Ein großes Werk will großen Raum: Händels „Messiah“ im alten Flughafen Tempelhof

MESSIAH, Georg Friedrich Händel ©  Jan Windszus Photography

Mit diesem Komponisten und der Bibel sollte man sich nicht anlegen…

Premiere, 21. September 2024

G.F. Händel, Messiah

Inszenierung    Damiano Michieletto
Choreographie    Thomas Wilhelm

Chöre    David Cavelius
George Petrou   Dirigent

Komische Oper Berlin im Flughafen Tempelhof, 21. September 2024

von Peter Sommeregger

 Wie im letzten Jahr nutzte die temporär aus dem Stammhaus vertriebene Komische Oper Berlin für den Saisonauftakt den Hangar 4 des stillgelegten Flughafens Tempelhof. Für die lang gestreckte Halle ist Händels Oratorium eine gute Wahl, ein weniger groß konzipiertes Werk würde sich darin leicht verlieren. „G.F. Händel, Messiah, Chöre  David Cavelius, George Petrou Dirigent 
Komische Oper Berlin im Flughafen Tempelhof, 21. September 2024“
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Klangrausch mit Klaus

Klangsinnlicher Schönberg, klangprächtiger Mahler.

Philharmonie Essen Klaus Mäkelä, Royal Concert­gebouw Orches­tra © Volker Wiciok/TUP

Das Concertgebouworkest betört unter Klaus Mäkelä in der Essener Philharmonie.

Arnold Schönberg (1874-1951) – Verklärte Nacht op. 4 (Bearbeitung für Streichorchester)

Gustav Mahler (1860-1911) – Sinfonie Nr. 1 D-Dur

Concertgebouworkest
Klaus Mäkelä, Dirigent

Essen, Philharmonie, 21. September 2024

von Brian Cooper, Bonn

In diesem Jahr wird nicht nur Anton Bruckner gefeiert (200. Geburtstag), sondern auch Charles Ives (150.), der im Oktober 1874 in Connecticut zur Welt kam. Ein drittes Geburtstagskind ist Arnold Schönberg (150.), einen Monat vor Ives in Wien geboren. Allenthalben ertönen plötzlich Gurre-Lieder (teuer!) und Schräges aus Amerika.

Das Concertgebouworkest ist zur Freude Vieler häufig in Essen zu Gast. Diesmal hatte es unter seinem „künstlerischen Partner“ und künftigen Chefdirigenten, Klaus Mäkelä, Schönbergs Verklärte Nacht und Mahlers Erste im Gepäck. Man erblickte den ganzen Abend über immer wieder lächelnde Gesichter im Orchester. Die Chemie mit dem 28-jährigen Finnen scheint zu stimmen. Nicht nur Konzertmeister Vesko Eschkenazy pflegt offenbar einen sehr herzlichen Umgang mit ihm. „Schönberg und Mahler, Concertgebouworkest, Klaus Mäkelä, Dirigent
Essen, Philharmonie, 21. September 2024“
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Bruckner in der Elphi: der Hamburger Konzerttempel wird zum Gotteshaus

Pablo Heras-Casado © Fernando Sancho

Da spurtet im offenen, blütenweißen Hemdkragen – zwei Knöpfe oben offen, meine Herren, ZWEI! – ein Ritter des Ordens der Kunst, ohne Baton in der Hand, aber ebenso schneeweißen Manschetten (davon gleich), aufs Dirigentenpult der Elbphilharmonie, und dann brucknert es derartig, als wäre der unsterbliche Meister unter der Orgel in St.Florian aus seiner Gruft entstiegen, und hätte selbst dirigiert: Pablo Heras-Casado.

Happy birthday, Bruckner!

Bruckner, Te Deum & Sinfonie Nr. 6 

Christina Landshamer, Sophie Harmsen, Daniel Behle, Franz-Josef Selig

SWR-Vokalensemble & WDR Rundfunkchor
Dirigent Pablo Heras-Casado

Elbphilharmonie, 18. September 2024

von Harald Nicolas Stazol

Und ich sage Ihnen: Der Name ist Programm.

Da versuche ich doch seit Saisonbeginn dem Kindergärtner, dem jungen Monsieur Baptiste, Hüter meines Ziehsohnes Aris, 3, ein Konzert zu ergattern, und der NDR erlaubt es, und schon hat man das SWR-Orchester am Start, mit einer Symphonie, die unter des Katalanen sachter Hand ja so libellenflughaft beginnt, und so göttlich-gigantisch endet. Aber wir greifen vor.

Sage ich doch noch am Lycée Antoine de St. Exupéry, c’est Mahler. Mais non! Es ist natürlich Anton Bruckner, die sechste, die einzige unter den zehn, die er nicht mehr umschrieb – die hab ich doch als Blu-ray noch irgendwo unter Thielemann… und dann finde ich Karajan. Und höre den ersten Satz. Und falle vom Glauben ab.

„Bruckner, Te Deum & Sinfonie Nr. 6 
Elbphilharmonie, 18. September 2024“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 22. SEPTEMBER 2024

Jonas Kaufmann © Gregor Hohenberg / Sony Classical

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DIE SONNTAG-PRESSE – 22. SEPTEMBER 2024

Wien
Jonas Kaufmann und Rudolf Buchbinder: Liebe auf den ersten Ton
Der Tenor und der Pianist wurden im Wiener Musikverein bejubelt – für die Gestaltung der „Schönen Müllerin“ von Franz Schubert.
Kurier.at

Wien
Interview – „Carmen“ an der Volksoper: „Das Publikum will sie sterben sehen“ (Bezahlartikel)
Kurier.at

Wienerwald-Festival: Klassik zwischen Wald und Wiese
Vom Konzerthaus in den Wald geht es für junge Klassikkünstler beim Wienerwald-Festival.
Kurier.at

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 21. SEPTEMBER 2024

Festspielhaus Bayreuth. Foto © Andreas Schmidt

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 21. SEPTEMBER 2024

Bayreuther Festspiele
Bündnis fordert: Keine Einladung für Fürstin Gloria
Ein breites politisches Bündnis aus Bayreuth fordert Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) dazu auf, künftig von einer Einladung von Gloria von Thurn und Taxis zu den Festspielen abzusehen.
fraenkischertag.de

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8ZEHN30 – Kurzkonzert am frühen Abend: Im Kern hochkarätig-locker und entspannt drumherum

Joana Mallwitz © Simon Pauly

Ein Konzert mit klassischer Musik zu besuchen, zumal unter der Woche, verlangt Kondition. Man kämpft gegen die Müdigkeit und denkt an das Miststück von Wecker, das morgen Früh wieder keine Gnade kennt. 

Das Konzerthaus Berlin hat dieses grundlegende Problem des Musik-liebenden Arbeitnehmers erkannt und lädt ein zur FEIERABEND-KLASSIK.

Claude Debussy
Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns
(„Prélude à l’après-midi d’un faune“)

Béla Bartók
Konzert für Orchester
Szőllősy-Verzeichnis (Sz) 116

Konzerthausorchester Berlin
Joana Mallwitz, Dirigentin

Konzerthaus Berlin, Großer Saal, 19. September 2024


von Ralf Krüger

Die Auflösung des Rätsels kommt prompt. Sicherlich nur mit erheblichen Grundkenntnissen der französischen Sprache kann man den Titel dieses Musikstückes von Debussy verstehen, geschweige denn aussprechen. Aber auch die deutsche Übersetzung klingt sperrig. Und da fragt man sich also, was ist ein Faun?

Ein Fabelwesen, sagt Joana Mallwitz, das nach einem Mittagsschläfchen voller erotischer Träume und Phantasien den Nachmittag beginnt. Das Programmheft ergänzt noch um Ort und Wetterbericht: Es ist die „sizilianische Mittagshitze“. „Debussy und Bartók, Konzerthausorchester Berlin, Joana Mallwitz, Dirigentin
Konzerthaus Berlin, 19. September 2024“
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DIE FREITAG-PRESSE – 20. SEPTEMBER 2024

Christian Thielemann © Dieter Nagl

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DIE FREITAG-PRESSE – 20. SEPTEMBER 2024

Bücher
Christian Thielemann schreibt über Richard Strauss: „Unterhaltsame und erkenntnisreiche Lektüre“
Dirigent Christian Thielemann ist ein Experte für die Musik von Richard Strauss – und hat über den Komponisten jetzt auch geschrieben: „Richard Strauss. Ein Zeitgenosse“. Das Buch ist eine sehr persönliche Annäherung an den Komponisten.
Von Kirsten Liese
swr.de

Wien
Patzer und Merkwürdigkeiten bei Petr Popelkas Antritt mit den Symphonikern
Souverän klang das Antrittskonzert des neuen Chefdirigenten im Konzerthaus nicht
DerStandard.at

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Das Antrittskonzert von Petr Popelka lässt auf viele schöne Stunden mit Musik hoffen

Credit: © Wiener Symphoniker / Amar Mehmedinovic


Petr Popelka ist der neue Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Unter seiner präzisen und inspirierenden Leitung boten sie in seinem Antrittskonzert eine erstklassige Leistung, weitgehend ohne Schwachpunkte. Auf ihr kann der Dirigent aufbauen, und ich traue Popelka zu, das Orchester noch näher an die Weltspitze zu führen. Ich hoff­e, hier den Beginn einer wunderbaren musikalischen Freundschaft miterlebt zu haben. Das Publikum war jedenfalls hellauf begeistert und dankte mit rauschendem Beifall.

Großer Saal des Wiener Konzerthauses, 18. September 2024

Peter Iljitsch Tschaikowsky
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-moll op. 23
Béla Bartók
Konzert für Orchester Sz 116

Wiener Symphoniker
Klavier: Anna Vinnitskaya
Dirigent: Petr Popelka

von Dr. Rudi Frühwirth

Petr Popelka hat zwar schon in der vergangenen Woche mit großem Erfolg Schönbergs Gurre-Lieder dirigiert, sein offizielles Antrittskonzert als Chefdirigent der Wiener Symphoniker fand jedoch am Mittwochabend im Wiener Konzerthaus statt. Das Programm vereinte Peter Iljitsch Tschaikowsky mit Béla Bartók, den Popelka als einen seiner Lieblingskomponisten bezeichnet. „Wiener Symphoniker, Anna Vinnitskaya, Klavier, Petr Popelka, Dirigent
Großer Saal des Wiener Konzerthauses, 18. September 2024“
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Orliński smiling: "You have no chance – we start together from the beginning"

Diesem Sänger ist die Musikalität, die warme wohlklingende Stimme (und vor allem der Umgang damit), die feine, bescheidene, sympathische, humorvolle Ausstrahlung in die Wiege gelegt worden.

Elbphilharmonie, Großer Saal, Hamburg, 17. September 2024

Jakub Józef Orliński – Countertenor

Foto: https://www.jakubjozeforlinski.com/#block-bartik-views-block-about-section-block-1

Il Pomo d’Oro

„Beyond“ – Arien und Instrumentalstücke von Monteverdi, Cavalli, Strozzi, Frescobaldi, Caccini u.a.

von Iris Röckrath

„Beyond“ nennt sich das Album aus der Welt des italienischen Barock, das Ende 2023 erschienen ist und mit dem sich das Originalklang-Ensemble Il Pomo d’Oro zusammen mit dem Countertenor Jakub Józef Orliński auf Europatour befindet. An diesem Abend ist nun endlich Hamburg an der Reihe.

„Jakub Józef Orliński – Countertenor, „Beyond“
Elbphilharmonie, Großer Saal, Hamburg, 17. September 2024“
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Jonas Kaufmann lädt zu einem unfrohen Klassentreffen

Irgendwie wirkt die gesamte Produktion ein wenig unfroh und unter Zeitdruck entstanden. Jonas Kaufmann befindet sich nun einmal unbestreitbar im Herbst seiner Karriere. Da ist immer noch viel von dem zu hören, was seinen Aufstieg zur Spitze befördert hat, aber eine gut dreißig Jahre währende Karriere hat auch auf seinen Stimmbändern Spuren hinterlassen.

CD-Rezension – Puccini: Love Affairs

Jonas Kaufmann

Anna Netrebko. Asmik Grigorian. Malin Byström.
Maria Agresta. Pretty Yende. Sonya Yoncheva

Orchestra del Teatro Comunale di Bologna
Asher Fisch

Sony 19802806702

von Peter Sommeregger

Ein Aufkleber auf der Hülle der neuen CD von Jonas Kaufmann bezeichnet diesen vollmundig als „The greatest tenor of his generation“ und seine Duettpartnerinnen als „six of the most celebrated sopranos“. Diese Einschätzungen kann, muss man aber nicht teilen. „CD-Rezension – Puccini: Love Affairs, Jonas Kaufmann
klassik-begeistert.de, 8. September 2024“
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