Zwischen Flüchtlingskrise und Me-too-Debatte – ein politisch aufgeladener „Otello“ in der Staatsoper Hamburg

Foto: Hans Jörg Michel (c)
Hamburgische Staatsoper
, 20. Juni 2018
Giuseppe Verdi, Otello

von Leonie Bünsch

Wie war noch gleich die Geschichte von „Otello“? Eigentlich sollte die Handlung von Shakespeares Drama zumindest in Grundzügen bekannt sein. Der „Mohr von Venedig“, wie ihn Shakespeare nannte, der durch ein intrigantes Spiel und seine eigene Eifersucht dem Wahnsinn verfällt und erst seiner Geliebten Desdemona und schließlich sich selbst das Leben nimmt. Doch in den ersten Minuten von Calixto Bieitos Inszenierung scheint all das vergessen zu sein. Der erste Akt von Verdis Oper ist dermaßen politisch aufgeladen, dass man für einen kurzen Moment vergisst, für welche Vorstellung man in die Hamburgische Staatsoper gekommen ist. „Giuseppe Verdi, Otello,
Staatsoper Hamburg“
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Sir Simon Rattle in der Philharmonie Berlin: Abschied mit Hammerschlag

Foto: (c) Sheila Rock licensed to Warner Classics
Philharmonie Berlin
, 20. Juni 2018
Berliner Philharmoniker, Dirigent: Sir Simon Rattle
Gustav Mahler, Symphonie Nr. 6 a-Moll

Von Peter Sommeregger

Nach 16 Jahren heißt es nun Abschied nehmen von Sir Simon, der die Berliner Philharmoniker 2002 von Claudio Abbado übernahm. Es war von Beginn an eine fruchtbare, kreative Zeit für alle Beteiligten. Man konnte schon bei Rattles Gastdirigaten vor 2002 spüren, dass die Chemie zwischen ihm, dem Orchester und auch dem Publikum stimmte. Dass diese Ära – man kann es getrost so nennen – nun zu Ende geht, mag wehmütig stimmen, aber letztlich ist es immer klug, die Dominanz einer künstlerischen Persönlichkeit zeitlich zu begrenzen. Gerade in Berlin kann man gegenwärtig erleben, wie sich ein  unlimitiertes Festhalten an einer Position negativ auswirken kann. Sir Simon hat bereits eine neue Aufgabe beim London Symphonie Orchestra gefunden, die Berliner Philharmoniker warten ungeduldig auf den Amtsantritt ihres designierten Nachfolgers Kirill Petrenko. „Gustav Mahler, Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle,
Philharmonie Berlin“
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 21. JUNI 2018

Foto: Andreas Schmidt (c) Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die DONNERSTAG-PRESSE – 21. JUNI 2018

München/ Bayerische Staatsoper
Die Versuchung eines reinen Tors
Jonas Kaufmann singt die Titelpartie im Parsifal, der Eröffnungspremiere der Opernfestspiele 2018.
Sueddeutsche Zeitung

München/ Bayerische Staatsoper
Wagner steht Kopf
Der deutsche Großkünstler Georg Baselitz entwirft das Bühnenbild der Neuinszenierung des „Parsifal“. Er beschäftigte sich schon in den Achtzigerjahren mit Richard Wagners Oper
Sueddeutsche Zeitung

Wien/ Staatsoper
Diese Stimme wird niemals alt
Vor fast einem halben Jahrhundert trat Edita Gruberová erstmals in der Wiener Staatsoper auf. Am Samstag bittet sie dorthin zum Solo-Recital
Die Presse

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Staatsoper Hamburg: Tolle Sänger im Tollhaus voller Notenblätter

Foto: alikhan photography (c)
Staatsoper Hamburg

Wolfgang Amadeus Mozart, Le Nozze di Figaro, 19. Juni 2018

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Ich gestehe: wegen des Fußballspiels Senegal gegen Polen um 17 Uhr verpasste ich als Polin die Hälfte des ersten Aktes. Landete verschwitzt und unkonzentriert um 19.50 Uhr (zweiter Einlass, strenge Sitten hier) im 2. Rang rechts.

Aber bei Mozart landet man immer gleich im Himmel. Das Baden in der Musik dieses Genies gelingt mühelos, ob verschwitzt, verspätet, beschämt in der Hamburger Oper oder im Kreissaal. Mein Sohn kam zu den Klängen der „Kleinen Nachtmusik“ zur Welt. Äußerst glückseliger Zeitgenosse übrigens, Mozart sei Dank. „Wolfgang Amadeus Mozart, Le Nozze di Figaro, Olga Peretyatko,
Staatsoper Hamburg“
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Deutsche Oper am Rhein: ein Wälsungenpaar zum Verlieben

Foto: Hans Jörg Michel (c)
Deutsche Oper am Rhein (Duisburg)
, 17. Juni 2018
Richard Wagner, Die Walküre

Deutsche Oper am Rhein: Ein Wälsungenpaar zum Verlieben

von Phillip Schober

Die Deutsche Oper am Rhein inszeniert über drei Spielzeiten Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ neu. Zuerst bringt sie jede der Opern separat in Düsseldorf zur Premiere, um sie anschließend in geänderter Besetzung in Duisburg zu spielen. Die musikalische Leitung übernimmt an beiden Spielorten der Bayreuth-erfahrene Generalmusikdirektor Axel Kober. Dietrich Hilsdorf sorgte schon für so manchen Skandal in der Opernwelt. An der Rheinoper verantwortet er nun erstmalig einen vollständigen Ringzyklus. „Richard Wagner, Die Walküre,
Deutsche Oper am Rhein“
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Die MITTWOCH-PRESSE - 20. JUNI 2018

Foto: Wiener Festwochen (c)
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Wien
Wiener Festwochen: Vertrag mit Zierhofer-Kin aufgelöst
Nach zweiter Ausgabe. Publikum und weite Teile der Presse kritisierten die Neuausrichtung.
https://kurier.at/kultur/wiener-festwochen-vertrag-mit-zierhofer-kin-aufgeloest/400053242

Rasches Ende und eine offene Frage
https://kurier.at/kultur/wiener-festwochen-suchen-nach-zierhofer-kin-neuen-chef-rasches-ende-und-eine-offene-frage/400053263

Aus für Festwochen-Intendant
Der Vertrag mit Festwochen-Intendant Tomas Zierhofer-Kin wurde vorzeitig aufgelöst
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/buehne/971992_Reformende.html

Intendant der Wiener Festwochen geht vorzeitig
Der Vertrag von Tomas Zierhofer-Kin wird drei Jahre vor Ablauf seiner Amtszeit einvernehmlich per 30. Juni aufgelöst
http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/Intendant-der-Wiener-Festwochen-geht-vorzeitig;art16,2928809,B

Wiener Festwochen: Intendant Zierhofer-Kin geht
Thomas Zierhofer-Kin wird Platz machen, weil er „auf keine breitere Resonanz“ gestoßen ist. Die Kritik an den Festwochen sei aber aus seiner Sicht ungerechtfertigt
https://diepresse.com/home/kultur/news/5449589/Wiener-

Festwochen_Intendant-ZierhoferKin-geht
Vertrag mit Wiener-Festwochen-Chef Zierhofer-Kin aufgelöst
Einvernehmliche Vertragsauflösung per 30. Juni
https://derstandard.at/2000081845798/Vertrag-mit-Wiener-Festwochen-Chef-Zierhofer-Kin-aufgeloest

Aufstand im Makrokosmos
Zu wenig Theater: Am Ende der missglückten Wiener Festwochen wird der Intendant Tomas Zierhofer-Kin entlassen
https://www.tagesspiegel.de/kultur/wiener-festwochen-vor-neuanfang-aufstand-im-makrokosmos/22710204.html „Die MITTWOCH-PRESSE – 20. JUNI 2018“ weiterlesen

Wiener Symphoniker und Martin Grubinger im Wiener Konzerthaus: wirr und hochkomplex, doch gleichzeitig hochfaszinierend und erfrischend, um nicht zu sagen verzaubernd!

Foto: © Simon Pauly
Wiener Konzerthaus,
Großer Saal, 18. Juni 2018
Wiener Symphoniker
Martin Grubinger, Percussion
Gustavo Gimeno, Dirigent
Charles Ives: The Unanswered Question
John Corigliano: Conjurer. Konzert für Schlagzeug und Streichorchester
Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Symphonie Nr. 6 h-moll op. 74 Pathétique

von Thomas Genser

Bei sommerlichen Temperaturen bringen Martin Grubinger und die Wiener Symphoniker hitzige Klänge ins Konzerthaus. Das Konzert für Schlagzeug und Streicher von John Corigliano kann trotz Startschwierigkeiten begeistern. Passend dazu gibt es als Einleitung eine Prise Charles Ives. Für den konservativen Teil des Publikums bringt man nach der Pause Tschaikowskis Pathétique. Die muss aber ganz klar im Schatten der modernen Werke stehen bleiben. „Wiener Symphoniker, Martin Grubinger, Gustavo Gimeno,
Wiener Konzerthaus“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 19. JUNI 2018

Foto: Bernd Uhlig (c)
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Berlin/ Staatsoper
Verdis „Macbeth“ an der Staatsoper unter den Linden: Berliner Machtkampf mit Netrebko und Domingo
Vor den Augen von Polit-Prominenz erobert der schottische Feldherr die Krone: Verdis Oper wurde mit Weltstar-Besetzung fast ein politisches Gleichnis. Plácido Domingo sang mit 77 Jahren die düstere Titelrolle. Am 17. Juni 2018 war Premiere in der Berliner Staatsoper unter den Linden
BR-Klassik

Die Gesänge der schönen Mörderin
Anna Netrebko, Plácido Domingo und Daniel Barenboim bringen Giuseppe Verdis „Macbeth“ an der Berliner Staatsoper heraus.
Sueddeutsche Zeitung

Netrebko und Domingo für „Macbeth“ gefeiert
Sie sind ein Traumpaar der Oper: Anna Netrebko und Plácido Domingo wurden an der Staatsoper in Berlin gefeiert.
Hamburger Abendblatt

Staraufgebot für ein Königsmörder-Paar
Anna Netrebko und Placido Domingo in Berlin gefeiert
Mit Anna Netrebko und Placido Domingo in den Titelrollen hat die Berliner Staatsoper Unter den Linden am Sonntag mit Giuseppe Verdis „Macbeth“ einen rauschenden Erfolg gefeiert. Das Premierenpublikum im Saal und Tausende Musikfans vor einer Projektionswand unter freiem Himmel auf dem Bebelplatz jubelten den Sängern und Dirigent Daniel Barenboim zu.
Salzburger Nachrichten

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Anna Netrebko in Berlin: Die Lady ist eine Wucht!

Foto: Bernd Uhlig (c)
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 17. Juni 2018
Giuseppe Verdi, Macbeth

von Kirsten Liese

Es ist die richtige Oper zur richtigen Zeit. Mitten hinein in ein politisches Beben, wo die Regierungsparteien kurz vor einem Zerwürfnis stehen, bringen Daniel Barenboim und Harry Kupfer an der Berliner Staatsoper Verdis „Macbeth“. In dem schottischen Königsdrama geht es um all das, was die Gemüter gerade erhitzt: unerschütterliche Machtbesessenheit,  die Beseitigung von Gegnern und die Unterdrückung einer ganzen Nation. „Dieses Land ist eine Mördergrube geworden“, heißt es da, es ist viel von verlorener Heimat die Rede. Gesundheitsminister Jens Spahn, Merkels größter Widersacher, der trotz paralleler Krisensitzung im Kanzleramt neben Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble zugegen war, dürfte so manche Textzeile aus der Seele gesprochen haben. „Giuseppe Verdi, Macbeth,
Staatsoper Unter den Linden“
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Elīna Garanča versetzt das Publikum in einen Zustand der tiefen Ergriffenheit

Foto: Paul Schirnhofer/DG
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 
17. Juni 2018
Elīna Garanča, Mezzosopran
Rafael Payare, Dirigent
Wiener Philharmoniker, Orchester

von Jürgen Pathy

Schon vor Beginn des Konzertes strömt an diesem Sonntagmittag ein exquisiter Duft durch die ehrwürdigen Hallen des Wiener Konzerthauses. Es ist der Duft der großen Kunst, der Magie und der Vorfreude, der sich mit dem aufgeregten Treiben des Veranstalters vermengt. Wenn Rico Gulda – der Leiter des Künstlerbüros – höchstpersönlich die VIP-Gäste zu ihren Plätzen eskortiert, wird klar, dass selbst für den erfahrenen Veranstalter ein einzigartiges Ereignis vor der Türe steht: die Wiener Philharmoniker und die Mezzosopranistin unserer Zeit, Elīna Garanča, beehren den prachtvollen Jugendstilbau. „Elīna Garanča, Rafayel Payare, Wiener Philharmoniker,
Wiener Konzerthaus“
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