Bayreuther Festspiele 2020 wegen Coronavirus abgesagt

Foto: Andreas Schmidt (c)

Die Proben für den neuen „Ring des Nibelungen“ standen schon kurz vor der Tür. Nun hat Festspielleiterin Katharina Wagner bestätigt, dass die Bayreuther Festspiele in diesem Sommer wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden werden. Keine Roben, keine Fanfaren, keine Angela Merkel, keine Jahrtausendmusik. Experten hatten schon seit zwei Wochen mit dieser Absage gerechnet. Zuletzt war vom Grünen Hügel zu hören, dass der vierteilige „Ring“, der insgesamt 12 Abende hätte erklingen sollen, nur konzertant aufgeführt worden wäre.

Katharina Wagner zeigte sich betroffen über die Absage der Bayreuther Festspiele:. „Natürlich sind wir traurig, gerade weil wir uns auf eine spannende Neuproduktion des ‚Rings‘ gefreut haben“, sagte die Festspielleiterin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Dienstag. „Aber die Gesundheit geht vor.“

Auch die Tiroler Festspiele Erl sagten die Veranstaltungen im Sommer ab. Prognose von klassik-begeistert.de: Auch die Salzburger Festspiele werden für diesen Sommer abgesagt.

Für Katharina Wagner selbst ist es schon der zweite große berufliche Rückschlag in diesem Jahr. Die Urenkelin von Richard Wagner hatte bereits Mitte März ihre eigene Neuinszenierung des „Lohengrin“ in Barcelona wegen der rasanten Ausbreitung des neuen Coronavirus absagen müssen. Eine Absage der Bayreuther Festspiele hat es seit 1951, dem Jahr der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach dem Zweiten Weltkrieg (1939 – 1945), nie gegeben. Gemeinsam mit seinem Bruder Wieland übernahm Katharinas Vater Wolfgang Wagner damals die Gesamtleitung der Bayreuther Festspiele.

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10 Fragen an die Star-Klarinettistin Alexandra Gruber: "Aktuell höre ich mich durch die Spotify-Playlisten meiner Kinder"

Die Klarinettistin Alexandra Gruber wurde in Freudenstadt/Schwarzwald geboren. Sie studierte von 1994 bis 1999 an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Bereits in dieser Zeit wirkte sie regelmäßig in Konzerten des Bachkollegiums Stuttgart und des Stuttgarter Kammerorchesters mit. Alexandra Gruber war zweifache Preisträgerin im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Als Lehrbeauftragte war sie von 2000 bis 2005 am Richard-Strauß-Konservatorium tätig. Sie ist seit 1998 Solo-Klarinettistin bei den Münchener Philharmonikern. Sie tritt als vielgefragte Solistin und Kammermusikerin auf. Alexandra Gruber hat sich aktuell mit ihrem Ehemann und den 20- und 16-Jahre alten Kindern in das gemeinsame Haus in einem Dorf nahe des Ammersees zurückgezogen.

Interview: Dr. Petra Spelzhaus

klassik-begeistert.de: Was haben Sie vor einem Jahr getan, und wie sieht Ihr Alltag heute aus?

Alexandra Gruber: Vor einem Jahr war ich auf Konzertreise mit den Philharmonikern. Wir führten in Köln, Frankfurt und Wien Bruckners 4. und Schostakovischs 5. Symphonie auf. Zeitgleich bereitete ich einen Besuch von Freunden aus Japan vor. Mein Alltag heute besteht im Familienleben, darin, dass ich vier Leute zu bekochen habe. Wir genießen die gemeinsame Zeit. Natürlich übe ich auch. Zugegebenermaßen lässt hierfür aber ein wenig die Motivation nach.

Nennen Sie bitte drei Schlagworte, wenn Sie das Wort Corona hören…

Weltweit, Beschränkungen, Solidarität. „Interview: 10 Fragen an Alexandra Gruber
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10 Fragen an den Klassik-Moderatoren Hans-Jürgen Mende: "Es ist ein schönes Gefühl, dass wir vor allem älteren Menschen mit klassischer Musik helfen"

Hans-Jürgen Mende, 59, gehört zu den profiliertesten und bekanntesten Klassik-Moderatoren Deutschlands. Auf seiner Homepage schreibt er: „Da wir gerne am Meer wohnen wollten, sind wir im Jahr 2000 in den Norden gezogen, und so kam ich zum NDR. Bei NDR Kultur bin ich fast jeden Sonnabend in “Klassik auf Wunsch” und in “Belcanto” zu hören, in der Woche aber auch in der “Matinee”, in “Klassisch unterwegs” und in “Klassik à la carte”. Für HR2 Doppelkopf darf ich immer mal wieder mit einem Gast in der Sendung „Doppelkopf“ ein ausführliches Gespräch führen. Und für SWR2 oft spannende Diskussionen in der Sendung SWR2 Forum leiten.“ Hans-Jürgen Mende und klassik-begeistert.de-Herausgeber Andreas Schmidt verbindet die Liebe zur klassischen Musik, die sie regelmäßig bei ihrem „Lieblingsinder“ im Hamburger Stadtteil Rotherbaum aufleben lassen.

Hans-Jürgen, Du bist kurz vor dem Ausbruch der Corona-Krise von Deinem Domizil auf Mallorca nach Mönkeberg bei Kiel zurückgekehrt. Hattest Du Probleme nach Deutschland zurückzukommen?

In keiner Weise, es war auf der Insel auch alles sehr entspannt. Um diese Jahreszeit ist es ohnehin dort noch leer, also ist es nicht aufgefallen, dass manche Hotels die Eröffnung bereits auf Juni verschoben haben. Wir haben nicht damit gerechnet, dass sich die Sache so dynamisch entwickelt. Wir waren ja bis zum 25. Februar noch in Madrid, auch da war nicht das Geringste zu spüren. Wir haben die Wochen danach natürlich darauf geachtet, ob wir irgendwelche Symptome haben, aber da war zum Glück nichts festzustellen.

Was hast Du vor einem Jahr getan, und wie sieht Dein Alltag heute aus?

Bis auf den Aspekt Segeln hat sich nicht viel geändert. Ich kann ja weiterhin von Mönkeberg nach Hamburg zu meinen Sendungen bei NDR Kultur reisen. Natürlich sind die Einschränkungen schon ungewohnt. Auch hätten wir letztes Wochenende gerne mal wieder unseren ältesten Sohn in Rostock, der dort am Volkstheater arbeitet, besucht. Aber das geht ja nun nicht. Ob die Vorschriften nun sinnvoll oder sinnlos sind, dass wird sich erst in der weiteren Rückschau zeigen. Manches ist eben auch nicht wirklich nachvollziehbar. Wenn ich etwa mit versifften Einkaufswagen rumfahren muss im Supermarkt oder nicht mehr bar zahlen soll, stattdessen wird mir aber die Kreditkarte an der Kasse aus der Hand genommen, und ich muss die Geheimzahl in die Gummitasten hauen. Solche Ungereimtheiten zeigen eben, dass unsere Gesellschaft mit einer solchen Herausforderung noch nicht konfrontiert gewesen ist. Und so hoffe ich, dass sich bald das Sinnvolle vom Sinnlosen trennen wird. „10 Fragen an den Klassik-Moderatoren Hans Jürgen Mende
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Die DIENSTAG-PRESSE – 31. MÄRZ 2020

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 31. MÄRZ 2020
Foto: © Felix Löchner

München
Die Angst tanzt mit: Die Bayerische Staatsoper und Corona
Die Kunst durch die Krise bringen – aber mit welchem Risiko? Es gibt heftige Vorwürfe gegen die Bayerische Staatsoper.
Münchner Merkur

Beethovens vollendete Zehnte Sinfonie wird im November uraufgeführt
Ein Computer stellt Beethovens berühmte „Unvollendete“ fertig.
Wiener Zeitung

Lucerne-Festival-Intendant Michael Haefliger: «Die Ansteckungskurve müsste bis zum Sommer deutlich abflachen»
Wegen des Coronavirus droht auch den Klassikfestivals im Sommer das Aus, wie die Absage von Verbier zeigt. Intendant Michael Haefliger über Szenarien, Ängste und Hoffnungen für Lucerne Festival im Sommer.
Luzerner Zeitung

„Im Gesang ist schlechter Unterricht Körperverletzung“
Marilyn Schmiege, Präsidentin des Bundesverbands deutscher Gesangspädagogen (BDG), im nmz-Gespräch Neue Musikzeitung/nmz.de

Gott war da
Er war der traditionellste Avantgardist der zeitgenössischen Musik. Seine Sinfonien, Opern und Chorwerke schwebten zwischen allen Systemen. Nun ist Krzysztof Penderecki gestorben. Ein Nachruf
https://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article206886973/Gott-war-da.html

Zum Tod von Krzysztof Penderecki
(23. November 1933 – 29. März 2020)
Mela Koteluk, geboren 1985, polnische Rock-Sängerin und Songschreiberin schrieb am Sonntag über Penderecki auf Twitter:
„Er war nicht nur einer der größten polnischen Komponisten unserer Epoche. Er war auch ein leidenschaftlicher Kenner und Schützer der Natur. Seine geheime Leidenschaft waren … Bäume. Auf seinem Landgut Luslawice hat Penderecki mehrere Tausend Bäume gepflanzt. “Manche Gattungen”, erzählte er nicht ohne Stolz, “dürften in unseren Breitengraden eigentlich gar nicht gedeihen”. In seinem Park fanden sie sich zu recht und wuchsen zu der größten Sammlung exotischer Baum-Gattungen in Europa.“
Teresa Grodzinska berichtet aus Hamburg.
Klassik-begeistert

10 Fragen an Ekkehard Lampe-Steinhage: „Ich möchte eine Lesung über Thomas Mann halten, begleitet von den Bremer Philharmonikern“
Der Atem-, Sprech- und Stimmlehrer Ekkehard Lampe-Steinhage wurde 1981 an der Schule Schlaffhorst-Andersen ausgebildet. Seine Gesangsausbildung erhielt er in Berlin, Kopenhagen und Bremen. Er arbeitete viele Jahre an diversen Schauspielschulen in Berlin und Bremen, erteilte Stimm- und Sprechtraining im Bereich Hörfunk und Fernsehen und bildete Bremer Bürgerschaftsabgeordnete aus. Er ist verantwortlich für das Sprechtraining an der Bremer Oper und für die Stimmbildung am Bremer Schauspiel und bei der Shakespeare Company. Als Sprechtrainer gibt er Masterkurse in New York für Opernsänger, die unter anderem an der Metropolitan-Oper singen. Gelegentlich hält er musikalisch begleitete Lesungen.
Petra Spelzhaus befragte Ekkehard Lampe-Steinhage über sein Künstlerleben im Zeichen der Corona-Krise.
Klassik-begeistert

Ralf Wegner: Meine schönste Opern-Highlights 1
Birgit Nilsson, Mirella Freni, Edita Gruberova, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti: Der Hamburger Mediziner Dr. Ralf Wegner hat die großen Weltstars der Opernwelt seit Ende der 1960er-Jahre alle live erleben dürfen: in der Staatsoper Hamburg, die in den 1970er-Jahren noch zu den weltbesten Opernhäusern zählte und sich heute um Anschluss an die europäische Spitze bemüht. Begeben Sie sich in ein wunderbares Stück Operngeschichte und reisen sie mit in eine Zeit, die scheinbar vergangen ist.
von Dr. Ralf Wegner, Hamburg
Klassik-begeistert

Deutschland
Bund rechnet mit bis zu 28 Milliarden Euro Ausfall im Kulturbereich
Neue Musikzeitung/nmz.de

Milliardenausfall in deutscher Kulturbranche befürchtet
Der Standard

Die Klassikfamilie
Manche kritisieren das Not-Streaming als unbeholfen. Ein Projekt in New York zeigt vor allem die Kraft der Hausmusik.
Sueddeutsche Zeitung „Die DIENSTAG-PRESSE – 31. MÄRZ 2020“ weiterlesen

Langes Klassikwelt 10: The Sound of Silence

Es ist sehr ruhig da draußen. Endlich Ruhe in der lauten Großstadt?! So hat sich das wohl keiner von uns gewünscht. Wir lernen: Lärm verbindet. Und Musik tröstet.

von Gabriele Lange

München ist still. Sehr still. Ich kann mich nicht erinnern, dass es in München schon einmal so still war. Kaum Verkehr. Die wenigen Menschen auf der Straße sind allein oder gehen wortkarg zu zweit spazieren. Wer sein Handy benutzt, redet leiser als sonst. Der Kinderspielplatz im Park ist verwaist. Sogar die Nachbarn im ersten Stock gegenüber verzichten seit einigen Tagen auf lautstarke Ehestreitigkeiten bei offenem Fenster. Die Griller im Erdgeschoss verbreiten am sonnenwarmen Samstag die gewohnten übelriechenden Rauchschwaden, doch ich höre tatsächlich nur Besteckgeklapper. Der Herr links unten führt keine weinseligen Diskussionen mehr auf dem Balkon. Beim Einkaufen huschen die Leute durch die Gänge, keiner bleibt zum Ratschen stehen. „Langes Klassikwelt 10: The Sound of Silence“ weiterlesen

10 Fragen an Agnes Selma Weiland: "Die Kunst ist der Tröster der Seelen und entfacht die Leidenschaften"

Die in Dresden geborene Sopranistin Agnes Selma Weiland sang bei den Tiroler Festspielen die großen Rollen ihres Fachs, wie TANNHÄUSER Elisabeth, LOHENGRIN Elsa und im Sommer 2019 Verdis AIDA. Am Theater Basel war sie als 1. Dame in Mozarts ZAUBERFLÖTE engagiert. An der Opéra National de Lyon erlangte sie internationale Aufmerksamkeit als SANCTA SUSANNA in Hindemiths gleichnamiger Oper und als Nella in Puccinis GIANNI SCHICCHI. Das Theater Bonn engagierte sie daraufhin auch als SANCTA SUSANNA. An der Oper Leipzig sang sie nach der 1. Dame in Mozarts ZAUBERFLÖTE ihre ersten Wagnerrollen: Sieglinde und später Brünnhilde in Wagners RING FÜR KINDER. Gleich nach dem Studium engagierte sie das Theater Bremen, wo sie bereits wichtige Hauptrollen sang. Konzertreisen führten sie nach Belgien, Polen, Spanien, Italien, in die USA und nach Abu Dhabi. Sie ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe. Agnes Selma Weiland lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Berlin.

von Dr. Petra Spelzhaus
Fotos: Xiomara Bender (c)

Was haben Sie vor einem Jahr getan, und wie sieht Ihr Alltag heute aus?

Vor einem Jahr unterschrieb ich den Vertrag bei den Tiroler Festspielen Erl, um im Sommer 2019 dort die Aida zu singen. Also war ich dann Tag und Nacht mit dieser wunderbaren Partie beschäftigt, um sie möglichst schnell in meinen Kopf und Körper zu bekommen. In meinem derzeitigen Alltag dreht sich viel um meine sechsjährige Tochter. Gleichzeitig studiere ich neue Rollen ein wie La Gioconda, Turandot und Maddalena di Coigny, nehme mir Zeit Klavier zu spielen, probiere neue Lieder aus und bereite meine bevorstehende CD-Aufnahme vor. Endlich werde ich es wohl auch mal schaffen, meine Steuererklärung pünktlich abzugeben.

Nennen sie drei Schlagworte, wenn sie das Wort Corona hören…

Was mir sofort in den Sinn kommt, sind die zahlreichen Absagen, Vertröstungen und der fehlende Lohn. Das schickt sich an, einer der prägendsten Einschnitte in meinem Leben zu werden. Es bedeutet Verzicht auf direkte soziale Kontakte zu Gunsten der allgemeinen Gesundheit. Vor allem geraten durch Corona jedoch viel wichtigere Themen, wie die ungeklärte Flüchtlingslage etwa auf Lesbos oder die Vorgänge in den Townships von Johannesburg völlig aus dem Fokus. „10 Fragen an Agnes Selma Weiland
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Schweitzers Klassikwelt 1: "DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG" AM 3. NOVEMBER 1960 IN DER WIENER STAATSOPER

von Lothar Schweitzer

Diesen Bericht habe ich ganz aus dem Gedächtnis verfasst und erst nachher den Programmzettel wieder in die Hand genommen. Ergänzt habe ich nichts, nur das Aufführungsdatum korrigiert. Wie ich sehe, kann ich mit meinem Langzeitgedächtnis zufrieden sein. Oder  war es das hohe Niveau der Aufführung?

Die Besprechung auf der Kulturseite der Zeitung „Kurier“ begann ziemlich ungewöhnlich mit der Figur des Beckmessers und war voll des Lobes für den Gast Karl Schmitt-Walter. Seine Stimme besaß ein sehr individuelles Timbre und betonte eher die ernste Seite des Merkers. Ich sehe ihn vor mir, wie er mit einem angewinkelten Bein von einem Meister zum andren geht und ihnen die Tafel mit den vielen Strichen präsentiert. Grund für mich, die Aufnahme von „Feuersnot“ mit dem Künstler als Kunrad zu kaufen. „Schweitzers Klassikwelt 1: „DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG“
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Maestro “grüner Daumen”

Zum Tod von Krzysztof Penderecki
(23. November 1933 – 29. März 2020)

Foto: P. Andersen / music-unites.com (c)

Mela Koteluk, geboren 1985, polnische Rock-Sängerin und Songschreiberin schrieb am Sonntag über Penderecki auf Twitter:
„Er war nicht nur einer der größten polnischen Komponisten unserer Epoche. Er war auch ein leidenschaftlicher Kenner und Schützer der Natur. Seine geheime Leidenschaft waren … Bäume. Auf seinem Landgut Luslawice hat Penderecki mehrere Tausend Bäume gepflanzt. “Manche Gattungen”, erzählte er nicht ohne Stolz, “dürften in unseren Breitengraden eigentlich gar nicht gedeihen”. In seinem Park fanden sie sich zu recht und wuchsen zu der größten Sammlung exotischer Baum-Gattungen in Europa.“

Jetzt ist Krzysztof Eugeniusz Penderecki nach langer, schwerer Krankheit am Sonntag in Krakau gestorben. Er hinterlässt drei Kinder aus zwei Ehen. Die Trauergemeinde dürfte sich über den ganzen Globus verteilen. Als Komponist, Dirigent und Pädagoge stand er bis in das Jahr 2019 hinein im regen Austausch mit vielen und Vielem.

Sein musikalisches Abenteuer begann 1939 mit Klavierunterricht und Geigenunterricht. Da es in Kriegszeiten in Krakau und Umgebung keine Noten für den Geigenunterricht aufzutreiben waren, schrieb der 8-jährige Krzysztof zusammen mit seinem Lehrer die Übungsblätter selbst. Er fing an gleich auch zu komponieren. Später wurde er von Franciszek Skolyszewski in Komposition unterrichtet.

Als er 1958 als frischgebackener Absolvent der Krakauer Hochschule für Musik am ersten Komponisten-Wettbewerb teilnahm, reichte er drei verschiedene Werke unter drei verschiedenen ausgedachten Namen ein… und gewann drei erste Preise.

Zwischen 1966 und 1969 arbeitete er auf der Folkwang Universität der Künste in Essen. Am 20. Juni 1969 fand eine Uraufführung seiner ersten Oper “Die Teufel von Loudun” auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper unter dem Dirigat von Konrad Swinarski statt. Das Libretto schrieb Penderecki selbst, auf Deutsch.

Seine 15-jährige Stellung als Rektor der Hochschule für Musik in Krakau (1972 – 1987) brachte ihm den Kosenamen “Parasol” (Regenschirm). Penderecki war der einzige Hochschulrektor im kommunistischen Polen, der kein Parteimitglied war. Unter seiner Schirmherrschaft fanden mehrere “politisch unreife” junge Künstler ein kreatives Zuhause.

Neben klassischen Werken der Kammer-Symphonie und Oratorien schrieb Penderecki auch mehrere Filmmusiken. So fand seine – nicht immer einfache Musik Einzug in den Pop-Kanon des 20. Jahrhunderts. Mehrere Grammys folgten.

Hier ein paar Takte seiner Filmmusik aus “Shining” von Stanley Kubrick mit dem unvergesslichen Jack Nicholson als Axt schwingender Psychopath.

​https://www.youtube.com/watch?v=LIHll86NbYk​

„Zum Tod von Krzysztof Penderecki
klassik-begeistert.de“
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Presseschau, Montag, 30. März 2020

Für Sie und Euch  in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 30. MÄRZ 2020
Foto: © Chad Batka

Covid-19: Opernstar Plácido Domingo im Spital, Zustand stabil
Er werde bis zur „erhofften vollständigen Genesung“ im Spital bleiben.
Kurier

News
Opera star Placido Domingo hospitalised with coronavirus 14 days after first symptoms
The opera singer Placido Domingo was rushed to hospital after his health deteriorated two weeks after first exhibiting signs of coronavirus
https://www.mirror.co.uk/3am/celebrity-news/opera-star-placido

Komponist Penderecki gestorben
Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki ist tot. Er starb heute im Alter von 86 Jahren in Krakow (Krakau), wie die Agentur PAP unter Berufung auf seine Ehefrau berichtete.
http://orf.at//stories/3159804/

Krzysztof Penderecki: Klangtsunami gegen Mailüfterl
Die Presse

Star-Komponist Krzysztof Penderecki tot
Wiener Zeitung

Zum Tod des Komponisten Krzysztof Penderecki: Er hatte Recht
BR-Klassik

Meine Erinnerungen an Professor Krzysztof Penderecki
von Jolanta Lada (Krakau / Hamburg)
Krzysztof Eugeniusz Penderecki (geboren am 23. November 1933 in Dębica, Polen; gestorben am 29. März 2020 in Krakau) war ein zeitgenössischer polnischer Komponist, dessen Werk der postseriellen Musik (s. a. Serielle Musik) zugeordnet wird und der vor allem durch seine Klangkompositionen Aufsehen erregte. Er gilt als einer der führenden Komponisten der polnischen Avantgarde und wurde gelegentlich auch als „spätmoderner Klassiker“ bezeichnet. Penderecki war einer der wenigen zeitgenössischen Komponisten der Avantgarde, denen der Durchbruch zur breiten Öffentlichkeit gelang.
Klassik-begeistert

Notfallkonzerte in Notfallzeiten
Das Orchester im Treppenhaus überträgt, angesichts der aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Krise, eine Reihe ihrer „Persönlichen Notfallkonzerte“ regelmäßig im Livestream. Ein äußerst gelungenes Konzertformat, gespielt von einem Ensemble von dem man gerne mehr hören möchte.
Johannes K. Fischer berichtet aus Hannover.
Klassik-begeistert

Klassik per Mausklick: Ein Überblick über das aktuelle Streaming-Angebot
Abgesagt. Cancelled. Annullato. Die Konzert- und Opernhäuser dieser Welt spielen im Moment alle dasselbe Programm. Nämlich überhaupt nichts. Trotzdem lassen sich Musiker, Künstler und Kulturschaffende vom Virus nicht lähmen und machen aus der Situation das beste. Einige geben auf dem Balkon Konzerte für die Nachbarschaft. Viele übertragen auch Konzerte aus den eigenen vier Wänden direkt ins Internet. So bleibt die Kunst lebendig. Und auch das kulturelle Leben bleibt lebendig, denn wir können nach wie vor live dabei sein. Ganz bequem vom heimischen Sofa aus.
Leon Battran berichtet vom heimischen Sofa aus
Klassik-begeistert

Berlin
Puccinis Durchbruch an der Staatsoper Berlin
Kulturstätte streamt ihre Erfolgsproduktionen.
http://abendblatt-berlin.de/2020/03/28/kuenstlerischer-durchbruch/

Frankfurt
Zwei Schülerinnen wollen das „Papageno“ retten
Das „Papageno“ am Palmengarten in Frankfurt ist wegen der Corona-Krise in Not. Zwei 16-Jährige sammeln deswegen Spenden für das Theater.
http://www.fnp.de/frankfurt/frankfurt-musiktheater-papageno-palmengarten

Cellistin über Dmitri Schostakowitsch: „Er würde sich die Hände waschen“
https://taz.de/Cellistin-ueber-Dmitri-Schostakowitsch/!5671139/

Warum wir uns auch jetzt nicht leisten können, die Kultur beiseitezuwischen
Kurier

Musikfilme : Klassik hat ihre Zukunft vor sich
Frankfurter Allgemeine „Die MONTAG-PRESSE – 30. MÄRZ 2020“ weiterlesen

Ralf Wegner: Meine schönste Opern-Highlights 1

Birgit Nilsson, Mirella Freni, Edita Gruberova, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti: Der Hamburger Mediziner Dr. Ralf Wegner hat die großen Weltstars der Opernwelt seit Ende der 1960er-Jahre alle live erleben dürfen: in der Staatsoper Hamburg, die in den 1970er-Jahren noch zu den weltbesten Opernhäusern zählte und sich heute um Anschluss an die europäische Spitze bemüht. Begeben Sie sich in ein wunderbares Stück Operngeschichte und reisen sie mit in eine Zeit, die scheinbar vergangen ist.

© Westermann, Staatsoper Hamburg

von Dr. Ralf Wegner

Das Operngeschehen liegt darnieder, Erinnerungen müssen herhalten. An die Oper kam ich durch einen Schulkameraden, dessen Eltern ihr Abonnement in der Hamburgischen Staatsoper manchmal abgaben. Später erwarben meine Eltern ein Abonnement, das meine Frau und ich dann später übernahmen. Als Abonnent bekam man dieses und jenes vorgesetzt, vielleicht nicht immer die besten Besetzungen oder die gewünschten Stücke; so wurde manches dazu gekauft, jetzt seit Jahren mit der „Operncard“, mit der man in der Hamburgischen Staatsoper für 99 Euro jährlich eine Woche vor der Aufführung die Karten in den besten Kategorien zum halben Preis erwerben kann.

Wenn ich mich an etwas gern erinnere, dann fast ausschließlich an gesangliche Leistungen, fast nie an die Inszenierungen oder die Bühnenbilder; „Ralf Wegner: Meine schönste Opern-Highlights 1
Staatsoper Hamburg“
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