"Luisa Miller" in Hamburg: Prall, präsent und raumfüllend - Joseph Calleja erinnert an den großen Pavarotti

Foto: Monika Rittershaus (c)
Giuseppe Verdi, Luisa Miller, Staatsoper Hamburg,
22. September 2018 / 4. Oktober 2018

Dr. Holger Voigt berichtet für klassik-begeistert.de
aus der Hamburger Staatsoper

Ich habe „Luisa Miller“ in der Hamburgischen Staatsoper am 22. September und am 4. Oktober 2018 gesehen und fühlte mich atmosphärisch an die legendäre Aufführung von 1981 erinnert, die ich seinerzeit zweimal hintereinander gesehen habe – für mich das absolute Highlight an der Hamburger Staatsoper ‚for ever‘. Damals gab es eine Spitzenbesetzung (Sinopoli, Carreras, Ricciarelli, Nucci) – alle gaben mir ein Autogramm und waren selbst beseelt von diesem Ereignis. Nun also ein Déjà-vu, mehr als 30 Jahre später.

Bereits 2014 hatte ich die ’neue‘ „Luisa Miller“ gesehen – ganz gezielt, um Nino Machaidze zu hören, die ich als Gilda (mit Leo Nucci als Rigoletto) auf DVD (aus Parma) das erste Mal kennengelernt hatte: Das war ein Elementarereignis für mich, die hervorragende Aufzeichnung kann ich nur jedem Kenner wärmstens empfehlen. Es gab sogar ein phänomenales ‚cis‘ der beiden, die ich seither als mein Dream Team bezeichne.

Die Rolle des Rodolfo sang 2014 Ivan Magri mit einer schlanken, lyrischen, beweglichen Tenorstimme in ganz hervorragender Diktion und Darstellung. Nun also Joseph Calleja. Ihn hatte ich vor 15 Jahren das erste Mal gehört und schon damals gesagt: wenn es überhaupt so etwas wie einen Pavarotti-Nachfolger geben sollte, dann wird er es sein! In den Folgejahren ‚dunkelte‘ aber seine Stimme immer mehr nach – sie klang oftmals mehr dramatisch, stählern – blieb aber auch zur lyrischen Phrasierung fähig (’spinto‘). Deshalb war ich sehr gespannt auf sein Hamburger Rollen-Debut als Rodolfo.

All meine Bedenken, ob seine Stimme vielleicht an lyrischem Ausdruck und Beweglichkeit eingebüsst haben könnte, waren bereits bei seinen ersten Intonationen wie weggeblasen: Es war alles da, prall präsent und raumfüllend, wie man es sonst kaum einmal in der Staatsoper Hamburg hören kann. Dazu eine präzise Artikulation mit hoher Sprachverständlichkeit, was alles zusammen mich tatsächlich an Luciano Pavarotti erinnerte.

Ganz gezielt machte ich den Test: Augen zu – und hören: Könnte das Pavarotti sein? Die Antwort war: in 70 Prozent müsste man das bejahen. Auch darstellerisch überzeugte Joseph Calleja, auch wenn er mit der sich Laufbahn-mäßig bewegenden Kulisse seine Schrittprobleme hatte (was er mir nachher im persönlichen Gespräch bestätigte – er müsse sich erst räumlich an die Bühne adaptieren…).

Nino Machaidze: Meine persönliche Favoritin im (frühen) Verdi-Fach. Sie hat alles – die Höhe, die Koloratursicherheit, die Phrasierung – nie muss man bei ihr Angst haben. Auch die rechte Verdi-gewollte Vibrato-Dosis bringt sie immer traumwandlerisch sicher zur Geltung. Besonders beeindruckt bin ich immer wieder bei ihr über die ansatzlose Intonationsssicherheit – das raubt mir glatt den Atem! Besonders gut ist das auch auf der DVD ‚I Puritani‘ zu sehen, die kameratechnisch die Stimmtechnik brilliant eingefangen hat. Darstellerisch spielte Nino Machaidze alles aus, was die Rolle hergibt und bekam standing ovations!

Angesichts dieser beiden Hauptakteure gab es so etwas wie eine ansteckende Euphoriegemeinschaft, die letztlich alle erfasste. Da war das Philharmonische Staatsorchester unter Alexander Joel plötzlich von Italianità infiziert, und auch der Chor zeigte italienisches Feuer in einer doch recht traurigen Handlung einer Oper, die man als Verismo-Starter (1849) einordnen könnte.

Es gab riesige Beifallsstürme (https://www.youtube.com/watch?v=DgvVDlK_g-w) – ein richtig grosser Opernabend in Hamburg mit glücklichen Akteuren und einem beseelten Publikum. Ich gehe noch mal hin!

Dr. Holger Voigt, 5. Oktober 2018, für
klassik-begeistert.de

GIUSEPPE VERDI, LUISA MILLER
Wiederaufnahme am 22.09.2018, Staatsoper Hamburg
Musikalische Leitung: Alexander Joel, Inszenierung/Bühne: Andreas Homoki, Paul Zeller, Kostüme: Gideon Davey, Chor: Eberhard Friedrich, Rodolfo: Joseph Calleja, Miller: Roberto Frontali, Luisa: Nino Machaidze, Wurm: Ramaz Chikviladze, Il Conte: Vitalij Kowaljow

Lesen Sie bitte auch den großartigen Beitrag von Ulrich Poser:

Giuseppe Verdi, Luisa Miller, Staatsoper Hamburg, 28. September 2018

Die FREITAG-PRESSE – 5. OKTOBER 2018

Foto: © Gregor Hohenberg / Sony Classical
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die FREITAG-PRESSE – 5. OKTOBER 2018

Wiesbaden
Jonas Kaufmann eröffnet Wiesbadens „Musikherbst“
Der Startenor begeistert, begleitet von Altmeister Helmut Deutsch am Flügel, im Kurhaus mit einem Liedprogramm.
Wiesbadener Kurier

Wien/ Kammeroper
„Bücherregal mit Meeresblick“
Passend zur „Alcina“-Premiere im Theater an der Wien wurde an der Kammeroper „Die Zauberinsel“ aus der Taufe gehoben: ein Opernpasticcio mit der Musik Henry Purcells auf eine adaptierte Version von William Shakespeares „The Tempest“ geschneidert. Anbei Eindrücke von der dritten Aufführung.
3. Vorstellung der „Zauberinsel“ in der Kammeroper
http://www.operinwien.at/werkverz/purcell/azauber.htm

Dresden
Neuer Semperopernintendant: „Alles ist politisch. Auch in der Kunst“
Die Dresdner Semperoper hat endlich wieder einen Intendanten. Der Schweizer Peter Theiler will Musiktheater mit Zeitbezug. Die Ultras von Dynamo hat er schon ins Haus geholt. Ein Gespräch.
Die Welt.de

London
Wellber wird Chefdirigent des BBC Philharmonic
Der israelische Dirigent Omer Meir Wellber wird neuer Chefdirigent des BBC Philharmonic Orchestra. Der 36-Jährige trete den Posten im September 2019 an, teilte das Orchester am Donnerstag auf seiner Website mit. Sein Vertrag laufe zunächst über vier Jahre. Wellber wird Nachfolger des Spaniers Juanjo Mena, der das BBC Philharmonic von 2011 bis zum August dieses Jahres geleitet hat.
Musik heute „Die FREITAG-PRESSE – 5. OKTOBER 2018“ weiterlesen

Anna Karenina: 1000 Seiten Tolstoi in 1 Stunde 45  – aufwühlender Tanz durch die Emotionen

Foto: Wilfried Hösl (c) Bayerisches Staatsballett, Nationaltheater, München, 1. Oktober 2018
Anna Karenina, Ballett von Christian Spuck  (Spielzeitpremiere)
Nach dem gleichnamigen Roman von Lew N. Tolstoi
Musik von Sergej Rachmaninow, Witold Lutoslawski, Sulkhan Tsintsadze, Josef Bardanashvili

von Barbara Hauter

Ein Handlungsballett aus dem 21. Jahrhundert erzählt in der Ballettsprache des 20. Jahrhunderts eine tragische Geschichte aus dem 19. Jahrhundert: Das funktioniert dank Weltklasse-Tänzern und einer musikalischen Leitung, die alles zusammenhält. Und dem Publikum gefällt´s. Kein Wunder: Die Solisten tanzen gefühlsintensiv, die Musik ist spannend zusammengestellt und perfekt präsentiert, das Bühnenbild leicht verständlich und die Kostüme hübsch anzusehen. „Anna Karenina, Ballett, Sergej Rachmaninow, Witold Lutoslawski, Sulkhan Tsintsadze, Josef Bardanashvili, Christian Spuck,
Bayerisches Staatsballett, Nationaltheater, München“
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Boulez explodiert, und Schubert implodiert in der Raumbühne Babylon

Foto: (c) Ana Kolata Bühnen Halle
Oper Halle (Saale),
30. September / 1. Oktober 2018
Michael Wendeberg, Steinway-Flügel, Robert Sellier, Tenor, Sylvia Ackermann, Carl Graf Hammerflügel

von Guido Müller

Untergang genießen? Diesem Motto widmet sich die Spielzeit 2018/19 der Oper Halle in der Raumbühne Babylon von Sebastian Hannak. Das gilt nicht nur für die Opern von Verdi oder Meyerbeer, das Ballett Bizarr oder das Schauspiel Nackt über Berlin, sondern auch für Formate wie Klavier- oder Liederabende, Poetry Slam oder Hip Hop.

Mit welchem Komponisten verbindet sich in der Oper das Motto besser als mit dem Franzosen Pierre Boulez, der sogar die Sprengung der Opernhäuser forderte, um dann im Operntempel Wagners in Bayreuth als Dirigent im „Jahrhundertring“ ab 1976 die „Götterdämmerung“ zu zelebrieren. „Michael Wendeberg, Robert Sellier, Sylvia Ackermann,
Oper Halle (Saale)“
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Ring & Wrestling nach Richard Wagner: Der Abend endete in einer Handy-Selfi-Schlacht aller gegen alle

Foto: Jörn Kipping (c)
Opera stabile, Hamburg
, 29. September 2018
Ring & Wrestling, Operanovela in fünf Folgen, Folge 4
Musik nach Richard Wagners „Ring des Nibelungen“
Wotan – Julian Arsenault
Donner – Shin Yeo
Brünnhilde – Pia Salome Bohnert
Fricka – Maria Markina
Freia – Gabriele Rossmanith (immer noch verschollen)
Mitglieder der Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg
Musikalische Konzeption und Leitung: Leo Schmidthals
Szenische Konzeption und Inszenierung: Dominik Günther (früher Hobby-St.Pauli-Wrestler)
Bühne und Kostüme der SängerInnen: Sandra Fox
Dramaturgie: Johannes Blum
Spielleitung und Inspizienz: Maike Schuster

von Teresa Grodzinska

Die Wrestler, 25 Personen, werden wir in der letzten Besprechung selbstverständlich aufzählen. Jeder Klick zählt…

Hanna beobachtete alles aufmerksam und machte sich sogar Notizen, bis die Strobo-Sequenzen kamen. Sie musste die Augen sofort zumachen und so bleiben. Erst wollte ich sie raustragen, sie zeigte aber auf eine Hochschwangere neben sich, die trotz Strobo sitzen blieb und flüsterte: “Erst wenn sie sich auf den Weg macht, gehe ich auch.” Ihrer beider Entscheidung, oder musste man die zukünftige Generation auch fragen? Ich versuchte auf alles zu achten, aber trotzdem: Wir bitten, einige Strobo-Lücken in diesem Bericht zu entschuldigen. Und liebe Leser: Wenn man Sie auf “Arbeit mit Stroboskop” aufmerksam macht, dann handelt es sich um eine Warnung. Es gibt mehrere Gegenindikationen. Googeln Sie bitte. „Ring & Wrestling, Operanovela, Folge 4, Musik nach Richard Wagners „Ring des Nibelungen“,
Opera stabile, Hamburg“
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2018

Bildrechte: Semperoper Dresden / Matthias Creutziger
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die DONNERSTAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2018

Zubin Mehta dirigiert nach Tumorbehandlung wieder
Wegen einer Chemotherapie hat Stardirigent Zubin Mehta acht Monate pausiert. „Jetzt fühle ich mich wohl und bin volle Pläne für die Zukunft“, sagt er.
Die Presse

Dresden
Peter Theiler: „Die Rekonstruktion von Inszenierungen aus vergangenen Zeiten ist für mich eine fragwürdige Geschichte“
Der gebürtige Schweizer Peter Theiler ist seit dieser Spielzeit Intendant an der Semperoper Dresden. Zuvor war er von 2008 an Staatsintendant in Nürnberg. „Dresden ist eine wunderbare Stadt, und ich freue mich mit der wunderbaren Staatskapelle und Christian Thielemann zusammenzuarbeiten – hier erwartet mich ein bestens aufgestellter Betrieb“, sagt Peter Theiler im Exklusiv-Interview mit klassik-begeistert.de .
Kirsten Liese berichtet aus Dresden.
Klassik-begeistert

Berlin/ Komische Oper
Komische Oper Berlin, DIE TOTE STADT – Premiere: Tolle Besetzung, lautes Orchester, belanglose Regie
„Du bist ja fromm! Ja, wer dich liebt, der muss teilen mit Toten und mit Heiligen. Ich aber, hör mich, ich will dich gar nicht – oder ganz.“ Marietta
Während im Ersten deutschen Fernsehen (ARD), das nicht gerade für sein jugendliches Publikum bekannt ist, mit „Babylon Berlin“ gerade die aufregendste TV-Serie aller Zeiten über das zügellose Berlin der 1920er-Jahre anläuft (und sogar den kultigen Sonntags Tatort verdrängt), herrscht in der für ihre flott-ironisch-sexy-Aufführungen hochgelobten Komischen Oper gepflegtes Mittelmaß.
Klassik-begeistert

Ein pathologischer Fall
http://www.fr.de/kultur/theater/komische-oper-berlin-ein-pathologischer-fall-a-1593640

Sabine Weyer: Eine Musikerin, die Schostakowitsch verstanden hat
Rezension, „A Light in the Dark“, Sinfonische Werke von Dmitri Schostakowitsch
Nordwestdeutsche Philharmonie, Leitung: Erich Polz, Sabine Weyer, Klavier
Ars Produktion 38256
Virtuos und mit grosser klanglicher Klarheit interpretiert die Pianistin Sabine Weyer das Klavierkonzert Nr. 2 von Dmitri Schostakowitsch. Auch die beiden anderen Werke dieser CD – Festliche Ouvertüre und Sinfonie Nr. 9 – wurden mit hörbarer Spielfreude aufgenommen.
Klassik-begeistert „Die DONNERSTAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2018“ weiterlesen

Ein Abend mit Königs-Stern

Foto: © Bernd Uhlig
Erich Wolfgang Korngold, Die tote Stadt
Staatsoper Hamburg, 2. Oktober 2018


von Ulrich Poser

Mit Klaus Florian Vogt ist es wie mit Wagner: Die einen lieben ihn abgöttisch, die anderen nicht. Der Rezensent gehört seit Jahren zur ersten Gruppe und pilgert – nur wegen Vogt – zum Beispiel nach Bayreuth, Berlin und München, wo Herr Vogt in den letzten Jahren als Lohengrin, Stolzing und Tannhäuser die Vogtianer aus der ganzen Welt durchwegs begeistert hat. Insbesondere sein Stolzing in Bayreuth in der gerade zur Inszenierung des Jahres gewählten Interpretation von Barrie Kosky entfachte jeden Abend vehemente Jubelstürme. Was für eine Stimme!

„Erich Wolfgang Korngold, Die tote Stadt, Klaus Florian Vogt, Allison Oakes,
Staatsoper Hamburg“
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Sabine Weyer: Eine Musikerin, die Schostakowitsch verstanden hat

Foto: Sabine Weyer – Kaupo Kikkas/NO-TE.com
Rezension, „A Light in the Dark“,
Sinfonische Werke von Dmitri Schostakowitsch
Nordwestdeutsche Philharmonie, Leitung: Erich Polz
Sabine Weyer, Klavier
Ars Produktion 38256

von Hans Ackermann, 3. Oktober 2018

Virtuos und mit grosser klanglicher Klarheit interpretiert die Pianistin Sabine Weyer das Klavierkonzert Nr. 2 von Dmitri Schostakowitsch. Auch die beiden anderen Werke dieser CD – Festliche Ouvertüre und Sinfonie Nr. 9 – wurden mit hörbarer Spielfreude aufgenommen. „CD-Rezension, „A Light in the Dark“, Sinfonische Werke von Dmitri Schostakowitsch,
klassik-begeistert-Kritik“
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„Die Rekonstruktion von Inszenierungen aus vergangenen Zeiten ist für mich eine fragwürdige Geschichte“

Bildrechte: Semperoper Dresden / Matthias Creutziger (c)

Der gebürtige Schweizer Peter Theiler ist seit dieser Spielzeit Intendant an der Semperoper Dresden. Zuvor war er von 2008 an Staatsintendant in Nürnberg.  „Dresden ist eine wunderbare Stadt, und ich freue mich mit der wunderbaren Staatskapelle und Christian Thielemann zusammenzuarbeiten – hier erwartet mich ein bestens aufgestellter Betrieb“, sagt Peter Theiler im Exklusiv-Interview mit klassik-begeistert.de .

Interview: Kirsten Liese

Klassik-begeistert.de: Herr Theiler, seit wann und woher kennen Sie Christian Thielemann?

Peter Theiler: Wir kannten uns vor unserer Begegnung in Dresden noch gar nicht persönlich. Wir sind zwar an denselben Häusern gewesen, aber zu verschiedenen Zeiten. So war ich Generalintendant am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, und er war dort in der Zeit davor. Und er war Generalmusikdirektor in Nürnberg, lange bevor ich da Staatsintendant wurde. Es gibt also witzige Überschneidungen in unseren Biografien, aber mit zeitlicher Verschiebung. „Exklusiv-Interview Peter Theiler, Intendant Semperoper Dresden,
Dresden“
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Ein Traum von Zauberei und Liebe: „Alcina“ an der Hamburgischen Staatsoper

Foto:  (c) Hans Jörg Michel
Georg Friedrich Händel, Alcina, Staatsoper Hamburg, 30. September 2018

von Sarah Schnoor

Am Ende fallen Wände, Tiere werden zu Männern verwandelt, und ein Saal voller Menschen erwacht aus einem dreistündigen Traum, der mit herzlichem Applaus besonders für Lezhneva, Eichenbaum, Fagioli und das Orchester beklatscht wird.

Händels bekannte Oper „Alcina“ wird in der Hamburgischen Staatsoper nach 12 Jahren endlich wiederaufgenommen. Regisseur Christof Loy hat die Oper um die Zauberin Alcina 2002 mit gewohnt wenigen Mitteln inszeniert und hofft auf ein spielfreudiges Ensemble. Ein Glück, dass die wunderbaren Sänger auch bei der Wiederaufnahme ein Traumreich voll Liebes- und Stimmzauber vor den Augen und Ohren des Publikums entstehen lassen können.

Kaum schlägt der Dirigent Riccardo Minasi die ersten Takte, geht der Barockhimmel auf. Er leitet einen beschwingten Händel an, und das Philharmonische Staatsorchester Hamburg zusammen mit einer kleinen Continuo-Gruppe folgt aufmerksam. Lebhaft werden die verschiedenen Charakteristika der Musik gestaltet. Das macht einfach Freude! „Georg Friedrich Händel, Alcina,
Staatsoper Hamburg“
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