Die MITTWOCH-PRESSE – 10. OKTOBER 2018

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Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die MITTWOCH-PRESSE – 10. OKTOBER 2018

Sidney/ Australien
Werbung auf Sydneys Wahrzeichen: Das Opern-Drama
Australier lieben Wetten und Glücksspiele, sie geben dafür jährlich Milliarden aus. Nun will die Regierung ein Pferderennen auf der berühmten Oper in Sydney bewerben. Der Protest ist gewaltig.
Der Spiegel

Wien/ Volksoper
Lars Woldt: Verachtet mir die Opernkomödianten nicht!
Der deutsche Bassist Lars Woldt, ab Samstag in der Neuinszenierung von Lortzings „Zar und Zimmermann“ wieder an der Volksoper zu erleben, über die sträfliche Missachtung der deutschen Spieloper und deren reiches Potenzial.
Die Presse

Wien
Die St. Petersburger Philharmoniker im Musikverein
Yuri Temirkanow kam mit den St. Petersburger Philharmonikern für drei Konzerte in den Wiener Musikverein – gegeben wurde u.a. Schostakowitsch –
Der Standard

Wien/ Musikverein
Geigengesang: Tjeknavorian spielt Sibelius
Im Musikverein gab es Jubel für den Jungstar, auch für die St. Petersburger Philharmoniker mit Schostakowitsch.
Die Presse

Berlin
Intendantin der Berliner Philharmoniker: „Wir können jetzt freier denken“
Seit einem Jahr ist Andrea Zietzschmann Leiterin der Berliner Philharmoniker. Ein Gespräch über den künftigen Chefdirigent Kirill Petrenko und das neue Geld vom Bund
Tagesspiegel

Hamburg
Eine Feier für Georg Philipp Telemann
In der Elbphilharmonie spielte die Hamburger Ratsmusik ein exzellentes Programm zu Ehren des Komponisten
Hamburger Abendblatt

Berlin/ Staatsoper
Saison-Eröffnung: Luigi Cherubinis „Médée“ in der Staatsoper
Berliner Zeitung

Medea in der Garage
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„Figaros Bryllup“ in Kopenhagen – ein Mozart, so spritzig wie sein dänischer Titel

Foto: © Camilla Winther
Wolfgang Amadeus Mozart, Le nozze di Figaro
Det Kongelige Teater Kopenhagen, 7. Oktober 2018

von Phillip Schober

Einmal jährlich gastiert das Kopenhagener Opernensemble in der Spielstätte des dänischen Balletts, „Den Kongelige Ballet“. Das prunkvolle „Königlich Dänische Theater“, das alte und ursprüngliche Opernhaus der Hauptstadt, ist seit der Eröffnung der neuen Oper am Hafen im Jahre 2005 nur noch zu außergewöhnlichen Anlässen ein Aufführungsort für Opernproduktionen. Obwohl „Figaros Bryllup“ auf den Plakaten geschrieben steht, singt das skandinavische Sängerensemble glücklicherweise in der italienischen Originalsprache. „Wolfgang Amadeus Mozart, Le nozze di Figaro,
Det Kongelige Teater Kopenhagen, 7. Oktober 2018“
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„Die tote Stadt“ an der Komischen Oper – Korngolds Siegeszug setzt sich in Berlin fort

Foto: Iko Freese / drama-berlin.de

Erich Wolfgang Korngold, Die tote Stadt
Komische Oper Berlin,
6. Oktober 2018

von Ingo Luther

Erich Wolfgang Korngold war 20 Jahre alt, als er mit der Arbeit an der Oper Die tote Stadt begann. Mit gerade mal 23 Jahren wurde sein erstes großes Werk in einer Doppelpremiere am 4. Dezember 1920 gleichzeitig in Hamburg und Köln uraufgeführt. Selbst Richard Strauss und Giacomo Puccini wurden zu Bewunderern der kompositorischen Fähigkeiten des im damaligen Brünn geborenen Wunderkindes.

Der Belgier Georges Rodenbach hatte 1892 seinen Roman Das tote Brügge (frz. „Bruges-la-Morte“) veröffentlicht und hier die Geschichte des Witwers Hugues Viane geschildert, der sich in „die tote Stadt“ Brügge zurückzieht und dort der tragischen Obsession zu einer Operndarstellerin erliegt, die seiner verstorbenen Frau gleicht. Unter dem Pseudonym des Librettisten „Paul Schott“ war es Korngolds Vater Julius, der seinem Sohn bei der textlichen Aufarbeitung des Stoffes für dessen Opern-Erstling zur Seite stand.

Gerne wird die Jahrzehnte währende Abstinenz von Korngold-Werken von den großen Opernbühnen dieser Welt neben seiner jüdischen Herkunft mit diversen Schwächen in den Libretti seiner Werke begründet. Kein Wunder – ist ein 20-Jähriger denn dazu in der Lage, die psychologischen Grenzwelten zwischen taumelnden Gefühlsexzessen und suizidalem Wahnsinn komplett zu durchleuchten? Sicher nicht. Dennoch erlebt Korngold in der heutigen Zeit eine wiederholte „Wiederauferstehung“! Seine Werke werden nun zu allererst als das gesehen, was sie ohne jeden Zweifel sind: musikalische Meisterwerke mit kostbaren, klanglichen Extravaganzen.

Nach der geradezu sensationellen Wiederentdeckung von Das Wunder der Heliane an der Deutschen Oper Berlin im April dieses Jahres kann sich der neue GMD der Komischen Oper Berlin, Ainars Rubikis, mit der Interpretation von Die tote Stadt eine Art Wunschtraum erfüllen. So jedenfalls kündigte er es im Vorfeld der Premiere auf einem hauseigenen Video an.

Eines sei vorausgeschickt: Den unglaublichen Erfolg der Heliane an der Bismarckstraße kann diese Produktion von Die tote Stadt nicht annähernd toppen. Aber hat dies wirklich jemand erwarten können? Das späte Werk Korngolds war im Frühjahr in der Deutschen Oper unter dem Dirigat von Marc Albrecht wie ein sprichwörtlicher Blitz eingeschlagen und hatte für ungewöhnlich einheitliche Begeisterungsstürme aus allen Richtungen gesorgt.

Der Besucher in der Komischen Oper Berlin bekommt einen handwerklich soliden, durch und durch schlüssigen Korngold geboten. Robert Carsen verzichtet in seiner ersten Arbeit für das Haus an der Behrenstraße auf Experimente und Provokationen. Das Skandal-Potential liegt komplett bei null. Er erzählt die Story als das, was sie letztlich ist: Die verzweifelte Geschichte eines gebrochenen Witwers, der sich zwischen dem Tod seiner innig geliebten Frau Marie und seinem Rückzug in die morbide Atmosphäre der Stadt Brügge zunehmend in den Wahnsinn halluziniert. Mit dem Erscheinen der Tänzerin Marietta, die seiner verstorbenen Frau auf verblüffende Art gleicht, verschwimmen Realität und Wahn zu einem ausweglosen psychoanalytischen Drama.

Das Ehebett als Relikt der vergangenen Glückseligkeit steht im Zentrum des Bühnenbildes und muss immer wieder als Dreh- und Angelpunkt von düsterer Vergangenheitsbewältigung und überschwänglichen Zukunftsvisionen herhalten. Das Instrument der Videoprojektion wird stilvoll und ohne jeden Aktionismus eingesetzt – es begleitet die Geschichte, es übernimmt nicht die Erzählung. Hier gelingen ausdrucksstarke Momente, wenn das Bild der verstorbenen Marie wie aus dem Nebel der Erinnerung heraus auftaucht.

Sara Jakubiak als Marietta und der Stimme Maries ist der alles überstrahlende Stern in dieser Aufführung. Ihr kraftvoll-leuchtender, immer textverständlicher Sopran kann sich mühelos über die Dezibel aus dem Orchestergraben erheben und sorgt für die Gänsehautmomente an diesem Abend. Dem kitschig-romantischen Lied Glück, das mir verblieb verleiht sie mit ihrer Stimme Tiefe und Ernsthaftigkeit.Zur Schönheit von Jakubiaks Stimme gesellt sich die überragende Kunst ihrer Darstellung. Mit Raffinesse und subtiler Erotik bemächtigt sie sich mühelos der Seele des gebrochenen Pauls, der ihrem Zauber gnadenlos verfällt.

Unter der Dominanz seines weiblichen Gegenparts kann der tschechische Tenor Ales Briscein eigentlich nur Mitleid erwecken. Seine Stimme verfügt über zu wenig Schattierungen, um die komplette Bandbreite des aus den Fugen geratenen Seelenlebens Pauls abzubilden. Er bemüht sich nach Kräften, dabei gelingen ihm in den sentimentalen, ruhigen Augenblicken durchaus berührende Momente. In den höheren Lagen wird seine Stimme eng und wenig klangschön. Schauspielerisch ist er durchaus in der Lage, dem zunehmenden Wahnsinn und der inneren Zerrissenheit des Witwers Ausdruck zu verleihen.

Günter Papendell in der Rolle des Frank übertrumpft seinen Freund Paul stimmlich in Sachen Leidenschaft und Temperament. Maria Fiselier gibt eine treusorgende Haushälterin Brigitta, die mit einer sauber geführten Alt-Stimme überzeugen kann.

Im 2. Bild kommen Glitzer und Glamour ins Spiel, die man an der Komischen Oper auch irgendwie erwartet. Rassige Tanzszenen und ein Hauch von Revue zaubern den Esprit der 1920er-Jahre in das Haus an der Behrenstraße. Auch die Prozessionsszene im 3. Bild ist mit zahlreichen Heiligenfiguren und großem klerikalen Brimborium mehr als üppig ausgestattet. Hier wird mit optischen Feuerwerksknallern nicht gegeizt.

Die Partitur stellt den neuen GMD der Komischen Oper Ainars Rubikis vor eine große Herausforderung, aber auch vor Probleme. Dieses Werk voller Dunkelheiten und Mysterien, aber auch voller Passion und Liebe stößt in musikalische Grenzbereiche vor. Hier kommt aus dem Orchestergraben zum Teil eine solche Wucht und eine solch blecherne Gewalt, dass es die Besucher im vorderen Parkett geradezu in ihren Sitz drückt. Weniger wäre da oft mehr. In den zarten, lyrischen Passagen zeigt Rubikis dafür gekonnt, warum Korngold im Fortgang seiner Karriere zum Mitbegründer der Hollywoodschen Filmmusik avancierte. Hier strömt der warme, opulente Orchestersound der Spätromantik wundervoll dahin.

Die Komische Oper hat mit Robert Carsens Interpretation von Die tote Stadt eine sehr ernsthafte und schnörkellose Deutung dieses schwülstigen Opernstoffes auf die Bühne gebracht. Bahnbrechende Ideen oder gewagte Neuauslegungen wird man vergeblich suchen – aber warum auch? Am Ende kann man zufrieden auf einen gelungenen Opernabend zurückblicken, der als ein wertvoller Mosaikstein bei der Rückeroberung der Opernbühnen durch Korngolds Werke angesehen werden kann.

An sechs weiteren Terminen in diesem Jahr ist Die tote Stadt an der Komischen Oper Berlin zu sehen. Wer die Chance hat, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

Ingo Luther, 7. Oktober 2018
für klassik-begeistert.de

Musikalische Leitung, Ainars Rubikis
Inszenierung, Robert Carsen
Bühnenbild, Michael Levine
Kostüme,Petra Reinhardt
Licht, Robert Carsen, Peter van Praet
Video, Will Duke
Paul, Ales Briscein
Marietta / Erscheinung Maries, Sara Jakubiak
Frank, Pauls Freund / Fritz der Pierrot, Günter Papendell
Brigitta, Pauls Haushälterin, Maria Fiselier
Juliette, Tänzerin, Georgina Melville
Lucienne, Marta Mika
Victorin, der Regisseur, Adrian Strooper
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin
Kinderchor der Komischen Oper Berlin
Tänzer, Kai Braithwaite, Michael Fernandez, Hunter Jaques, Shane Dickson, Danilo Brunetti, Daniel Ojeda, Paul Gerritsen, Lorenzo Soragni
Orchester der Komischen Oper Berlin

Die DIENSTAG-PRESSE – 9. OKTOBER 2018

Foto: Ebener (c)
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die DIENSTAG-PRESSE – 9. OKTOBER 2018

Wien/ Staatsoper
Die Langeweile Puschkins, aufregend im Haus am Ring
Ein hörenswerter „Eugen Onegin“ mit einem russischen Debütanten.
Die Presse

Berlin/ Staatsoper
„Médée“
Medea ist eine der faszinierendsten Frauengestalten der griechischen Mythologie, die viele Komponisten zu musikalischen Interpretationen inspiriert hat. Auch Luigi Cherubini hat sich mit dem „Medea“-Mythos befasst und seine Oper 1797 in Paris zur Uraufführung gebracht.
https://www.kulturradio.de/rezensionen/buehne/2018/10/Staatsoper-Medea.html

Sagenhafter Scheidungskrieg in der Packstation
Kräftig entstaubt und neugedeutet: An der Berliner Staatsoper hat am Sonntag Andrea Breths Fassung von Cherubinis „Medea“ Premiere gefeiert. Maria Ossowski prophezeit: Das wird ein Hit der neuen Spielzeit.
https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2018/10/opernkritik-medea-staatsoper-berlin.html

In Korinth stapelt sich Plunder: Cherubinis „Medea“ in Berlin
Sie ermordet ihren Bruder, ihre eigenen Kinder und die neue Ehefrau ihres Ex Jason: Medea wütet durch Luigi Cherubinis Revolutionsoper und ist dabei sehr redselig. An der Berliner Staatsoper ermüdet das vor allem szenisch: Korinth als Zollfreilager.
BR-Klassik

„Medea“ an der Berliner Staatsoper: Trauerspiel in der Tiefgarage
Andrea Breth und Daniel Barenboim stellen an der Berliner Staatsoper Luigi Cherubinis „Medea“ von 1797 zur Diskussion – aber die Premiere steht unter keinem guten Stern
Tagesspiegel

Sorgerechtsstreit in der Tiefgarage
Berliner Morgenpost


Die Leistung der Sonya Yoncheva als „Weltklasse“ zu beschreiben, ist gar zu wenig – das ist einfach zu gut für diese Welt

– das ist einfach zu gut für diese Welt…Wenn man nach einer Vorstellung aus der Oper kommt, und die ganze Welt sieht total anders aus als zuvor, dann weiß man: Es wurde etwas Großes, ja sogar Gigantisches geschaffen. Wer könnte es glauben, dass man nach Maria Callas, die das Interesse für diese (leider vergessene) großartige Oper von Luigi Cherubini Mitte des 20. Jahrhunderts erweckte, etwas auf dem gleichen Niveau 60 Jahre später erleben könnte? Doch gibt es eine: Vom ersten bis zum letzten Ton verleiht die bulgarische Star-Sopranistin Sonya Yoncheva dieser Welt etwas PHÄNOMENALES. Ihre Darstellung der verrückten Frauenfigur Medea (Médée) ist sowohl gesanglich als auch darstellerisch wirklich kaum zu glauben.
Yehya Alazem berichtet aus der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.
Klassik begeistert

Keine Medea, nirgends
Zumindest hier. Sonst überall, aber na gut. Da es für den Konzertgänger leider keine Premierenkarte für die Staatsoper Unter den Linden gab, können Sie am nächsten Wochenende etwas über die zweite Vorstellung von Luigi Cherubinis Médée lesen. Bleiben Sie gewogen und schauen Sie wieder rein.
Als qualitätsblogistische Alternative zur seriöslichen musikjournalistischen Tagespresse bleibt bis dahin Schlatz.
https://hundert11.net/keine-medea/ „Die DIENSTAG-PRESSE – 9. OKTOBER 2018“ weiterlesen

Die Leistung der Sonya Yoncheva als „Weltklasse“ zu beschreiben, ist gar zu wenig – das ist einfach zu gut für diese Welt

Foto: Bernd Uhlig (c)
Luigi Cherubini, Medea (Médée)
Staatsoper Unter den Linden, Berlin
, 7. Oktober 2018 – Premiere
Daniel Barenboim,Musikalische Leitung
Andrea Breth, Inszenierung
Martin Zehetgruber, Bühnenbild
Sonya Yoncheva, Médée
Elsa Dreisig, Dircé
Charles Castronovo, Jason
Iain Paterson, Créon

von Yehya Alazem

Wenn man nach einer Vorstellung aus der Oper kommt, und die ganze Welt sieht total anders aus als zuvor, dann weiß man: Es wurde etwas Großes, ja sogar Gigantisches geschaffen.

Wer könnte es glauben, dass man nach Maria Callas, die das Interesse für diese (leider vergessene) großartige Oper von Luigi Cherubini Mitte des 20. Jahrhunderts erweckte, etwas auf dem gleichen Niveau 60 Jahre später erleben könnte? Doch gibt es eine: Vom ersten bis zum letzten Ton verleiht die bulgarische Star-Sopranistin Sonya Yoncheva dieser Welt etwas PHÄNOMENALES. Ihre Darstellung der verrückten Frauenfigur Medea (Médée) ist sowohl gesanglich als auch darstellerisch wirklich kaum zu glauben. „Luigi Cherubini, Medea (Médée), Daniel Barenboim, Sonya Yoncheva, Elsa Dreisig, Charles Castronovo, Iain Paterson,
Staatsoper Unter den Linden, Berlin“
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Niemand singt die Tosca so intensiv, so gefühl- wie kraftvoll, so überirdisch und himmlisch wie Anja Harteros

Foto: Anja Harteros und Andreas Schmidt (c), Herausgeber klassik-begeistert.de

Ein Hohelied auf die beste Tosca-Darstellerin der Welt

Tosca, Giacomo Puccini
Deutsche Oper Berlin, 4. Oktober 2018

„Vissi d’arte, vissi d’amore“ – „Ich lebte für die Kunst, ich lebte für die Liebe… keiner Seele tat ich je was zu Leide.“ So lauten die wunderschönen Worte in einer der schönsten Arien der Operngeschichte, gesungen von Tosca in der gleichnamigen Oper von Giacomo Puccini im zweiten Akt. An diesem Abend an der Deutschen Oper Berlin ist Anja Harteros die Tosca. Sie singt diese unsterblichen Worte. Und sie macht sich vor den 1850 Zuschauern an der Bismarckstraße – wie auch vor zwei Jahren im November 2016 – unsterblich.

Selten hat eine Sopranistin in der 3,5-Millionen-Einwohner-Stadt Berlin, jener gesegneten Hauptstadt mit drei phantastischen Opernhäusern, die Tosca so intensiv, so gefühl- wie kraftvoll, ja: so überirdisch und himmlisch dargeboten wie die 46 Jahre alte Deutsch-Griechin. Ihre tieferen Töne kamen butterweich und samten daher, die höheren waren von einer Strahlkraft getragen, die auf der Welt ihresgleichen sucht. Das war einsame Weltklasse! „Tosca, Giacomo Puccini, Anja Harteros,
Deutsche Oper Berlin“
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Staatsoper Hamburg: Das Experiment "Ring & Wrestling" ist gelungen

Foto: Jörn Kipping (c)
Ring & Wrestling, Operanovela, 5. und letzter Teil
mit Musik aus “Der Ring des Nibelungen” von Richard Wagner
opera stabile, Hamburg, 6. Oktober 2018
Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg
unter der Leitung von Leo Schmidthals

von Teresa Grodzinska

Wrestler: Mia Arens, Nabila Attar, Fritz Otis Bergemann, Rilka Beust, Mario Cirkel, Daniel Czieschke, Arne Dührsen, Daniel Van Eendenburg, Philipp Feit, Lisa Feldmann Julia Gallinger, Dominik Günther, Babak Hasheminagaad, Lisa Huss, Torsten Lange, Elmar Lause, Julia Levin, Miguel Martinez, Moritz Meyer, Baster Rübsam, Therese Schneider, Patrik Tessmann, Mirko Thiele, Lena Vix, Berenice Warnecke. Special guest: Mark Boombastic (in Folge 4).

Die Kostüme der Wrestler sind Eigenkreationen.

Die namentliche Aufzählung der Wrestler aus dem St.-Pauli-Biotop hat einen Grund. Wer mehrere Folgen der Operanovela gesehen hat, der weiß, was für eine Arbeit hinter dem vermeintlich kindischem Unterfangen steckte. Fünf Wochen auf Hochtouren für LehrerInnen, BeamtInnen, StudentInnen, Hausfrauen/Hausmänner, MusikerInnen… Alles ganz normale, beruflich angebundene St. Paulianer mit klarer politischer Haltung (links, aber nicht extrem), klarem musikalischem Geschmack (Rock and Roll at its best und sonst alles, was gut ist) und mit kindlicher Lust für gemeinsame Blödeleien. „Ring & Wrestling, Operanovela, 5. und letzter Teil, Musik aus “Der Ring des Nibelungen” von Richard Wagner,
opera stabile, Staatsoper Hamburg“
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Brahms und Janáček in Belgien –
ein Genuss für die Ohren

Foto: © Kris Hellemans
Johannes Brahms und Leoš Janáček, Musikzentrum De Bijloke,
Gent, 5. Oktober 2018

Jan Latham-Koenig Dirigent
Pavla Vykopalová Sopran
Markéta Cukrová Mezzosopran
Michal Lehotský Tenor
Pavel Švingr Bass
Daniela Kosinová Orgel
Prager Philharmonischer Chor
Lukáš Vasilek Einstudierung & Koordination
Sinfonieorchester Flandern

Johannes Brahms – Akademische Festouvertüre, op. 80
Johannes Brahms – Schicksalslied, op. 54
Leoš Janáček – Glagolitische Messe

von Daniel Janz

Die westbelgische Stadt Gent steht sicherlich nicht auf jedermanns Agenda, wenn es um hochwertige, klassische Musik geht. Trotz eigenem Musikzentrum, regelmäßigen Festivals und dem häufig aufspielenden Sinfonieorchester Flandern, das immerhin im eigenen Land einen hervorragenden Ruf besitzt, hört man auf internationaler Ebene noch sehr wenig von diesem Ort. Das mag verschiedene Gründe haben. An mangelnder Qualität liegt das aber sicher nicht.

„Johannes Brahms und Leoš Janáček, Musikzentrum De Bijloke, Gent, 5. Oktober 2018“ weiterlesen

Die MONTAG-PRESSE – 8. OKTOBER 2018

Foto: Bernd Uhlig (c)
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die MONTAG-PRESSE –
8. OKTOBER 2018

Berlin/ Staatsoper
Sonya Yoncheva triumphiert in Berlin als Medea
In einer glänzend besetzten Neuinszenierung von Luigi Cherubinis Medea-Oper bleiben kaum sängerische Wünsche offen. Anders sieht das bei Andrea Breth aus, die Regie führt. Daniel Barenboim dirigiert die Staatskapelle Berlin.
https://konzertkritikopernkritikberlin.wordpress.com/2018/10/08/premiere-staatsoper-medea/

Berliner Staatsoper begeistert mit „Medea“ von Cherubini
Luigi Cherubinis „Medea“ hat an der Berliner Staatsoper Unter den Linden am Sonntag-Abend tosenden Applaus geerntet. Gefeiert wurde vor allem die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva in der Titelpartie. Auch die gesamte Staatskapelle und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim nahmen auf der Bühne Ovationen des Publikums entgegen. Lediglich für Regisseurin Andrea Breth gab es einige Buh-Rufe.
Musik heute

„Medea“ in der Staatsoper
Die erste große Opern-Premiere der Saison an der Staatsoper Unter den Linden macht den Vorhang auf für eine der faszinierendsten Frauen der griechischen Mythologie: Andrea Breth inszeniert „Medea“ von Luigi Cherubini. Ein Premierenbericht von Barbara Wiegand.
https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/kultur/201810/08/276717.html

Berliner Staatsoper eröffnete Saison mit „Medea“

Mit der Premiere von Luigi Cherubinis „Medea“ eröffnete die Berliner Staatsoper Unter den Linden am Sonntag die neue Spielzeit. Regisseurin Andrea Breth und Dramaturg Sergio Morabito bringen ihre Fassung der 1797 uraufgeführten Originalversion mit französischen Sprechdialogen auf die Bühne. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Daniel Barenboim.
Musik heute

Frankfurt
Capriccio“ in Frankfurt : Der doppelte Boden
Brigitte Fassbaenders „Capriccio“ wird in Frankfurt wiederaufgenommen. Musikalisch ist die letzte Oper von Richard Strauss etwas für Kenner. Als Gastdirigent gibt Lothar Koenigs sein Debüt am Haus.
Frankfurter Allgemeine

Wien/ Staatsoper
„Falstaff als Don Pasquale“
Die Staatsopern-Produktion von „Don Pasquale“ aus dem Jahr 2015 hat es in dreieinhalb Jahren auf 26 Aufführungen gebracht. Die dritte und letzte Vorstellung der aktuellen Serie wartete mit einer Umbesetzung auf: Hila Fahima sprang für Andrea Carroll ein und gab als Norina ihr Wiener Rollendebüt.
http://www.operinwien.at/werkverz/donizett/apasq4.htm „Die MONTAG-PRESSE – 8. OKTOBER 2018“ weiterlesen

Oper Halle: Blicke aus Afrika sezieren Grand Opéra

Foto: (c) Falk Wenzel
Oper Halle, 5. Oktober  2018
Giacomo Meyerbeer, L’Africaine / Fotouona Djami Yélé
Das Kollektiv Angermayr
/Goerge/Somé /Traoré/VanSchoor

von Guido Müller

Um es gleich vorweg zu bemerken: mit der fünfaktigen Grand Opéra des bis zum Ersten Weltkrieg vielgespielten und neuerdings wieder häufiger auch an kleineren Bühnen aufgeführten Giacomo Meyerbeer „Vasco da Gama“ von 1865 (früher auch als „L’Africaine“ bekannt) hat diese stark beschnittene Fassung so wenig zu tun wie der zerstückelte Leichnam eines Kriegsopfers mit einem lebendigen Menschen. Krieg ist ja auch ein wichtiger Teil unseres Bildes von Afrika – wie auch der Eroberungs- und Kolonialkrieg der historische Hintergrund der Opernhandlung um eine erfundene Dreiecksliebesgeschichte ist: des Seefahrers Vasco da Gama zwischen der portugiesischen Admiralstochter Ines und der aus Indien stammenden, dem Brahmakult anhängenden Königin Selica, die in Afrika versklavt von Vasco da Gama nach Europa geführt wird.

Da mögen sich die sinnlich oder triumphal spielende Staatskapelle Halle unter der souveränen Leitung Michael Wendebergs oder der exzellente Opernchor unter der neuen Leitung von Markus Fischer und erst recht die zahlreichen Solisten, die hier gar nicht alle gewürdigt werden können, noch so sehr bemühen. Vorzüglich strahlt das neue Ensemblemitglied Tenor Matthias Koziorowski als Vasco da Gama, und herrlich schön singt Liudmila Lokaichuk die Kantilenen der Inès. KS Romelia Lichtenstein debütiert beachtlich in einer französischen Hauptrolle als Selica.Gerd Vogel stattet den Selica-Gefährten mit baritonalem Glanz und starker Bühnenpräsenz aus. Daneben verdienen Magnús Baldvinnsson als edle Basstöne verströmender Gast in seiner Doppelrolle und das Chormitlied Sebastian Byzdra als herrlich tonschön singender Matrose besonderes Lob. „Giacomo Meyerbeer, L’Africaine / Fotouona Djami Yélé,
Oper Halle“
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