverz/hasse/asemelee.htm

Wien/ Staatsoper
Ein neuer Onegin im Haus am Ring
https://www.pressreader.com/austria/kurier-3402/20191125/282308206950971

München/ Bayerische Staatsoper
Wozzeck – exemplarische Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper!
Ökonomisch: Staatsoper TV versus Bühne!
Einlassungen von Tim Theo Tinn
https://onlinemerker.com/muenchen-bayerische-staatsoper-wozzeck-exemplarische

Star-Bariton Christian Gerhaher als Wozzeck in der Münchner Wiederaufnahme

Stark und ungebrochen ist dieser Wozzeck, nicht der leicht debile arme Teufel, den Büchner in seinem Werk „Woyzeck“ gezeichnet hat und der wohl auch Alban Berg vorschwebte. Der Münchner Star-Bariton Christian Gerhaher drückt der Figur seinen Stempel auf: verhalten aggressiv, anklagend, doch nicht gebeugt singt und spielt er die Hauptrolle in Alban Bergs musikalischer Deutung der getretenen Kreatur Wozzeck….
… Arme Menschen können es sich nicht leisten, tugendhaft zu leben, singt Wozzeck. Denn das ist das Thema des sozialkritischen Stücks: Kann in Armut ein menschenwürdiges Leben gelingen? Die Antwort der Oper ist ein klares Nein.
Barbara Hauter berichtet aus der Bayerischen Staatsoper in München.
Klassik-begeistert

Frankfurt
Sechste Wiederaufnahme von DON CARLO an der Oper Frankfurt (7.12.)
Die Inszenierung des Don Carlo von Giuseppe Verdi (1813-1901) durch David McVicar feierte am 30. September 2007 Premiere im Opernhaus – als erste Frankfurter Neuproduktion des Werkes seit 37 Jahren.
https://www.frankfurt-live.com/sechste-wiederaufnahme-von-don-carlo

Berlin/ Staatsoper
Samson et Dalila in der Berliner Staatsoper: Wie gut, dass Barenboims Vertrag verlängert wurde
Braune Felsen und Lehmhütten, pittoreske Berghöhlen, Tempel und exotische Tänze: Filmregisseur Damián Szifron bekennt sich in seinem Operndebüt zur Ästhetik des Hollywood-Monumentalfilms. Und das ist, um es gleich zu sagen, kein Unglück. Im Gegenteil: Saint-Saëns“ Samson et Dalila, eigentlich doch mehr ein Oratorium, wirkte in der jüngsten Produktion an der Berliner Lindenoper glaubwürdig, ästhetisch ansprechend und korrespondierte mit der Musik, so soll es sein!
Klassik-begeistert

Wien/ Staatsoper
Uraufführung von Olga Neuwirth an der Staatsoper: „Das war überanstrengend“
Der Standard „Die DONNERSTAG-PRESSE – 28. NOVEMBER 2019“ weiterlesen

Orpheus, Eurydice und die tanzende Yoga-Klasse: Ein Ballett mit Gesang an der English National Opera

Foto: © Donald Cooper

English National Opera, 19. November 2019

Christoph Willibald Gluck, Orpheus and Euridice
in der Version von Hector Berlioz, englische Übersetzung von Christopher Cowell, English National Opera, 19. November 2019

von Charles E. Ritterband

Wie sehr sich doch unser Ohr bei Barock-Opern an Originalinstrumente gewöhnt hat! Vor allem die meist so hervorragenden Interpretationen im Theater an der Wien haben unser Gehör auf Originalinstrumente und ihren wunderbar herben Klang eingestimmt – „getunt“, um einen Anglizismus zu verwenden. Deshalb waren wir etwas enttäuscht vom Orchester der English National Opera (Dirigent: Harry Bicket), das diese berühmteste aller Gluck-Opern mit „modernen“ Instrumenten begleitete. „Christoph Willibald Gluck, Orpheus and Euridice,
English National Opera, 19. November 2019“
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Sommereggers Klassikwelt 11/2019: Von der Entdeckung weißer und anderer Damen

Ein kurzer Besuch in einem Antiquariat, und schon befindet man sich auf einer Zeitreise, die bis zurück ins 18. Und 19. Jahrhundert führt. Es lohnt sich, nicht immer nur dem aktuellen Mainstream zu folgen…

von Peter Sommeregger

Vor einiger Zeit entdeckte ich zufällig ein kleines Musikantiquariat in einem Ostberliner Stadtbezirk. Der Laden hatte ganz offensichtlich bessere Tage gesehen, die Regale waren bereits halb leer und es sah sehr nach Abverkauf aus. Das Angebot an Vinyl und CDs schien mir schon sehr geplündert zu sein, also konzentrierte ich mich auf Bücher und Noten. „Sommereggers Klassikwelt 11/2019
klassik-begeistert.de“
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Armut tötet

©Foto:  Thomas Egli; Christian Gerhaher
Bayerische Staatsoper
, Nationaltheater München, 25. November 2019
Alban Berg, Wozzeck
Libretto Alban Berg nach Georg Büchner

Star-Bariton Christian Gerhaher als Wozzeck in der Münchner Wiederaufnahme

von Barbara Hauter

Stark und ungebrochen ist dieser Wozzeck, nicht der leicht debile arme Teufel, den Büchner in seinem Werk „Woyzeck“ gezeichnet hat und der wohl auch Alban Berg vorschwebte. Der Münchner Star-Bariton Christian Gerhaher drückt der Figur seinen Stempel auf: verhalten aggressiv, anklagend, doch nicht gebeugt singt und spielt er die Hauptrolle in Alban Bergs musikalischer Deutung der getretenen Kreatur Wozzeck.

Gerhaher begeistert nicht nur mit seiner unglaublich natürlichen Stimme, mit seiner exakten und jederzeit verständlichen Artikulation, er ist zudem auch ein begnadeter Schauspieler. In der der ersten Szene ist er seinem Hauptmann zu Diensten und rasiert ihn. Wolfgang Ablinger-Sperrhacke spielt co-genial ein dank Fat-Suite unförmigen, herumphilosophierenden und schwadronierenden Angehörigen der betuchten Schicht, der Wozzeck als Menschen gar nicht wahrnimmt, sondern nur als Gattung. Dagegen steht Gerhahers aufrechte Körperhaltung, gar nicht unterwürfig, sondern um Menschenwürde ringend. Arme Menschen können es sich nicht leisten, tugendhaft zu leben, singt Wozzeck. Denn das ist das Thema des sozialkritischen Stücks: Kann in Armut ein menschenwürdiges Leben gelingen? Die Antwort der Oper ist ein klares Nein. „Alban Berg, Wozzeck
Bayerische Staatsoper, Nationaltheater München, 25. November 2019“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 27. NOVEMBER 2019

Wiener Staatsoper – Zuschauerraum. © Michael Pöhn
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Die MITTWOCH-PRESSE – 27.NOVEMBER 2019

Wien/ Staatsoper
Eine Frau spaltet die Oper Bezahlartikel
„Orlando“ ist die erste an der Staatsoper gespielte Oper, die von einer Frau stammt: Schon jetzt sorgt sie für Verwerfungen
https://www.diepresse.com/5729162/eine-frau-spaltet-die-oper

Berlin/ Staatsoper
Der argentinische Regiestar wird ausgebuht
Damián Szifron und Daniel Barenboim machen an der Staatsoper „Samson et Dalila“ zum grandiosen Spektakel. Doch nicht alle sind begeistert.
Tagesspiegel

Düsseldorf
Deutsche Oper am Rhein: Ausgelöste Brandmeldeanlage schlägt Alarm – Feuerwehr beseitigt Wasserschaden in der Oper
us bislang ungeklärter Ursache kam es zu einem Wasseraustritt im Bühnenbereich der Deutschen Oper am Rhein. Schnell konnte die betreffende Leitung abgestellt werden. Über rund drei Stunden waren bis zu 36 Einsatzkräfte der Feuerwehr Düsseldorf mit der Beseitigung des Wassers beschäftigt. Über die Ursache und die Schadenshöhe können derzeit keine Angaben gemacht
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/115876/4450328 „Die MITTWOCH-PRESSE – 27.NOVEMBER 2019“ weiterlesen

Samson et Dalila in der Berliner Staatsoper: Wie gut, dass Barenboims Vertrag verlängert wurde

Besonders gespannt war man auf die bekannte Arie Mon cœur s’ouvre à ta voix in der Verführungsszene. Elīna Garanča stimmt sie lasziv im Liegen an, besticht als ideale Femme Fatale mit ihrer unterkühlten Erscheinung und dem herrlichen Wohllaut ihrer Stimme, die es verdient hat, als eine der schönsten unserer Zeit zu gelten. Ihrem großen Namen macht die lettische Sängerin jedenfalls einmal mehr Ehre. Groß, rund und golden tönt ihr Mezzo, stets schlank führt sie ihn durch sämtliche Register und singen tut sie mit dem denkbar schönsten Legato.

Fotos: Kwangchul Youn (Abimelech) und Brandon Jovanovich (Samson) an der Staatsoper Berlin; Matthias Baus (c)

Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 24. November 2019
Camille Saint-Saëns: Samson et Dalila

Musikalische Leitung: Daniel Barenboim
Inszenierung: Damián Szifron
Bühnenbild: Étienne Pluss
Kostüme: Gesine Völlm
Samson: Brandon Jovanovich
Dalila: Elīna Garanča
Oberpriester des Dagon: Michael Volle
Abimelech: Kwanchul Youn
Ein alter Hebräer: Wolfgang Schöne
Staatsopernchor
Staatskapelle Berlin

von Kirsten Liese

Braune Felsen und Lehmhütten, pittoreske Berghöhlen, Tempel und exotische Tänze: Filmregisseur Damián Szifron bekennt sich in seinem Operndebüt zur Ästhetik des Hollywood-Monumentalfilms. Und das ist, um es gleich zu sagen, kein Unglück. Im Gegenteil:  Saint-Saëns‘ Samson et Dalila, eigentlich doch mehr ein Oratorium, wirkte in der jüngsten Produktion an der Berliner Lindenoper glaubwürdig, ästhetisch ansprechend und korrespondierte mit der Musik, so soll es sein! „Camille Saint-Saëns: Samson et Dalila
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 24. November 2019“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 26. NOVEMBER 2019

Foto: © Marcus Ebener
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Die DIENSTAG-PRESSE – 26. NOVEMBER 2019

Erl/Tirol
Causa Erl: Künstler fordern Rücktritt von Palfrader und Haselsteiner
Die Plattform „Art but fair“ fordert Beate Palfrader, Hans Peter Haselsteiner und Jürgen Meindl auf, sich öffentlich zu entschuldigen
Der Standard

Wien/Staatsoper
Tschaikowsky trifft Eiskönigin: Eugen Onegin an der Wiener Staatsoper
bachtrack

Ein „Eugen Onegin“, aber ohne Onegin  Bezahlartikel
Tiefgekühlte Gefühle gab es an der Staatsoper und zwei Rollendebüts – eines interessant, eines inhaltsleer.
https://www.diepresse.com/5727146/ein-bdquoeugen-oneginldquo-aber-ohne-onegin

München
Eine moralische Geschichte: Bergs Wozzeck an der Bayerischen Staatsoper
bachtrack

Berlin
Bollywood und andere Missgeschicke – Saint-Saëns’ „Samson et Dalila“ an der Berliner Staatsoper
Neue Musikzeitung/nmz.de

Szenisch verunglückt, musikalisch anregend
DeutschlandfunkKultur

Samson et Dalila: Berlin hat seine Sandalenoper
Berliner Morgenpost

Hamburg
„La Traviata“-Modifikation an Roulette-Tischen
Die Welt.de

Wie kommt man zur klassischen Musik, wenn die Eltern lieber James Last als Beethoven hören
und man sich mit Deep Purple und Iggy Pop gegen diese Easy-Listening-Beschallung zur Wehr setzt? Durch einen bayerischen Kontratenor, der in New York mit David Bowie gearbeitet hatte. Und der leider viel zu früh starb.
Es geschah zu einer Zeit, als es kein ödes Formatradio gab, sondern man auf Bayern 3 noch aufregende Entdeckungen machen konnte: Es ist wohl Ende 1981, eher spät am Abend. Ich bereite gerade irgendwas für den nächsten Tag an der Uni vor. Das Radio läuft im Hintergrund. Da höre ich eine Stimme, die mich sofort fesselt. „What power art thou, who from below hast made me rise unwillingly and slow from beds of everlasting snow …”. Ich drehe rasch lauter – und kann diese hohe Stimme nicht einordnen. Ist das – eine Frau? Nein. Ein Mann?
Extrem langsam, intensiv – und so ein ungewohnter Rhythmus. Ich spüre klirrende Kälte – und tiefe Emotion. Der Sprecher hat den Namen des Sängers wohl vorher schon erwähnt (ja, damals lieferten noch kundige und oft begeisterte Moderatoren interessante Infos zu der Musik, die sie selbst auswählten). Als das kurze Stück zu Ende ist, sagt er etwas anderes an. Und ich bin fast verzweifelt. Ich muss wissen, wer das ist. Und ich muss die Aufnahme haben.
Gabriele Lange – jeden zweiten Dienstag auf klassik-begeistert.de
https://klassik-begeistert.de/langes-klassikwelt-1-2019-klassik-begeistert-de/

„Die DIENSTAG-PRESSE – 26. NOVEMBER 2019“ weiterlesen

Mehr Verdi geht nicht: Ovationen für atemberaubende Stimmen vor 1700 Zuhörern in der Laeiszhalle Hamburg

Fotos: © Symphonischer Chor / S. Redel
Laeiszhalle Hamburg, 24. November 2019
Giuseppe Verdi, Messa da Requiem 

Symphonischer Chor Hamburg
Flensburger Bach-Chor
Sønderjyllands Symfoniorkester

Susanne Bernhard, Sopran
Marion Eckstein, Alt
Dovlet Nurgeldiyev, Tenor
Raimund Nolte, Bass

Matthias Janz, Leitung

von Sebastian Koik

Es braucht nur ganz wenige Takte, bis die altehrwürdige Laeiszhalle in Hamburg von einer magischen Stimmung erfüllt ist – voller Ehrfurcht, Heiligkeit und Schönheit!

Der Symphonische Chor Hamburg ist eine Institution in der Hansestadt. Gemeinsam mit dem Flensburger Bach-Chor, dem Sønderjyllands Symfoniorkester und vier exzellenten Gesangs-Solisten wird der Abend am 24. November 2019 unter der Leitung von Matthias Janz zu einem Highlight im anspruchsvollen Konzertkalender der „Musikstadt Hamburg“.

Insgesamt 260 Musiker stehen auf der Bühne: 115 Sänger vom Symphonischen Chor Hamburg, 65 Sänger vom Flensburger Bachchor, das dänische Orchester, vier Spitzen-Solisten und ganz vorne am Pult, der Mann der diese Heerscharen von Musikern koordiniert: Professor Matthias Janz.

„Symphonischer Chor Hamburg, Flensburger Bach-Chor, Sønderjyllands Symfoniorkester,
Laeiszhalle Hamburg, 24. November 2019“
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